Grundschule: Wenn Eltern für die Kinder denken
Ich kenne leider auch viele solcher Eltern und die sind sich dann gar nicht bewusst was sie den Kindern damit eigentlich antun. Die Kinder müssen nicht denken und werden so in der Schule irgendwann hinten nach bleiben. Sicher sollte man die Kinder auch bei den Hausaufgaben unterstützen, aber doch nicht so. Die Kinder sollten schon ihre Hausaufgaben selber erledigen und man kann sie ja auf ein paar Ideen bringen aber doch nicht ihnen die Lösung vorsetzen. Das ist etwas das für mich gar nicht geht.
Da meine kleinere Schwester gerade in die erste Klasse gekommen ist, sehe ich sie und meine Mutter auch sehr oft bei den Hausaufgaben. Meine Mutter will ihr das aber einfach nicht vorsagen, denn sie meint, dass meine Schwester das dann immer macht und dann nie selber denkt, sondern immer zu meiner Mutter kommt. Ich finde es sehr gut, denn es ist gut, wenn die Kinder lernen alleine auf die Lösungen kommen und dann müssen sie es halt mal selber versuchen. Auch wenn es manchmal schwer ist. Wenn meine Schwester aber wirklich keine Idee mehr hat und noch ein Wort zum Beispiel mit ''Z'' braucht, dann würde meine Mutter ihr natürlich helfen, jedoch sollte sie zuerst selber denken und auf die Lösung kommen.
Ich verstehe solche Mütter oder auch Väter nicht, die ihren Kindern die Lösungen einfach vorsagen. Ich finde, dass die Kinder erst mal selber denken sollen und wenn sie wirklich nicht mehr weiter wissen, dann können die Eltern gerne helfen, aber wenn sie ihnen direkt die Lösungen vorsagen, dann bringt das, wie ich finde nichts mehr. Wenn die Kinder schon von vornherein wissen, dass die Eltern ihnen helfen, dann bemühen sie sich gar nicht mehr und das wäre nicht so gut.
Ich finde es gut, wenn Mütter sich um die Hausaufgaben ihrer Kinder kümmern. Viele lassen ihre Kinder damit alleine und diese sitzen dann herum und es bringt auch nichts, allerdings sollte man seinem Kind auch nichts vorsagen. Man muss als Kind schon seine Hausaufgaben selber machen, immerhin muss das Kind ja etwas lernen und nicht die Mutter. Man kann als Mutter gerne ein paar Anregungen geben und dem Kind helfen, allerdings würde ich es nicht vorsagen.
Ich denke, wenn man wirklich zusammen überlegt hat und auch der Mutter nichts eingefallen ist, kann man gerne auch andere Menschen fragen. Ich sehe darin kein Problem und es zeigt dem Kind ja auch, dass man eben auch nicht alles wissen kann, was einem sympathisch macht.
Ich hatte schon oft den Eindruck, dass Kinder heutzutage zu viele Hausaufgaben bekommen. Selbst ich hatte in meiner Schulzeit, die ja nun schon einige Jahre zurückliegt, manchmal zwei oder drei Stunden nachmittags noch damit zu tun, um alles zu erledigen. Da bleibt für ein Kind nicht mehr viel Freizeit übrig. Und gerade unser Mathelehrer hatte auch Freue daran, uns richtig komplizierte Aufgaben zu geben, bei denen man sehr lange überlegen musste und die eigentlich über den vorgeschriebenen Lehrstoff hinausgingen. Da hat mir dann mein Vater geholfen.
Zudem erinnere ich mich daran, dass ich als Kind in der Grundschule mal einen Aufsatz schreiben musste und mir fiel zu dem Thema absolut nichts ein. Da hat sich dann meine Mutter mit mir hingesetzt und mir mehr oder weniger diktiert, was ich schreiben soll. Das fand ich nicht schlecht, denn so hatte ich eine gute Note bekommen. Alleine hätte ich da wirklich nichts besonders Tolles geschafft. Ich finde das nicht schlimm, weil ich dann später auch ohne Muttis Hilfe in Deutsch recht gute Noten hatte und mir das kreative Schreiben dann besser von der Hand ging. Aber gerade in der Grundschule sind manche Fähigkeiten eben noch nicht so weit und die Lehrer verlangen vielleicht auch manchmal zu viel. Wenn dann alles noch benotet wird, ist es besonders kritisch, denn von den Noten in der Grundschule hängt ja ab, ob das Kind später aufs Gymnasium gehen darf oder nicht. Da finde ich es in Ordnung, hier ab und an nach zu helfen.
@Zitronengras: Was bringt es dem Kind, wenn es durch Mama tolle Noten bekommt und auch zum Gymnasium gehen darf und dann dort gnadenlos untergeht? Meine Tochter hatte in der ersten Schulwoche das Thema Fundstücke aus dem Urlaub. Sie hatte sich schnell entschieden worüber sie berichten will. Es sollten nur drei bis fünf Sätze sein und es gab auch eine Hilfe welche Fragen dabei beantwortet werden mussten.
Meine Tochter musste dann diese Sätze allein aufschreiben. Denn die Lehrer sind ja auch nicht so blöd, dass sie nicht erkennen, was von den Kindern kommt und wo die Eltern die Texte vorgeschrieben haben. Und nur mit Denkanstößen kann man seinem Kind eine selbständige Arbeitsweise beibringen.
Klar, man sollte ein Auge auf die Hausaufgaben haben. Und ich wundere mich über manche Mütter, welche zwar sonst sehr engagiert sind, aber sich nicht um die schulischen Belange des eigenen Kindes kümmern. Und gerade wenn man das Gymnasium für das Kind anstrebt, ist es aus meiner Sicht falsch, wenn man die Noten durch zu viel Hilfe positiv beeinflusst.
@Zitronengras: Was bringt es dem Kind, wenn es durch Mama tolle Noten bekommt und auch zum Gymnasium gehen darf und dann dort gnadenlos untergeht? Meine Tochter hatte in der ersten Schulwoche das Thema Fundstücke aus dem Urlaub. Sie hatte sich schnell entschieden worüber sie berichten will. Es sollten nur drei bis fünf Sätze sein und es gab auch eine Hilfe welche Fragen dabei beantwortet werden mussten.
So war es bei mir aber nicht, ich konnte später sehr gut schreiben und hatte auf dem Gymnasium in Deutsch oftmals beste Noten. Aber in der Grundschule ist mir das Schreiben noch schwer gefallen und das „Talent“ zum Schreiben hatte sich da noch nicht entwickelt. Genauso war ich auf dem Gymnasium in Mathematik recht gut, aber in der Grundschule war das nicht so. Bei meinem Aufsatz, den ich damals in der Grundschule schreiben sollte, gab es übrigens keine Hilfe in Form von Fragen zur Gliederung des Textes und es wurden mehrere Seiten, nicht nur fünf Sätze.
Ich habe nicht wirklich etwas mit (Schul-)Kindern zu tun, so dass mir solche Erfahrungen bislang erspart blieben. Auch aus meiner eigenen Schulzeit kenne ich so etwas eigentlich nicht. Ich finde es auch ziemlich merkwürdig, wenn Eltern die Hausaufgaben ihrer Kinder erledigen. Auf diese Weise lernt das Kind doch überhaupt nichts und es erbringt keine eigene Denkarbeit. Es spricht ja nichts dagegen, dass Eltern ihr Kind ein wenig unterstützen, indem sie ihm Ratschläge geben, aber sie sollten dem Kind eben nicht die gesamten Aufgaben abnehmen. Davon profitiert das Kind auf keinen Fall. Im schlimmsten Fall wird das Kind die Aufgaben nicht bewältigen können und bei neuen Aufgaben dann umso größere Probleme haben.
Ich finde es auch ziemlich seltsam, dass die Mutter, die bei dir angerufen hat, nicht einmal zehn Dinge aufzählen konnte, die mit „Z“ anfangen. Da stellt sich die Frau selbst auch kein gutes Zeugnis aus und sie ist auch kein gutes Vorbild für ihr Kind, wenn sie sie dem Kind signalisiert, dass man ja einfach nur jemanden anrufen muss, wenn man etwas nicht weiß. Damit lernt das Kind zumindest nicht, dass es zuerst versuchen sollte, sich selbst zu helfen. Wenn einem keine Wörter mehr einfallen, sollte man als Elternteil versuchen das Kind soweit zu bringen, dass es von selbst auf die Idee kommt, mal in einem Wörterbuch nachzuschauen. Damit würde das Kind dann lernen, dass man zuerst schauen sollte, ob man sich selbst helfen kann. Das Kind deiner Bekannten wird nun wahrscheinlich davon ausgehen, dass man einfach die Mutter fragt, wenn man selbst etwas nicht kann. Weiß die es auch nicht, wird sie schon jemanden anrufen – ganz großartig. Für das Kind ist das nicht gut.
Wenn ich ein Kind hätte, würde ich seine Schulsachen wohl nicht erledigen. Das darf das Kind alleine machen. Ich würde sicher mit ihm üben, sofern es alleine nicht zurechtkommt und ich finde auch, dass Eltern ruhig die Hausaufgaben kontrollieren sollten. Aber ich würde dem Kind nicht die Bewältigung der gestellten Aufgaben abnehmen. Die Eltern, die das machen, vergessen leider, dass die Kinder auf diese Weise Schritt für Schritt an schwierigere Aufgaben herangeführt werden. Für einen Erwachsenen sind die Grundschulaufgaben natürlich lächerlich, aber für das Grundschulkind bedeuten die Hausaufgaben Arbeit und diese sollte man dem Kind durchaus zugestehen. Es kann nur davon profitieren.
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