Haben es Kaiserschnittgeburten später einmal schwerer?

Immer wieder höre ich davon, dass es Menschen, die per Kaiserschnitt auf die Welt kamen, schwerer haben als andere. Man sagt, ein Kind muss sich aus eigener Kraft den Weg ins Leben erkämpfen. Ist es eine Kaiserschnittgeburt, ist das Kind in vielen Sachen benachteiligt. Glaubt ihr, dass etwas an dieser Aussage dran ist, oder wird dies eher nur ein Gerücht sein?

Ich habe mal einen Artikel gelesen, dass Kaiserschnittkinder ruhigere Kinder sind. Also zumindest im Babyalter. Eben weil sie sich nicht so anstrengen müssen und die Geburt eben viel schneller geht. Dass sie es später in irgend einer Weise schwerer haben, habe ich dagegen noch nicht gehört. Solange es sich nicht noch zusätzlich um eine Frühgeburt handelt, kann ich mir das eigentlich auch nicht vorstellen.

Mein Kind ist auch ein Kaiserschnittkind, aber bisher konnte ich da keine Nachteile erkennen. Ruhig war er als Baby allerdings schon. So lieb wie er war sind wohl die wenigstens Babys. Ob das aber mit der Art der Geburt zu tun hat ist natürlich fraglich. Zumindest hat er kaum geschrien und fast sofort die Nächte durchgeschlafen. Selbstständig ist er auch geworden, da gibt es auch keine kämpferischen Defizite.

Wie ruhig oder brav ein Baby nach der Geburt ist, hängt weniger mit der Art der Geburt zusammen. Die Ursachen dafür liegen eher in der Schwangerschaft. Denn wer da viel Stress hat, wird auch ein recht unruhiges Baby haben. Das kenne ich aus Erfahrungen von betroffenen Müttern und kann man eigentlich auch in jedem Ratgeber nachlesen.

Das aber Kaiserschnittbabys es insgesamt im Leben schwerer haben sollen, bezweifle ich. Ich selbst bin ein solches Baby und kann nicht behaupten, dass ich schwer hatte meine Ziele zu erreichen. Im Gegenteil, manches ging einfacher als vorher gedacht.

Auch meine Kinder wurden per Kaiserschnitt geboren und haben wenig Probleme. Sie sind bei ihren Freunden anerkannt und man hört auch auf ihre Meinung. Sicherlich müssen sie auch um manche Erfolge kämpfen, aber mit Sicherheit nicht mehr als Kinder, welche auf normalen Weg das Licht der Welt erblickt haben.

Ich kann diese Aussage auch nicht ganz nachvollziehen. Ich bin selber per Kaiserschnitt zur Welt gekommen und muss schon sagen, dass ich anfangs als Kind schon Probleme hatte, mich durchzusetzen. Das habe ich aber nie darauf zurück geführt, dass ich mich nicht ins Leben kämpfen musste. Ich würde eher vermuten, dass es daran lag, dass ich ein Einzelkind bin und meine Eltern sehr viel für mich gemacht haben. So musste ich nie lernen, mich gegenüber anderen, wie z.B. Geschwistern, durchzusetzen und hatte es daher schwerer. Ich würde noch immer sagen, dass es nichts damit zu tun hat, dass ich eine Kaiserschnittgeburt war.

Ich kann mir auch irgendwie nicht richtig vorstellen, dass der Geburtsweg einen so großen Einfluss darauf hat, wie gut man sich später im Leben durchbeißen kann. Ich war zwar wohl auch ein ruhiges Kind, aber auch das würde ich nicht auf meine Geburt zurück führen, sondern auf die Tatsache, dass meine Eltern auch recht ruhige Menschen sind. Ich halte diese Aussage also allgemein für relativ abwegig und so wird es bleiben, bis ich Beweise lese.

Ich bin auch ein Kind, dass mit Kaiserschnitt zur Welt gekommen ist und ich muss sagen, dass nur deswegen mein Leben so scheiße ist . Also das war natürlich ein Spaß, da ich mein Leben überhaupt nicht scheiße finde und ich finde diese Aussage auch ziemlich schwachsinnig.

Meine Mutter meinte allerdings auch Mal, dass Kinder die normal zur Welt kommen, irgendwie ein anderes Gefühl haben und sich den Weg zum Leben selber gekämpft haben. Das klingt ja durchaus ein bisschen logisch, allerdings finde ich, dass es keine Auswirkungen auf das Leben hat. Ich bin schließlich auch ein Kaiserschnittkind und habe keine Probleme im Leben.

Da besteht wirklich überhaupt kein Zusammenhang, jedenfalls kein statistisch erwiesener. Das sind mystische Vorstellungen, die keinen Bezug zur Realität haben. Man sucht Begründungen für bestimmte Verhaltensweisen, findet etwas in der Vergangenheit, hier in der Geburt und verallgemeinert. Man sucht Bestätigung und findet sie natürlich auch. Gegenbeispiele werden verdrängt.

Wie ich des öfteren gelesen hatte, ist es für das Kind vorteilhafter eine normale Geburt zu haben, da dies die Abwehrkräfte des Kindes stärkt. Es hat also nichts damit zu tun, ob jemand, der durch einen Kaiserschnitt geboren wurde im Leben erfolgreicher ist. Vielmehr werden durch die Anstrengungen der Geburt die Abwehrkräfte, das Immunsystem und der Kreislauf des Kindes gestärkt.

Kinder die ohne Kaiserschnitt auf die Welt kommen, sind weniger häufig krank, haben weniger Allergien und sind in der Regel kräftiger. Somit sind sie wohl auch besser gerüstet die Widrigkeiten des Lebens zu meistern. Dies ist keine Pauschalisierung, denn wie jeder weiß, gibt es immer die Ausnahme von der Regel

Ich denke auch nicht das Kaiserschnitt Kinder es im späteren Leben einmal schwerer haben. Viele dieser Kinder kämpfen sich doch auch in das Leben und sogar um ihr Leben. Ich kann jetzt nur von meiner Tochter sprechen und die hat nach 17 Stunden Wehen um ihr Leben gekämpft und ich war einfach nur froh dass sie gesund und munter per Kaiserschnitt auf die Welt gekommen ist.

Mittlerweile ist sie fast vier Jahre alt und ich könnte keinen Unterschied zu anderen Kindern, die auf natürlichem Weg geboren sind, feststellen. Eher den das sie viel weiter ist als manche andere Kinder in ihrem Alter. Sie war als Baby auch recht brav und hat viel geschlafen, dafür ist sie jetzt umso lebhafter. Aber das passt schon so, sie ist ja ein Kind.

Ich halte das für ein Gerücht. Aus medizinischer Sicht, sagt man, dass natürliche Geburten besser für die Bindung der Mutter zum Kind sind, da bei einer natürlichen Geburt mehr Stresshormone und damit Endorphine ausgeschüttet werden. Trotzdem wage ich zu bezweifeln, dass Kinder später Nachteile haben, nur weil sie per Kaiserschnitt zur Welt gekommen sind.