Resectio oder natürliche Geburt?

Ich bin zum zweiten Mal schwanger und habe mir natürlich auch schon Gedanken über die Geburt gemacht. Ein wenig habe ich noch, doch da meine erste Tochter ein Notkaiserschnitt war, bin ich jetzt am hin und herüberlegen was für mich für die nächste Geburt am besten wäre. Ich kenne Krankenhäuser wo es gar keine Diskussion gibt, nach einem Kaiserschnitt wird wieder einer gemacht, aber in dem Krankenhaus wo ich entbinden werde, kann ich es mir aussuchen.

Bis vor kurzem war ich immer der Meinung dass ich es auf normalem Weg versuche, auch wenn es vielleicht wieder in einem Kaiserschnitt enden wird. Aber jetzt denke ich dass ich gleich eine Resectio nutzen werde. Ich habe jetzt, wo ich in der Mitte der Schwangerschaft bin schon Probleme mit meiner alten Kaiserschnittnarbe und habe einfach furchtbare Panik dass bei der Geburt etwas sein könnte. Bei meiner ersten Geburt war zeitgleich mit mir noch eine andere Geburt und hier hat die Hebamme nicht bemerkt das die alte Kaiserschnittnarbe während der Wehen gerissen ist. Mutter und Kind kamen nur mit Glück mit dem Leben davon.

Wart ich auch schon mal vor dieser Entscheidung und wie habt ihr euch entschieden? Es ist nicht leicht und von allen Seiten hört man etwas anderes. Die einen können es nicht verstehen warum man sich von sich aus für einen Kaiserschnitt entscheidet und die anderen warum man es nicht macht. Es ist wirklich nicht einfach. Es könnte zwar sein das mir die Entscheidung sowieso abgenommen wird da ich an einer schweren Schwangerschaftsdiabetes erkrankt bin, aber im Moment darf ich noch selbst wählen.

Also natürliche Geburt oder Resectio. Wofür habt ihr euch entschieden und wie ist es ausgegangen? Gab es Komplikationen und musste wieder ein Kaiserschnitt gemacht werden oder habt ihr euren Traum wahr gemacht und eine schöne, natürlich Geburt erlebt. Mich würden Erfahrungsberichte sehr freuen und hoffe das sie mir bei der Entscheidung helfen.

Ich stand damals auch vor dieser Entscheidung und die Ärzte haben dann für mich entschieden. Es kam auf viele Faktoren an, warum man sich wie entscheidet. Erstmal sollte von der Geburt bis zur nächsten Geburt mindestens 2 1/2 Jahre Differenz sein, weil sonst die inneren Narben an der Gebärmutter noch aufreißen könnten durch die Kontraktionen während der Wehen. Dann kommt es auch darauf an, warum der erste Notkaiserschnitt gemacht wurde. Bei mir war es so, dass durch die Größe des Kindes ein Geburtsstillstand stattgefunden hat. Denn mein Sohn ist mit dem Gesicht im Geburtskanal stecken geblieben.

Der Grund des Notkaiserschnitts und auch die Differenz zwischen der Geburten ist sehr entscheidend und am besten solltest du dich wirklich beraten lassen. Ich hätte liebend gerne mein zweites Kind normal bekommen. Aber da von einer Geburt zur nächsten gerade 2 Jahre und 2 Monate waren und das Kind auch nicht gerade klein war, wurde ein geplanter Kaiserschnitt gemacht, der medizinisch begründet war.

Ich bin seit 3 Monaten Mama und kann mich noch ganz gut an die Geburt erinnern! Ich hatte mich für die natürliche Geburt entschieden und es kam für mich auch kein Kaiserschnitt infrage, außer es wäre aus medizinischer Sicht notwendig gewesen. Das war es aber nicht. Während der Schwangerschaft besuchte ich einen Schwangerschaftsvorbereitungskurs, in dem meine Hebamme auch den Unterschied zwischen einer natürlichen Geburt und einem gewünschten Kaiserschnitt sowie Vor-und Nachteile erklärte.

Ich kann mich leider nicht mehr genau an Details erinnern, jedoch konnte sie plausibel vermitteln, warum eine natürliche Geburt das Beste für Mama und Kind sei. Wenn ich mich recht erinnere, passiert etwas während des Geburtsvorganges (Wehen, pressen) was beiderseitig positiv sein soll. Ich hatte keine PDA, was ich auch nicht bereue. Das war das Beste, was ich machen konnte. Ich wollte nicht in meiner Mobilität eingeschränkt sein und mich somit selbst entscheiden, wie ich das Baby bekomme. Die Schmerzen habe ich dabei bewusst in Kauf genommen! Sie gehörten nun mal dazu.

Ein weiterer Punkt war für mich, dass mein Partner mit dabei sein wollte und sollte. Das war ein Ereignis, was er sich nicht nehmen lassen wollte und mich dabei bestmöglich unterstützte. Auch wenn es nur die Anwesenheit war. Der Papa von unserer Maus musste mich während des pressen sogar noch tatkräftig unterstützen, weil ich meinen Kopf nicht mehr allein nach vorn halten konnte (nichts mit Multitasking).

Einen Moment, den ich nie vergessen werde, ist der Moment, als mir unsere kleine nach der Geburt auf die Brust gelegt wurde und sie mich mit ihren großen Augen „anschaute“. Ich wollte sie gar nicht mehr loslassen. Das war wirklich Liebe auf den ersten Blick! Ich glaube bei einem Kaiserschnitt kannst du einen solchen Moment nicht genießen.

Alles in allem kann ich dir eine natürliche Geburt nahelegen. Das sind Erfahrungen, die richtig Eindruck hinterlassen und stolz machen. Geh doch zur Geburtsvorbereitung oder zu einer Hebamme und lasse dich beraten. Da Du schon einen Notkaiserschnitt hattest, hast du natürlicherweise auch schon nicht so gute Erfahrungen gemacht. Im Bezug auf deine alte Kaiserschnittnarbe frage ich mich, ob dir dein Gynäkologe keinen Ratschlag gegeben hat oder dir eine Salbe verschrieben? Lasse die Narbe mal fachmännisch begutachten, dann kannst du noch präventiv etwas gegen Risse, Entzündungen etc. machen.

Du brauchst jedoch kein schlechtes Gewissen haben (oder dir einreden lassen) wenn du dich für einen Kaiserschnitt entscheidest. Wäre es moralisch und medizinisch so bedenklich, würde man diese Form der Geburt nicht anbieten. Das ist deine Entscheidung und du wirst schon wissen, was gut für dich und deinen Bauchzwerg ist! Ich wünsche viel Glück für die Geburt und eine schöne Zeit danach!

@zeitfrei: Hier geht es nicht um den gewünschten oder geplanten Kaiserschnitt sondern um den REsektio. Das heißt, wenn man schon mal einen Kaiserschnitt hatte, ob man dann wieder einen Kaiserschnitt bekommen sollte. Du solltest den Text richtig lesen und nicht einfach nur antworten.