Tierarzthelferin - auf Dauer verkraftbar?
Ich könnte auf keinen Fall Tierarzt oder Tierarzthelfer sein. Zum einen gibt es da meine Allergie gegen Katzen, die leider schon recht deutlich ist. Ich kann Katzen nicht einmal auf den Arm nehmen, ohne dass ich tränende Augen und Atemprobleme bekomme. Das ist aber nur ein Punkt. Das größere Problem wäre eben, dass ich leidende Tiere nicht sehen kann. Es würde mich belasten, ein Tier leiden zu sehen und vielleicht auch Tiere einschläfern zu müssen. Mit Nagetieren und Vögeln habe ich nun nicht so viel am Hut, aber gerade Hunde und Katzen sind einfach total putzig und ich finde es sehr herzzerreißend, wenn sie einen regelrecht traurig anschauen. Abgesehen davon muss man zum Beispiel im Tiermedizinstudium Tiere sezieren, was ich niemals könnte.
Mit Menschen habe ich übrigens gar kein Problem. Ich kann mich da sehr gut abgrenzen und ich fand es auch interessant, im Präparierkurs an der Uni menschliche Leichen zu sezieren. Das ist einfach nur spannend und ich kenne eigentlich kaum jemanden, der das als belastend empfunden hätte. Auch mit menschlichen Patienten, die vielleicht sehr leiden, kann ich gut umgehen.
Bei Tieren hingegen fände ich es schon ein bisschen gruselig, wenn diese einfach nur geimpft werden. Mein Hund gibt da zwar keinen Laut von sich, aber es tut mir dennoch immer ein bisschen Leid. Wenn ich mir vorstelle, dass schwer kranke Tiere in die Tierarztpraxis kommen, denen vielleicht gar nicht mehr geholfen werden kann, finde ich das sehr traurig. Ich fände es auch sehr schlimm, wenn irgendwelche Halter kämen, die sich die optimale medizinische Versorgung des Tieres nicht leisten können oder wollen. Wenn das Tier dann nicht die beste Therapie bekäme, sondern nur das Sparprogramm, fände ich das auch schlimm.
Ob man direkt abgestumpft sein muss, wage ich zu bezweifeln. In manchen Bereichen trifft das sicher zu, in Kombination mit einer entsprechenden Persönlichkeitsstruktur, zum Beispiel bei Berufen, die man nicht ausüben könnte, wenn man über die Ungerechtigkeit mal wirklich nachdenken würde, die man tagtäglich durchführt. Schlachter wäre so ein Beispiel. Da geht es aber nicht um ein gutes Ziel, sondern nur ums Töten. Als Tierarzthelfer oder Tierarzt hingegen hat man immerhin noch ein gutes Ziel, man will dem Tier helfen. Dennoch könnte ich das nicht gut ertragen und würde einen Beruf in diesem Bereich niemals anstreben.
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