Neues Haus, doch kein Sinn für Ordnung
Ein guter Freund von mir möchte demnächst ein Haus kaufen und ich habe ihn auch bei seiner Wohnungssuche begleitet und einige Häuser mit ihm besichtigt. Er ist auch nicht ganz anspruchslos und hat sich meist für schickere, ältere Bauten interessiert, wovon ihm letzten Endes auch eines gefallen hat, welches er nun nehmen möchte. Es handelt sich um ein 4 Etagen großes Haus mit zwei Balkons, zwei Terrassen, großzügigem Garten und einem Stück Wald. Das Frau gehört einer älteren Frau, die es verkaufen möchte, da es für sie alleine zu groß ist, nachdem ihr Mann verstorben ist. Das Haus ist wunderschön und sehr edel möbeliert, gut gepflegt und einfach nur wunderschön.
Mein Freund hat nun ein bisschen hin und her überlegt, weil der Preis für das Haus etwas über seinem Budget lag, letzten Endes aber hat er sich dann doch für das Haus entschieden und hat diesbezüglich auch schon den Makler kontaktiert. Ich habe selbstverständlich nichts dagegen, dass mein Freund sich dieses Haus kauft und darin wohnt (er möchte es vorerst für sich alleine, da er Single ist), allerdings gibt es einfach gewisse Dinge, die ich daran nicht so toll finde.
Mein Freund ist an sich jetzt kein schlampiger und unhygienischer Mensch, er hat in seiner momentanen Wohnung eine Putzfrau und ist auch nicht dreckig oder so, allerdings neigt er dazu, Dinge zu ''sammeln'', es fällt ihm schwer gewisse Dinge wegzuwerfen. Seine Wohnung besteht derweil aus 6 Zimmern, davon dienen 4 Zimmer als Abstellraum. Das eine ist mit gefüllten Regalen und Kisten auf dem Boden komplett zugestellt, im anderen befindet sich noch Schreibtisch und Bücherregale, allerdings ist auch ein Kicker und anderes Zeug vorhanden, so dass quasi nur ein Durchgang zum Schreibtisch frei ist.
Das andere Zimmer ist mit mehreren Kleiderschränken zugestellt, wovon zwei ebenfalls nur als Abstellraum dienen und das letzte Zimmer ist ein Durchgangszimmer, welches ebenfalls voller Dinge steht. Er hat jede Menge Dinge, die er an sich nicht mehr braucht, mehrere Gitarren auf denen er mal gespielt hat, Trommeln, Sammlerstücke, alte Möbel, Türme aus Büchern, Kameras, Computerzubehör und so weiter und so fort. Würde man das wenigstens vernünftig sortieren und ordnen, dann wäre das sicherlich kein Problem, so aber, finde ich das alles schon sehr problematisch.
Ich denke, dass es im neuen Haus dann letzten Endes auch nicht anders ausschauen wird, klar ist dieses deutlich größer, als die momentane Wohnung, allerdings denke ich nicht, dass er sich sonderlich Mühe geben wird, das Haus schön einzurichten, wenn er in seiner Wohnung bereits seit Jahren in Unordnung lebt. Ich habe ihn dann auch einmal darauf angesprochen, ob er nicht ein bisschen entrümpeln möchte, aber er meinte dann, dass er viele der Dinge noch brauche und andere wiederum müsste er zum Verkauf ins Internet stellen und dazu fehle ihm auch die Zeit.
Ich weiß, dass er mich sicherlich fragen wird, ob ich ihm auch im neuen Haus helfe und das möchte ich eigentlich auch, denn es ist wirklich groß und wunderschön, er ist immerhin auch mein Bester Freund. Ich finde es an sich aber schon sehr schade, dass er dieses gepflegte und schöne Haus wieder zustellt, weil er keine Lust und Zeit hat, sich um seine Sachen zu kümmern. Er hat auch ein Gartengrundstück gekauft, welches derweil zugewuchert ist und da mache ich mir natürlich auch meine Gedanken um den Garten am Haus.
An sich muss mich das nichts angehen, aber ich finde es eben sehr schade und würde meinem Freund diesbezüglich gerne helfen. Ich denke aber, dass er da auch etwas empfindlich sein wird, wenn ich versuche mich einzumischen. Was würdet ihr an meiner Stelle tun? Würdet ihr es einfach dabei belassen und euch nicht weiter darum kümmern? Ich bin immerhin auch ''nur'' seine Freundin. Oder würdet ihr versuchen daran etwas zu ändern? Etwas deprimierend finde ich es nämlich schon und auch schade um das schöne Haus, aber ich weiß nicht recht, wie ich die Sache angehen soll.
Das klingt nach einem typischen Männerproblem. Wenn du deinem Freund helfen möchtest, empfehle ich dir, ihn mal darauf anzusprechen. Vor Allem, wenn er mal Damenbesuch hat oder einfach nur Freunde vorbei kommen. Es fühlt sich doch gleich viel besser in einem unbekannten Haus oder vielleicht bekannt aber fremden Haus, wenn es einigermaßen ordentlich ist. Dieses Gefühl solltest du ihm irgendwie vermitteln.
Weißt du ich glaube es bringt nichts, wenn man einfach sagt, dass man das nicht gut findet. Immerhin ist es ein Mann und da regelt sich so was eigentlich, wenn der Mann in eine feste Beziehung kommt. Du kannst natürlich deine Meinung dazu sagen, aber dann wird er nur versuchen aufzuräumen, wenn du kommst und ansonsten ist es eben dann unordentlich.
Um das Haus ist es klar schade, aber vielleicht kann ja die Putzfrau ein bisschen helfen, das Ganze in geregelte Bahnen laufen zu lassen. Immerhin dürfte das ja schon ein guter Ansatz sein und ansonsten sind Männer eben nun mal öfter unordentlich und du kannst keinem Menschen in sein Leben reinreden.
Viel machen kannst du nicht und ich würde mich da auch nicht so sehr in sein Leben einmischen. Man kann höchstens den bevorstehenden Umzug als Anlass nehmen, dass er kräftig ausmistet und sich eben vor dem Einzug in das Haus schon von einigen Dingen trennt. Aber am Ende ist er doch für sein Leben und eben auch für das Haus verantwortlich.
Du wirst da wohl so schnell nichts an seinem Sammelverhalten ändern können. Er scheint ja noch brauchbare Dinge zu haben, und keinen Schrott oder Müll. Und da im neuen Haus ja wohl mehr Platz sein wird, wird er an seiner Sammelleidenschaft erst einmal nichts ändern. Der einzige Vorteil besteht darin, dass er die ganzen Sachen in seinem Haus besser verteilen kann, so dass es nicht direkt auffällt. Ich gehe mal davon aus, dass er vielleicht erst etwas an seinem Verhalten ändern wird, wenn er in einer Beziehung ist, da sie dem Haus dann eine weibliche und wohnliche Nuance verleihen wird.
Ich kenne nun deinen Freund nicht und kann daher auch sicher nicht darüber urteilen ob es nun für ihn sinnvoll ist das Haus zu kaufen oder nicht. Da mir die Situation aber nicht ganz unbekannt vorkommt, kann ich zumindest sagen wie ich es handhaben würde.
Ich gehöre jetzt nicht zu den Leuten die siffig leben und die die Haushaltsreiniger nur aus der Werbung kennen, auch bin ich kein Sammler aber ich neige doch dazu die Ordnung in meiner Wohnung nicht immer so genau zu nehmen. Will soviel heißen wie, dass ich nicht immer meine Klamotten sofort aufräume oder auch mal Papiere auf dem Schreibtisch liegen lasse anstatt sie gleich einzuordnen oder das ich auch mal die Bohrmaschine einen Tag im Flur liegen lasse bevor sie wieder in den Werkzeugkasten kommt. Jedoch lebe ich nicht dreckig, dass muss man dazu sagen.
Oft habe ich mir vorgestell, wie vermutlich jeder schon einmal, wie es wäre ein eigenes Haus zu besitzen und ich muss ganz ehrlich sagen, so schön der Gedanke auch ist aber ohne eine Haushaltshilfe würde ich mir das nicht zutrauen. Wenn es also mal dazu kommen sollte, dass ich in den Besitz eines Hauses komme, dann muss ich auch das Geld dafür aufbringen mir eine Haushaltshilfe kommen zu lassen und wenn es nur für zwei mal zwei Stunden in der Woche ist. Andernfalls hätte ich Sorge meiner eigenen Unordnung nicht Herr zu werden und in einem großen Haus kann man viel Unordnung machen
Du schreibst aber, dass dein Freund in seiner jetzigen Wohnung auch eine Haushaltshilfe beschäftigt, Wenn sie also "mitzieht", sollte er es mit ihrer Hilfe doch in den Griff kriegen können oder? Wenn er sich keine Haushaltshilfe holt dann würde ich schon meine Bedenken äußern, es sei denn er wandelt sich, zumindest um 180 Grad.
Warum solltest Du Dich da überhaupt einmischen, auch, wenn es (D)ein Freund ist und Du nicht in die Wohnung beziehungsweise in das Haus mit einziehst? Du kannst Deinen Freund ja schon vorher auf den Zustand hinweisen und ihn bitten, etwas mehr Ordnung zu halten. Aber solange es sein Eigentum ist, er allein darin wohnt, ist es auch seine Angelegenheit, wie es darin aussieht. Solange er sich wohlfühlt, noch zurechtkommt, nicht alles sammelt und es dort verkommen lässt, sehe ich kein Bedarf, sich da einzumischen.
Ihr habt unterschiedliche Ansichten, das ist auch gut so, aber mir erschließt sich wie gesagt nicht, was Du genau von Deinem Freund erwartest. Du willst ihn ja im Grunde umerziehen und diese Umerziehung sollte er schon wollen. Allerdings verstehe ich jetzt nicht, was Du mit helfen genau meinst, wenn er schon eine Haushaltshilfe hat. Du könntest ihn natürlich vor die Entscheidung stellen, entweder hält er etwas mehr Ordnung oder Du hilfst ihm nicht. Egal, ob beste Freundschaften oder nicht, gewisse Grenzen sollte man einhalten und ich würde einem Freund im Alltag nicht helfen, es sei denn, er ist krank oder erbittet ausdrücklich Hilfe. Wenn man sich ein Haus kauft, soll er sich bitte schön auch selbst um dieses kümmern, man muss damit ja auch irgendwie zurechtkommen und wenn man es allein nicht kann, ist die Frage, ob ein Haus überhaupt das richtige Domizil ist.
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