Habt ihr den Beruf gelernt, von dem ihr mal geträumt habt?

vom 24.08.2012, 17:04 Uhr

Ich wollte so vieles werden, als ich noch zur Schule ging: Polizistin, Pilotin, LKW-Fahrerin :), Lehrerin, Ärztin,... kurz gesagt, mich hat so vieles interessiert, dass ich trotzdem nicht wusste, was aus mir mal werden soll. Aber mir sind trotzdem viele Türen zugefallen - für das eine war ich klein, für das das andere war mein Abitur zu schlecht. Jetzt studiere ich Informatik. Was aus mir aber in ein paar Jahren werden wird, kann ich mir trotzdem nicht vorstellen. Aber ich finde es mittlerweile nicht mehr so schlimm. Egal ob ich später in diesem Beruf arbeiten werden, oder doch ganz was anderes mache, irgendwas wird dich immer ergeben. :)

» Märie » Beiträge: 459 » Talkpoints: 15,45 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich hatte nie einen wirklichen Beruf vor Augen, den ich als den Traumberuf angesehen habe, sondern das hat bei mir im Laufe der Jahre doch eine entsprechende Entwicklung genommen. Kurz, bevor ich meinen Schulabschluss machte, hatte ich allerdings die Vorstellung, Schreinerin zu werden, oder Fotografin, aber auch die Schneiderin hätte mich interessiert. Meine Eltern, die leider großen Einfluss auf meine Ausbildungswahl genommen haben, waren allerdings dagegen, dass ich einen dieser Beruf erlerne und wollten mich unbedingt irgendwo als Beamtin untergebracht sehen. So kam es dann auch und ich habe den vermutlich langweiligsten Beruf der Welt erlernt. Aber nicht nur das – nach der Ausbildung wurde auch keiner der Auszubildenden übernommen, und da wir als Beamtenanwärter nicht in die Arbeitslosenversicherung einbezahlt haben, was ja nun mal üblich ist, standen wir nicht nur ohne Job da, sondern hatten auch keinen Anspruch auf Arbeitslosengeld. Ob dieser Plan meiner Eltern also aufgegangen ist, kann sich jeder selbst beantworten.

Als ich dann allerdings am Ende meiner Ausbildung stand, wollte ich gern Archäologie studieren und für diesen Zweck das Abitur nachholen. Auch das hat damals nicht geklappt, weil ich mir die Schulgebühren nicht leisten konnte, die ich bei den Anbietern, die mir einfielen, hätte leisten müssen. Auch der Beruf der Requisiteurin hätte mich unglaublich interessiert und ich habe außerdem nähere Informationen über den Beruf der Bühnenbildnerin gesammelt, indem ich an einem großen Theater angerufen habe. Aber auch hier war meine Mittlere Reife leider nicht ausreichend und den höheren Schulabschluss habe ich aus dem vorgenannten Grund zunächst abhaken können.

Mittlerweile habe ich zwei Ausbildungsberufe erlernt und kann die entsprechenden Abschlüsse nachweisen, und ich habe außerdem lange genug in einem bestimmten Beruf gearbeitet, um auch hier mittlerweile anerkannt zu bekommen, diesen Beruf erlernt zu haben. In diesem Beruf arbeite ich auch heute noch und ich finde ihn nicht übel, aber nach wie vor kommen mir doch immer wieder Gedanken über Änderungen in den Sinn und ich hatte in den letzten Jahren schon mehrere Ideen, die ich versucht habe, umzusetzen, was das Erlernen weiterer Berufe angeht.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Also von meinem Beruf geträumt habe ich nicht. Als ich noch von meinem Beruf geträumt habe war ich noch ein recht kleiner Stöpsel und wollte einen Beruf ergreifen in dem ich mit Tieren zu tun habe,alternativ noch Friseur. Als ich dann erwachsen war habe ich eine Ausbildung zum Zweiradmechaniker gemacht und kann schon sagen, dass es ein Beruf ist den ich sehr gerne ausgeübt habe und einem Traumberuf wohl recht nahe kommt. Leider hatte ich nach der Ausbildung keinerlei Erfolg bei der Stellensuche obwohl ich mich bundesweit beworben habe. Mittlerweile bin ich zu lange aus dem Beruf raus um diesen Beruf als Geselle noch ausüben zu können.

Was mir persönlich auch sehr gut liegt/lag war der pädagogische Bereich. So holte ich den nötigen Schulabschluss nach um studieren zu können musste aber während dieser Zeit feststellen, dass ich keinen Anspruch mehr auf Studienbafög erhalte und somit gezwungen wäre ein Vollzeitstudium neben einer Vollzeitstelle zu absolvieren, damit ich meinen Lebensunterhalt bestreiten kann, Nicht zuletzt zu vergessen die Zeit die man noch fürs Lernen investieren muss. So habe ich auch diese Möglichkeit wieder in die Kiste gelegt und arbeite derzeit völlig branchenfremd.

Ich habe mir schon immer Alternativen offen gehalten und mich nicht nur auf einen Punkt fixiert. Ich finde persönlich, dass mich das in gewisser Weise vor allzu großen Frustrationen bewahrt hat und habe dadurch auch ein Gefühl bekommen wie flexibel man sich bewegen kann. Für deutsche Verhältnisse ist es natürlich immer eine schöne Sache nach dem Abi eine Ausbildung gemacht zu haben,dann ein Studium und seitdem immer in der selben Firma tätig, wenn möglich auch aufsteigend. Andererseits zeugt ein vielseitiges Profil auch von einer gewissen Flexibilität und Multifunktionsfähigkeit, welches bedeuten kann, das man in einem Betrieb verschiedene Bereiche abdecken könnte und sich damit unentbehrlich macht. Wie sich raus gestellt hat, kommt mir das zum Beispiel bei meiner Auswanderung nach Canada zugute, dass ich in verschiedenen Bereichen gearbeitet habe.

» Vancouver » Beiträge: 266 » Talkpoints: 1,02 » Auszeichnung für 100 Beiträge



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