Hunden das Futter weg nehmen - Wann wird es gefährlich?

vom 29.03.2012, 21:28 Uhr

Unsere Nachbarin hat einen Dackel. Wenn man bei ihm nur in die Nähe des Futters kommt, dann kann man seine Zähne sehen. Unsere Nachbarin kann ihrem Hund selber nicht ans Futter. Ich habe sie dann gefragt, was sie macht, wenn sie unterwegs sieht, dass der Hund was frisst, was er nicht soll. Sie meinte, dass sie ihm das niemals wegnehmen würde, weil er sie dann nur anknurren würde.

Ich stehe ja auf dem Standpunkt, dass man einem Hund das beibringen muss und dass er zu lernen hat, dass Herrchen oder Frauchen ihm auch das Futter wegnehmen kann, weil die Personen im Rang über ihm stehen. Aber wann wird es wirklich gefährlich? Drohen diese Hunde nur oder würden sie wirklich die Hand beißen, die ihnen das Futter bringt. Meine Nachbarin meinte, dass sie es noch nicht ausprobiert hat und sie auch ein wenig Angst hat. Aber er hätte sie noch nie gebissen.

Was denkt ihr, sollte man den Hunden das durchgehen lassen? Ist ein Hund dann unberechenbar und gefährlich, wenn er das nie gelernt hat? Wie kann man einem alten Hund das noch beibringen? Ich würde meiner Nachbarin gerne helfen, weil ich denke, dass es für sie wirklich noch gefährlich werden könnte oder denkt ihr, dass der Hund seinem Frauchen nichts tut?

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» MissMarple » Beiträge: 6786 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



So etwas muss der Hund nicht lernen - es sollte für ihn selbstverständlich sein. Wenn deine Nachbarin ihrem Hund so viel durchgehen lässt, sich von ihm anknurren lässt und dann sogar Angst vor ihm hat und diese dann auch zeigt, sagt das doch schon alles. Der Hund ist nicht untergeordnet und kennt scheinbar kaum Grenzen. Wäre es anders würde er sich nicht so verhalten. Bei mir weiß Hund, dass selbst mein 3jähriger Neffe über ihm steht und ihm jederzeit etwas wegnehmen darf. Bzw. auch, dass man ihm die Wurst nicht aus der Hand klauen darf. Auch wenn er sie in Hundeaugenhöhe vorbeiträgt. :wink:

Ob ein Hund nun wirklich nur droht oder auch zubeißen würde, hängt von vielen Faktoren ab. Das kann man so nicht sagen. Oft bleibt es aber bei einem Drohen und kommt maximal zu einem Abwehrschnappen. Dabei schnappt der Hund aber nur in die Luft. Auch wenn einige meinen, dass sie gerade noch Glück gehabt haben. Wenn ein Hund zupacken will, dann erwischt er den viel langsameren Menschen auch. Oft geht es aber auch nur um den Effekt. Es reicht schon wenn der Hund aus seinen bisherigen Erfahrungen gelernt hat, dass er so zu seinem Ziel kommt. Hund schnappt - Mensch weicht zurück und lässt ihn in Ruhe. Ein super Anfang um sich immer mehr zu erlauben.

Du kannst deiner Nachbarin nicht helfen. Das muss sie schon selber schaffen bzw sich selber ihrem Hund gegenüber beweisen. Mit einem Trainer oder erfahrenden Hundehalter an der Seite, wäre es sicherlich etwas einfacher aber die Hauptarbeit muss sie machen. Es bringt ja nichts, wenn da nun jemand daherkommt, den Hund erzieht und dann nach 2 Wochen wieder zurückbringt. So doof sind Hunde nun auch nicht. Ich sehe es an meinen Monster wie verschieden sie auf die verschiedenen Leute reagieren. Das ist auch nicht schlimm so lange sie wissen, dass ich kein Schnappen und Knurren dulde - egal bei wem.

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» Sonty » Beiträge: 1997 » Talkpoints: 20,24 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich bin auch der Meinung, das man seinem Hund zu jederzeit sein Fressen oder Leckerchen wegnehmen können muss, denn es kann ja auch mal vorkommen, das er beim Gassi gehen irgendetwas aufnimmt was er nicht soll, deshalb sollte man das schon zu seinem Schutz beibringen, außerdem ist es auch so, das man der Rudelführer ist und der Hund unter einem steht.

Leider hat das deine Nachbarin wohl versäumt ihm bei zu bringen, so dass wahrscheinlich da nur ein Hundetrainer helfen kann.

» fenasofia » Beiträge: 530 » Talkpoints: 22,49 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Es ist nur natürlich, dass der Hund, wenn er damit zu drohen durchgekommen ist, das immer wieder macht. Am Besten gewöhnt man den Hund von Anfang an daran, dass ihm das Futter weggenommen werden darf. Ist das von Anfang an klar, dann gibt es auch keine Probleme. Hat der Hund sich aber erst einmal daran gewöhnt, dass er sein Futter mit Knurren verteidigen kann, wird er ziemlich sicher auch schnappen und je nach Charakter/ Situation usw. auch mal die Hand erwischen. Das hängt aber sehr von der Situation und dem Hund ab.Dass es für deine Nachbarin gefahrlos ist, würde ich aber nicht sagen. Wenn der Hund seine Besitzerin bedroht, finde ich das mindestens bedenklich.

Ich selbst würde meinem Hund so ein Verhalten nicht durchgehen lassen, zumal es ja wirklich mal gefährlich werden kann. Sei es , weil ein Kind dem Hund beim Fressen zu nahe kommt und der zuschnappt oder weil der Hund etwas frisst, was giftig/ gefährlich für ihn ist und man es ihm nicht weggenommen bekommt.

Deiner Nachbarin zu helfen wird aber schwierig, besonders wenn sie das Problem nicht einsieht/ einsehen will. Wenn sie selbst Hilfe will, würde ich das mit Hilfe eines Hundetrainers machen, einfach damit es sicher ist. Die wissen am ehesten, wie man das de Hund wieder abgewöhnt bekommt. Und können auch besser einschätzen, wie weit der gehen würde, als es per Ferndiagnose möglich ist. Das Training wird aber wohl, wie auch schon erwähnt wurde, eine ziemliche Arbeit werden. Aber man kann auch einem alten Hund so ein Verhalten noch abgewöhnen. Es ist nur schwieriger, weil er ja mit dem Knurren bereits lange Zeit Erfolg hatte und die Taktik folglich nicht so schnell aufgeben wird.

» Zsadist » Beiträge: 67 » Talkpoints: 3,61 »



Ich kann es nicht verstehen, dass man sich ein solches Verhalten eines Hundes bieten lässt. Mein Hund wagt es nicht mich anzuknurren. Sie weiß das ich und Menschen im Allgemeinen das Sagen haben und nicht sie. Ich denke man muss das einem Hund klarmachen und auch draußen den Hund nicht alles fressen lassen, weil dies auch sehr gefährlich sein kann, wenn Gift ausliegt.

Ob man da nun noch was machen kann oder nicht, möchte ich nicht entscheiden. Die Frau scheint es ja nicht einzusehen, sonst hätte sie es schon gemacht und du bist dafür nicht zuständig. Generell kann man mit einem Hund immer arbeiten und deswegen macht es auch bei Problemen Sinn eine Hundeschule oder ein Hundetrainer aufzusuchen. Aber es ist ja auch die Frage, ob man das einem alten Hund noch antun muss. Ich denke eher nicht und wenn der Besitzer mit dem Hund so weit auskommt, reicht es ja. Die letzten paar Jahre packt man dann vielleicht auch noch.

Manche Hunde beißen zu, wenn sie vorher die Zähne zeigen. Aber bei Weitem nicht alle. Da lohnt es sich, wenn der Hund beim Beißen die Grenze weiß. Das kann man beim Spielen üben.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich denke, dass jeder Hundehalter in der Lage sein sollte, seinem Hund etwas weg zu nehmen. Sei dies nun sein Fressen oder ein ganz anderer Gegenstand, meinetwegen eine alte Zeitung. man muss in der Lage sein, seinem Hund alles was er hat wegzunehmen und der Hund muss seinen Halter so sehr respektieren, dass er dabei keine Probleme bereitet und erst recht nicht anfängt zu knurren oder zu beißen. das geht gar nicht. Ich finde es nicht schlimm, wenn Fremde dem Hund nichts wegnehmen können, aber man selber sollte dies bei seinem eigenen Hund immer machen können.

Ist man dazu nicht in der Lage, dann kann es Situationen geben, die gefährlich ausgehen. Entweder für seinen Hund, wenn er etwas Schlechtes gefressen hat oder vielleicht sogar etwas giftiges und man als Halter nicht in der Lage gewesen ist, seinem Hund diesen Gegenstand wegzunehmen, oder für den Besitzer, weil dieser versucht etwas zu bekommen und dann die Zähne seines Hundes in seinem Fleisch spürt. Das geht gar nicht.

Man sollte es als Hundehalter nicht tolerieren, von seinem Hund angeknurrt zu werden. Nicht wenn man ihm Futter wegnehmen möchte und auch dann nicht, wenn der Hund in einer beliebigen anderen Situation zu knurren anfängt. man muss dem Hund überlegen bleiben und der Hund muss wissen, wer der Boss ist. Schon alleine aus Sicherheitsgründen. Ein anderer Hund ist natürlich, dass man sich selbstverständlich nicht von seinem eigenen Haustier bedrohen lassen möchte. Das geht gar nicht, und sei der Hund auch noch so klein, so alt oder so süß.

Ich weiß allerdings nicht, wie man einem alten Hund beibringen kann, nicht zu knurren wenn man ihm etwas wegnehmen möchte. Unsere Hunde haben es von Welpenalter an gelernt, dass sie uns nicht anknurren dürfen. Da gab es immer Ärger für,sie wurden an den Boden gedrückt oder man wurde selber lauter. das hat immer gut geholfen, aber diese Methode mit dem Herunterdrücken halte ich bei einem älteren Hund aus Sicherheitsgründen nicht unbedingt für ratsam.

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» olisykes91 » Beiträge: 5370 » Talkpoints: 24,75 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


So einen Hund kenne ich aus dem Freundeskreis selbst und ich finde so ein Verhalten ganz furchtbar. Bei dem Hund des Freundes handelt es sich nur um einen ziemlich kleinen Hund, der aber gelernt hat, dass er alles darf und grundsätzlich nach jedem schnappen und knurren darf, der ihm zu nahe kommt. Ich wollte ihm gestern ein Leckerchen geben und wurde anfänglich direkt ein paarmal in den Finger gezwickt. So ein Verhalten finde ich nicht in Ordnung und ich denke auch, dass man als Halter unbedingt etwas unternehmen sollte. Wenn ich dann, wie bei dem Freund, noch mitbekomme, dass der Hund wie verrückt bellt, jeden Besucher angeht und schnappt, sobald man ihm nur zu nahe kommt, dann ist das sehr bedenklich und bei größeren Hunden unter Umständen auch gefährlich – für die Leute, die dem Hund zu nahe kommen, aber auch für den Hund, falls man ihm giftige Sachen nicht einmal abnehmen kann.

Mein Hund hat, als ich ihn mit ungefähr einem halben Jahr bekam, auch nach allem geschnappt. Sobald er eine Hand gesehen hat, hat er danach geschnappt. Es war natürlich auch nicht möglich, ihm etwas abzunehmen. Ich fand aber, dass man das nicht durchgehen lassen darf und er hat das auch recht bald kapiert. Mittlerweile kann ihm alles abnehmen – auch die tollsten Leckerchen. Ich übe das auch manchmal noch, damit er das nicht vergisst. Wenn er gerade einen schönen Markknochen auslutscht, sage ich ihm zwischendurch, dass er ihn mir geben muss und er spuckt ihn dann auch aus. Danach bekommt er ihn sofort zurück. Ich habe auch schon Sachen aus seinem Schlund herausgeholt, die er irgendwann mal draußen aufgesammelt hat. Mittlerweile spuckt er sie direkt aus oder lässt sie direkt liegen, aber zur Not kann ich sie auch herausholen. Ich finde es wichtig, dass das möglich ist. Ich fände es ziemlich gruselig, wenn mein Hund mich direkt anknurren oder beißen würde, sobald ich in die Nähe seiner Schnauze komme.

Auch bei einem älteren Hund würde ich versuchen, ihm das Verhalten abzugewöhnen. Der Hund sollte auf keinen Fall das Gefühl haben, dass so ein Verhalten in Ordnung ist. Aber genau das denkt er, wenn sein Mensch dann nur zurück zuckt und ihm den Gegenstand nicht abnimmt, den er eigentlich hergeben sollte. Eigentlich weiß ich nicht, wie man einem älteren Hund so ein Verhalten am besten abgewöhnt. Ich habe es einfach gemacht, aber mein Hund war zu dem Zeitpunkt auch noch nicht ausgewachsen, auch wenn er da schon relativ groß und einigermaßen kräftig war. Anfänglich habe ich einen Downhill-Handschuh angezogen und gezielt mit ihm geübt. Er hat dann gemerkt, dass ich ihm das nicht überlasse, selbst wenn er droht, knurrt und mich beißt. Mit dem Handschuh war das dann nicht so schlimm. Ich denke mal, dass man bei einem Dackel auch nicht so riesige Angst vor Verletzungen haben muss, sofern man einen Handschuh trägt. Bei einer ausgewachsenen Dogge würde ich das aber wohl nicht so ohne weiteres machen. Man sollte aber dennoch einen Weg finden, dem Hund das abzugewöhnen.

Ich denke schon, dass ein Hund, der sich so verhält und gelernt hat, dass er mit Knurren sein Ziel erreicht, irgendwann vielleicht auch mal seine Besitzerin beißt. Er sieht ja, dass er mit seinem bisherigen Verhalten Erfolg hat. Er wird dann sicher auch versuchen, sich noch mehr herauszunehmen und wenn ihm keine Grenzen gesetzt werden, wird er spätestens dann sauer reagieren, wenn er auf einmal etwas nicht darf. Da sollte man frühzeitig gegensteuern.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich denke mal, dass hier irgendwas in der Vergangenheit vorgefallen sein muss, dass der Hund jetzt so darauf reagiert. Ich kann meinem Hund zum Beispiel das Futter wegnehmen, und er knurrt mich nicht an, Du solltest vielleicht mal mit deinem Tierarzt sprechen oder einen Hundetrainer, wie man diese Angewohnheit oder das Trauma des Hundes wieder loswird. Hilfe braucht der Hund definitiv, denn das Verhalten ist nicht normal.

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» alkalie1 » Beiträge: 5526 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Ich halte es genau wie meine Vorredner für ein absolutes No-Go wenn man dem Hund das Futter nicht wegnehmen kann. Wie schon vorher gesagt kann dies zu durchaus gefährlichen Situationen führen.

Vielleicht wäre es auch eine Möglichkeit dem Hund zunächst seine Abhängigkeit vom Besitzer vor Augen zu führen. Eine gute Möglichkeit dazu bietet sich darin den Hund vielleicht zunächst nur aus der Hand zu füttern oder ihn für sein Futter arbeiten zu lassen (Apport- und Suchspiele vielleicht), aber auch ich bin der Meinung dass die Hilfe eines Profis unumgänglich ist.

» isa2307 » Beiträge: 5 » Talkpoints: 1,64 »


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