Lieblingskind - Hand aufs Herz, bevorzugt ihr ein Kind?

vom 18.09.2012, 13:20 Uhr

Auf RTL bei Punkt 12 kam heute ein kurzer Bericht über Lieblingskinder. Dabei kam dann bei einigen Müttern hinter der Schattenwand heraus, dass sie wirklich eines ihrer Kinder etwas bevorzugen. Die eine Mutter sagte, dass sie ihrer Tochter eher finanziell aushilft und ihrem Sohn nicht. Und das sie schon etwas schlecht deswegen fühlen würde.

Ein Psychologe sagte, dass es durchaus richtig ist, dass man seine Kinder unterschiedlich behandelt. Denn auf die Frage, würde er immer hören, dass kein Kind mehr geliebt würde als das andere und das beide gleich behandelt würden. Er sagte, dass es ja nur normal ist, dass die Kinder etwas unterschiedlich behandelt werden, wenn es auch eben einen Altersunterschied gibt. Und das man da eben Unterschiede machen muss.

Ich stelle es mir für das Kind, dass dann nachteilig ist, wenn eben das andere als Liebling ausgesucht wurde, schon schlimm vor. Ich kann nun nicht behaupten, dass wir von unseren Eltern irgendwie bevorzugt behandelt wurden. Ich würde schon sagen, dass wir beide gleich geliebt wurden und es da keine großen Unterschiede gab. Aber mir wurde dann mal gesagt, dass ich von meiner Oma wohl das Lieblingsenkelchen bin. Aber trotzdem versucht es mit allen gleich zu halten. Ich wüsste nicht, dass ich dadurch schon mal irgendwelche Vorteil genossen hätte. Wie sieht es denn da bei euch aus? Bevorzugt ihr als Eltern eines eurer Kinder mehr? Oder wurdet ihr von euren Eltern vielleicht sogar bevorzugt oder eure Geschwister? Und wie war das für euch?

Benutzeravatar

» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich behandle meine Kinder sehr unterschiedlich, einfach deswegen, weil sie unterschiedlich sind. Dadurch bevorzuge ich aber keines. Ich habe ganz bestimmt kein Lieblingskind. Jedes ist ein Individuum und wird auch so behandelt.

Mein zweitältestes Kind bekommt mehr Geld von mir als mein ältestes, weil mein ältestes schon mehr Möglichkeiten hat, Geld zu verdienen. Das sehe ich aber nicht als Benachteiligung. Wenn man ein Kind im Rollstuhl hat und das andere nicht, ist es doch auch keine Bevorzugung, dass der eine geschoben wird.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von ten points am 18.09.2012, 23:01, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

Ehrlich gesagt bevorzuge ich keines meiner Kinder. Es gibt zwar Phasen wo ich mich um eine Tochter mehr kümmern muss, als um die andere Tochter. Aber deswegen liebe ich die Kinder nicht unterschiedlich. Aber am Ende gleichen sich diese unterschiedlichen Zuwendungen eben auch wieder aus. Das hängt vor allem aber mit der Schule zusammen.

Da meine Mädels in unterschiedliche Klassen gehen, haben sie auch unterschiedliche Anforderungen. Wenn ich als der Einen jetzt mehr helfen muss, damit sie den neuen Stoff auch versteht, dann wird es bei der anderen Tochter vielleicht in vier Wochen so sein. Es käme aber bei mir nie der Gedanke, dass da wirklich so extreme Unterschiede machen würde, wie es mit dem Geld beschrieben wurde.

Sicherlich muss man nicht gleich dem anderen Kind den selben Betrag geben, wenn man dem anderen Kind aus einem Engpass geholfen hat. Aber man sollte bei Bedarf das eben ausgleichen und nicht sagen, dem Kind helfe ich und dem anderen würde ich nie Geld geben.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Um auf das Beispiel deiner Großeltern zurückzukommen, muss ich sagen, dass ich bei meinen Großeltern auch immer der Liebling war, zumindest bei den Eltern meines Vaters. Mein Vater war der Nachzügler in der Familie, er war der jüngst und als er geheiratet hat und Kinder bekommen hat, waren die Kinder seiner Geschwister fast alle schon Erwachsen, das lag eben am Altersunterschied. Deswegen hatten sich auch alle sehr gefreut, als ich auf die Welt kam und es eben wieder einen Windelpupser gab. Ich war als Kind auch sehr fröhlich und aktiv und habe Tiere geliebt. Mein Bruder ist deswegen sicherlich nicht nachteilig behandelt worden, aber Tatsache war eben, dass er vor vielen Tieren Angst hat und deswegen hat er eben auch nicht so viel Zeit bei meinen Großeltern verbracht, sich auch nicht auf in den Stall getraut und so weiter.

Dadurch dass ich mich eben für alle Tiere begeistern konnte und es für mich als Kind nichts tolleres gab, als kleine Lämmer, Kälber und Schweinchen, hatte ich zu meinen Großeltern und auch den Verwandten vor Ort einfach eine andere Beziehung und das ist bis heute gleich geblieben. Mein Bruder besucht unsere Großeltern deswegen nicht seltener, aber bei ihm ist es eben schon so, dass er dann eher zu Hause sitzt und nichts unternehmen mag.

Bei unseren Eltern ist das auch ähnlich, ich habe eigentlich einen anderen Draht zu meinen Eltern, als mein Bruder. Mein Bruder ist sehr unmotiviert, teilweise etwas ziellos und auch sehr faul. Wegen seinen Problemen in Sachen Hygiene und Haushalt gibt es zu Hause häufiger mal Ärger und er verbringt auch nicht gerne Zeit mit meinen Eltern. Wir haben zwar eine Putzfrau, aber diese übernimmt auch nicht alles. Da meine Eltern beide Vollzeitberufstätig sind, wechseln wir uns auch mit dem Kochen ab, mein Bruder beteiligt sich aber niemals, muss deswegen auch immer abwaschen.

An sich kann man daher einfach sagen, dass mein Bruder sich nicht sonderlich am Familienleben beteiligt und daher könnte man schon meinen, dass meine Eltern daher eher Zeit mir verbringen und wir mehr gemeinsam haben. Das bedeutet deswegen aber sicherlich nicht, dass mein Bruder in irgendeiner Art und Weise benachteiligt ist. Lediglich das Sparbuch für sein Studium bekommt er für seine Ausbildung nicht. Ich habe es bekommen, weil ich zum studieren ausgezogen bin, mein Bruder hingegen wohnt zu Hause und macht nur Ausbildung. Er braucht das Geld eben daher auch nicht. Man könnte daher nicht behaupten, ich hätte als Lieblingskind Vorzüge.

An sich denke ich, dass es nicht weiter verwunderlich, beispielsweise außergewöhnlich ist, wenn eine Mutter ein Lieblingskind hat, dass bedeutet dann ja nicht, dass man das andere Kind nicht lieben würde oder so. Aber auch Mütter haben eben ihre Vorlieben und Abneigungen und wenn ein Kind schwieriger ist, als dass andere oder bestimmte Charaktereigenschaften aufweist, mit denen man nicht so sympathisiert, dann hat man mitunter eben auch ein Lieblingskind, dass finde ich nicht weiter schlimm.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich wurde bei meiner Mama nicht bevorzugt. Sie hatte meinen Bruder, der ihr ziemlich ähnlich vom Verhalten her ist und deswegen hat er immer mehr Aufmerksamkeit von ihr bekommen und auch mehr finanzielle Unterstützung. Er ist älter als ich und deswegen habe ich es auch in Ordnung empfunden, allerdings habe ich dasselbe dann nicht bekommen, was mich traurig machte. Auch von der Liebe her hatte ich immer den Eindruck, dass mein Bruder bevorzugt wird.

Mein Vater hat ganz klar mich bevorzugt. Ich bin sein einziges Kind, weil meine Mutter meinen Bruder mit einem anderen Mann hat, der aber nicht mehr lebt. Nun ist es so, dass ich für ihn immer seine Kleine war und deswegen hat er immer mehr für mich übrig gehabt, zumal mein Verhalten genauso, wie seins ist. Auch habe ich von ihm immer das ein oder andere teure Geschenk bekommen.

Bei meinen Großeltern wurde eigentlich keiner bevorzugt. Diese haben uns immer gleichbehandelt. Auch durfte ich dort immer schlafen, mein Bruder wollte das in seinem Alter ja nicht mehr, und bekam tolle Geschenke, die bekam er dann aber auch in ähnlicher Form. Meinen Cousin und mich haben meine Großeltern auch immer gleichbehandelt. Wir haben immer dasselbe bekommen, sodass kein Streit entstanden ist.

Bei meiner Ur Oma war es so, dass sie zwar bei uns Geschwistern keine Unterschiede gemacht hat, aber bei mir und meinen Cousin. Mein Cousin war als Kind immer ein Wildfang und hat immer was angestellt. Ich bin eher ruhig und das hat ihr besser gefallen und so wurde ich eben bevorzugt und durfte immer wieder bei ihr schlafen oder etwas mit ihr unternehmen.

Ich denke, dass man seine Kinder gleichbehandeln sollte. Es tut verdammt weh, wenn man hinten ansteht und dann zusehen muss, wie das Geschwisterchen besser behandelt wird. Meine Mutter hat mir nie dieselbe Liebe gegeben und das sollte man als Kind nicht spüren müssen.

Benutzeravatar

» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Kinder anders zu behandeln (zum Beispiel aufgrund unterschiedlichen Alters) bedeutet ja nicht, dass man ein Kind mehr und das Andere weniger liebt. Auch wenn die Kinder grundsätzlich unterschiedliche Typen sind, sind manchmal unterschiedliche Behandlungen gerechtfertigt. Naja und dann lernen Eltern auch einfach dazu. Bei unserer großen Tochter (gerade fünf geworden) haben wir viele Dinge noch ganz anders gemacht. Wir waren einfach zu unerfahren und haben durchaus auch viele Fehler gemacht. Da sind wir bei unserer Kleinen jetzt einfach schlauer, sie ist jetzt sechs Monate alt. Bis jetzt kann ich nicht sagen, dass ich ein Kind mehr lieben würde.

Auch bei mir und meiner Schwester habe ich nicht das Gefühl. Allerdings sind meine Schwester und ich sechzehn Jahre auseinander, daher sind wir beide eher wie Einzelkinder aufgewachsen und natürlich ist meine Mutter anders bei meiner Schwester als bei mir, aber sie ist ja auch sechzehn Jahre erfahrener. Ich glaube nicht, dass sie jemanden von uns mehr oder weniger liebt.

» Anjwin » Beiträge: 360 » Talkpoints: 0,89 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich glaube es Eltern meistens nicht, wenn sie sagen, dass sie beide Kinder gleich lieben und auch absolut gleich behandeln. Ich glaube, dass es grundsätzlich nicht funktioniert, zwei Menschen wirklich gleich zu behandeln und gleich zu lieben. Man kann das sicher nicht endgültig feststellen und man kann die Liebe schließlich nicht messen, aber oft gibt es Anzeichen, die dann doch darauf hindeuten, dass Eltern bei ihren Kindern schon Unterschiede machen und vielleicht sogar ein Kind bevorzugen. Damit meine ich nicht solche Dinge wie ein höheres Taschengeld für ein Kind, das älter ist oder mehr Hilfe bei den Hausaufgaben für ein kleineres Kind. 

Es mag ja durchaus sein, dass die Eltern Gründe dafür haben, dass sie ein Kind dem anderen vorziehen. Das hat dann nicht unbedingt etwas mit der Liebe an sich zu tun, sondern oft auch mit materiellen Dingen. Es könnte sein, dass ein Kind einfach sympathischer ist, mehr aus seinem Leben macht und ganz den Vorstellungen der Eltern entspricht. Wenn das andere Kind dann zum Beispiel früh kriminell wird oder sich insgesamt unfreundlich verhält, kann ich es schon verstehen, wenn Eltern das andere, freundlichere Kind lieber mögen und ihm vor allem auch mehr schenken. Das bedeutet nicht, dass die das andere Kind nicht lieben, aber es macht zum Beispiel auch keinen Sinn, einem Kind, das nur herumhängt und vielleicht klaut und lügt, noch viele Sachen oder Geld zu schenken. Wenn das Kind dann generell wenig sozialverträglich ist und man sich mit ihm nicht wirklich auseinandersetzen kann, lässt man es doch auch irgendwann in Ruhe. 

Ich muss ganz ehrlich zugeben, dass ich vermutlich auch nicht zwei oder mehr Kinder genau gleich behandeln würde, wenn ich welche hätte. Das Problem ist dabei nicht das Wollen, sondern das Können. Kinder sind auch nichts anderes als andere Lebewesen auch. Man hat immer welche, die man lieber mag und welche, die man nicht so gerne mag. Die reine Tatsache, dass es sich um die eigenen Kinder handelt, reicht mir nicht aus, um jemanden gerne zu mögen und ihn auch so zu behandeln wie andere Leute, die ich mag. Jemanden, der einem sympathisch ist, behandelt man automatisch ganz anders als eine Person, die einem nicht so sehr zusagt. Ich finde das überhaupt nicht ungewöhnlich, auch nicht bei den eigenen Kinder.  

Ich habe es selbst auch erlebt, dass ich zum Beispiel im Gegensatz zu meinem Bruder von meiner Omi und auch von anderen Verwandten bevorzugt wurde. Ich denke, dass er das selbst auch gemerkt hat und es bis heute merkt. Es werden da schon Vergleiche angestellt und er kommt da nicht so gut bei weg. Ganz vieles hängt dabei an äußeren Dingen, zum Beispiel der Tatsache, dass er nach einem schlechten Hauptschulabschluss mit Ehrenrunden gar nichts mehr gemacht hat und nicht einmal den Führerschein bestanden hat. Aus Erzählungen weiß ich, dass sein Vater (wir sind Halbgeschwister) mich damals schon bevorzugt hat. 

Benutzeravatar

» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^