Sollten Kinder im Wald Müll sammeln?

vom 02.08.2009, 19:14 Uhr

Diamante hat geschrieben:Ist sowas pädagogisch sinnvoll?

Ich behaupte mal, dass man so eine Aktion auch so planen kann, dass sie wirklich sinnvoll ist und die Kinder zum Nachdenken anregen kann. Fakt ist aber auch, dass der Erfolg um so sichtbarer ist, wenn auch die Eltern dahinter stehen.

Ich selbst würde mich deshalb erst mal erkundigen, was genau aus welchem Grund geplant ist. Denn wenn die Kinder einfach nur stur Müll sammeln sollen, dann kann die Aktion wirklich schnell nach hinten losgehen. Bekommen sie aber auch erklärt, was der Müll bewirkt, dann ist das sicher schon etwas anderes - das regt sicher zum Nachdenken an. Ebenso könnte man sich vielleicht nur auf eine kleinere Fläche konzentrieren und dann weiter überlegen, wie viel Müll so insgesamt achtlos weggeworfen wird und ob nicht auch die Kleinen da etwas tun können.

Übrigens gesundheitsgefährdend würde ich diese Aktion nicht gleich benennen. Das hängt doch sehr vom ausgewählten Waldstück und der Betreuung während der Aktion sowie nicht zuletzt vom Alter der Kinder ab - Schulanfänger sind sicher noch verspielter, während die Viertklässer da schon aufmerksamer sind.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Also wenn ich Kinder hätte, hätte ich auch etwas dagegen, dass sie fremden Leuten ihren Dreck hinterherräumen! Ich selbst hatte zwar so einen dämlichen Müll-Sammel-Tag nie (zum Glück), allerdings mussten wir oft auf dem Schulhof Müll sammeln. Ich fand es einmal schon so eklig, diese Müll-Gabeln anzufassen und noch viel ekliger fand ich es, anderen hinterherzuräumen. Das würde ich meinem Kind ehrlich gesagt nicht antun und es für den Tag zu Hause lassen.

Dazu kommt dann, dass meistens nicht mal genug aufgeklärt wird. Es wird oft nur stupide der Müll gesammelt und das ist doch einfach nur dämlich. Wenn nebenbei noch verständliche Vorträge gehalten werden und das Thema komplett und umfassend besprochen wird, ist es ja eine andere Sache aber grundsätzlich bin ich dagegen.

Das mit den Krankheiten ist ja ein weiterer Aspekt. Denn oftmals sind ja schon Tiere und vielleicht Ratten am Müll und je nachdem, wie klein die Kinder sind, spielen sie noch etwas damit. Außerdem würde ich auch nur ungern ein Kind zu Hause sitzen haben, dass aus Versehen eine im Wald gefundene Spritze angefasst hat und sich dann möglicherweise auch noch mit gefährlichen Krankheiten infiziert hat.

Benutzeravatar

» pepsi-light » Beiträge: 6018 » Talkpoints: 2,14 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Ich finde es auch okay, dass die Kinder Müll sammeln gehen. Sie haben Handschuhe an und werden auch sonst nicht mit dem Müll in Berührung kommen, denn oft kriegen die Kinder auch noch solche Müllzangen, damit sie auch nicht in den Müll fassen.

Kinder sind nun mal unsere Zukunft und es wird von den Kindern ja nicht verlangt, dass sie diese Aktionen einmal im Monat machen, aber sie sollen so einfach lernen, dass man den Müll in den Mülleimer wirft und nicht in den Wald oder auf die Straße.

Zudem denke ich, dass das Müllsammeln keine Strafe für die Kinder ist, sondern eine gute Abwechslung zum normalen Schulalltag. Ich unterstütze solche Aktionen jedenfalls und finde es gut, dass die Schulen sich für so etwas einsetzten.

Benutzeravatar

» lisachen » Beiträge: 355 » Talkpoints: -0,67 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich finde eine solche Müllsammelaktion im Wald sehr sinnvoll. Die Kinder lernen so, wie man zum Umweltschutz beitragen kann und sind vielleicht später, wenn sie selber erwachsen sind, nicht so unvernünftig wie manch Waldbesucher, der seinen Müll einfach dort liegen läßt.

Die Gefahr, dass die Kinder mit Krankheitskeimen in Berührung kommen könnten, sehe ich als nicht so groß an. Schließlich haben die Kinder Handschuhe an. Sie sollten noch einmal dringlich darauf hingewiesen werden, dass sie sich nach der Aktion gründlich die Hände waschen und während der Aktion sich nicht ins Gesicht fassen sollten, dann spricht meiner Meinung nach nicht dagegen, die Kinder Müll sammeln zu lassen. Zuhause wühlt das ein oder andere Kind auch im Dreck, wo nicht alles keimfrei ist. Da sagt keiner etwas im Normalfall, obwohl es wenigstens genauso unhygienisch ist.

Benutzeravatar

» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich halte es auch für sinnvoll, wenn die Kinder im Wald Müll sammeln. Bei uns ist das schon seit Jahren so und diese Aktionen waren auch schon als ich noch zur Schule ging. Da die Kinder ja mit Handschuhen ausgestattet sind, glaube ich nicht, dass sie so krank davon werden könnten.

Allerdings finde ich könnten die Lehrer das Müll sammeln auch mit Unterricht verbinden. Wieviele Kinder kennen denn die Waldbäume auseinander oder wissen andere wichtige Dinge über die Natur, die bei solchen Sammelaktionen fast nebenbei beobachtet werden könnten. Ich weis nicht, wie es heutzutage gehandhabt wird, aber ich finde, dass sich das auch pädagogisch gut machen würde.

Die Kinder haben davon sicher nutzen, da sie sich, vor allem wenn sie klein sind, dann sicher zwei Mal überlegen, ob sie Müll einfach achtlos wegwerfen oder diesen vielleicht doch in einen Mülleimer geben. Außerdem sind sie bei solchen Aktionen auch an der frischen Waldluft, und die hat bekanntlich noch niemanden geschadet.

Benutzeravatar

» Kruemmel » Beiträge: 1280 » Talkpoints: 62,51 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich finde die Idee ehrlich gesagt, sehr gut! Immerhin lernen die Kinder so, dass der Müll, den man achtlos auf die Straße oder eben auch in den Wald wirft, nicht von selbst verschwindet, sondern dass auch dieser Müll gesammelt und weggebracht werden muss.

Natürlich ist es bei dieser Aktion wichtig, dass die Kinder mit Handschuhen geschützt sind und dass in Vorhinein vielleicht kontrolliert wird, ob keine Spritzen und andere gefährliche Gegenstände vorhanden sind. Auch wird es wichtig sein, den Kindern dies noch einmal zu vermitteln- sie müssen eben einen anwesenden Erwachsenen rufen, wenn ein gefährlicher Gegenstand entdeckt wird.

Ich würde eine solche Aktion in jedem Fall unterstützen und sogar versuchen selbst mit dabei zu sein! So könnte ich selbst darauf achten, dass meinem Sohn nichts passiert und zum anderen natürlich auch zeigen, dass auch mir die Umwelt am Herzen liegt!

Benutzeravatar

» Nipfi » Beiträge: 3076 » Talkpoints: 8,28 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Diamante hat geschrieben:Manche Eltern gehen schon auf die Barrikaden und argumentieren, dass die Kinder krank werden könnten, dass ihre Kinder es nicht nötig haben Müll zu sammeln, dass es an Kinderarbeit grenzt, dass es verantwortungslos ist usw.

Also diese Aussage von den Eltern finde ich schon ganz schön krass. Ist es denn etwa Kinderarbeit wenn man etwas gemeinnütziges für die Umwelt tut? ist es etwa auch Kinderarbeit wenn man im Bus für ältere Menschen aufsteht oder denen beim Einkauf tragen hilft? Das ist doch letztlich nichts Anderes, nur das man hier der Umwelt hilft, die man mit hoher Wahrscheinlichkeit auch mit verschmutzt oder später noch mit verschmutzen wird und ich finde eine solche Aufgabe auch absolut richtig, denn die Kinder haben bestimmt auch schon mal alle etwas im Wald liegen lassen oder einfach nicht in den Papierkorb getan und man sollte schon ein Gefühl dafür bekommen, das man damit nicht nur Schaden anrichtet, sondern wieviel Arbeit mit dem sauber machen der Umwelt verbunden ist.

Das die Kinder hierbei krank werden könnten finde ich absolut lächerlich. Die Kids gehen doch so garantiert auch in den Wald spielen oder spielen an Stellen, wo die Eltern fast einen Herzinfakt bekämen, wenn sie es wüssten. Als Kind baut man sich doch Höhlen krabbelt im Dreck und bekommt auch mal Sand im Mund und es schadet nicht. Das sie nun jetzt krank werden sollen wenn sie den Müll mal rausbringen und dabei sogar noch Gummihandschuhe anhaben, halte ich doch für absolut unwahrscheinlich. Das lächerlichste finde ich jedoch das das Ganze Kinderarbeit sein soll. Dann dürften Kinder wohl auch keine häuslichen Pflichten mehr übernehmen und müssten zu Paschas erzogen werden.

Ich finde diese Aufgabe und das Ganze Projekt wirklich sehr gut, denn wenn nur ein paar Kinder merken das Müll hinschmeißen scheinbar doch nicht das Wahre ist und sie mit dieser Umwelt ja auch klarkommen müssen, denn hat es doch schon etwas gebracht und zwar vor allem einen sauberen Wald und das ist doch auch schon mal etwas wert.

Benutzeravatar

» pichimaus » Beiträge: 2016 » Talkpoints: 6,99 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



In meiner Grundschulzeit war es auch Tradition dass man in einer Schulstufe mit allen Klassen gemeinsam einen Tag im Wald Müll eingesammelt hat. Wir hatten auch Handschuhe an, was also die Krankheitsgefährdung schon mal auf ein Minimum herabsetzte. Ich habe trotzdem keine guten Erinnerungen an diese Aktion, weil ich mich an einer Scherbe geschnitten habe, die sich aus dem Müllsack heraus gedrückt hatte. Als ich den Müllsack anhob, war es dann soweit und es hörte erst mal nicht auf, zu bluten. Trotzdem erinnere ich mich daran, dass uns diese Aktion damals viel Spaß gemacht hat.

Ich kann mich auch nicht daran erinnern, dass irgendwelche Eltern sich darüber beklagt haben oder gar verboten haben, dass ihr Kind an dieser Sache teilnimmt. Es war eben eine Tradition, die jedes Jahr gemacht wurde. Ich fand diese Sache in verschiedener Hinsicht sehr gut. Die Kinder lernen dabei etwas über Umweltschutz und auch, wie viel Arbeit es macht, den Dreck wieder weg zu machen, wenn man einfach etwas auf den Weg wirft.

Außerdem schult es auch die Teamarbeit. Wir hatten Gruppen gebildet, in denen jeder eine etwas andere Aufgabe hatte und diese erfüllen musste. Trotzdem haben wir gelernt, uns gegenseitig zu helfen und als Team zusammen zu arbeiten. Aber als Kinderarbeit kann man so etwas meiner Meinung nach nicht bezeichnen. Wir Kinder fanden es toll, mal aus der Klasse heraus zu kommen und etwas praktisches zu machen.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^