Als Beifahrer Angst haben - Bescheid sagen oder schweigen?
Meistens fahre ich als Beifahrer mit meinem Partner im Auto. Wenn er dann schnell fährt und ich Angst bekomme, sage ich das auch und bitte ihn langsamer zu fahren. Oder auch wenn ich sonst mal Angst durch eine Situation habe, sage ich ihm das.
Ich bin allerdings auch schon mit einer Bekannten gefahren, die in einem Waldstück auf der Landstraße an die 200 km gefahren ist. Dazu kam auch noch, dass sie noch nicht so lange Fahrerfahrungen hatte. Sie hatte ihren Führerschein da noch nicht über Jahre und ich hatte da wirklich richtig Angst im Auto. Ich dachte, dass nun nur ein Reh auf die Straße springen bräuchte und wir einen riesen Unfall hätten. Allerdings habe ich mich da nicht getraut etwas zu sagen und habe einfach still abgewartet, bis die Fahrt eben vorbei war bzw. sie eben wieder langsamer wurde. Ich sagte dann auch nur, dass ich in Waldstücken immer langsamer fahre, weil ich doch an das Wild denke, dass die Fahrbahn überqueren könnte. Sie meinte daraufhin, dass es dann schon egal wäre, ob man das Wild mit 80 oder 100 km erwischen würde.
Ich habe mir nach dieser Angstfahrt aber geschworen, dass ich etwas sage, wenn ich al Beifahrer nochmal Angst bekomme. Ich denke, dass ich dann einfach mutig sein sollte und den Fahrer bitten, etwas langsamer zu fahren. Hattet ihr solche Situationen auch schon? Habt ihr dann etwas gesagt? Oder findet ihr das es sich als Beifahrer nicht gehört, den Fahrer zu bitten, langsamer zu fahren?
Ich bin eine Zeit regelmäßig von Bekannten nach Hause gefahren worden. Und da hab ich immer gesagt, wenn ich Angst hatte. Oder sie auch mal auf die Geschwindigkeitsbegrenzung hingewiesen. Wer mir darüber böse war, hat mich halt nicht noch einmal mitgenommen. Oder ich bin nicht noch einmal mit denen mit gefahren. Aber die meisten haben dann die Geschwindigkeit gedrosselt und dann war es auch okay. Denn es gibt ja nicht umsonst den Spruch "Nur sprechenden Menschen kann man helfen" Und besonders, wenn man in einer Situation Angst hat, sollte man es sagen. Schließlich können die Menschen in unserer Umgebung keine Gedanken lesen.
Ich bin ein sehr schlechter Beifahrer und habe eigentlich recht schnell Angst, wenn ich mit jemand anderem Auto fahre. Ich bin auch eher ein flotter Autofahrer, bei anderen hingegen kann ich das aber nicht gut haben. Da ist es mir am liebsten, wenn der andere sehr langsam und defensiv fährt. Wenn jemand ebenfalls eher sportlich fährt und vielleicht auch stets zu schnell unterwegs ist, gibt es nur zwei Möglichkeiten – entweder fahre ich oder wir fahren mit zwei Autos. Es gibt da für mich auch keinen Kompromiss. Ich habe keine Lust auf eine Autofahrt mit jemandem, dem ich nicht vertraue und dessen Fahrstil mir unsympathisch ist.
Ich denke, dass die meisten schon mal ein bisschen zu schnell unterwegs waren. Wenn jemand aber doppelt so schnell fährt wie erlaubt, dann ist das wirklich unmöglich. Ich würde nicht mit jemandem fahren, der mit 200 Stundenkilometern über eine Landstraße fährt, wo maximal ein Tempolimit von 100 km/h gilt. Ich bin vor einigen Jahren mal mit einem Bekannten gefahren, der mehrere Youngtimer hat, an denen er auch herumbastelt. Mit einem dieser Wagen sind wir mal auf einer kurvigen Landstraße unterwegs gewesen. Er fuhr auch zwischen 150 und 180 Stundenkilometern und driftete um die Kurven. So etwas ist – wenn man selbst fährt - auf der Rennstrecke super, aber nicht auf einer normalen Straße, wo man nie weiß, ob jemand entgegenkommt oder ob ein Tier auf die Straße springt. Außerdem kann ich das, wie bereits geschrieben, als Beifahrer nicht haben. Ich habe ihm gesagt, dass ich mich unwohl fühle und er ist dann langsamer gefahren. Anschließend bin ich nie wieder mit ihm gefahren.
Ich finde, dass man ruhig etwas sagen kann. Ich weiß zum Beispiel von mir selbst auch, dass ich gerne flotter fahre und gerade kurvige Landstraßen sind natürlich großartig. Wenn ich aber mal jemanden mitnehme, fahre ich ziemlich defensiv und sage dem anderen auch, dass er Bescheid sagen sollte, wenn er sich unwohl fühlt. Ein Bekannter von mir, der selbst kein Auto hat und sich bei anderen Leuten oft unwohl fühlt, hat gar keine Probleme, wenn er mit mir fährt. Er weiß, dass ich langsamer fahre, wenn er mitfährt.
Wenn jemand weiterhin so fährt, dass ich mich unwohl fühle, fahre ich nicht mehr mit der Person. Ich finde, dass man ein- oder zweimal etwas sagen kann. Danach würde ich aber einfach nicht mehr in das Auto der anderen Person steigen. Mein erster Freund hatte einen absolut ätzenden Fahrstil und er konnte weder sein Auto noch die Straßenverhältnisse einschätzen. Wir hatten auch zusammen mal einen Unfall, auf den ich mich aber schon einstellen konnte, weil ich wusste, dass er mit seinem alten Auto niemals um die Kurve kommen wird. Ich hatte ihm vorher schon gesagt, dass er langsamer fahren soll, aber er hat meine Sorgen da auch abgetan. Weil ich wusste, dass man bei der betreffenden Kurve keinen Abhang hinunterfällt und auch nicht vor dem Baum landen kann, wenn man aus der Kurve fliegt, habe ich es drauf ankommen lassen und meinen Gurt extra fest gezogen, weil ich mir so sicher war, dass wir einen Unfall haben werden. Danach bin ich dann meistens gefahren. Mit ihm bin ich später nur innerhalb der Stadt gefahren, wo ich aufgrund der niedrigeren Geschwindigkeiten nicht so schnell Angst bekomme.
Im Zweifelsfall sollte man nicht zu jemandem ins Auto steigen, bei dem man sich nicht wohlfühlt. Ich würde zur Not auch in Kauf nehmen, zwischendurch einfach auszusteigen und den Rest der Strecke mit der Bahn, dem Bus, zu Fuß oder mit dem Taxi zurückzulegen. Es gibt meistens eine andere Lösung, man muss nicht mit so jemandem fahren – schon gar nicht, wenn man Angst hat und der andere dennoch keine Rücksicht nimmt.
Ich sage immer Bescheid, wenn mir der Fahrer zu schnell fährt. Ich bin aber schon lange nicht mehr mit so einem Fahrer gefahren, das liegt vielleicht auch an meinem Alter, da fahre ich natürlich mit älteren Leuten, die angemessener fahren und Situationen besser einschätzen können. Ich würde notfalls auch darum bitten anzuhalten, wenn es mir in meinen Augen zu gefährlich wird. Es geht immerhin um mein Leben, damit hat keiner zu spielen. Da würde ich ziemlich schnell ziemlich sauer werden. Wenn diese Person mich nochmal mitnehmen wollte, würde ich freundlich dankend ablehnen
Ich würde als Beifahrer immer dem Fahrer Bescheid sagen, wenn ich mich aufgrund seines Fahrstils unwohl fühle oder sogar Angst habe. Es bringt ja mir selber nichts, wenn ich die ganze Zeit befürchten muss, dass man gleich einen Unfall hat, und dem Fahrer selber bringt es ja auch nichts, da danach meistens die Stimmung zwischen Beifahrer und Fahrer schlecht ist oder es dem Beifahrer einfach nicht gut geht. Mir wäre es auch selber als Fahrer lieber zu erfahren, wenn jemand im Auto zu schnell fahre.
Es ist ja oft so, dass man zum Beispiel als Beifahrer die Kurven schlimmen empfindet als der Fahrer selber. Ich würde es glaub eher schlimm finden im Nachhinein zu erfahren, dass ich den anderen im Auto zu schnell gefahren bin. Nach der Fahrt kann man es ja nicht mehr ändern, währenddessen ist es dagegen meinerseits kein Problem etwas langsamer zu fahren, wenn ich damit jemand anderem einen Gefallen tun kann.
Wenn man Angst hat, hat man meiner Meinung nach seinen Mund aufzumachen, insbesondere, wenn ein Fahranfänger hinter dem Steuer sitzt. Wie schnell hat sich ein Fahranfänger überschätzt und allein die Tatsache, dass man in einem Waldstück unterwegs ist, würde mich durchaus etwas sagen lassen. Immerhin kann wirklich jederzeit ein Reh, ein Hirsch oder auch ein Wildschwein auf die Straße rennen, und das ist nicht ohne, wie ich selbst spüren durfte. Hört man nicht auf mich, und fährt unbeirrt weiter, würde ich auch darum bitten, anzuhalten und mich aussteigen zu lassen. Aber nichts zu sagen, käme nicht in Frage für mich, dafür hänge ich doch noch zu sehr am Leben.
Mein Partner war auch mal recht rasant unterwegs und ich habe mit ihm auch immer darüber gesprochen. Inzwischen nimmt er mehr Rücksicht, fährt umsichtiger und nicht mehr ganz so schnell. Pünktlich sind wir dann noch immer, weil ich auch darauf achte, dass wir zeitig losfahren und wenn wir dann doch mal zu spät kommen, nehme ich das eben auch in Kauf.
Ehrlich gesagt verstehe ich nicht, Nelchen, warum Du nicht gleich etwas gesagt hast?! Für mich gehört es zu einem ordentlichen Fahrstil auch, dass man Rücksicht auf die Mitfahrer nimmt und ich gehöre zu den Leuten, die mit Mitfahrern noch vorsichtiger fahren, als so schon. Das erwarte ich dann auch von den Fahrern selbst, auch, wenn sie eher zeigen wollen, was sie können, gerade, wenn sie neu den Führerschein haben.
Ich kenne das Gefühl sehr gut. Wenn ich selbst fahre, dann habe ich nie Angst, auch wenn es mal ein wenig schneller wird. Sitze ich aber auf dem Beifahrersitz, bekomme ich recht oft Panik. Bei meinem Mann ist das überhaupt kein Problem, denn der weiß, dass ich da ein wenig empfindlich bin. Er fährt immer relativ langsam und nimmt auch Rücksicht auf meine Ängste. Sollte es dann doch mal etwas zu schnell wird, sage ich auch direkt Bescheid und er drosselt die Geschwindigkeit auch sofort wieder.
Wenn ich beispielsweise mit einer Bekannten im Auto fahre, dann sage ich auch sofort, wenn es mir zu schnell ist. Ich habe einfach Angst und warum sollte ich dann nichts sagen? Mir ist das auch nicht peinlich und ich finde, dass man als Autofahrer auch immer Rücksicht auf seine Mitfahrer nehmen sollte. Wenn ich jemanden dabei habe, mache ich das auch ganz automatisch.
Mit Fahranfängern fahre ich ehrlich gesagt auch nicht sonderlich gerne. Das ist nichts persönliches, aber ich bin bisher mit zwei Fahranfängern gefahren und wurde während der Fahrt wirklich nervös, weil sie total hektisch wurden. Das lasse ich also in Zukunft lieber. Ich fahre beispielsweise auch nicht mit Leuten, die ich nicht kenne. Ich nehme dann lieber den Bus oder andere öffentliche Verkehrsmittel, um nach Hause zu kommen. Meine Schwester wohnt zum Beispiel in Hamburg und ist letzten Monat mit einer Mitfahrgelegenheit zu uns gekommen.
Das wär für mich ein absolutes No-Go, denn die Strecke ist schon recht lang und ich fahre keine Autobahn mit jemandem, der mir völlig fremd ist. Ich bin absolut der Meinung, dass man also Beifahrer direkt Bescheid sagen sollte, wenn man sich unwohl fühlt. Ich hasse es einfach, im Auto panisch zu werden und dieses Gefühl möchte ich einfach nicht aushalten müssen. Da mache ich lieber meinen Mund auf.
Ich bin eigentlich ein sehr entspannter Beifahrer. Das könnte aber größtenteils daran liegen, dass ich selbst keinen Führerschein habe und somit gar nicht so gut einschätzen kann, ob die Geschwindigkeit in der jeweiligen Situation angemessen ist oder ob man vielleicht lieber ein bisschen langsamer fahren könnte. Ich denke mir dann immer "der/die wird schon wissen, was er/sie tut" und normalerweise fahre ich auch nur mit vernünftigen Leuten.
Einmal gab es eine Situation, wo mein Freund ich ich mit einigen Bekannten in 2 Autos unterwegs waren. Irgendwann fanden der Fahrer des Autos, in dem wir saßen, und seine Schwägerin am Steuer des anderen Wagens plötzlich Spaß daran, ein kleines Rennen zu fahren und sich gegenseitig zu überholen. Wir hatten 2 kleine Kinder im Auto, meinen Sohn und den Sohn des Fahrers, aber das schien ihn nicht wirklich zu stören. Ich hätte auf jeden Fall was gesagt, wenn das ganze nicht recht schnell ein Ende gefunden hätte, dadurch, dass die anderen dann in eine andere Richtung weiter mussten. Bei solchen Spinnern lande ich aber zum Glück äußerst selten im Auto.
200km/h im Wald ist auch etwas, wo ich nicht einfach ruhig daneben sitzen würde. Oft lassen sich solche Leute aber ohnehin nichts sagen und meinen nur, man solle sich doch nicht so anstellen oder man könne nächstes Mal ja den Bus nehmen. Was ich dann auch ziemlich sicher tun würde, sollte es ein nächstes Mal geben.
Ich bin auch wenn nur Beifahrer. Mein Mann darf auf der Autobahn nicht schneller aus 140 km/h fahren, weil ich sonst aussteige. Auch wenn ich mit anderen Leuten unterwegs bin, dann sage ich denen, dass es mir wichtig ist, dass sie nicht so schnell und aggressiv fahren. Ich kann es einfach nicht haben, wenn man schnell fährt, bekomme dann schnell Angst und fange an panisch zu werden. Das ich nebenbei auch noch schwitze wie ein Affe ist ein "netter" Nebeneffekt.
Ich bin vor einigen Monaten mal mit zwei Bekannten weg gefahren, nach Dortmund zum bummeln. Die Fahrerin wusste um meine Angst, meinte aber sie müsste mich "belehren", und fuhr dann mit ihrem Corsa 160 km/h und meinte ständig Spuren wechseln zu müssen. Selbst als ich darum bat, damit aufzuhören, meinte sie nur, das das nicht schlimm wäre, und ich mir keine Sorgen machen müsste. Sie würde immer so fahren. Ja, das ist mir aber egal gewesen. Das Ende vom Lied war, das ich mit dem Zug nach Hause gefahren bin, weil ich es nicht gut finde, wenn man meine Meinung nicht respektiert, und dann sein eigenes Ding durch ziehen muss.
Naja am besten du sagst was dir am Herzen liegt. Mache ich auch die ganze Zeit und meine Freundin regt sich übelst auf weil ich ihr immer sage worauf sie noch überall achten soll. Es stresst sie auch wenn ich immer genau mit schaue ob vorne, hinten oder im toten Winkel sonst noch etwas ist. Sie ist dort aber genau gleich, wenn wir mit dem Freund meiner Mutter richtung München fahren hat sie einfach nur Schiss und sagt mir dann dass ich ihm sagen soll er soll nicht so schnell fahren. Kein Wunder, der Junge war lange Zeit Motorradjunkie bei ner Gang.
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