Braucht man eine Genehmigung für ein Gedenkstein?

vom 20.09.2012, 13:09 Uhr

Ich schaue immer Unter uns und dort ist es ja so, dass Rebecca Matern im Park gefunden wurde. Dort wurden Blumen niedergelegt und Kerzen aufgestellt. Bei vielen Unfallorten steht ja auch ein Kreuz. Braucht man eigentlich eine Genehmigung um ein Kreuz an einer Unfallstelle oder an einem Leichenfundort aufzustellen? An wen muss man sich da wenden? Oder kann man einfach ein Holzkreuz oder einen Gedenkstein aufstellen? Kann so ein Gedenkstein oder ein Kreuz auch abgelehnt werden?

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» MissMarple » Beiträge: 6786 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Die Kerzen und Holzkreuze werden lediglich geduldet und sind in aller Regel auch schon bald wieder verschwunden. Insbesondere dann, wenn es sich um eine wirklich gefährliche Stelle handelt und so die Gefahr besteht, das "feste Installationen" selbst zu gefährlichen Gegenständen werden. Niemand wird wohl den Job übernehmen wollen und den trauernden Hinterbliebenen mitteilen wollen, dass sie das aufgestellte Kreuz zur Trauerverarbeitung wieder weg nehmen müssen.

Anders bei echten Gedenksteinen. Die müssen natürlich beantragt werden und können eben auch abgelehnt werden. Einfach auf eigene Faust wird niemand einen Gedenkstein setzen dürfen, sofern davon ausgegangen wird, dass der Gedenkstein auch bleibt. Das kann man eigentlich immer nur auf dem eigenen Grundstück machen, nicht aber auf fremden oder in dem Fall öffentlichen Grund.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


So ein Kreuz muss tatsächlich genehmigt werden, denn es darf nicht stören und vor allem nicht gefährden. Wenn jemand allerdings ein Kreuz aufstellt, weil auf dieser Straße jemand gestorben ist, dann wird es von den Behörden toleriert und es gibt in der Regel dafür keinen Ärger. Im Wald ist es sicher auch so, denn hier hat der Forstaufseher das sagen. Er verwaltet das Gebiet und muss eine Genehmigung aussprechen. Man muss sich aber an niemanden wenden. Es kann aufgestellt werden und da wird niemand etwas sagen. So war es zumindest so, als wir ein Kreuz aufgestellt haben, als eine Freundin bei einem Autounfall um´s Leben kam. Da hat auch niemand etwas gesagt und es steht immer noch an gleicher Stelle.

» davinca » Beiträge: 2246 » Talkpoints: 1,09 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Als ich damals in der 9 Klasse war, wurde ein Freund von uns aus der Klasse überfahren. Viele von uns haben dann Blumen niedergelegt und Texte auf die Straße geschrieben. Die Polizei kam dann auch in die Schule und wies uns drauf hin, dass wir nichts dort hinschreiben dürfen, da es eine Sachbeschädigung sei. Auf die Frage hin, ob wir dort Sachen hinlegen dürfen und ein Gedenkkreuz aufstellen dürfen, wurde gesagt, dass wir dafür eine Sondergenehmigung brauchen würden, da sonst jeder überall aufstellen würde, was er gerade will.

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» alkalie1 » Beiträge: 5526 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Meines Wissens nach werden diese Holzkreuze und Blumen am Straßenrand zum Beispiel geduldet. Zum einen wohl deshalb, damit die Hinterbliebenen die Trauer besser verarbeiten können, aber zum anderen kann ich mir auch gut vorstellen, dass es die vorbei fahrenden Autofahrer etwas wachrüttelt, vorsichtiger, rücksichtsvoller und umsichtiger Auto zu fahren. Sie sehen ja dann, dass an dieser Stelle schon ein schrecklicher Unfall geschehen ist.

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» Wennie4 » Beiträge: 1754 » Talkpoints: 6,72 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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