Wirklich immer aus seinen Fehlern lernen?

vom 17.09.2012, 18:37 Uhr

Ich habe immer gedacht, dass sich die Formulierung "aus seinen eigenen Fehlern lernen" auf was anderes bezieht als auf Probleme bei der Gangschaltung oder beruflichen Tätigkeiten. Das sind zwar auch Fehler, aus denen man früher oder später wirklich lernt, aber hauptsächlich weil man das immer wieder macht und diese Sachen irgendwann einmal zur Routine werden.

Ich habe darunter immer verstanden, dass man aus seinen eigenen, persönlichen Fehlern lernt, die man als Mensch begangen hat. Vielleicht sind charakterliche Fehler der passende Ausdruck dafür. Solche Fehler haben für mich immer mehr oder weniger schlimme Konsequenzen. Diese Situationen reflektiert man meistens und nimmt sich vor, beim nächsten Mal die Sache anders zu machen.

Zum Beispiel habe ich einer Freundin einmal gesagt, dass ihr Freund sie betrügt. Das hat sich im Nachhinein als Fehler herausgestellt und ich habe mir vorgenommen, mich nie wieder in eine Beziehung einzumischen. Ich habe quasi daraus "gelernt" und mir vorgenommen, das nie wieder zu tun. Ich kann allerdings nicht wissen, ob ich mich wirklich für den Rest meines Lebens daran halten werde - ich denke eher nicht. Deshalb stelle ich für mich fest, dass man vielleicht aus den Fehlern lernt, was aber nicht heißt, dass man sie nie wieder noch einmal macht.

Ich schiebe zum Beispiel auch dauernd Dinge vor mir her. Das ist auch so ein Fehler und ich erkenne ihn jedes Mal wieder. Ich spüre jedes Mal die Konsequenzen und denke mir, dass es das nächste Mal anders wird. Trotzdem endet es immer gleich. Anscheinend bin ich lernresistent.

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