Meldepflicht - Ohne festen Wohnsitz gemeldet sein
Wenn man aus einer Wohnung auszieht, besteht ja die Verpflichtung aufgrund der Meldepflicht dies dem Einwohnermeldeamt anzuzeigen. Doch was macht man, wenn man dann erst einmal keinen festen Wohnsitz hat, sondern einzelne Tage in einer Jugendherberge, bei Bekannten oder zum Beispiel Couchsurfern schläft, weil man nicht rechtzeitig eine neue Wohnung findet?
Ich weiß das es in einigen Städten Stellen gibt, wo Meldeadresse angeboten werden über soziale Einrichtungen. In anderen Orten scheint dies jedoch an Obdachlosenheime gebunden zu sein. Dort bekommen dann nur jene Personen eine Meldeanschrift, die auch dort täglich schlafen und die sonstigen Hilfsangebote nutzen.
Doch was macht man, wenn man diese Möglichkeit nicht nutzen möchte, sondern nur eine Meldeanschrift benötigt? Oder kann man sich auch problemlos ohne festen Wohnsitz in einem Ort anmelden? Doch was passiert dann zum Beispiel mit dem Konto, was man ja durchaus benötigt und welche anderen Nachteile hat man eventuell noch? Man kann doch seinen Vertragspartnern (Mobilfunkanbietern, Banken, etc.) nicht mitteilen, dass man keinen Wohnsitz hat oder?
Gibt es eventuell Alternativen? Oder sind die angebotenen Postempfangsadresse bei sozialen Vereinen immer auch an eine Meldeanschrift gebunden? Gibt es dafür vielleicht irgendein Gesetz bzw. muss nicht jede Stadt so etwas anbieten?
Ich glaube es ist irrelevant, wo du selber schläfst, denn du musst dieses den Bürgeramt, oder wie es bei euch vor Ort heißt, melden. Es besteht ja in Deutschland die Meldepflicht und kommt man dieser nicht nach beginnt man bereits eine Straftat. Ich musste mich in einer Einrichtung anmelden für einige Wochen, wo ich drei Mal die Woche meine Post abgeholt habe, mehr nicht. Gibt es so etwas nicht auch bei euch?
Wenn du bei Freunden vorübergehend wohnst, dann solltest du das auch melden, denn es ist wichtig, dass du erreichbar bist. So etwas kann dir auch bei einer harmlosen Polizeikontrolle schnell Mal das Genick brechen. Ich wurde damals, weil ich keinen festen Wohnsitz hatte und keine Meldeadresse eine Nacht auf der Polizeistation verbracht, weil die dachten, ich bin eine illegale Einwohnerin.
Ich würde somit in jedem Falle dazu raten, dass du es schnell änderst, damit Dir einfach unnötiger Ärger erspart bleibt. Eine kurze Meldeadresse kannst du ja schnell angeben und danach schnell wieder ändern, dass ich ja kein Problem. Mit deinem Konto solltest du deiner Bank wohl Bescheid geben, dass du am besten die Post zu der Person geschickt bekommst, wo du zurzeit schläfst. Die sind da eigentlich immer sehr kulant und stellen sich in den seltensten Fällen doof an.
Also dass das Nicht-Anmelden eine Straftat wäre ist mir neu, soweit ich weiß handelt es sich dabei um eine Ordnungswidrigkeit. Aber eben dies soll ja vermieden werden. Wie ich bereits im Eingangsposting schrieb, ist mir bekannt, dass es in einigen Städten die Möglichkeit gibt, eine Meldeanschrift bei einer Einrichtung zu bekommen. In anderen Orten scheint es aber notwendig zu sein, dann auch regelmäßig die sonstigen Angebote, bzw. Schlafplätze dort zu nutzen.
Wenn man quasi täglich anderswo schläft, mag es vielleicht möglich sein, dies beim Einwohnermeldeamt anzugeben, wobei die Mitarbeiter dort spätestens am dritten Tag Fragen stellen würden. Wobei ich mir nicht vorstellen kann, dass dies so überhaupt möglich ist. Ganz abgesehen davon, dass wohl kaum jemand mehrmals die Woche zum Einwohnermeldeamt gehen möchte.
Wenn du obdachlos bist, kannst du dich beim Einwohnermeldemt als obdachlos melden. Das hat aber nichts mit einer Postadresse zu tun, da kannst du eine von einem Freund mit c/o angeben. Jugendherbergen und Hotels melden dich automatisch an. Nachteile hast du eine ganze Menge, wenn du obdachlos bist. Alle Vertragspartner werden sich wohl so langsam von dir zurückziehen.
Es kommt drauf an, in welcher Stadt bzw. in welchem Bundesland man sich anmelden will. Denn es gibt soweit ich weiß weiterhin kein einheitliches Melderecht in Deutschland. Daher gibt es durchaus Städte, in denen man sich offiziell "ohne festen Wohnsitz" melden kann. Dies wird dann auch im Ausweis so eingetragen. In anderen Gemeinden ist das nicht möglich. Da kann es passieren, dass einen das zuständige Amt einfach von Amtswegen "nach unbekannt" abmeldet.
Im zweiten Fall hat man spätestens ein Problem, wenn man neue Ausweisdokumente braucht. Denn ohne Wohnsitz bekommt man auch keinen neuen Ausweis. So wurde es mir zumindest mal von einem Bürgeramt erzählt. Aber die größeren Probleme dürften sich tatsächlich ergeben, wenn man keine Postanschrift hat. Wobei man sich seine Post ja auch zu Freunden schicken lassen kann oder auch an ein Postfach.
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