Dönerbuden überwiegend von Türken betrieben?

Ich habe mal gelesen, dass der Döner irrtümlicherweise ursprünglich gar nicht aus der Türkei kommt, sondern in Berlin erfunden wurde. Und tatsächlich haben wir während unseres Urlaubs in der Türkei nicht so viele Dönerbuden gesehen wie bei uns in Deutschland. Auch die jungen Türken schienen sich dort kaum für Döner zu interessieren, während man hier in Deutschland überwiegend Jugendliche in den Dönerbuden sitzen sieht.

Geht man aber hier durch die Stadt, so stößt man auf zahlreiche Dönerbuden, die von Türken betrieben werden. Ich kenne zumindest keine Dönerbude hier in der Nähe, die von einem Deutschen geführt wird. Daher kommt wahrscheinlich auch der Irrglaube, dass der Döner seinen Ursprung in der Türkei hat.

Aber wieso sind es vor allem Türken, die die Dönerbuden hier in Deutschland betreiben, wenn der Döner von der türkischen Bevölkerung gar nicht so gerne gegessen wird wie von der deutschen? Wieso sieht man bei uns so wenig Einheimische am Dönerspieß stehen?

Ich bin halb Türke und halb Deutscher. Ich habe schon in verschiedenen Ländern gelebt und zwei davon waren Deutschland und Türkei. In Deutschland habe ich neun Jahre gelebt und in die Türkei bin ich vor einem Jahr gezogen. Aus diesem Grund kenne ich beide Seiten und muss leider sagen, dass die Türken in Deutschland nur ein falsches Bild von den Türken in der Türkei geben. Und leider ist es auch so, dass die Deutschen die türkische Kultur nicht wirklich kennen.

Aber wieso sind es vor allem Türken, die die Dönerbuden hier in Deutschland betreiben, wenn der Döner von der türkischen Bevölkerung gar nicht so gerne gegessen wird wie von der deutschen?

Und tatsächlich haben wir während unseres Urlaubs in der Türkei nicht so viele Dönerbuden gesehen wie bei uns in Deutschland.

Wir waren damals in Alanya und Antalya und wenn ich ehrlich bin, dann habe ich da auch nicht wirklich viele Dönerläden gesehen. Allerdings muss ich zugeben, dass ich auch nicht wirklich darauf geachtet habe. Vielleicht lässt es sich auch so erklären. Mein Vater hat mir auch mal erklärt, dass Türken ihren Döner anders essen. Vielleicht fällt es auch deswegen einfach nicht auf. Und wenn ein Deutscher in der Türkei einen Döner bestellt, dann wird er diesen sicherlich nur bedingt in der Form bekommen, wie er ihn erwartet.

Ich meine, bestell mal eine Bratwurst in der Türkei. Die bekommst du da ja auch anders. Und ein bisschen muss man sich auch an die Mentalität des jeweiligen Landes anpassen. Ich gehe mal davon aus, dass der Döner, wie er sich in Deutschland etabliert hat, durchgesetzt hat, weil die Deutschen ihn eben gern essen und vertragen. Das die verschiedenen Kulturen auch unterschiedlich gern essen, ist ja bekannt. Was ich allerdings himmlich in der Türkei fand war das Vanilleeis. So gutes Eis habe ich nie wieder gegessen.

Die Dönerbuden werden von Türken betrieben, weil es ein türkisches Essen ist. Es spielt doch keine Rolle, ob es auf einem Teller oder in einem Brot serviert wird. Es kommt doch auf den Fleischspieß und die Zutaten an und nicht, wie es serviert wird. Wenn in China eine Currywurst mit Reis angeboten wird, ist es trotzdem noch eine Currywurst.

Ich denke, dass man sich mit Dönerbuden hier in Deutschland ganz gut eine Existenz aufbauen konnte. In meiner Stamm-Dönerbude, in meinen Augen die beste in München, kann man den Döner auch auf einem Teller essen. Außerdem gibt es herrlichen Bohnensalat , Bratkartoffeln und wechselnde Fleischgerichte in diesem Dönerladen.

Döner stammt schon aus der Türkei, nur wurde es ursprünglich nur auf dem Teller gegessen, also das Fleisch mit Beilagen. Den Dönerteller kann man in vielen Dönerbuden ja auch bestellen. Im Zuge das aufkommenden Fast-Food-Trends hat dann, so habe ich es zumindest mal gelesen, ein in Berlin lebender Türke den Döner zum Mitnehmen, sprich im Fladenbrot, erfunden. Es handelt sich dabei also sehr wohl um ein Gericht türkischen Ursprungs und somit dürfte es ja nicht verwunderlich sein, dass überwiegend Türken Dönerbuden betreiben. Natürlich tun das mittlerweile auch einige Menschen anderer Nationalitäten, da es sich eben gut verkauft.