Warum raucht man, obwohl es schädlich ist?

vom 14.09.2012, 12:52 Uhr

Ich bin ein Sportler und stehe auch gerade voll im Training. Ich gehe jeden Tag zweimal zum Training und bin auch jemand, der mit voller Leidenschaft Sport macht und ich liebe meinen Sport einfach. Ich würde ohne meinen Sport nicht mehr auskommen und ich bin froh, dass er erfunden worden ist.

Jetzt ist es so, dass ich in einer Familie lebe, wo eigentlich jeder raucht. Mein Vater, meine Stiefmutter, meine leibliche Mutter, mein Großvater, meine Onkel, eine Tante und meine Cousins beziehungsweise Cousinen. Ich und meine kleine Schwestern sind die einzigen die nicht rauchen und das liegt daran, weil meine Schwester noch deutlich zu klein ist und ich Sportler bin und ich Zigaretten überhaupt nicht mag.

Ich frage mich immer wieder, warum so viele Menschen rauchen und das auch noch mit Überzeugung und sie wollen nicht mal etwas dagegen tun. Ich finde es irgendwie nur schlimm und finde, dass man Zigaretten verbieten sollte. Es ist ja so, dass Zigaretten dem Körper nur Schaden zufügen und nichts positives bringen, trotzdem gibt es so viele Raucher. Warum raucht man denn? Meine Eltern sagen, weil sie dadurch ruhiger werden und die Zigarette irgendwie entspannend wirkt. Wie kann ich mir das vorstellen? Raucht ihr aus so einem Grund? Wenn nein, warum raucht ihr?

Benutzeravatar

» CandyBoy » Beiträge: 130 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Für viele Raucher ist die Zigarette einfach ein Ritual geworden. Es ist eben auch viel mit Gewohnheit verbunden. Morgens aufstehen und erst mal eine Zigarette rauchen. Dann nach jedem Essen auch eine Zigarette und eben zwischendurch mal. Ich merke oft daran, dass mein Partner Stress hat, wenn er eben viel raucht.

Wenn dann jemand aufhören möchte zu rauchen, ist es für ihn sehr schwierig diese Gewohnheiten aufzugeben oder eben durch etwas anderes zu ersetzen. Und eigentlich macht sich kein Raucher wirklich Gedanken über seine Gesundheit und wenn doch mal, dann wird das eben abgetan. Ich rauche auch nicht und für mich ist das auch schwer zu verstehen. Ich habe meinen Partner viel darüber gefragt und weiß daher ein bisschen was. Aber so richtig nachvollziehen kann ich das als Nichtraucher eben auch nicht.

Benutzeravatar

» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Um ehrlich zu sein, habe ich mich auch schon des Öfteren gefragt, warum so viele Menschen rauchen, obwohl allseits bekannt ist, dass es schädlich ist. Es ist ja quasi so, dass man Geld dafür ausgibt, dass man seiner eigenen Gesundheit schadet. Ich denke kein Mensch würde freiwillig einen anderen Menschen dafür bezahlen, sich selbst schlagen zu lassen. Das Beispiel ist jetzt vielleicht etwas krass, aber das Prinzip ist das gleiche.

Jedoch muss man bedenken, dass es sich beim Rauchen um eine Sucht handelt. Deshalb kann man auch nicht von heute auf morgen einfach aufhören. Gott sei Dank habe ich bis auf meinen Onkel keine Raucher in meiner Familie. Mein Onkel versucht schon seit Jahren vergeblich mit dem Rauchen aufzuhören, aber hat es bisher nicht geschafft. Meine Oma sagt immer, es hätte bei ihm anscheinend im Oberstübchen einfach noch nicht Klick gemacht.

Mein Onkel hat glaube ich irgendwann im Jugendalter mit dem Rauchen angefangen, war wie viele Jugendliche heute auch noch, neugierig, wollte sich selbst austesten, cool sein und dazu gehören. Irgendwann hat sich der Zigarettenkonsum dann eben zur Sucht entwickelt und er konnte mit dem Rauchen nicht mehr aufhören. Ob er bis vor ein paar Jahren überhaupt mit dem Gedanken gespielt hatte, aufzuhören, weiß ich nicht.

Viele Raucher denken aber auch, dass es sie selbst ja sowieso nicht erwischt. Immerhin gibt es ja einige Menschen, die schon Jahrzehnte rauchen und immer noch gesund leben, so zum Beispiel Ex-Bundeskanzler Helmut Schmidt, der schon weit über 90 Jahre alt und immer noch fleißiger Kettenraucher ist.

» jetzt rede ich » Beiträge: 203 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Na das ist sicherlich wie mit dem Trinken. Es ist erstmal nur ein Genussmittel, welches man zu sich nimmt, weil es alle tun. Wenn alle Freunde rauchen, dann kann es durchaus sein, dass man mitraucht, weil die es eben machen. Oder man macht es erstmal nur auf Feiern. Mir hat mal ein Raucher gesagt, dass er rauchen sozial findet. Man kommt schneller mit anderen Menschen in Kontakt (Raucher stehen meistens zusammen an einem Aschenbecher) und findet auch immer Gesprächsstoff. Ich habe dann mal darüber nachgedacht und ich kann nur sagen: auch wenn ich es nicht nachvollziehen kann, dass jemand raucht: unsozial ist es wirklich nicht.

Und wenn man es hin und wieder mal macht, dann darf man nicht vergessen, dass es süchtig machen kann. Aus ab und zu mal eine Zigarette rauchen wird dann eben mindestens 2 täglich und daraus wird auch immer mehr. Sicherlich gibt es auch Gelegenheitsraucher, die das durchziehen, aber die meisten werden die Dosis sicherlich steigern müssen. Und irgendwann wird einem vielleicht egal, dass es die Gesundheit schädigt.

Und dann wird es sicherlich auch Menschen geben, die es einfach toll finden, denen es schmeckt und für die das so etwas wie Schokolade ist. Und so lange das keine sichtbaren Schädigungen macht, sehen sie es vielleicht auch nicht ein. Erst wenn dann die ersten sichtbaren Veränderungen auftauchen, denken sie vielleicht darüber nach. Oder eben auch nicht.

Benutzeravatar

» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



Ein Freund, der leider auch Raucher ist, hat gesagt, er rauche, weil es einfach geselliger ist und man viel leichter Kontakte knüpft. Vorstellbar ist es für mich schon, dass alles einfach lässiger wird, wenn man so zusammen steht und gemeinsam raucht. Er meinte auch, es ist eine richtige Entspannung vom Alltag. Ich sehe meinen Freund allerdings nur sehr ungern rauchen, denn Folgeschäden in der Gesundheit lassen ihn völlig kalt.

Wenn Jüngere rauchen, ist es eindeutig der Gruppenzwang. Gerade als Nichtraucher zählt man schnell zu den Außenseitern. Damit man cool wirkt, greift man schon aus Zwang zur Zigarette. So war es jedenfalls zu meiner Schulzeit und so wird es sicher auch heute noch sein. Ich wurde damals übel gehänselt, weil ich aus Angst vor Krankheiten und wegen des ekligen Geruchs nicht geraucht hatte. Ich wollte es einfach nicht probieren, da ich darin nie einen Sinn verstanden habe. Ich entspanne mich lieber anders.

» Sternchen* » Beiträge: 2804 » Talkpoints: 2,78 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Rauchen ist einfach viel zu sehr von der Gesellschaft akzeptiert. Im Prinzip ist es nur eine Sucht wie bei Alkohol und Drogen auch, nur eben nicht so geächtet sondern im Gegenteil von der Gesellschaft akzeptiert und unterstützt! Soziale Kontakte - aha, es entspannt - soso, es verbessert die Konzentration - ach was. Gut, dass man leichter Kontakte schließt will ich mir ja noch sagen lassen - auch wenn es eben nur daran liegt, dass es soviele Raucher gibt - aber was ist das für ein Wundermittel, dass einem mal Entspannung bringt und in einer anderen Situation Konzentration? Das sind nur "billige" Ausreden von Rauchern, warum sie nicht aufhören.

Bei mir ist es so, dass meine Eltern, Geschwister und sogar mein Partner raucht. Letzteres führt natürlich immerwieder zu Streitereien, da ich dafür absolut kein Verständnis aufbringen kann. Und ich kenne auch keinen Raucher der nicht aufhören wollen würde. Aber tun tun es im Endeffekt die Wenigsten.

Da mit meinem Partner immer wieder das Thema auf den Tisch kommt, möchte ich euch von ein paar Szenerien erzählen. Es war am Pfingsten, meine Eltern, mein Bruder mit Freundin und ich mit meinem Partner waren alle zusammen im Urlaub. Außer mir alles Raucher. Ich hatte mich mal wieder mit meinem Freund deswegen gestritten, weil er mir versprochen hatte im Urlaub nicht zu rauchen. Ich war sehr enttäuscht und musste gleich gegen alle andern Raucher mit ankämpfen. Selbst meine Mutter hatte ja so viel Verständnis für meinen Freund, das sei nicht so einfach, ich solle Verständnis haben und ihn machen lassen. Und wer hat Verständnis für mich? Ist meine Mutter noch genauso verständnisvoll, wenn ich das nächste Mal mit einem Alki oder Kiffer nach Hause komme?

Situation 2: Alte Bekannte kamen zu Besuch mit zwei kleinen Kindern (5 und 8 Jahre), seit Jahren nicht gesehen. Beide zünden sich eine Zigarette an, die Mutter bittet ihren kleinen Sohn, den sie die ganze Zeit an der Hand hatte, wegzugehen, damit sie rauchen kann. Wenigstens das ist schon mal vorbildlich, aber der Kleine hat es nicht verstanden und angefangen zu weinen. Ich wurde auch gefragt ob ich eine Zigarette möchte und verneinte. "Das ist gut so, fang bloß nicht an" war (mal wieder) die Reaktion. Daraufhin hat die größere Schwester angefangen zu fragen, warum sie rauchen, wenn sie es doch doof finden und wann Mama und Papa endlich aufhören zu rauchen, es sei tödlich und mache krank. Der Kleine erzählte mir, dass der Papa manchmal stinkt, wenn er ihm einen Kuss geben wolle und das findet er eklig. Die Szenerie zerriss mir das Herz und ich konnte nicht anders als meinen Senf dazu zugeben, woraufhin von meiner Mutter ein ziemlich abfälliger Kommentar darüber kam, dass man das Thema nicht mit mir besprechen könne. Zumindest empfand ich das so.

Zur gleichen Zeit hat meine beste Freundin mit 25 Jahren angefangen zu rauchen, angeblich weil es ihr so gut schmeckt. Meiner Meinung nach eher um ihren Kollegen und Bekannten, die alle rauchen, besser zu gefallen. Seitdem hängt sie auch nur noch mit diesen Leuten rum, was davor eben nicht so der Fall war. Was soll ich dazu sagen? Und jetzt, nach all diesem Erlebnissen, und das sind nur die, die mir am meisten zugesetzt haben, frage ich mich, ob ich als Nichtraucher etwas falsch gemacht habe.

Selbst in meiner eigenen Familie fühle ich mich nicht akzeptiert, unterstützt oder verstanden. Anstatt dass man stolz auf mich ist, bekomme ich Rüge von allen Seiten. Seitdem bin ich ziemlich schlecht auf Raucher zu sprechen, frage mich aber auch immer öfter, ob ich nicht mit dem Rauchen anfangen sollte, ob es das leichter machen würde, und es mein Fehler war nicht zu Rauchen.

» BitterBeauty » Beiträge: 4 » Talkpoints: 3,35 »


Wieso Menschen Rauchen, obwohl es wissentlich schädlich ist, dass ist eine sehr gute Frage. Du darfst jedoch bei langjährigen Rauchern einfach nicht vergessen, dass ein Suchtverhalten bereits vorhanden ist und dann für viele Menschen das Rauchen schon Gewohnheit und Routine geworden ist, sodass man dies nicht einfach aus dem alltäglichen Tagesablauf herausbekommt.

Die Gefahren des rauchens sind den Raucher sicherlich auch bewusst, aber werden unterschätzt. Es kommen Floskeln wie "mir passiert das schon nicht " oder " ich rauche schon seit 20 Jahren und bin kerngesund ". Solchen Menschen muss leider immer erst etwas passieren, was schlimm ist, aber nicht zwangsläufig zum Tode führt, aber dann lernen die Menschen erst das eigene Leben zu schätzen, so sehe ich das persönlich.

» Glasreinigerin » Beiträge: 1008 » Talkpoints: 0,10 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



CandyBoy hat geschrieben:. Ich finde es irgendwie nur schlimm und finde, dass man Zigaretten verbieten sollte. Es ist ja so, dass Zigaretten dem Körper nur Schaden zufügen und nichts positives bringen, trotzdem gibt es so viele Raucher. Warum raucht man denn?

Na ja, ich würde mal behaupten, dass Rauchen dem Staat eine ganze Menge bringt. Erstens zahlen die betroffenen Bürger fleißig Steuern und zweitens sterben sie auch früher, sodass der Staat kräftig an ihrer Rente spart. Ich sehe keinen Grund darin, Zigaretten zu verbieten.

Wieso rauchen so viele Menschen, obwohl es schädlich ist? Erstens ist es, wie jemand schon erwähnte, sozial. Ich kann aus Erfahrung sagen, dass man als Raucher auf Partys oder anderen Veranstaltungen viel leichter mit Leuten ins Gespräch kommt, wenn diese selber Raucher sind. "Hast du Feuer?" ist immer ein guter Spruch, um ins Gespräch zu kommen und muss nicht als platter Flirtspruch gemeint sein.

Zweitens ist es ungemein entspannend und man hat etwas zu tun. Meine Mittagspause dauert fünfzehn Minuten, das ist zu wenig Zeit, um etwas Vernünftiges zu essen und gleichzeitig zu viel Zeit, um sich sinnvoll zu beschäftigen. Ich habe bisher nie auf der Arbeit geraucht, aber sich zum Rauchen rauszusetzen, wirkt auf mich sinnvoller, als eine Viertelstunde rumzusitzen und Däumchen zu drehen.

Drittens ist es natürlich eine Sucht und man könnte genauso fragen, wieso es Alkoholiker oder Junkies gibt, die sich regelmäßig Heroin in die Venen jagen, obwohl es ungesund ist. Zudem denken viele Menschen wohl, dass sie ja aufhören könnten, wenn sie wollten und überhaupt sei Rauchen ja nicht automatisch ein Todesurteil. Als Raucher findet man bestimmt viele Möglichkeiten, sein Gewissen zu beruhigen.

» Cappuccino » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von ten points am 16.09.2012, 10:10, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^