Als Mutter kein Urlaub zur Einschulung

Meine Cousine ist gerade total aufgelöst. Mein Großneffe ist sechs Jahre alt und wird nächste Woche eingeschult. Die Eltern leben leider getrennt und der Vater möchte nicht mit zur Einschulung kommen. Deshalb hat meine Cousine schon vor längerem Urlaub für den Tag der Einschulung beantragt. Der Urlaub wurde auch genehmigt.

Nun hat sich die Kollegin krank gemeldet. Die Chefin hat nun den Urlaub meiner Cousine gestrichen. Meine Cousine ist natürlich bitter enttäuscht. Ihre Eltern wohnen zwar vor Ort und würden sicherlich ihren Enkelsohn auch begleiten, aber das Kind wird ja nur einmal eingeschult und meine Cousine wäre eben gerne selbst mit dabei.

Mein Großneffe weiß es noch gar nicht. Da er aber seit der Trennung der Eltern sehr auf die Mutter fixiert ist, wird ihn das sicherlich hart treffen. Vor allem da meine Cousine schon aus dem Haus müsste, während ihr Sohn noch schläft. Wärt ihr auch so enttäuscht? Was würdet ihr machen? Wie würdet ihr es euren Kindern erklären, dass ihr zur Einschulung nicht mitgehen könnt?

Ich würde als erstes das Gespräch mit der Chefin suchen. Denn es ist nicht wirklich klar, ob sie den Grund für den Urlaub kennt. Das vermute ich nämlich, da sie den Urlaub einfach gestrichen hat. Wenn allerdings absolut keine Freistellung möglich ist, dann wird deine Cousine auch nicht einfach der Arbeit fernbleiben können.

Wobei man je nach Job eventuell morgens hin geht, zur Einschulungsfeier in der Schule ist und dann eben weiter arbeitet, wenn nach der Feierstunde nichts weiter geplant ist. Aber selbst wenn deine Cousine für die Feierstunde nicht in der Schule sein kann, wird man es so hinnehmen müssen.

Ich würde auch erst Mal mit der Chefin reden und dann versuchen mit ihr zusammen eine Lösung für das Problem zu finden. Vielleicht lässt es sich ja doch einrichten, dass sie zu der Einschulung ihres Sohnes gehen kann. Hier gilt auch wie überall im Leben - Kommunikation ist das A und O.

Und sollte es tatsächlich nicht klappen mit dem Urlaub zur Einschulung, so ist es wirklich eine traurige Sache, aber dann nicht zu ändern. Die Kollegin ist sicher nicht absichtlich erkrankt. Sie sollte dann auch versuchen, es ihrem Sohn in einer ruhigen Minute zu erzählen. Ich denke, er wird wohl sehr arg enttäuscht sein, aber er versteht es sicherlich auch.

Ich würde auch auf alle Fälle mit dem Chef reden wollen. Man sollte den Grund auch auf jeden Fall nennen, denn die meisten Chefs haben dann schon wesentlich mehr Verständnis, als wenn man nur Urlaub haben möchte ohne einen Grund. Ich bin mir auch nicht sicher, aber Urlaub ist ja sowieso jedem zugesagt, und wenn man diesen rechtzeitig einreicht, dann ist das auch normalerweise völlig in Ordnung.

Wenn es wiedererwarten doch nicht klappt, dann würde ich mir schon 1-2 Tage zuvor nen Artest holen, so leid mir das tut, denn mein Kind geht mir in jedem Falle vor und die Einschulung ist etwas besonders für ein Kind.

Mein erster Gang wäre auch der zur Chefin. Sie weiß ja vielleicht gar nicht, warum deine Cousine genau an diesem Tag frei haben wollte. Vielleicht hat sie selbst auch Kinder und kann es daher verstehen. Deine Cousine sollte daher unbedingt erst mal mit ihrer Chefin sprechen und ihr die Gründe nennen. ich fände es schon wirklich hartherzig, wenn sie dann immer noch nicht frei bekommen würde.

Bestünde denn ansonsten die Möglichkeit, dass deine Cousine einen Kompromiss einginge und vielleicht nur den halben Tag arbeitet und so dann noch bei der Einschulung dabei sein könnte? Vielleicht würde sich ihre Chefin darauf einlassen. Dem Jungen würde ich erst sagen, dass ich nicht dabei sein kann, wenn es wirklich ausgeschlossen ist, dass es keinen anderen Weg gibt. Aber ich denke, dass ein Weg gefunden wird, wenn deine Cousine ihrer Chefin sagt, dass sie an dem Tag unbedingt dabei sein möchte, weil der Junge auch so an ihr hängt und durch vergangene Umstände schon traumatisiert ist.