Arbeitskleidung als Werbeträger?

Frau A. arbeitet in einem großen Unternehmen und hat regelmäßig Kundenkontakt. Bisher trug Frau A. während ihrer Arbeitszeit private Kleidung, eher sportlich, aber immer sauber. Der Arbeitgeber war bisher damit einverstanden und alle anderen Mitarbeiter trugen ebenfalls ihre Privatkleidung. Nun hat der Arbeitgeber von einer Zulieferfirma T- Shirts bekommen und der Arbeitgeber verlangt nun, dass alle Mitarbeiter diese T- Shirts tragen. Frau A. möchte aber ungerne als Werbeträger herum laufen. Kann der Arbeitgeber das trotzdem verlangen?

Im Zweifel hilft vielleicht ein Blick in den Arbeitsvertrag? Frau A. kann zum Beispiel nachsehen, ob es dort einen Paragraphen gibt, der die Regelungen zur Arbeitskleidung beinhaltet. Grundsätzlich ist es einem Arbeitgeber meines Wissens nach nicht untersagt, Arbeitskleidung oder Uniformen zu stellen.

Außerdem könnte sich Frau A. überlegen, ob es nicht praktischer ist, wenn man die Kleidung zur Arbeit gestellt bekommt. Als ich vor Urzeiten mal einen Job hatte, bei dem ich auch Privatkleidung trug, war mein Arbeitgeber nicht scheu, mich unter den Tisch kriechen zu lassen um nach dem Computer zu sehen und dort etwas zu verändern, oder mich Sachen tragen zu lassen, die mich schmutzig gemacht haben. Da hätte ich auch gerne ein gestelltes
T-Shirt getragen!

Natürlich muss Frau A. die Arbeitskleidung tragen. Es ist ja immer so, dass man seine Firma im Kundenkontakt nach außen präsentieren muss. Das hat mit Werbeträger nichts zu tun, es ist ja ihre eigene Firma, für die sie wirbt. Jeder Mitarbeiter einer Firma sollte für diese werben, weil er ja ein Teil von ihr ist. Er wirbt also für sich selber.