Gibt es in eurer ansonsten schönen Wohnung einen Makel?
Ich habe eigentlich eine sehr schöne Wohnung mit zwei Bädern, einer großen Wohnküche und einem Zimmer für jedes Kind. Einen Makel hat die Wohnung allerdings, nämlich das Gästebad (so nenne ich es, weil wir es nie benutzen). Ein Bad hatte die Vermieterin renoviert und das andere nicht. Die Toilette in diesem Bad ist so alt und hässlich, dass ich sie selbst bei zugeklapptem Toilettendeckel und Nichtbenutzung als Makel empfinde, genauso wie man eine dicke Warze im Gesicht trotz Pflaster immer noch merkt.
Hat eure Wohnung vielleicht auch einen solchen Makel, und sei es auch nur ein hässlicher Fleck an der Wand oder auf dem Boden?
Ein hässlicher Fleck wäre ja wunderschön, aber unsere Wohnung hat mehrere Makel. Die Wohnung wurde vor circa vier Jahren von meinem Partner gekauft und der Verkäufer hat uns einige Makel verschwiegen, die jetzt so nach und nach auftauchen. Das Wohnzimmer ist an sich ganz toll, aber an der einen Wand sind gelbliche Flecken, als ob hier zuvor starke Raucher gelebt hätten. Das wird aber erst im nächsten Jahr renoviert.
Dann schauen aus den Wänden so komische elektrische Drähte, mittlerweile nicht mehr, wir haben die gestern entfernt. Wir haben ja nicht umsonst einen sogenannten Elektroberuf gelernt. Das Bad ist noch im 70ger-Jahre-Stil gehalten, das steht auch nächstes Jahr auf dem Plan. Ansonsten haben wir im Arbeitszimmer noch eine schimmlige Ecke, im Schlafzimmer haben wir schon die Isolierung entfernt und alles neu gemacht. Aber so langsam sind alle Schandflecken verschwunden.
Ja, wir haben einen Makel, dieser ist der fehlende Balkon. Ja, wir wussten auch vor dem Umzug und bei der Besichtigung, dass dieser nicht existiert. Ich dachte, man könnte sich damit arrangieren, aber mir fällt es von Frühjahr zu Frühjahr immer schwerer, wirklich damit zurechtzukommen. Allerdings ist es auch so, dass die Wohnung hier in absehbarer Zeit nicht mehr von uns bewohnt wird, wir schauen schon immer mal nach neuen Wohnungsangeboten, aber bislang war noch nichts dabei, was uns wirklich begeistert hat.
Die Wohnung selbst ist schon toll, klasse geschnitten und wir sind auch sehr zufrieden damit Es gibt gewisse Umstände, die uns noch stören, aber das hat mit der Wohnung als solche nun nichts zu tun.
Ja, natürlich. Unser Haus hat auch viele Makel. Ich darf eigentlich gar nicht darüber nachdenken! So gibt es hier eigentlich kein Zimmer, welches nur 4 Ecken hat. Nein, jedes Zimmer hat irgendeinen -wie es mir erscheint unsinnigen- Vorsprung. Ob an den Decken im Obergeschoss oder in den unteren Zimmern. Entweder wurde ein Kamin abgekoffert, oder es wurde eine lange Diele so falsch berechnet beim Bau, dass das letzte Zimmer in der Reihe eine um 5 cm versetzte Wand hat. Einige Vorsprünge kann ich gar nicht verstehen. Es ist darum wahnsinnig schwierig, bei uns Möbel einfach mal so zu stellen, wie man es gerne möchte.
Die Kellertreppe ist so angelegt, dass man in die unteren Räume bestimmte große Möbel gar nicht mitnehmen kann. Direkt nach der Kellertüre geht die Treppe in einem engen Bogen nach links und dort senkt sich dann die Decke so ab, dass man das Souterrain lediglich mit Kleinmöbeln bestücken kann, bzw. mit Möbeln, welche zusammengebaut werden müssen. Vor Jahren haben wir uns einen schönen Bauernschrank bei einer Haushaltsauflösung gekauft, massiv und in einem Stück, noch nicht einmal riesengroß! Er sollte unten in eben diesem Keller stehen. Egal wie wir es drehten und wendeten, es gab immer eine Ecke die blockierte. Wir mussten nachfolgend fast unser ganzes Haus neu organisieren, um diesem Schrank dann doch noch einen schönen Platz zukommen zu lassen.
Manchmal ist man einfach hinterher erst schlauer! Heute würde ich beim Hausbau ganz andere Ansprüche stellen und hätte einfach mehr Erfahrung, um auf bauliche Sinnigkeit zu achten.
Unsere Wohnung hat auch viele Makel, aber ich fühle mich dort trotzdem unheimlich wohl.
Zum einen wäre da unsere Küche. Die ist leider so verwinkelt, dass man die Küchenmöbel extra anfertigen lassen muss und dabei auch tief in die Tasche greifen muss. Das steht uns jetzt im nächsten Monat bevor, weil ich die uralte Küche, die zudem auch noch kaputt ist, nicht mehr sehen kann. Der zweite Makel sind die "abgehangenen" Decken in allen Zimmern. Wir wohnen im Altbau und der Vormieter hat vor langer Zeit die hohen Decken mit Holzpaneele abhängen lassen, damit Heizkosten gespart werden. Das dritte Problem ist das 2qm²-Bad. Es gibt eine Dusche, ein Waschbecken und eine Toilette. Man kann auch nur alleine reingehen, eine zweite Person hat darin keinen Platz.
Tja, ihr seht also, unsere Wohnung hat viele "Mängel", aber trotzdem fühle ich mich dort seit fast sechs Jahren sehr wohl und würde nur ungern dort wieder ausziehen.
Wir mussten ja nun wieder zurückziehen zu meinen Vater und da stören mich neben den etwas beengten Platz, die vielen Dachsschrägen in den Räumen. Da wir nun mehr oder weniger die oberste Etage bewohnen, haben wir in fast jeden Raum dort diese Schrägen. Sie wirken irgendwie so beengend und man hat Probleme seine Möbel an diesen anzupassen. Auch hatten wir diese in der anderen Wohnung gehabt. Dann doch lieber das Zimmer etwas kleiner, aber dafür ohne Dachschrägen. Ansonsten bin ich recht zufrieden mit dem Aufbau und dem Rest des Hauses.
Einen solchen optischen Makel hat meine Wohnung auch, ja, eigentlich sind es genaugenommen sogar gleich zwei. Die Wohnung befindet sich in einem zwanzig Jahre alten Mehrfamilienhaus, das eigentlich von außen betrachtet recht hübsch ist und auch gepflegt wird, sodass man nicht das Gefühl bekommt, dass das Innere dieses Hauses diesem Eindruck in irgendeiner Weise entgegenstehen könnte. In meiner großzügigen Zwei-Zimmer-Wohnung befinden sich aber, vom Bad einmal abgesehen, ausschließlich weniger schöne Fußbodenbeläge. So habe ich in Flur, Wohnzimmer und Schlafzimmer einen dieser Achtziger-Jahre-Teppiche in einem hässlichen Grauton und in der Küche befindet sich ein billiger, abgenutzter PVC-Belag auf dem Boden. Da das Badezimmer anscheinend vor wenigen Jahren renoviert wurde, finden sich hier zeitlose und schlichte Fliesen ohne Bordüre oder sonst irgendwelche Verzierungen in einem hellen Farbton, was für mich in Ordnung geht.
Außerdem befindet sich die Küche, die zwar größer als eine Kochnische ist, aber dennoch nicht wirklich als vollwertiger Raum angesehen werden kann, weil sie dafür zu klein wäre, direkt an das Wohnzimmer angeschlossen und ganz offensichtlich war es damals, als das Haus gebaut wurde, auch so geplant, dass es zwischen dem Wohnzimmer und der Küche eine offene Verbindung gibt, also keine Wand oder ähnliches, denn meine Küche hat darüber hinaus auch keine Fenster, sodass die Wohnzimmerfensterfront für den Lichteinfall und die Belüftung meiner Küche genutzt werden muss. Das allein ist für mich auch absolut kein Problem und ich hätte hierfür auch ganz gute Einfälle einer möglichen Nutzung und optischen Verschönerung gehabt, denn es gibt ja mittlerweile auch wirklich schöne und moderne Lösungen, was Küchenmöbel für solche räumlichen Gegebenheiten angeht, sodass ich mir sicherlich eine Küche angeschafft hätte, die mit einer vollwertigen Theke abschließt, die dann mein Wohnzimmer und die Küche voneinander abgegrenzt und gleichzeitig beides ineinander integriert hätte, ohne, dass ich etwas verstecken hätte müssen.
Das Problem hier ist allerdings, dass mein Vermieter irgendwann auf die zweifelhafte Idee gekommen ist, eine Holzwand mit Glaseinsätzen von einem Schreiner konstruieren zu lassen, die wirklich potthässlich ist. Sie ist zweifelsohne eine gute handwerkliche Arbeit, aber sie ist optisch unglaublich störend, weil sie überhaupt erst darauf hinweist, wie klein die Küche eigentlich ist – jedenfalls, seitdem diese Wand dort hochgezogen wurde. Diese Holz-Glas-Wand besteht also aus drei Holzpfeilern, die im unteren Bereich auf der Höhe von etwa einem Meter mit einer Art Holzvertäfelung versehen sind. Im Bereich darüber befinden sich dann diese Glaseinsätze, insgesamt vier an der Zahl, die nichts anderes sind als vier mittelbreite Glasstreifen, von denen man die mittleren jeweils zur äußeren Seite verschieben kann, sodass man eine Durchreiche hat. Glücklicherweise kann man diese Scheiben aber herausnehmen und auch die verbleibenden beiden Seitenteile herausnehmen, sodass ich geplant habe, irgendwann dennoch eine Theke zu bauen, aber eben selbst geplant und so, dass die untere Holztafel komplett von der Theke verdeckt wird und sich am Ende in deren Mitte befindet, sodass ich auch noch einen Platzgewinn in der Küche habe, weil die Küche durch die Theke etwas ins Wohnzimmer verlagert wird. Ich habe dann also nur noch drei Holzpfosten in der Küche stehen, die ich aber wohl hinnehmen kann und die möglicherweise auch nicht ganz so störend auffallen.
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