Haare glätten, wenn sie noch nass sind?

Mein Friseur hat mir vor ein paar Jahren die Haare nass geglättet. Das hat super ausgeschaut. Danach habe ich angefangen, das Gleiche zu tun. Das ging über neun Monate so, dass ich mir jeden Tag meine nassen Haare fast trocken geglättet habe. Den Ansatz habe ich dann noch nachgeföhnt. Ich will hier keinem dazu raten, aber ich konnte nicht behaupten, dass meine Haare kaputter waren als sonst. Ich hatte damals sogar weniger Spliss, als jetzt, wo ich meine Haare nur noch föhne und nicht mehr glätte. Außerdem sind meine Haare sowieso nicht die besten, vielleicht ist der Schaden auch nicht wirklich aufgefallen. Ich habe damit aufgehört, weil ich genau wie hier Geschichten gelesen habe, dass man das nicht lange macht. Aber ich muss sagen, dass das echt super ausgeschaut hat.

Auch ich gehöre zu den Frauen, die das Glätteisen oft und gerne benutzt haben. Mittlerweile nutze ich es auch wirklich nur, wenn ich weggehe und unbedingt glatte Haare haben möchte. Ich habe meine Haare in den letzten Jahren regelrecht kaputtgeglättet und gefärbt. Am Ende waren sie nur noch strohig und struppig und auch das Glätteisen hat nur kurze Zeit einen sichtbaren Erfolg gebracht. Auch habe ich meine Haare teilweise nass geglättet. Das habe ich jedoch irgendwann aufgegeben und ich bin mittlerweile stolz darauf, dass ich wieder richtig tolle und gesunde Haare, ohne Glätteisen habe.

Ich würde das auf jeden Fall nicht tun, denn deine Haare können, müssen es aber nicht, einen Schaden davon nehmen und das wäre ja nicht unbedingt empfehlenswert. Das Glätteisen ist total heiß und dann entsteht ein Dampf, was bei mir auch manchmal passiert, wenn sie noch leicht angefeuchtet sind. Ich habe meinen Frisör mal gefragt, ob ich es machen darf und soll und er meinte ich sollte es mit einem normalen Glätteisen nicht machen, allerdings gibt es spezielle Glätteisen für nasse Haare. Mit den speziellen Glätteisen, sollen die Haare auch nicht geschädigt werden.

Hm, wenn ich Du wäre, dann würde ich nicht einmal daran denken. Ich glätte selbst gelegentlich meine Haare, d.h. ich habe es von nahezu täglich auf wirklich ab und zu reduziert. Ich bin zwar durchaus der Meinung, dass man es auch übertreiben kann mit der Vorsicht, und ich halte die Silikondebatte größtenteils für Wahnsinn, aber man sollte sich schon hin und wieder mal überlegen, was man dem Haar mit bestimmte Prozeduren so antut.

Im Haar befindet sich Feuchtigkeit, und wenn Du die Haare glättest, bringst Du diese Feuchtigkeit zum Kochen - das ist nicht übertrieben gemeint, sondern wortwörtlich. Die Flüssigkeit verwandelt sich in Dampf (und dehnt sich dabei aus), und will (muss) aus dem Haar ausbrechen. Dabei durchbricht sie die Schuppenschicht des Haares. Das verursacht Haarbruch - und zwar nicht am Ende, sondern irgendwo mitten im Haar.

Im Haar befindet sich immer eine gewissen Menge an Restfeuchtigkeit. Nun kannst Du Dir vorstellen, dass der Effekt - der ohnehin vorhanden ist - um ein Vielfaches verstärkt wird, wenn Du sie auch noch nass glättest. Ich habe HIER einen interessanten Link für Dich, der ist allerdings auf Englisch. Er befasst sich mit dem Aufbau des Haars und Haarschäden im Allgemeinen - natürlich auch mit Schäden durch das Glätten (etwas runterscrollen). Er ist sehr gut strukturiert und stellt die ganze Problematik auch sehr schön bildlich dar.