Achtet ihr bei Obst- und Gemüse-Einkauf auf Herkunftsländer?

vom 14.09.2012, 20:09 Uhr

Gesundheitsexperten raten dazu, mehr Obst und Gemüse zu essen. Meine Ärztin hat mir ebenfalls geraten viel Obst und Gemüse zu essen. Sie kam darauf, weil meine letzte Blutuntersuchung nicht in Ordnung war. Aber was, bitte kann man ohne Angst noch essen?

Frei von Pestiziden sind weder Obst noch Gemüse. Rückstände gibt es immer. Grundsätzlich sollte man aufpassen, woher die Ware kommt. Aber das ist nicht immer ersichtlich. Meist sind mehrere Herstellerländer gemeinsam angegeben.

Pestizidrückstände können das Immunsystem schwächen und sie können ebenfalls das Nervensystem schädigen. Ganz zu schweigen davon, dass sie auch Krebs auslösen können. Es hängt natürlich ab von der Sorte, wie viel Pestizide man mitisst. Belgien, Niederlande und Italien liefern Kopfsalat mit viel Rückständen, ebenso ist das der Fall in Möhren aus Spanien und türkischem Paprika. Bei Tomaten aus Marokko und Kartoffeln aus Frankreich sollten man vorsichtig sein. In grünen Bohnen und Porree, Chicorée, Feldsalat, Rucola, Lollo Rosso und Bianco aus Deutschland wurde auch Rückstände gefunden.

Positiv fielen folgende Gemüsesorten aus Deutschland auf: Kartoffel, Radieschen, Tomaten, Gurken, Champignons, Eisbergsalat, Rotkohl und Zwiebeln. Bei Blumenkohl, Brokkoli, Spinat, Spargel und Kohlrabi, war die Belastung unerheblich, auch aus anderen Ländern.

In türkischen Tafeltrauben wurden insgesamt 24 verschiedene Pestizide gefunden. Das finde ich wirklich allerhand. Was haltet ihr davon? Äpfel und Birnen werden häufig gespritzt und Zitrusfrüchte ebenso. Man kann zwar alles lauwarm abwaschen, aber es hilft nichts gegen die Pestizide, die über die Wurzel der Pflanze schon beim Wachsen aufgenommen wurden.

Welchen Giftcocktail man zu sich nimmt, kann man nie wissen. In Europa sind die gefährlichsten Mittel schon länger verboten. Aber außerhalb von Europa wird zum Beispiel Methomyl eingesetzt. Ein gefährliches Insektizid, das in China hergestellt wurde. Es ist ein Krebsauslöser, der das Nervensystem schädigt und das Erbgut verändert. Auch wenn es bei uns nicht zugelassen ist, kommt es über andere Länder zu uns. Und dagegen kann man sich nicht immer schützen. Traut ihr noch allem Obst und Gemüse, auf das ihr gerade Appetit habt? Man kann doch nicht mit einer Liste einkaufen gehen, auf der jedes Für und Wider für in- und ausländische Ware eingetragen ist. Haltet ihr das auch für zu viel Aufwand?

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Ich muss zugeben, dass ich bei vielen Dingen zwar auf die Herkunftsländer achte, dabei aber nicht primär auf die mögliche Pestizidbelastung achte. Bei Äpfeln zum Beispiel ist es so, dass diese problemlos in Deutschland angebaut werden können. Dennoch findet man in den Supermärkten massenhaft Äpfel aus anderen Ländern. Oft stammen diese aus Neuseeland. Ich finde es total unsinnig, dass diese Äpfel auf der anderen Seite der Welt angebaut und dann aufwändig nach Europa transportiert werden. Ich muss zugeben, dass ich hin und wieder auch Obst esse, das in Deutschland nicht angebaut wird. Ich versuche aber, darauf weitgehend zu verzichten, weil dieser logistische Aufwand und die Umweltbelastung in keinem sinnvollen Verhältnis zum Nutzen steht. Es geht mir also vor allem um den eigentlich unnötigen Transport der Sachen via Schiff und Flugzeug und nicht so sehr um die Belastung der Lebensmitteln mit diversen Stoffen.

Grundsätzlich finde ich es gut, wenn man Sachen aus der Region kauft. Scheinbar sind die Sachen aus Deutschland ja auch positiv in einem Test aufgefallen, von dem du hier berichtet hast. Gibt es eine Quelle, wo man die Ergebnisse alle mal selbst nachlesen kann? Ich muss sagen, dass ich, sofern ich gerade keine Sachen aus der Region bekomme, diese aber benötige, zur Not auch Sachen kaufe, die von weiter weg stammen. Bei Obst kann ich da schon ganz gut verzichten, das lasse ich im Zweifelsfall auch mal liegen. Bei Gemüse hingegen ist das nicht immer realisierbar.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Gesundheitsexperten raten dazu, mehr Obst und Gemüse zu essen. Meine Ärztin hat mir ebenfalls geraten viel Obst und Gemüse zu essen. Sie kam darauf, weil meine letzte Blutuntersuchung nicht in Ordnung war. Aber was, bitte kann man ohne Angst noch essen?

Irgendwie rät ja jeder dazu, mehr Obst zu essen, man hört und liest das ständig. Angeblich soll man doch fünf Portionen Obst und Gemüse am Tag zu sich nehmen, aber ich finde das unrealistisch, das ist doch gar nicht zu schaffen, außer wenn man ansonsten gar nichts mehr isst. Ohnehin finde ich das einen komischen Rat von Deinem Arzt. Hast Du vielleicht einen Vitaminmangel? Da kann man zu einem gewissen Grad auch mit Nahrungsergänzungsmitteln nachhelfen.

Ich selbst achte sehr darauf, aus welchem Land Obst kommt. Natürlich bevorzuge ich dabei Sorten aus Deutschland oder Bio-Ware. Selbst für mein Kaninchen achte ich darauf, dass ich möglichst kein Obst oder Gemüse aus dem Ausland nehme und es am besten aus ökologischem Anbau stammt. Das ist ja eigentlich immer angegeben. So wähle ich z.B. gezielt die Äpfel, die aus Deutschland stammen.

Zu dem Thema habe ich auch schon viel gehört. Es ist wohl so, dass man auf der Oberfläche der Früchte häufig noch große Rückstände von Pestiziden findet. Daher wird eben empfohlen, auch alles abzuwaschen, danach sind immer noch Rückstände nachweisbar, aber nur ganz wenige. Und es ist strittig, ob diese Reste auch noch schädlich sind oder nicht. Bei Bananen werden beispielsweise vor dem Transport noch pilzhemmende Mittel auf die Schale gesprüht. Wer weiß, ob das nicht auch ins Innere gelangt? Wenn man aber mal Bilder von den Arbeitern gesehene hat, die in Spanien in irgendwelchen verfallenen Gewächshäusern mit minimalem Schutz die Gifte versprühen, da vergeht es einem doch. Ich versteht auch gar nicht, warum das denn sein muss. Ohne Pestizide hätte man dann eben ein wenig Ausfall wegen Insekten etc., aber das ist doch sicherlich nicht wahnsinnig viel. Stattdessen wird lieber fleißig Chemie drübergekippt.

In meinem Fall ist es so, dass ich eher selten Obst oder Gemüse kaufe; ab und an einen Apfel oder ein Stück Melone, aber das ist dann auch meistens für mein Kaninchen. Ich bin eher ein Obst-Muffel. Beeren esse ich gerne, aber da bevorzuge ich die aus dem eigenen Garten. Allerdings esse ich häufiger Babybrei und der ist ja (zumindest der von Hipp) aus Bio-Früchten hergestellt.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von ten points am 14.09.2012, 21:46, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


Ja, ich achte auf die Herkunftsländer, aber nicht wegen der Schadstoffe, da ist noch keiner dran gestorben. Auch bei hoher Belastung ist die Belastung so minimal, dass sie für unsere Gesundheit überhaupt keine Rolle spielt.

Ich achte auf die Herkunft wegen der unnötigen Transportwege. Ich würde zum Beispiel keine Äpfel aus Neuseeland kaufen. Das wäre absurd und völlig unnötig, weil es doch hier auch gute Äpfel gibt. ich vermeide grundsätzlich unnötige Dinge.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



@Zitronengras, mit fünf Portionen sind schon fünf Hände voll gemeint und nicht riesige Teller. Man kann es schon schaffen, indem man zu den Mahlzeiten immer etwas Gemüse und Obst isst. Ich esse selbst eher wenig Obst, aber umso mehr Gemüse und mit einer Paprika, ein paar Gurkenscheiben und zum Mittagessen mit viel Gemüse ist es durchaus zu schaffen. Zwar könnte es noch mehr sein, aber machbar ist es schon, wenn man es will. Ansonsten kann ich Dir auch nur empfehlen, Dir einen Diabetiker-Ratgeber aus der Apotheke zuzulegen, den man dort kostenlos bekommt. Dort stehen viele Rezepte drin, die aufzeigen, wie es mit den Mengen an Obst und Gemüse es zu schaffen ist.

So, zur eigentlichen Frage - ja, ich achte grundsätzlich darauf, woher das Gemüse und Obst kommt. Für mich ist eine Selbstverständlichkeit, mindestens auf europäische Herkunft zu achten und noch besser ist es, wenn es sich dabei um deutsche Produkte handelt, einfach, weil es näher ist. Das Problem jedoch ist, dass vieles inzwischen nur noch aus den Niederlanden hier verkauft wird, oder dass etwas aus Spanien kommt. An sich ist das ja alles kein Problem, aber ich finde es sehr schade, dass es scheinbar immer weniger deutsche Produzenten gibt, oder dass beispielsweise deutsche Gurken nur in einem recht geringem Zeitraum erhältlich sind.

Davon abgesehen ist es so, dass man an sich eigentlich nichts mehr essen dürfte. Ich lasse mir mein Gemüse so oder so schmecken, egal, womit es vielleicht verpestet sein kann. Immerhin hat jede Kategorie des Essens irgendwelche Skandale hinter sich, sodass es immer die Möglichkeit geben kann. Man kann -auch trotz des Bioskandals- eben Bio kaufen oder man baut selbst an, wenn man die Möglichkeiten hat.

Ich wundere mich aber, wieso Du jetzt erst auf Deine Ärztin hörst. Immerhin ist es schon sehr lang bekannt, dass man viel Gemüse und einen Teil Obst am Tag essen sollte. Das gilt im Übrigen auch für Personen, die keine Auffälligkeiten im Blutbild haben, wenn ich mal ehrlich sein darf.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


@*steph*, ohne auf meine Ärztin gehört zu haben, habe ich bisher Obst und Gemüse gegessen. Aber Gemüse, was ich bisher gerne gegessen habe, zum Beispiel Erbsen, grüne Bohnen, Grünkohl, Spargel, Spinat soll ich nicht essen, weil ich vor zwei Jahren aufgrund von Antibiotika Nierenversagen hatte. Das war wieder in Ordnung, nur letztens waren alle Werte zu hoch. Für mich habe ich festgestellt, dass es vielleicht davon kommen konnte, weil ich sehr viel Nüsse gegessen hatte. Die stehen auch auf dem Zettel, was ich nicht wusste.

Du bekommst da solche Dinge gesagt, wie: „Ihr Immunsystem ist geschwächt!“ Wenn ich dann frage, woran sie das merkt, bekomme ich keine Antwort, dann heißt es: „Entschuldigung, ich muss eben ein Gespräch annehmen.“ Frage ich dann – schon auf dem Weg hinaus, was man daran machen kann, weist sie auf die Sprechstundenhilfe. Die kommt und bringt mir einen Zettel, auf dem etwas von Infusionen steht, die helfen sollen. Die Frage nach dem Preis: 300 Euro! Ist das nicht toll? Ich müsste doch wenigstens merken, wenn mein Immunsystem nicht in Ordnung ist, oder?

@Cologneboy2009, die Quelle, die meinem Bericht zugrunde lag, finde ich nicht mehr. Hier ein anderer Bericht, aus dem du auch belastetes Gemüse und Obst ersehen kannst.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Ich achte überhaupt nicht, woher mein Obst oder Gemüse kommt. Ich denke auch, dass es gar nicht wirklich wichtig ist. Ich wasche es vor der Nutzung sowieso gründlich ab, sodass man zumindest Dreck und andere Bakterien wieder abgewaschen hat. Pestizide kann man kaum vorbeugen, denn genutzt werden die nahezu überall und selbst bei Bio-Artikel, aber das wollen viele Menschen nicht wahrhaben.

Ich esse auch sehr viel Obst & Gemüse, sodass ich da gar keine Lust habe ständig darauf zu achten. Vor allem was soll ich tun, wenn jetzt z.B Gurken aus Spanien kommen und ich aber gerne welche aus den Niederlanden wünsche? Soll ich dann auf die Gurken verzichten? Das wäre doch Mal völlig bekloppt.

» Glasreinigerin » Beiträge: 1008 » Talkpoints: 0,10 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Du bekommst da solche Dinge gesagt, wie: „Ihr Immunsystem ist geschwächt!“ Wenn ich dann frage, woran sie das merkt, bekomme ich keine Antwort, dann heißt es: „Entschuldigung, ich muss eben ein Gespräch annehmen.“ Frage ich dann – schon auf dem Weg hinaus, was man daran machen kann, weist sie auf die Sprechstundenhilfe. Die kommt und bringt mir einen Zettel, auf dem etwas von Infusionen steht, die helfen sollen. Die Frage nach dem Preis: 300 Euro! Ist das nicht toll? Ich müsste doch wenigstens merken, wenn mein Immunsystem nicht in Ordnung ist, oder?


Da wird sie bei Dir bestimmt ein Blutbild gemacht haben. Es gibt bestimmte Bestandteile, die da analysiert werden. Unter anderem schaut man, wie viele Leukozyten sich im Blut befinden (weiße Blutkörperchen), die sind für Immunfunktionen verantwortlich. Aber es gibt auch noch andere Parameter, die man da bestimmen kann. Wenn die Ärztin nur "Obst und Gemüse" empfiehlt, dann kann das alles ja nicht so wahnsinnig auffällig sein, sonst hätte sie weiter untersucht usw. Es kann unzählige Gründe dafür geben, dass Dein Immunsystem etwas schwach ist, einen Infekt, bestimmte Medikamente, Stress usw.

Ich finde aber, dass ein Arzt, der sich nicht mal die Zeit nimmt, um kurz etwas zu erklären, ein ziemlich schlechter Arzt ist und man sich da einen anderen suchen sollte. Würde mir mein Arzt mit solchen Ratschlägen wie „mehr Obst essen“ kommen, da würde ich mich schon irgendwie nicht ernst genommen fühlen. Denn ich habe schon mehrfach gehört, dass es eigentlich in unseren Breiten ganz schön schwer ist, einen Vitaminmangel zu bekommen. Der Großteil der Bevölkerung isst ja nicht genug Obst und Gemüse, aber Vitamine werden inzwischen allen möglichen Nahrungsmitteln zugesetzt. Selbst jemand, der nur Pizza isst, hat fast schon seinen Vitaminhaushalt dadurch gedeckt.

Was Obst und Gemüse enthalten, sind aber zudem sekundäre Pflanzenstoffe, die kann man nicht so einfach nachahmen oder zusetzen und da ist es eben sinnvoll, „gesund“ zu essen. Aber wenn es wirklich daran liegt, dass man nicht täglich fünf Portionen davon isst, dann müssten ja fast alle Deutschen ein dadurch geschwächtes Immunsystem haben.

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