Kind mit Nahrungsmittelunverträglichkeit und Essen in KiTa
Ausgelöst durch den Thread von Nipfi über eine vegetarische Mutter Kind vegetarisch erziehen - was im Kindergarten tun?, woltle ich gerne mal wissen, wie das mit Kindern gehandhabt wird, die eine Nahrungsmittelunverträglichkeit oder Diabetis haben oder aufgrund ihrer Religion anders ernährt werden.
Heute haben ja viele Kinder eine Nahrungsmittelunverträglichkeit, mir fällt da spontan auch Neurodermitis ein. Sprich die Kinder sollten an sich bestimmte Lebensmittel nicht essen. Und in vielen Kindergärten sind heute auch muslemische Kinder, die ja auch kein Schweinefleisch essen dürfen. Ich erinnere mich an meine Zeit als Fleischereiverkäuferin, das wir mal einen Kindergarten beliefert haben. Da durfte, wegen der muslimischen Kinder, absolut nur Pute oder Rind geliefert werden. Aber ist eine solche strikte Trennung wirklich richtig?
Und kann man da bei Kindern wirklich darauf achten, das sie halt nun absolut nicht süsses essen, weil sie halt Diabetis haben? Einfallen würde mir auch noch Zöllikalie. Da sollte ja unter anderem auf Produkte mit Weizen verzichtet werden. Ist das in einem Kindergarten wirklich so einfach?
Im Grunde muss doch eine ständige Kontrolle stattfinden. Die Lieferungen kann man ja noch beeinflussen. Aber bekommt man es mit, wenn ein anderes Kind halt seine eigenen Sachen auspackt und das "kranke" Kind davon auch isst?
Im Normalfall müssen die Kitas schon dafür sorgen, dass die Mittagsverpflegung auch den Ansprüchen der Kids gerecht wird. Wenn ein Kind z.B. Milch nicht verträgt und die Eltern ein ärztliches Attest vorlegen, wird darauf auch Rücksicht genommen. Oftmals werden die Kitas ja durch Caterer versorgt, die dann oft auch Menüs für besondere gesundheitliche Ansprüche anbieten. Ansonsten muss man halt im schlimmsten Fall dem Kind einen Wechsel zumuten.
Wenn die Kita noch eine eigene Küche hat, dann ist eigentlich nicht schlimm, dann kann man ja einzelne Elemente einer Mahlzeit für besondere Kinder vertauschen. Also Milch z.B. durch Sojamilch ersetzen.
Genauso wie im Kindergarten auf ärztliche Verordnung hin auch Medikamente verabreicht werden, wird genau darauf geachtet, dass die Kinder nur das essen, was sie dürfen. Wenn eine Mutter sagt, sie will einfach so nicht, dass das Kind nascht, werden die Erzieher sicherlich nicht so exakt aufpassen, wie bei einem kleinen Diabetiker. Im Kindergarten meiner Kinder war ein Kind mit erheblichen multiplen Nahrungsunverträglichkeiten. Die Mutter hat dem Zwerg jeden Tag ein vorgekochtes Mittagessen und eine Pausenmahlzeit eingepackt. Das Mittagessen haben die Erzieher dann in der Mikrowelle warm gemacht. Das ging problemlos. Man findet da normalerweise immer eine Lösung.
Hallo!
Wie im anderen Thread schon am Rande erwähnt, war in dem Kindergarten, in dem ich gearbeitet habe auch ein Kind mit Glutenunverträglichkeit. Dieses Kind wußte schon sehr früh, was es essen durfte und was nicht und es hat sich sein Essen immer von zu Hause mitgebracht. Die Eltern haben sehr darauf geachtet, weil es für das Kind hätte tödlich enden können, wenn sie was gegessen hätte, was Gluten enthält.
Selbst die Kinder im Kindergarten haben schon auf Rücksicht dieses Kindes bei Geburtstagen auch extra was für dieses Kind mitgebracht, was glutenfrei war. Wenn gemeinsam gekocht wurde, wurde auch manchmal Rücksicht auf das Kind genommen und die Mutter war dann beim Kochen dabei.
Bei ausländischen Kindern wurde es auch so gehandhabt, dass zum Beispiel kein Schweinefleisch, sondern eben anderes Fleisch angeboten wurde, wenn gemeinsam gegessen wurde. Aber sonst haben da auch die meisten ausländischen Eltern ein wenig drübergestanden, wenn das Kind wirklich mal etwas gegessen hat, was nicht so ganz der Religion entsprach.
Bei Krnakheiten sollte Kindergarten und Eltern schon wirklich gut zusammenarbeiten und da muss man Rücksicht nehmen. Sonst wäre es fatal, wenn etwas gegessen wird, was nicht vertragen wird.
Mein Kind hat lange keine Milch vertragen - es bekam davon immer heftige Durchfälle. Das habe ich dann in der KiTa gesagt und es war kein Problem - man hat dann drauf geachtet, dass mein Kind nichts davon bekommt. Allerdings habe ich auch mit meinem Kind immer wieder darüber gesprochen, das wusste dann auch schon, was es besser nicht essen sollte. Damals war mein Kind ohnehin Mittagskind und ich habe immer wenn es Milchreis oder Grießbrei gab, mein Kind schon vor dem Mittagessen abgeholt.
Heute ist es so, dass das Kind 6 ist und von zu viel Fruchtsäure Hautausschlag bekommt. Das habe ich im Kindergarten nicht so gesagt, da mein Kind da wunderbar allein mit zurecht kommt. Man hat mich dann zwar mal gefragt, warum mein Kind keine Orangen isst, aber das war es dann schon.
Bei uns in der Gruppe war ein Kind mit schlimmer Laktose-Intoleranz. Da wurde natürlich sehr darauf geachtet, dass das Mädchen nicht doch mal Kakao nascht oder so. Wir hatten auch eine Liste in der Gruppe, wo viele alltägliche Lebensmittel drauf standen, die sie nicht essen durfte. Das war anfangs recht umständlich, weil man oft gucken musste, was nun geht und was nicht, aber nachdem sich alles eingespielt hatte, war es kein Problem mehr.
In meiner Schule in England hatten wir einen kleinen Jungen, der diverse Sachen nicht vertrug. Da hing dann im Speisesaal eine große, laminierte Liste mit seinem Foto und allen Dingen, die er keinesfalls zu sich nehmen durfte. Außerdem Anweisungen für den Fall, dass er doch versehentlich eines dieser Lebensmittel essen sollte. In England kann man zwischen "School Dinners" und "Packed Lunch" wählen und natürlich gab ihm seine Mutter immer selber Mittagessen mit, das für ihn verträglich war. Aber Kinder tauschen ja auch schon mal ihr Essen und probieren hier und da und für alle Fälle gab es darum diese Liste. So hatten alle Lehrer oder andere Aufsichtspersonen einen Überblicküber mögliche Gefahren. Das hat sehr gut funktioniert und in bislang fünf Schuljahren war dem Jungen auch nichts zugestoßen, weil eben jeder Bescheid wusste und ein Auge auf ihn hatte.
Bei den muslimischen Kindern war ebenfalls bekannt, was nicht gegessen werden durfte. Zum einen wussten die größeren Kids das sehr gut selbst und haben teilweise bei Wurstsorten oder ähnlichem konkret gefragt, ob das Schwein, Rind oder Geflügel ist. Zum anderen wusten die Erzieher genau, welche Kinder betroffen waren und hatten ein Auge darauf. Auch das lief reibungslos.
Sowas ist alles kein Problem, wenn erstmal Routine entstanden ist. Die Phase bis dahin ist manchmal stressig, aber dann läuft alles und gerade bei krankheitsbedingten Ernährungsvorschriften sind die Erzieher schon sehr aufmerksam und gewissenhaft.
In unserem Kindergarten wird aufgrund des Bedarfes gar kein Schweinefleisch mehr gekauft. Es gibt das Mittagsmenü ohne Schweinefleisch und auch Wurst, Aufstriche und Co. kommen nur von der Pute.
Wenn ein Kind eine Lebensmittelunverträglichkeit hat, wird natürlich auch dafür gesorgt, dass das Kind stets etwas zu essen bekommt. Wir haben dabei in unserem Kindergarten den großen Vorteil, dass die Kindergartengruppen und die Kleinkinderkrippen zwei verschiedene Menüs bekommen und somit eigentlich immer etwas für jedes Kind dabei ist.
Dennoch gab es vereinzelt auch schon mal einen Tag, an dem wir einem Kind zu Mittag gar nichts bieten konnten und ihm stattdessen ein Brot anbieten mussten. Diese Kinder tun mir persönlich immer sehr leid, weil sie in diesem Alter zwar verstehen, dass sie beispielsweise kein Schweinefleisch essen dürfen, aber es noch nicht so richtig begreifen!
Bei unserem Kindergarten gibt es generell nur Essen ohne Schweinefleisch. Einerseits aus den religiösen Aspekten, da muslimische Kinder das eben nicht essen sollen und vorallem weil sie der Meinung sind, dass den meisten Kindeen Schweinefleisch sowieso nicht schmeckt. Die zweite Erklärung finde ich absoluten Blödsinn aber im Grunde genommen ist es mir egal. Viel mehr stört mich, dass es so viele süßen Sachen gibt. Sehr traurig finde ich es auch, dass die meisten Kindergärten bei uns keine eigene Küche mehr haben sondern sich das Essen liefern lassen und es nur noch aufwärmen.
Zur Nahrungsmittelunverträglichkeit kann ich auch etwas sagen. Meine Tochter hat in ihrer Gruppe ein Mädchen das unter Zöllikalie leidet. Ihre Eltern geben ihr jeden Tag ihr eigenes Essen mit in den Kindergarten, von dem der Gruppe isst sie nie etwas. Die Kinder verstehen das sehr gut warum die kleine etwas anderes bekommt, da sehr viel darüber gesprochen wurde. Bei der Einschreibung sagt man sowieso ob das Kind auf etwas allergisch reagiert beziehungsweise etwas nicht verträgt. Dann achten die Kindergärtnerinnen meines Wissen nach sehr gut darauf, dass die Kinder nichts zu sich nehmen, was sie nicht vertragen.
Bei uns im Kindergarten sind da die Eltern verantwortlich. Sprich das Kind bekommt nichts von der Kita, was es nicht verträgt, aber die Eltern müssen dann halt das Essen mitgeben.
Aktuell haben wir ein Mädchen was keine normale Milch verträgt und die Mutter bringt halt jeden Morgen die Sojamilch mit und stellt diese in die Küche. Andere Unverträglichkeiten sind mir aber nicht bekannt. Und die Problematik mit anderen Religionen haben wir bei uns nicht.
Durch meine Kindergartenerfahrungen kann ich sagen, dass es immer einen Weg gibt. Wir hatten ein Kind mit Neurodermitis, welches zum Beispiel keine Kuhmilchprodukte zu sich nehmen durfte, ein Kind mit Glutenunverträglichkeit und viele muslimische Kinder. Bei den Einzelfällen war es so, dass das Kind schon gesondert Essen erhalten hat, die Eltern haben die Sachen gekauft und mitgebracht, die Kinder haben die Sachen dann anstelle vom normalen Essen bekommen. Sie wurden, sofern es sich um Mittagskinder handelt, die also im Kindergarten gegessen haben, auch im Kindergarten versorgt, wir haben uns aber um das Kochen in dem einen Fall gekümmert, in dem anderen Fall war es dann die Küche selbst, die sich darum gekümmert haben.
Dann hatte ich auch viel mit muslimischen Kindern zu tun gehabt und dort wurde es unterschiedlich gehandhabt. Entweder gab es alles komplett ohne Schweinefleisch oder es gab eine Variante mit Schweinefleisch und eine ohne. Mit Vegetariern hingegen hatten wir es nur bedingt zu tun gehabt, aber bei dem einen Kindergarten war es so, dass das Essen von einem Produzenten kam, der sehr ökologisch gekocht hat. Da gab es eigentlich gar nichts mit Schweinefleisch, auch, wenn wir in der Einrichtung in dem Fall nicht mal ein muslimisches Kind betreut hatten.
Es kommt oftmals auf die Umstände auch an, wie der Kindergarten geführt wird, von wem und so weiter, aber in der Regel wird schon darauf geachtet, dass man alle möglichen und unmöglichen Bedürfnisse befriedigt hat. Mit einem Kind mit Diabetes hatte ich es noch nicht zu tun gehabt, aber da es ja gesundheitlich schon beachtet werden muss, denke ich mal, wird man da auch Mittel und Wege finden!
Link dieser Seite https://www.talkteria.de/forum/topic-91662.html
Ähnliche Themen
Weitere interessante Themen
- Palmen Pflanzen - brauche Tipp / Empfehlung 1129mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Triops · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Palmen Pflanzen - brauche Tipp / Empfehlung
- Intimrasur - Bekomme immer Pickel! 1580mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Wifey · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Fingernägel, Haut & Haare
- Intimrasur - Bekomme immer Pickel!
- Anleitung für Star Frisur 1233mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Osterhasi · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Fingernägel, Haut & Haare
- Anleitung für Star Frisur
- Ist Sprühwachs für die Haare schädlich? 2418mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: winny2311 · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Fingernägel, Haut & Haare
- Ist Sprühwachs für die Haare schädlich?
- Hilfe beim umtopfen von Pflanzen 1456mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: felis.silvestris · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Hilfe beim umtopfen von Pflanzen