Welche Erfahrungen habt ihr mit Berufsberatungen?
Welche Erfahrungen habt ihr mit Berufsberatungen gemacht? Wenn man beispielsweise aus der Schule kommt und nicht weiß, was man machen will und zu so einer Beratung geht oder wenn man arbeitslos ist und nicht mehr in seinem Beruf arbeiten kann. Oft wird man ja dann zu einer Berufsberatung geschickt. So ist es jedenfalls einem Bekannten von mir passiert und er war hinterher genauso schlau wie vorher.
Eine Nichte von mir war bei einer Berufsberatung als sie im letzten Jahr in der Schule war und sie geht nun weiter zur Schule, weil sie auch da genauso schlau wurde wie vorher. Sie wusste absolut nicht was sie machen wollte und hat dann einen Test gemacht, bei dem herauskam, dass sie Erzieherin werden sollte. Sie mag keine kleinen Kinder und es wäre wohl ein Höllenjob für sie. Dann hat sie den Test noch einmal gemacht und da hieß es, dass sie einen Beruf mit Tieren machen sollte. Aber auch da ist sie fehl am Platze, weil sie noch nie Bezug zu Tieren hatte. Vor Hunden hat sie regelrecht Angst.
Welche Erfahrungen habt ihr mit der Berufsberatung gemacht? Haben sie euch dort gut beraten oder fandet ihr es ein sinnloses Unterfangen dort hin zu gehen?
Beratungstests sind meist zu unausgereift, um wirklich individuelle Ergebnisse liefern zu können. Es gibt einen gewissen Pool an Berufen, in die die Bewerber eingeordnet werden. Dabei reichen ein oder zwei Häkchen an der richtigen Stelle und schon steht der angebotene Beruf fest. Das kann kein befriedigendes Ergebnis liefern, weil die Wahl des richtigen Jobs von vielen wichtigen und weniger wichtigen Faktoren abhängt.
Auch die persönlichen Termine beim jeweiligen Sachbearbeiter bringen da in der Regel nicht wirklich weiter. Ich habe teilweise die Erfahrung gemacht, dass Berufe, von denen man nicht tagtäglich hört, den Sachbearbeitern gar nicht bekannt sind. Dementsprechend können sie in diese Richtung auch gar nicht beraten. Die beratende Funktion scheint beim überwiegenden Teil der Sachbearbeiter eher eine kleine Rolle zu spielen. Viele schicken einen weiter zu Bewerbungstests und -trainingsmaßnahmen und helfen nicht wirklich tatkräftig bei der Suche. Mehr als Adressen-verschicken (und teilweise nicht mal das) sollte man da nicht erwarten.
Natürlich gibt es auch da Ausnahmen, aber die sind, meiner Erfahrung nach recht rar gesät. Ich halte weder von Tests, noch von den persönlichen Beratungsgesprächen etwas. Hat man einen konkreten Wunsch oder ein konkretes Ziel, können Beratungsgespräche helfen, um den entsprechenden Weg zu finden. Aber ganz ohne Wunsch oder Vorstellung wird die Hilfe dort meist nicht weiter führen.
Für mich war es ganz klar ein sinnloses Unterfangen. Klar, man kann Glück haben, aber man muss es nicht und ich hatte kein Glück. Ich war nicht gerade ein leichter Fall, da ich keine Ahnung hatte und fast den Bewerbungsschluss verpasst hatte, aber der Berater konnte mir nicht im entferntesten einen sinnvollen Vorschlag machen, wobei ich wirklich sehr vielseitig interessiert bin.
Der Knaller war dann aber, dass er tatsächlich mit der Seite aus dem Internet gearbeitet hat, die mir bereits bekannt war. Der Mann hat bei mir bestimmt 1 Stunde lang nur Mist geredet und geholfen hat es mir nichts. Wie auch, da er keine Gespräche über Berufe direkt, sondern nur von der Entwicklung der Bewerber gesprochen hat. Für mich war der Herr da fehl am Platz und diese Zeit hätte ich auch besser nutzen können.
Ich denke schon, dass solche Berufsberatungen Sinn machen können, aber nur dann, wenn sie auch wirklich umfassend erfolgen. Dass man etwa jemandem, der keine kleinen Kinder mag, eine Stelle empfiehlt, bei der man mit Kindern zu tun hat, sollte eigentlich nicht passieren. Man müsste also auch Fragen stellen, wie die Verträglichkeit mit Kindern ist oder ob Abneigungen gegen bestimmte Tiere bestehen usw.
Als ich in der zehnten Klasse war, sind wir mit der gesamten Schulklasse zum Berufsberatungszentrum des Arbeitsamts gefahren und haben dort auch Fragebögen ausgefüllt. Die waren nicht gerade lang, vielleicht fünf Seiten und bei mir kam heraus, dass ich in Verwaltungsberufen arbeiten sollte – also öffentliche Verwaltung, Ämter usw. So falsch war das gar nicht, denn als ich dann später mal ein Praktikum auf einem Amt gemacht habe, fand ich das eigentlich ganz nett. Leider kommt man an solche Stellen auch nicht so leicht heran.
Der Knaller war dann aber, dass er tatsächlich mit der Seite aus dem Internet gearbeitet hat, die mir bereits bekannt war.
Weißt Du noch, wie diese Seite hieß? Das würde mich wirklich mal interessieren. War dort alles sehr umfassend erklärt oder war es eine dieser Teenie-Ratgeber, die nicht wirklich tiefgründig sind?
Die Berufsberatungen, die ich bis jetzt kennengelernt habe, waren inkompetent. Die erste Berufsberatung hatten wir in der Schule. Jeder wurde getestet und bei 90% der Leute kam als idealer Job Lehrer heraus. Man muss dazu sagen, dass damals Lehrermangel herrschte. Dummerweise hörte ich auf die Beratung und fing ein Lehramtsstudium ab, das ich aber nach zwei Semestern gegen ein anderes Studium getauscht habe, weil ich als Lehrer wegen meiner fehlenden natürlichen Autorität und Gutmütigkeit wirklich völlig ungeeignet bin.
Die zweite Beratung hatte ich am Ende meines Studiums. Ich dachte damals, dass man das so macht, dass man zuerst einmal zur Berufsberatung geht, wenn man einen Job bekommen möchte. Auch diese Beratung war völlig daneben. Sie rieten mir, erst einmal klein als Assistentin anzufangen. Ich habe mich dann bei der Firma beworben, wo ich schon einmal als Werkstudentin gearbeitet habe, mit ein drittel mehr Gehalt, als mir das Arbeitsamt prophezeit hatte.
Die dritte Beratung hatte ich nach einer zehnjährigen Erziehungspause, als ich wieder in den Job einsteigen wollte. Ich traute mich nicht so recht, mich zu bewerben, weil mir jeder sagte, dass ich nach zehn Jahren und in meinem Alter keine Chancen mehr habe. Das Arbeitsamt bezahlte mir eine Weiterbildung zum Systemadministrator, die ganz nett war wegen der netten Mitschüler, aber einen Job habe ich damit nicht bekommen, weil ich nur Teilzeit arbeiten wollte und nur zu festen Zeiten, bzw. zu Hause. Ich habe zwei Monate gesucht und nichts gefunden. Damals ist jeder vom Arbeitsamt zum Systemadministrator ausgebildet worden, weil zufällig Geld da war für Fortbildungen. Ich habe mich dann doch für meinen alten Beruf beworben und sofort zwei Stellenangebote bekommen. Ich habe eine Teilzeitstelle mit zusätzlichem Heimarbeitsplatz bekommen.
In meinen Augen hat das Arbeitsamt keine Ahnung, was in der Wirtschaft so vor sich geht. Wenn Geld da ist, bekommt man sinnlose Weiterbildungen. Wenn es fehlt, werden einem die falschen Stellen vorgeschlagen.
Ich habe keine gute Erfahrung mit der Berufsberatung von Arbeitsamt oder sonstigen Ämtern gemacht. Sie schlugen mir alles mögliche vor, obwohl ich genaue Vorstellungen hatte. Ich hatte ihnen für meine Ausbildung immer ein bestimmtes Eintrittsjahr genannt - doch schickten sie mir welche aus den Folgejahren.
Noch dazu bekam ich oft Vorschläge von Betrieben, bei denen ich mich schon längst beworben hatte. Später ignorierte ich die Anrufe und Briefe nur noch von meiner Berufsberatung. Schließlich habe ich meinen Job und meine aktuelle Position selber gefunden - die Beratung war mir keines Falls eine Hilfe.
Berufsberatungen können sehr sinnlos sein, aber auch effektiv. Ich habe bisher zwar noch nicht viele Freunde erlebt, die total begeistert aus der Sprechstunde gekommen sind, aber es soll sie geben. Ich persönlich war zwei mal bei einer Beratung und werde bald noch einmal hingehen.
Das erste mal war in der 10. Klasse, da ich mir nicht sicher war, welches Praktikum ich machen sollte. Es hat mir insofern geholfen, dass mir der Berater erklärt hat, welche Bereiche für mich zu der Zeit in Frage kamen. Ernährungsberatung, und vor allem Musical und Theater. Ich habe dann an einer Schauspielschule mein Praktikum absolviert und habe es bis heute nicht bereut.
Unsere Schule hat einen Berufsberater, der einmal im Monat einen Vormittag lang seine Ohren offen hat für alle Schüler, die gerne wissen wollen, was sie später machen sollen. Dabei kommt meistens nicht viel rum, man dreht sich im Kreis und er kann ja auch nicht Gedanken lesen. Aber er hat Ahnung, was sich lohnt und kennt das System des Studiums und Hintergrundwissen.
Ich werde bald hingehen, um mich über ein FSJ im Ausland zu informieren und über andere Jobs im Ausland, wobei ich nicht sicher bin, ob er mir helfen kann. Ich empfehle dir ebenfalls, einfach mal hinzugehen, das hat nichts mit den Tests im Internet zu tun.
Wir waren mal mit der Klasse in einem Berufsinformationszentrum, wo wir uns über die Berufe informieren konnten und uns auch beraten lassen konnten, wenn wir noch nicht recht wussten, was mal aus uns werden soll. So richtig hat mir das nichts gebracht, aber ganz unnütz war der Besuch dort auch nicht. Die Beratung konnte man in meinem Fall zwar ziemlich vergessen, aber vielleicht konnten einigen meiner Klassenkameraden ja einen Erfolg verzeichnen, das weiß ich nicht mehr so genau.
Bei mir wurde eigentlich nur auf die Berufe eingegangen, die ich mir sowieso schon herausgepickt hatte, aber auf andere Berufe, die vielleicht noch etwas für mich hätten sein können, wurde ich gar nicht hingewiesen, was ich sehr schade fand. Genau das hatte ich mir von der Berufsberatung erhofft. So wurden mir nur Informationen zu meinen ausgewählten Berufen kopiert, was ich schon mal nett fand, damit ich mich weiter informieren konnte.
Ich habe nach meinem Abitur auch den Weg zum Berufsberater genommen. Meine Erfahrungen sind jedoch nicht sehr positiv, denn wirklich gebracht hat es mir nichts. Im Endeffekt ist es so, dass dir die Entscheidung nicht abgenommen wird.
Wenn du jedoch weißt was du ungefähr machen möchtest, dann kann dir der Berufsberater nützliche Einblicke in die jeweiligen Studiengänge/Ausbildungsplätze und die späteren Berufschancen geben. Ich habe unzählige Eignungstests gemacht und es kam immer etwas anderes raus, als was ich jetzt studiere. Ein Berufsberater bringt also nicht allen Menschen in allen Situationen etwas.
Eine Berufsberaterin hat mich und meine damalige Klasse 4 Jahre lang unterstützt. Ich habe gute Erfahrungen gemacht aber auch schlechte. Sie half uns super Bewerbungen zu schreiben oder sie zu korrigieren. Und sie hat mit den einzelnen Schülern Tests unternommen um den Kindern zu helfen welcher Job für sie geeignet wäre. Ich wusste meinen Berufswunsch damals schon ich wollte Fotografin werden und jetzt kommt auch schon der Part mit dem Negativen Erfahrungen.
Ich ging in eine Hauptschule und sie meinte ich könnte es nur mit mittlere Reife schaffen, das war ja alles noch okay. Aber sie sagt ich soll mich nicht bewerben sondern auf eine andre Schule gehen. OK. Aber dann kam ein Mädchen zur Besprechung ebenfalls aus meiner Klasse die Produktdesignerin werden wollte. Da meinte die Berufsberaterin dass es kein Problem sei sich zu Bewerben obwohl man dafür das ABI braucht... das fand ich schon bisschen unfair.
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