Wie bringt man eine dreijährige Nachteule zum Schlafen?

Folgendes Szenario: X hat einen 3-jährigen kleinen Sohn, der X schon seit einigen Monaten abends vor dem Schlafen gehen schier um den Verstand bringt. Der Kleine geht zwar abends wohl ins Bett, will dort dann allerdings nicht schlafen und kommt einfach nicht zur Ruhe. X meint alles versucht zu haben, von Hörbüchern, über Einschlafmusik, mit dem Kind hinlegen, Geschichten vorlesen... Nichts scheint wirklich zu helfen und X ist mit dem Latein am Ende. Das Kind braucht immer sehr sehr lange bis es schläft und weint sobald X das Zimmer verlässt.

Könnt ihr mir vielleicht ein paar Ratschläge geben die ich an X weitergeben könnte?

Macht das Kind denn Mittagsschlaf? Vielleicht benötigt der kleine Mann diesen gar nicht mehr oder wesentlich weniger. Ich würde daher, sofern noch gemacht, den Mittagsschlaf einfach mal weglassen oder kürzen. Ansonsten kann es sein, dass ihm seine Erlebnisse vom Tag noch zu sehr im Kopf rumgehen. Auch da kann X. versuchen diese vorher mit dem Sohn auszuarbeiten.

Selbst wenn der Sohn noch nicht über einen umfangreichen Wortschatz verfügt, wird er der Mutter einiges berichten können. Da sollte man auch klar nachfragen. Ich habe das meist schon auf dem Weg vom Kindergarten nach Hause gemacht. Nach dem Essen gefragt und mit wem sie gespielt haben. Für die meisten Kinder ist es wichtig, dass sie einfach nur berichten können, damit quasi die innere Unruhe abgebaut werden kann.

Wir hatten das gleiche Problem mit unserem Sohn. Vielleicht ist das Kind am Tag nicht ausgelastet und ist am Abend dann zu fit. Wir haben in dem Alter Sport im Verein angefangen. Danach hatten wir dann keine Probleme mehr. Oft sind Kinder nicht ausgelastet genug. So war es zumindest bei unseren Kindern.

Ich kenne dieses Problem wirklich sehr gut. Mein Kleiner ist auch drei Jahre alt und hatte schon immer Probleme mit dem Schlafen. Er wollte auch partout nicht in seinem Bett schlafen und ist mehrmals in der Nacht zu uns gekommen. Wir hatten auch alles durch: Vorlesen, Hörspiele, Gute-Nacht-Bäder und vieles mehr. Es hat alles überhaupt nichts geholfen, er war hellwach und das Geschrei war immer riesig, als mein Mann oder ich das Zimmer verlassen wollten. Oft war es so schlimm, dass sich das über mehrere Stunden zog und ich echt fix und fertig war. Geholfen hat dann, den Mittagsschlaf wegzulassen. Das Ganze haben wir eher aus Zufall entdeckt. Wir waren den ganzen Tag unterwegs und er hatte keine Möglichkeit, zu schlafen. Abends war er dann todmüde und hat sich ohne zu Murren hingelegt.

An den folgenden Tagen haben wir ihn dann auch immer abgelenkt und seitdem hat er auch abends gegen acht Uhr geschlafen. Sonst hampelte er oft noch gegen 22 Uhr in der Wohnung herum. Seit einigen Wochen geht er jetzt in den Kindergarten. Da ist er so fertig, dass er sich mittags wieder eine Stunde hinlegt. Spätestens nach dieser Stunde mache ich ihn aber auch wach. Er ist aber so ausgelastet den ganzen Tag, dass er abends trotzdem schläft. Wie davinca schon gesagt hat: Wenn die Kinder den ganzen Tag beschäftigt sind und sich auch auspowern können, sind sie abends viel ruhiger und schlafen auch besser. Das habe ich jetzt schon bei vielen Kindern erlebt. Ich bin täglich mindestens eine Stunde mit meinem Sohn an der frischen Luft. Das bringt wirklich viel. Einen Versuch ist es auf alle Fälle wert. Wir haben seitdem abends Ruhe und können schön entspannen!

Manche Kinder brauchen weniger Schlaf als andere. Vor allen Dingen, wenn sie noch einen Mittagsschlaf halten, sind sie abends noch gar nicht müde. Vielleicht bekommen sie auch tagsüber zu wenig Bewegung, wie meine Vorschreiber auch schon vermuten. Ein Kind muss toben können und auch viel draußen sein, damit es abends zur Ruhe kommt.

Ich musste als Kind immer viel zu früh ins Bett. Mit zehn Jahren musste ich um neun Uhr ins Bett und am nächsten Tag um sieben Uhr erst aufstehen. Ich weiß noch, wie ich mich nachts gequält habe. Ich bin immer mitten in der Nacht aufgewacht und konnte ewig lange nicht mehr einschlafen. Für ein Kind ist es nicht schön, wenn es im Bett liegen muss, ohne müde zu sein, vor allen Dingen, wenn es noch nicht selber lesen kann.