Nach langer Arbeitslosigkeit Arbeit gefunden und nur Kritik
Ich habe das in meinem Bekanntenkreis auch schon erlebt und denke, dass sowas einfach daher resultiert, dass diese Leute sich lange Zeit ausgeruht haben und daran gewöhnen sie sich teilweise dann eben auch. Während der Arbeitslosigkeit setzen einige ja durchaus auch ihren Standard hinab und geben sich mit dem wenigen Geld, was sie bekommen zufrieden, finden es gut, dass sie dafür nicht arbeiten müssen und genießen ihre Freizeit. Wenn es nach einer langen Arbeitslosigkeit dann eben wieder doch an die Arbeit geht, dann finden sie es anstrengend und müssten sich eben erstmal wieder an das ''richtige'' Leben gewöhnen, dass bekommen aber eben nicht alle hin und werden anspruchsvoll, meinten man müsse ihnen etwas besseres bieten, um sie wieder zum Arbeiten zu bewegen, wenn sie so lange Zeit Geld bekommen haben ohne dafür einen Finger krumm machen zu müssen.
Ich selbst hatte mal einen solchen Bekannten, mit dem ich aber damals schon nichts zu tun hatte und den ich nur durch einen gemeinsamen Freund kennengelernt hatte. Es war auf jeden Fall so, dass dieser auch als junger Mensch schon jahrelang arbeitslos war und dann einen 1-Euro Job machen sollte, zu dem er sich nicht herablassen wollte. Er bekam sich dann dort mit dem Chef in die Haare, weil ihm die Arbeit zu anstrengend war und der Chef wollte ihn dann auch nicht mehr haben. Genauere Details kenne ich da nicht, aber der Mensch gehörte eben auch zu der Sorte, die in ihrem Leben nie etwas anständiges geschafft hat, keine vernünftige Ausbildung, nichts und dann noch große Ansprüche haben, wenn man nach langer Arbeitslosigkeit arbeiten geht. Ein bisschen heftig finde ich das schon.
Erst einmal ist es für manche Menschen nur sehr schwer zu ertragen, dass sie nach langer Arbeitslosigkeit wieder früh aufstehen und arbeiten müssen. Sie hatten sich daran gewöhnt, das Geld auch ohne Arbeit zu bekommen. Statt froh zu sein, hadern sie nun mit ihrem Schicksal, das sie wieder einmal benachteiligt. Leider kann man solchen Menschen nicht helfen. Sie sind und bleiben schlecht gelaunt, wenn sie nur Arbeit hören. Dass man froh sein darf, eine vernünftige Arbeit gefunden zu haben, kommt ihnen nicht in den Sinn. Es gibt bei keinem Arbeitnehmer immer nur eine Arbeit, die er gerne macht. Es wechselt immer ab, mal so und mal anders.
Solch einem Kollegen würde ich einmal meine Meinung sagen. Beim wiederholten Mal würde ich ihn ignorieren. Man selbst ist auch nicht immer zufrieden mit dem, was man macht. Aber man macht es, weil es getan werden muss. Und dafür wird man bezahlt. Das sollte man nie vergessen.
Ich kenne so ein Verhalten auch von einigen wenigen Leuten. Darunter sind aber nicht nur welche, die nach einer Zeit der Arbeitslosigkeit wieder einen Job angenommen haben, sondern es handelt sich sowohl um Leute, die arbeiten gehen als auch um welche, die arbeitslos sind und das auch weiterhin sind. Ich habe auch mal jemanden gekannt, der über jeden möglichen Job, den er hätte annehmen können, geschimpft hat. Er hatte eine abgeschlossene Berufsausbildung. Das war kein Beruf, in dem man sehr gut verdient, ein wirklich vernünftiges Einkommen hätte er damit aber erzielen können. Von seinem Sachbearbeiter bei der Arbeitsagentur wurden ihm immer wieder Jobangebote präsentiert, allerdings hat er sich meistens schon vor einer Bewerbung beschwert. Zum Teil meinte er auch, dass er einen Job bei der entsprechenden Firma nicht annehmen würde, weil ihm die Firma an sich nicht in den Kram passt. Da hatte ich auch den Eindruck, dass er das alles gar nicht will. Die Ausreden, die er gefunden hat, waren teilweise wirklich kurios.
Auch von arbeitenden Leuten habe ich schon solche Äußerungen mitbekommen. Ein Bekannter von mir hat einen wirklich ziemlich schlechtbezahlten Job, obwohl er in seinem eigentlich erlernten Beruf viel besser verdienen würde und sicher auch weniger Stress hätte. Er beklagt sich sehr oft über das geringe Einkommen, das Verhalten des Chefs und die ganzen Überstunden. Aber er meckert eben auch nur und ändert nichts an seiner Situation, weil er seine Arbeitskollegen nicht im Stich lassen will. Auch über den Job, den er davor hatte, hat er bisher eigentlich nur geschimpft. Er geht zwar arbeiten, aber er sagt eben auch nie, dass ihm etwas an seinem Job gefällt. Er nimmt ihn als schreckliches Übel wahr und für ihn ist Arbeit an sich eigentlich schon etwas Schlimmes.
Ich könnte mir auch vorstellen, dass gerade jemand, der lange arbeitslos war, eine verzerrte Wahrnehmung in Bezug auf das Berufsleben haben kann. Gerade die Leute, die Arbeitslosengeld II erhalten, bekommen wirklich keine großen Summen. Aber sie sehen, dass sie fürs Nichtstun eben eine kleine Summe erhalten, die die notwendigsten Ausgaben deckt. Wenn jemand dann 40 Stunden pro Woche arbeiten geht, erwartet er natürlich, dass er finanziell deutlich besser dasteht als ein Hartz-IV-Empfänger. Wer arbeiten geht, will sich natürlich auch mehr leisten können als ein Arbeitsloser. Wenn er dann feststellt, dass er mit einer wenig qualifizierten Tätigkeit finanziell auch nicht so viel besser dasteht, dann kann das allein schon zu Frustrationen führen. Auf der anderen Seite können die Leute, die sehr lange arbeitslos sind, oft auch keine besser bezahlten Tätigkeiten annehmen. Manche erwarten aber, dass sie direkt ein recht gutes Gehalt bekommen. Das ist oft nicht der Fall und daraus folgt dann auch einiges an Unzufriedenheit.
Es gibt natürlich auch Leute, die grundsätzlich keine Lust auf Arbeit haben. Weil von ihnen verlangt wird, dass sie sich dennoch um Arbeit bemühen, bekommen manche dann trotzdem einen Arbeitsplatz. Dieser entspricht dann aber oft nicht den Vorstellungen der Person und manche stören sich daran, dass sie überhaupt eine Arbeit gefunden haben. Dann wird natürlich auch gemotzt.
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