Tagesmutter oder Krabbelstube?

vom 16.02.2010, 08:29 Uhr

Am liebsten würde ich bei meiner Tochter zu Hause bleiben, aber leider ist dies aus finanziellen Gründen nicht möglich. Daher stellt sich für mich nun die Frage ob es besser ist die Kleine in eine Krabbelstube zu geben oder sie zu einer Tagesmutter zu bringen.

Was spricht für eine Tagesmutter? Was spricht für eine Krabbelstube? Meiner Meinung nach hat ja beides seine Vor- und Nachteile. So kann sich zum Beispiel eine Tagesmutter gezielter um das Kind kümmern, da sie nicht so viele hat. Jedoch wenn sie krank ist, dann fällt mir die Betreuung aus und ich muss mir einen Ersatz suchen. Bei der Krabbelstube finde ich gut, dass es ein geschultes Personal gibt. Was sagt ihr dazu? Welche Vor- und Nachteile fallen euch ein?

» Hanna2009 » Beiträge: 115 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich würde mich für eine Tagesmutter entscheiden, dies hat mehrere Gründe. Zum Einen kann eine Tagesmutter individueller auf jedes Kind eingehen, da eine Tagesmutter maximal 5 Kinder zeitgleich betreuen kann/darf. Außerdem ist der Kontakt zu einer Tagesmutter vertrauter für das Kind und für die Eltern. Eine gute Tagesmutter kooperiert mit anderen Tagesmüttern, so dass die Frage der Krankheitvertretung auch geregelt werden sollte. Eine krabbelstübe käme für mich nicht in Frage, da dort viel mehr Kinder gleichzeitig betreut werden und nicht so individuell gefördert und unterstützt werden kann. Beim Jugendamt kann man für eine Tagesmutter einen Kostenzuschuss beantragen, ob das für eine Krabbelstube möglich ist weiß ich nicht.

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» peruanerhm » Beiträge: 373 » Talkpoints: 41,68 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Als meine Tochter 1 1/2 Jahre alt war stand ich vor dem gleichen Problem. Ich hätte gerne eine Tagesmutter gehabt, da diese auch als Babysitter "gebucht" werden können und das Kind diese Betreuungperson dann schon kennt und weil diese oft in den Betreuungzeiten flexibler sind als Tagesstätten.

Leider ging meine Rechnung gar nicht auf, da ich nach einem Umzug keine Tagesmutter fand die die Sache so übernahm wie unsere "alte" Tagesmutter (von unserem ersten Sohn) und keine die entsprechende Flexibilität hatte. Aber das war mein Pech und ist wohl nur Zufall. Aber der zweite Grund war meine Tochter selber. Sie wollte keine der drei Tagesmütter die ich ausprobierte. Sie schrie und war sehr unglücklich.

Dann fand ich eine private Tageskrippe mit sehr netten Betreuern. Ich besuchte diese Einrichtung und meine Tochter war einfach weg. Vom ersten Augenblick an gefiel es ihr dort, sie schrie nicht, war nicht unglücklich und es schien das Normalste der Welt, dass sie dorthin geht.

Also - einfach alles ansehen und nach "Bauch" entscheiden (lassen).

» Una » Beiträge: 11 » Talkpoints: -0,94 »



Ich würde mich ebenfalls für eine Krabbelstube oder einen Kindergarten entscheiden, weil deine Tochter sich dort wahrscheinlich wohler fühlt, da sie viel mehr Freunde finden kann und es für Kinder immer schöner ist, wenn sie mehreren ihrer gleichen spielen können. Bei einer Tagesmutter gibt es wahrscheinlich nicht so viele Spielmöglichkeiten, da sie ja nur 5 Kinder betreut und es sich daher nicht lohnt, dass sie Spielsachen für Tausende von Euros kauft. Da hat eine Krabbelstube oder ein Kindergarten schon mehr Möglichkeiten. Außerdem haben die meisten Krabbelstuben einen eigenen Spielplatz und das hat eine Tagesmutter sicher nicht.

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» ich322 » Beiträge: 797 » Talkpoints: -1,81 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Auch Tagesmütter sind geschultes Personal. Die meisten, die in dieser Branche arbeiten, haben entweder schon selber Kinder groß gezogen, was ja auch einiges an Know-How und Bezug auf die Betreuung mit sich bringt. Je nach Alter ist dein Kind dann auch nicht unbedingt das erste, was sie betreuen, so dass sie da ebenfalls über Erfahrungen verfügen können. Oder es sind arbeitslose Erzieherinnen, die also sogar eine professionelle Ausbildung mitbringen. Bei manchen ist es auch beides. Ich glaube der Prrozentsatz an Tagesmüttern, die weder eigene Kinder haben, noch eine Ausbildung haben, ist relativ gering. Es gibt viele Agenturen, die Tagesmütter vermitteln, und die schauen schon, ob eine Person geeignet für diesen Beruf ist, oder nicht. Das mal vorweg zum Thema Qualifikation.

Ich wäre generell eher ein Fan von einer Tagesmutter. Natürlich kommt dein Kind in einer Kita mit mehr anderen Kindern in Kontakt, aber wie du schon selber sagtest, bei einer Tagesmutter ist die Betreuung intensiver. Mit etwas Glück findest du jemanden, der noch zwei oder drei andere Kinder in einem ähnlichen Alter wie deine Tochter betreut, so dass sie dort auch Freundschaften schließen kann, wass ich sehr wichtig finde. Und wenn du eine qualifizierte Person findest, kann diese den Kindern auch viele tolle Angebote zur Förderung und Unterhaltung bieten. Aber sie kümmert sich eben intensiver um den Einzelnen, weil sie weniger Kinder gleichzeitig betreuen muss.

Außerdem kannst du dir deine Tagesmutter aussuchen und wenn sie dir nicht passt, wieder entlassen. Bringst du deine Tochter in eine Kita, wird sie in eine Gruppe eingeteilt, wo gerade etwas frei ist und du musst mit den Erzieherinnen leben, auch wenn diese vielleicht unfreundlich und unmotiviert sind. Später im Kindergarten kommst du sowieso in diese Situation, dass du nehmen musst, was du kriegst. Aber im Moment kannst du noch frei wählen, wer dein Kind betreut und davon würde ich Gebrauch machen.

Wie sieht es denn bei euch mit Plätzen aus? Könntest du sofort einen bekommen oder müsstest du da warten? Bei uns sind Plätze für Kinder unter drei Jahren nämlich sehr rar und die Chancen gering, einen zu ergattern. Bei Tagesmüttern ist das Angebot größer und du würdest vermutlich zu jedem von dir gewünschten Termin eine bekommen. Ein weiterer Vorteil ist, dass bei einer Tagesmutter die Zeiten flexibel sind. Vielleicht sieht es bei euch anders aus, aber hier muss man bestimmte "Pakete" buchen und zahlen, egal wann man die Kinder abholt. Es gibt feste Tage, an denen man dann z.B. Nachmittagsbetreuung bestellt, kommt mal was dazwischen ist das gleich ein organisatorisches Problem. "Gleitzeit", wie bei den Arbeitszeiten, gibt es hier nicht in den Einrichtungen. Bei einer Tagesmutter zahlst du nach Stunden, kommst du dein Kind mal früher und mal später holen, oder brauchst Betreuung an einem Tag, an dem du sonst frei hast, ist das deutlich unproblematischer.

Der Haken ist natürlich, dass eine Tagesmutter meist teurer ist, als ein Krippenplatz. Für letzteres gibt es meines Wissens Zuschüsse, da müsstest du dich mal erkundigen, ob es so etwas für Tagesmütter auch gibt. Und wenn die Frau mal krank ist, fällt deine Betreuung weg, das stimmt auch. Allerdings gibt es auch in den Kitas Situationen, in denen du auf dem Schlauch stehen kannst. Hier wird zur Zeit immer mal wieder gestreikt, da standen die Eltern dann auch ohne Betreuung da. Sowas kommt aber eher selten vor und auch Tagesmütter sind nicht dauernd krank. Ein gewisses Risiko hast du eben immer, egal welche Form der Unterbringung du wählst.

» Sorcya » Beiträge: 2904 » Talkpoints: 0,01 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich selbst bevorzuge eine Kinderkrippe. Nicht, weil Tagesmütter jetzt ungeschulter sind, sie müssen ja auch regelmäßig Schulungen absolvieren, sondern weil alles dort meist noch geregelter und strukturierter abläuft und weil dort mehr andere Kinder zum Spielen sind.

Der Personalschlüssel ist dort in der Regel auch nicht schlecht, 3 Erzieherinnen auf 12 Kinder finde ich eigentlich schon ganz in Ordnung. In der Krippe ist halt im Gegensatz zu einer Tagesmutter, die manchmal auch nur 2-3 Kinder betreut, immer etwas los, meinem Sohn gefiel es dort jedenfalls sehr gut.

Auch waren dort einfach immer gute Beschäftigungsmöglichkeiten geboten, auch im Winter, denn welche Tagesmutter verfügt schon über einen Turnraum oder dergleichen?

Ich bin allerdings jetzt nicht grundsätzlich gegen Tagesmütter, nur bevorzuge ich bei Kindern, die über ein Jahr alt sind, die Krippe. Mein Sohn hat dort sowohl sprachlich als auch was Sozialverhalten angeht, viel gelernt, ich kann solche Einrichtungen daher nur weiterempfehlen.

Wenn eine Tagesmutter krank ist, fällt übrigens nicht zwangsläufig die Betreuung weg. Eine Bekannte von mir ist Tagesmutter und vertritt u.a. auch eine andere Tagesmutter, falls diese krank ist. In der Regel sind Tagesmütter gut vernetzt und da kann meist eine andere Tagesmutter im Bedarfsfall einspringen. Ob das für kleinere Kinder gut ist, wenn sie dann kurzfristig zu einer anderen Person in einen anderen Haushalt müssen, ist die andere Frage.

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» netti78 » Beiträge: 3238 » Talkpoints: 18,35 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Wie du bereits selbst geschrieben hat, so hat sowohl die Tagesmutter als auch die KRabbelstube Vor- und Nachteile. Ich denke, dass es einfach sehr darauf ankommt, was du für deine Tochter möchtest.

Ich bin selbst Kindergärtnerin und denke, dass die Kinder in einer Krabbelstube besser gefördert werden können, da besseres Material vorhanden ist. Auch ist das Personal geschult und kann sich mit Sicherheit schneller Hilfe von außen holen. Einen weiteren Vorteil sehe ich darin, dass stets eine Bezugsperson für dein Kind da ist und es nie zu jemand völlig Fremden gehen muss (wenn Tagesmutter krank ist)

Die Tagesmutter hat wiederum den Vorteil, dass sie nur wenige Kinder zu betreuen hat und so viel mehr auf die Kinder eingehen kann. Auch ist sie meist flexibler und kann den Kindern beispielsweise ins Zubereiten von Speisen mehr Einblick geben. Auf der anderen Seite muss ich sagen, dass ich mal selbst bei einer Tagesmutter hospitiert habe und für mein Kind (zumindest diese Tagesmutter) nicht in Frage gekommen wäre. Die Wohnung war sehr alt eingerichtet und überhaupt nicht kindgerecht. Die Spielsachen waren ebenfalls sehr alt und teilweise auch bereits kaputt oder unvollständig. Die Tagesmutter nahm sich nicht wirklich Zeit die Kinder gezielt zu fördern oder sich wirklich mit ihnen zu beschäftigen.

An deiner Stelle würde ich mir einfach mal ein paar Tagesmütter und Krabbelstuben in deiner Nähe ansehen und dann entscheiden, wo es dir und deinem Kind am Besten gefällt. Ich denke, dass man für so etwas ohnehin meist ein gutes Gespür hat und merkt, wo das Kind gut aufgehoben wäre und wo man sich direkt wohl fühlt und Vertrauen kann.

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» Nipfi » Beiträge: 3076 » Talkpoints: 8,28 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Eine Tagesmutter hat inzwischen auch eine pädagogische Ausbildung oder zumindest eine entsprechende Qualifizierung besucht. Wenn sie nicht schwarz als Tagesmutter tätig ist, wird sie ja vom Jugendamt abgenommen sein und so wird auch der pädagogische Stand abgerufen. Sicherlich genießt eine Tagesmutter nicht unbedingt die Ausbildung, wie ein Erzieher oder ein Sozialpädagoge hat, aber dafür scheint die Qualifizierung auch eher in Richtung Kleinstkinderbetreuung zu gehen! Das wurde in der Ausbildung bei mir leider auch anders behandelt, heute ist der Teil über die Kleinstkinder wichtiger denn je.

Vertretungen werden inzwischen wohl auch gestellt. Darüber solltest Du Dir aber nähere Informationen beim zuständigen Jugendamt einholen. Immerhin sind Tagesmütter und Tagesväter weitaus mehr vernetzt, als es einmal der Fall war und so werden Urlaubszeiten abgesprochen, und eine Notfallbetreuung wird eigentlich gestellt. Je mehr Tagesmütter und -väter es in einem gewissen Umkreis gibt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass bei Ausfall einer Tagespflegeperson eine andere einspringen kann.

Ich kann mir eine Krabbelstube nun nicht so vorstellen, aber eine Krippe hingegen schon. Die Krippe kann den Kindern auch etwas bieten, genauso, wie eine Tagesmutter eben auch. Der Unterschied ist schon im Tagesablauf, aber auch in der Betreuung. Eine individuellere Betreuung kann wohl eher durch die Tagespflegeperson erfolgen, eine Betreuung mit wesentlich mehr Kindern in einer Kinderkrippe plus mindestens zwei ErzieherInnen kann auch recht hilfreich sein.

Es kann alles Vor- und Nachteile haben, und ich finde den Vorschlag auch ganz gut, mehrere Optionen anzuschauen. Das Bauchgefühl sollte dabei im Vordergrund stehen, aber auch so, wie es im Umfeld so aussieht. Es gibt solche und solche und ich denke, da kann man sich am ehesten vor Ort ein Bild machen.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


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