Denkt ihr an Weihnachten auch an andere Menschen?

vom 25.09.2011, 19:02 Uhr

Bei uns ist es schon eine kleine Tradition, dass wir zur Weihnachtszeit auch an andere denken, die es vllt. nicht so gut haben. Dazu nehmen wir jedes Jahr am einem Programm des Radiosenders "Antenne Bayern" teil, der zur Weihnachtszeit Spenden sammelt für Leute, denen es nicht so gut geht. Die Spenden gehen meist an Kinder- oder Altenheime und ein Teil auch in die Dritte-Welt-Länder. Im Jahre 2004 gingen auch einige der Spenden nach Südostasien, wo sich am 26. Dezember der Tsunami zugetragen hat.

Vor ein paar Jahren haben wir auch von der Schule aus Lebensmittel gesammelt, sie in einen Karton gepackt und in den Supermarkt gebracht. Das war damals eine Aktion von Rewe, die Pakete wurden anschließend auch nach Afrika geschickt. Damals musste jeder von uns etwas mitbringen, das für uns europäische Kinder eigentlich selbstverständlich ist und was auch jeder von uns zuhause hat: Schokolade, Mehl, Zahnpasta... Außerdem konnte jeder von uns noch alte Plüschtiere mitbringen, die er nicht mehr brauchte, worüber sich aber andere Kinder freuen würden.

Außerdem haben wir in der Realschule auch jedes Jahr einen kleinen Weihnachtsbasar ausgerichtet, wo alle Eltern und Freunde recht herzlich eingeladen wurden und jede Klasse etwas anderes präsentierte. Wir verkauften ein Jahr mal gebrannte Mandeln, andere Klassen schenkten Kinderpunsch aus, verkauften selbstgebackene Plätzchen und selbstgebastelte Schnitzereien aus dem Kunstunterricht und unsere Schulband und der Schulchor hielten ein Weihnachtsständchen. Die Einnahmen an diesem Tag wurden anschließend auch zu Dreiviertel an Tier- und Pflegeheime gespendet.

Macht ihr auch jedes Jahr zu Weihnachten euer Herz für andere Menschen auf und spendet etwas Geld oder Lebensmittelpakete in arme Länder? Oder ist dies sogar für euch selbstverständlich und ihr spendet auch mal unter dem Jahr.

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» MisterToby » Beiträge: 184 » Talkpoints: 0,04 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Nicht nur an Weihnachten denke ich an Menschen, denen es nicht so gut geht. Die eben kein Dach über dem Kopf haben und hungern müssen. Da ich noch nichts verdiene, kann ich auch kein Geld spenden. Wenn ich z. B. mit Freunden unterwegs bin und wir in der Stadt einen Bettler sehen, dann geben wir auch meistens etwas. Aber da muss man heutzutage auch aufpasse, dass man nichts den falschen Leuten spendet. Es ist dann zwar nicht so viel, was wir spenden, aber ich denke, wenn es mehrere Menschen machen würden, dann kommt wenigstens ein wenig Geld zusammen.

Zu Weihnachtszeit wird wir dieses Bedürfnis, dass man den Leuten helfen muss oder sollte, noch mehr hoch. Aber auch hier habe ich eben bisher nicht genug Geld, sodass ich ihnen etwas abgeben könnte. Ich kann mich noch an meine Realschulzeit erinnern. Dort haben wir zur Weihnachtszeit immer Weihnachtskarten verkauft. Man konnte sich für die Aktion freiwillig melden. Auch ich habe einmal mit gemacht. Man konnte zuvor angeben, wie viele Karten man haben möchte und man sich zutraut zu verkaufen. Ich habe nicht zu hoch gegriffen und habe daher 2 Pakete genommen. Das waren dann etwa 40 Karten, die es hieß zu verkaufen. Schon auf dem Heimweg, als wir die Karten bekommen haben, schellte ich auch gleich am ersten Haus. Viele machten erst gar nicht auf. Doch dann öffnete ein älterer Mann die Haustüre. Ich sagte ihm, dass ich Weihnachtskarten verkaufe. Doch weiter kam ich gar nicht, und er schlug die Türe wieder zu. Auch danach, wurde es sehr schwer, die Karten zu verkaufen. Die meistens Karten konnte ich im Hochhaus meiner Oma los werden. Ich habe mir wirklich Mühe gegeben und auch viel Zeit investiert. Aber am Ende waren es keine 50 DM. Da später bekannt gegeben wurde, welcher Schüler der ganzen Schule am meistens verkauft hat, weiß ich, dass er alleine etwa 300 DM zusammen bekommen hat. Viele Leute haben ihm auch so noch eine zusätzliche Spende gegeben, die dann auch an Unicef ging.

Ich finde, dass die Leute spenden sollten, die auch wirklich Geld haben. Viele dieser wohlhabenden Leute, machen das ja auch. Aber andere wiederum, kümmern sich um solche Dinge leider nicht. Auch wenn ich bis jetzt kein Geld locker machen kann, denke ich trotzdem an die Menschen, die Hilfe wirklich nötig haben, vor allem zu Weihnachten.

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» senny » Beiträge: 2589 » Talkpoints: 9,37 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich denke, dass man an sich niemanden zwingen kann, für ein Projekt für Unicef oder Amnesty International zu spenden. Ich schicke auf jeden Fall um die Weihnachtszeit keine Pakete nach Afrika, aber ich suche mir ein bis zwei Kinderheime in Deutschland aus und lasse mir die Weihnachtswünsche der Kinder zusenden. Dort suche ich mir ein bis zwei Wünsche aus und erfülle den Kindern diese.

Diese Methode ist mir tausendmal lieber als ein Hilfspaket irgendwo in die Welt zu versenden und nicht einmal zu wissen, ob es wirklich was bringt und nicht nur eins von Tausenden ist. Meine Einstellung ist an sich prinzipiell, dass man vor seiner eigenen Tür anfangen soll und mir tun die Kinder in Heimen teilweise schon irgendwie leid, so dass ich denen gerne eine kleine Freude mache.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12585 » Talkpoints: 9,82 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



MisterToby hat geschrieben:Macht ihr auch jedes Jahr zu Weihnachten euer Herz für andere Menschen auf und spendet etwas Geld oder Lebensmittelpakete in arme Länder? Oder ist dies sogar für euch selbstverständlich und ihr spendet auch mal unter dem Jahr.

Gerade zu Weihnachten hin, wird es den Leuten vor allem ins Gewissen geredet mit solchen Aktionen zu spenden. Dabei werden Millionenbeträge in diesem Zeitraum gespendet, und man selbst weiß immer noch nicht genau, ob und wie viel davon wirklich ankommt wenn man es mit einem Geldbetrag handhabt. Selbst bei den Lebensmittelspenden wird das ganze nochmals vorher aussortiert um es dann Kompakter verschicken zu können, auch da ist nicht gewährleistet das wirklich alles ankommt was gespendet wurde. Deswegen sehe ich solche Aufrufe inzwischen viel mehr als lästig an, aber keinesfalls fühle ich mich verpflichtet an dem Tara mitzumachen.

Kochanie hat es ja schon schön beschrieben, am besten fängt man direkt vor der Haustüre an. Auch hier gibt es Kinderheime in denen die Kinder keine Weihnachtsgeschenke bekommen, und sich auch über ein Kuscheltier wahnsinnig freuen. Ebenfalls freuen sich auch die Tafeln hier über Lebensmittelspenden die sich auch hier um bedürftige Menschen kümmern. Jedoch auch zur Weihnachtszeit kommen viele Menschen auf diese Idee dort mitarbeiten zu wollen oder Sachspenden zu bringen, anstatt sich auch einmal mitten im Jahr eine solche Spende zu machen.

Ich selbst spende schon eine Weile kein Geld mehr, da ich wie gesagt nicht weiß wie viel am Ende davon ankommt und was auf die Verwaltung entfällt. Es wird zwar immer überall schön geworben, dass alles ankommt - jedoch kann das keiner Nachweisen und wer einmal logisch nachdenkt, selbst eine Banküberweisung kostet Geld und dann müssen auch noch mehrere Mitarbeiter vor Ort bezahlt werden die sich um die Verteilung kümmern. Denn selbst bei Unicef arbeiten nicht alle auf Ehrenamtlicher Basis, sondern bekommen reguläres Gehalt und auch die Transporte von Sachspenden müssen bezahlt werden. Ich handhabe es ähnlich wie kochanie, und mache Sachspenden an die örtliche Tafel allerdings nicht zu Weihnachten, sondern schon vorher da an Weihnachten sowieso genug geliefert wird. Für das regionale Kinderheim organisiert die Feuerwehr in der ich aktiv bin jedes Jahr Geschenke, die dann dort an die Kinder verteilt werden. Auch dabei unterstütze ich jedes Jahr mit 1-2 kleinen Geschenken.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Mit Gedanken allein ist doch den Leuten nicht geholfen, man muss da schon aktiv werden. Aber warum dies immer ausgerechnet zu Weihnachten der Fall sein soll, erschließt mich nicht. Immerhin gibt es Menschen ohne Wohnung und ohne Essen das ganze Jahr über und wenn man es wirklich ernst meinen würde, so würde man schon immer mal das Jahr über da etwas in Angriff nehmen und eben nicht nur zu einer besonderen Zeit einmal im Jahr.

Es ist hier auch die Rede, dass in andere Länder etwas geschickt werden soll. Ich denke aber, dass man, wenn man helfen mag, auch hier schon beginnen soll. Man muss sich doch selbst nur mal herum schauen und die Augen offen halten. Dass es dann Menschen gibt, die es nicht gerade einfach haben, kein Dach über dem Kopf haben, ja, das gibt es eben auch in Deutschland. Ich würde, wenn ich es denn wirklich wollte und es auch könnte, dann schon hier und nicht im Ausland beginnen.

Viele Radio- und Fernsehsender sammeln ihre Spenden zu der Weihnachtszeit. Bei einem der niedersächsischen Radiosender gibt es jedes Jahr "Frankys Weihnachtswunsch". Da werden Tag für Tag Menschen aus Niedersachsen vorgestellt, die auch große Probleme haben oder denen schlimme Schicksalsschläge geschehen sind, und ich muss schon sagen, dass es mich berührt, was da hin und wieder vorgestellt wird. Meistens werden die Leute aber selbst nicht aktiv, sondern Menschen aus dem Umfeld kontaktieren diesen Radiosender und schlachten mehr oder weniger das Schicksal aus. Ich bin da etwas zwiegespalten, obwohl wie gesagt ich da sehr oft berührt bin.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Um Weihnachten herum gibt es man meiner Schule auch alle zwei Jahre einen Weihnachtsbasar, dessen Erlös dann an Hilfsprojekte in Afrika geht. Ich helfe meistens mit, indem ich etwas bastle, was dann auf dem Basar verkauft wird oder andere Dinge verkaufe wie Waffeln. Für dieses Jahr haben ich mir vorgenommen, etwas an ein Kinderheim zu spenden in Form von richtigen Geschenken. Dazu bin ich die letzten Jahre nie gekommen. Geld würde ich aber auf keinen Fall spenden, weil man sich bei sowas nie sicher sein, wie viel davon wirklich ankommt bei den Bedürftigen. Ich kann mir gut vorstellen, dass mehr als die Hälfte der Spende für die Verwaltung draufgeht und das wäre mir definitiv zu schade.

Eigentlich ist es ja heuchlerisch, gerade um Weihnachten herum plötzlich an die Bedürftigen zu denken. Außer es geht um Geschenke zu Weihnachten für Kinder, da macht das Ganze natürlich sinn. Wie einige schon erwähnt haben, herrscht das ganze Jahr über weltweit Armut und an Weihnachten wird man plötzlich richtig spendabel. Effektiver und besser für das Gewissen wäre es, durch eine Organisation ein Patenkind mit einer monatlichen Spende zu versorgen. Von den Patenkindern in Südamerika, Afrika und Co. bekäme man sogar regelmäßig Briefe und alle paar Monate von der betreffenden Organisation einen Brief mit Fotos und einem Bericht darüber, wie sich das Kind entwickelt und es der Familie geht.

» Cappuccino » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ein bisschen schäbig ist es ja schon, nur an Weihnachten an die ''Armen'' zu denken, aber in einer Konsumgesellschaft wie der unseren ist das nun mal der perfekte Augenblick um den Menschen ins Gewissen zu reden, gerade dann es ihnen besonders gut gehen soll und sie etwas haben worauf sie sich freuen sollen, könnte man doch auch an die Menschen denken, an denen Weihnachten vorüber gehen wird, weil sie leider nichts haben, auf das sie sich freuen können. Nun denn, aber besser als gar nichts zu spenden, oder?

Ich habe noch niemals an solchen Aktionen teilgenommen, weder in der Schule, noch wenn irgendwas von der Stadt aus gelaufen ist oder so. Es wird genug damit geworben, so dass man genug Teilnehmer hat und von solchen Massenaktionen war ich noch nie sonderlich begeistert und hatte daher auch keine Lust, da mitzumischen. Meine Eltern haben ein Patenkind in Ägypten und neuerdings haben wir auch eins aus Afrika übernommen, da ein bekanntes Paar von uns sich gerade scheiden lässt und sich daher nicht sicher war, ob und wer die Patenschaft übernehmen will. Unser Patenkind und nun auch das andere, bekommen jeweils zu Ostern, zu Weihnachten und zum Geburtstag Geschenke von uns. Die meisten Sachen die wir verschicken müssen wir aus einem Katalog auswählen, verschenken wir selbst gekaufte Sachen muss das noch durch irgendeine Überprüfung und dauert daher an die zwei Monate.

Trotzdem kaufen wir ab und an etwas selbst und nicht aus dem Katalog, besonders dann, wenn unser Patenkind bestimmte Wünsche äußert. Vor einigen Monaten beispielsweise bekamen wir einen Brief, in dem sie schrieb, sie würde sehr gerne malen und zeichnen und schickte uns sogar eine Zeichnung dabei, eine ihrer Lehrerinnen hätte aber so spezielle Stifte und sie fragte, ob es denn sowas bei uns gebe. Die gemeinten Kohlestifte schickten wir ihr dann auch mit etwas Zeichenpapier, worüber sie sich sehr freute.

Ich finde es einfach nicht in Ordnung, dass viele Menschen wirklich nur an Weihnachten an anderen denken und das dann auch wirklich nur, weil mit solchen Aktionen wie denen von REWE und dem Radiosender geworben wird. Wäre das nicht der Fall, würde vermutlich auch dann keiner den Finger rühren oder vielleicht ein paar Cent mehr dem Penner mit der verstimmten Gitarre zuwerfen und das war es. Wie man damit sein Gewissen beruhigen kann, habe ich auch noch nie verstanden, aber es scheint ja zu funktionieren.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich bin auch der Meinung, dass man eben nicht gezielt an Weihnachten an andere Menschen denken und dann etwas spenden sollte. Ich spende gerne etwas Geld an Organisationen, die anderen Menschen, z.B. in Afrika helfen. Aber das mache ich nicht von Weihnachten abhängig. Vor einigen Jahren habe ich mal an der Aktion "Weihnachten im Schuhkarton" teilgenommen, bei der man einen Schuhkarton mit Geschenken für bedürftige Menschen auf der ganzen Welt füllt.

Einerseits fand ich die Aktion nicht schlecht, aber andererseits können sicher viele dieser Menschen mit Weihnachten nichts anfangen, deswegen ist es irgendwie nicht sinnvoll, speziell an Weihnachten ihnen eine Spende zukommen zu lassen. Sicher sind gerade die Weihnachtstage gut dazu geeignet, auch mal an andere zu denken, denen es schlechter geht, aber mir ist es schon wichtig, dass den Leuten zu allen Zeiten geholfen wird. Deswegen spende ich an Weihnachten speziell eigentlich nichts mehr.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Ich habe mich dazu entschlossen immer mal wieder Teile meines Einkommens zu Spenden oder auch direkt Gutes zu tun wenn sich die Gelegenheit dazu ergibt. Trotzdem finde ich es nicht falsch gerade ein Weihnachten auch daran zu erinnern, dass man selbst in einer glücklicheren Position ist als andere, auch wenn einem das manchmal nicht so vorkommt. Solange man sich nicht zu etwas genötigt fühlt und dann nur deshalb hilft finde ich das absolut natürlich und in Ordnung!

» BlindKanshi » Beiträge: 243 » Talkpoints: 2,11 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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