Hund bekommt keinen Auslauf und muss in die Wohnung machen

vom 04.09.2012, 03:10 Uhr

Ich besuche mit meinem Hund regelmäßig einen Hundeplatz, wo auch verschiedene Aktivitäten, zum Beispiel auch Agility angeboten werden. Eine Frau, die ebenfalls sehr häufig auf dem Platz ist, hatte vor einiger Zeit einen Hund dabei, den ich noch nicht kannte. Es war nicht ihr eigener. Der Hund war sehr dick, wirkte ansonsten aber sehr agil, als er mit den anderen spielte. Ich erfuhr, dass es sich um den Hund einer Bekannten von ihr handelte und dass dieser Hund kaum älter war als mein dreijähriger Hund. Sie erzählte dann, dass der Hund niemals von seiner Besitzerin ausgeführt wird.

Natürlich muss ein Hund auch mal raus um sich zu erleichtern. Zu diesem Zweck hat die Besitzerin wohl im Haus große Inkontinenzunterlagen ausgelegt. Diese muss der Hund dann benutzen, wenn er mal muss. Das hat die Bekannte vom Hundeplatz erst herausgefunden, als der Hund mal bei ihr zu Besuch war und auf eine Hundedecke pinkelte, die am Boden lag. Er sah dieses rechteckige Ding am Boden scheinbar als Unterlage an und nutzte diese wie er es gewohnt war. Später war die Frau, die ich vom Hundeplatz kenne, auch mal bei der Frau zu hause und hat dort die Unterlagen auf dem Boden gesehen.

Zusätzlich zu der Tatsache, dass der Hund nicht einmal draußen sein Geschäft erledigen kann, bekommt er auch keinen Auslauf, beziehungsweise nur dann, wenn die Bekannte ihn mal mitnimmt. Stattdessen hat der Hund freien Zugang zum Futter und wird wohl auch mit Leckerchen vollgestopft. Ich würde schätzen, dass der Hund bestimmt acht bis zehn Kilo zu viel auf den Rippen hat.

Mir tut der Hund sehr Leid und ich denke auch, dass man eigentlich etwas tun muss. Die Bekannte nimmt den Hund schon so oft wie es geht mit raus, wenn sie mit ihrem Hund größere Runden dreht. Sie nimmt ihn mit zum Hundeplatz und dort lebt er auch richtig auf. Ansonsten muss der Hund aber bei seiner Besitzerin leben und dort hat er einfach nicht viel zu erwarten. Das finde ich wirklich sehr schlimm. Ich kenne die Besitzerin nicht. Sie soll allerdings sehr fit sein und den Hund nach eigenen Aussagen sehr lieben. Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, aber das ist auch unerheblich. Wie würdet ihr euch verhalten? Ich möchte eigentlich herausfinden, wem der Hund gehört und notfalls auch melden, wie der Hund gehalten wird. Die Vorstellung, dass der Hund vielleicht noch zehn Jahre so weiterlebt, falls er das mit seiner fehlenden Fitness und seinem starken Übergewicht schafft, finde ich schlimm.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Hat deine Freundin aus der Hundeschule denn mal ihrer Bekannten geredet und ihr versucht klar zu machen, dass der Hund leidet und so kein schönes Leben hat? Ich würde das als erstes mal versuchen und ihr klar machen, dass der Hund dringend abnehmen muss und auch mal Gassi gehen muss. Es kann ja nicht sein, dass er nur auf Unterlagen in die Wohnung macht. Den Geruch möchte ich mir nicht vorstellen.

Wenn das nichts bringt, dann sollte man schon den Tierschutz bzw. das Veterinäramt einschalten. Es ist ganz klar falsche Tierliebe und hat mit einem glücklichen Hundeleben nichts zu tun. Auch, wenn die Frau den Hund vielleicht liebt, so behandelt sie ihn ja eindeutig komplett falsch. Davor sollte man dann die Augen nicht verschließen und zum Wohle des Hundes diesen Schritt gehen. Vielleicht kann deine Freundin, ihre Bekannte auch überzeugen, dass sie mit ihren Hunden gemeinsam spazieren gehen und ihr bei der Futterumstellung helfen, damit der Hund an Gewicht verliert.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen, dass sich niemand für eine solche Meldung interessiert. Ich hatte selbst einen solchen Fall, wo der Hund nur mit einer recht kurzen Kette an seine Hütte gebunden war. Er lag quasi in seinen eigenen Exkrementen und hatte dazu auch keinerlei Bewegung.

Weder Tierschutzorganisationen, noch das Veterinäramt hat sich dafür interessiert. Dass diese Zustände dabei auch die Ratten angelockt haben, war denen auch egal. Ein einzelner Hund ist da scheinbar nicht wichtig, da man dies auch nicht öffentlich in der Presse ausschlachten kann. Man könnte nur an die Besitzerin appellieren, dass der Hund mehr Auslauf benötigt.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Nelchen hat geschrieben:Hat deine Freundin aus der Hundeschule denn mal ihrer Bekannten geredet und ihr versucht klar zu machen, dass der Hund leidet und so kein schönes Leben hat?


Ja das hat sie wohl mehrfach versucht. Sie hat ihr auch schon gesagt, dass der Hund sicher auch nicht lange leben wird, wenn sich nichts ändert. Die Besitzerin soll über die Aussicht sehr traurig gewesen sein, aber es hat sich wohl nichts geändert. Der Hund war zwischendurch mal für zwei oder drei Wochen bei meiner Bekannten vom Hundeplatz als seine Besitzerin im Urlaub war. In der Zeit hat er wohl auch ein bisschen abgenommen und konnte viel laufen. In den Wochen danach nahm er wieder zu, mehrere Kilo in wenigen Wochen. Das liegt wohl vor allem daran, dass in der Wohnung ein Futtereimer steht, aus dem er sich jederzeit bedienen kann.

Gemeinsame Touren mit den Hunden sind wohl nicht möglich. Die Besitzerin macht wohl Sport und alles, aber irgendwie geht sie nicht mit dem Hund raus, sondern nur alleine. Es wirkt alles so unlogisch und ich verstehe auch nicht, warum sich jemand, der nicht rausgehen will, überhaupt einen Hund anschafft. Da wäre eine Katze oder ein Meerschweinchen vermutlich die bessere Wahl. Die Bekannte kann nur versuchen, den Hund so oft wie möglich zu sich zu nehmen. Das wird von der Besitzerin auch gerne gesehen. Nur sie selbst bekommt es nicht hin, ihrem Hund ein schönes Hundeleben zu ermöglichen.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich würde an Deiner Stelle versuchen, mehr über diese unhaltbaren Zustände zu erfahren. Insofern würde ich sicherlich noch einmal mit dieser Dame sprechen, der die Halterin des Hundes, den sie in wenigstens etwas ihre Obhut genommen hat, bekannt ist, und sie dazu ermutigen, die entsprechenden aufklärenden Gespräche mit der Halterin des Hundes zu führen, in denen ihr auch vor Augen gehalten wird, dass das, was sie hier tut, sicherlich nichts ist, was dem Wohl des Hundes zuträglich ist. Ich denke, dass ich mich als Bekannte der Hundehalterin sicherlich auch deutlicher äußern würde, was das Anzeigen ihres Verhaltens bei den entsprechenden Behörden angeht, denn es ist nicht so, dass diese sich generell nicht für unhaltbare Zustände interessieren. Als ich vor etwa zwei Jahren einen herrenlosen Hund von der Hauptstraße geholt habe, der im Feierabendverkehr wirklich sein Leben in Gefahr gebracht hat, habe ich zunächst die Polizei verständigt, die den Hund ins Tierheim gebracht hat.

Dort habe ich auf Nachfrage erfahren, dass der Halter den Hund wohl schon einige Male aus dem Tierheim abholen musste, weil es nicht erst einmal vorgekommen ist, dass der Hund allein durch die Stadt gelaufen ist und irgendwo aufgeschnappt wurde. Außerdem hatte das Tier ein ziemlich großes Geschwür am Bauch und war insgesamt sehr dreckig und ungepflegt, also rief ich daraufhin beim Veterinäramt an und erklärte dort den gesamten Sachverhalt und auch, dass ich durchaus weiß, dass es für all das auch Gründe gibt, die nichts mit Tierquälerei zu tun haben. Ich wollte nur einfach sicher gehen, dass es dem Tier gut geht und nach ihm gesehen wird. Wenn es sich möglicherweise um einen Hund eines Bauernhofs handelt, dessen Geschwür möglicherweise nicht reversibel ist, dann ist das möglicherweise sogar alles in Ordnung und der Hund wirklich nur ausgebüchst. Aber es kann eben auch anders sein und irgendjemand muss nachsehen. Der Herr vom Veterinäramt war übrigens durchaus interessiert an meinen Schilderungen und hat mir auch zugesagt, dass er über das Tierheim den Halter des Tieres ermitteln und dort nachsehen wird, wie es sich mit den Haltungsbedingungen verhält. Ich hatte keinen Grund, ihm hier zu misstrauen.

Allerdings ist, wenn man so etwas meldet, wohl Fingerspitzengefühl angebracht, denn ich habe erst kürzlich irgendwo gelesen, dass man rechtlich belangt werden kann, wenn man andere Menschen grundlos wegen irgendwelcher Verstöße belangen will, die von diesen nicht begangen wurden. Insofern kann man wohl immer nur einen Verdacht äußern, der sich hier auf Indizien stützt, denn so würde ich die Schilderungen dieser Dame vom Hundeplatz mal bezeichnen. Näheres weißt Du nicht, und allein das Erscheinungsbild dieses Hundes sagt noch nichts über den Wahrheitsgehalt der Schilderungen dieser Dame aus. Es ist schwierig für Dich, an die Hundehalterin heranzukommen, um Dir wirklich selbst ein Bild von den genauen Zuständen zu machen, also musst Du glauben, was Dir erzählt wurde.

Vielleicht bringst Du die Dame vom Hundeplatz aber auch dazu, die Hundehalterin dazu zu bewegen, einmal mit auf den Hundeplatz zu bringen, wenn sie ihrem Tier so verbunden ist, wie sie selbst angeblich angibt. Es sollte doch dann kein Problem sein, dass sie wenigstens einmal mit auf den Hundeplatz geht und möglicherweise hast Du dann eine Gelegenheit, mit ihr selbst zu sprechen, ich denke, dass ich dann vorsichtig versuchen würde, das Gewicht des Hundes zu hinterfragen, um nähere Einzelheiten in Erfahrung zu bringen. Es wird aber sicherlich schwierig sein, hier irgendwelche Informationen aus dieser Halterin herauszulocken, denn sie hat ja auch ihrer Bekannten scheinbar erst nach dem Vorfall erzählt, als der Hund auf die Hundedecke gemacht hat.

Den Fall einfach so beim Veterinäramt zu melden, halte ich übrigens für keine sonderlich wirkungsvolle Idee, weil ich denke, dass es dafür einfach viel zu wenige Hintergrundinformationen gibt und insofern zunächst weitere Recherchearbeit notwendig werden dürfte. Ich würde es aber sicherlich versuchen und nicht dabei belassen, dass der Hund jetzt hin und wieder rauskommt, denn ich kann es auch nicht leiden, wenn ich mitbekomme, dass ein Halter seinem Tier nicht gerecht wird, was hier ja augenscheinlich der Fall sein dürfte, jedenfalls, wenn man die Geschichte der Dame auf dem Hundeplatz Glauben schenken mag.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


In meinen Augen ist eine solche Hundehaltung eindeutig Tierquälerei. Vielleicht kann man die Frau, die den gequälten Hund mit ihrem eigenen Hund zusammen ausführt, dazu überreden, dass sie es meldet. Ansonsten hätte ich keine Skrupel und würde selber zur Polizei gehen und die offensichtlichen Missstände anzeigen. Dazu würde ich zuerst versuchen herauszufinden, wo der Hund wohnt. Wenn das nicht geht, weil die Frau vielleicht mit dem Auto kommt und ich selber zu Fuß unterwegs bin, würde ich trotzdem zu Polizei gehen und das melden. Dann hat man wenigstens nichts unversucht gelassen. Die Polizisten auf den Wachen habe ich immer als sehr nett empfunden, wenn ich da war, um gestohlene Fahrräder zu melden oder Portemonnaies abzuholen, die ich verloren hatte.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich würde an deiner Stelle die Polizei verständigen denn ich denke, dass sich diese sehr wohl damit befassen wird und ich denke auch, dass das Veterinär Amt sich darum kümmern würde, wenn man es richtig ausdrückt. Natürlich werden sie nicht gleich den Hund holen, wenn man ihnen meldet, dass es irgendwo einen Hund gibt, der wenig Auslauf hat. In solchen Fällen übertreibe ich immer ein Bisschen :D denn dann bekommt derjenige (in diesem Fall der Hund) schneller Hilfe und es schadet ja niemandem.

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» Guage » Beiträge: 97 » Talkpoints: 4,95 »



Welch ein trauriges Hundeleben. Ich habe selbst keinen Hund, aber so könnte und würde ich einen Hund niemals halten und behandeln. Wenn das arme Tier so viel Übergewicht hat, bekommt es doch auch viel schlechter Luft. Der Hund kann doch nicht immer nur in der Wohnung sein. Er muss sich doch auch bewegen können und er möchte auch mal schnüffeln, andere Gerüche wahrnehmen und andere Hunde kennenlernen. Da er nicht rauskommt und draußen herumtollen kann, muss er doch sicherlich aggressiv sein. Wenn die Frau selbst aus dem Haus geht frage ich mich, warum sie nicht ihren Hund mitnimmt.

Vor allem würde mich mal interessieren, wie der Haushalt aussieht. Wenn man da hineinkommt muss es doch sehr stark nach Hundeurin und Hundehaufen stinken. Ich kann mir das gar nicht vorstellen, dass in der Wohnung einfach Unterlagen liegen für die Notduft des Hundes. Was sagen denn die Nachbarn dazu, denn die wissen doch bestimmt auch, dass die Frau einen Hund hat.

Ich hatte Überlegungen angestellt, warum die Frau den Hund nicht rauslässt. Dabei ist mir der Gedanke gekommen, dass sie vielleicht in der Vergangenheit ein Tier abgeben musste, weil es nicht artgerecht gehalten wurde. Es kann natürlich auch sein, dass sie keine Hundesteuer zahlt und deshalb der Hund nicht raus darf. Wenn sie die Unterlagen mit den Exkrementen ihres Hundes entsorgt, ist der Mülleimer voll, wenn überhaupt alles hineingeht. Der Eimer muss auch bestialisch stinken, wenn die Müllwerker ihn entleeren.

Der Gedanke, den du hattest, ist gut. Solch eine Zwangshaltung eines Hundes sollte gemeldet werden, damit die Frau laufend beobachtet werden kann. Wenn du weißt wie sie heißt und wo sie wohnt, informiere den Tierschutz, damit die sich darum kümmern können.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Ich an deiner Stelle würde das auf jeden Fall melden, wenn ich davon wüsste und auch bessere Kenntnisse über den Fall, wie zum Beispiel die Adresse, hätte. Ich finde es einfach schrecklich, wenn man seinen Hund so behandelt. Eine Katze kann man durchaus drinnen halten, wenn sie es nicht anders kennt, und das ist auch bei weitem nicht so schlimm. Aber es ist einfach nur schrecklich einen Hund drinnen zu halten und ohne Auslauf. Hunde sind einfach Tiere, die den Auslauf und die Bewegung brauchen, weil sie sonst nicht ausgelastet sind oder fett werden, wie man ja an diesem Hund doch sehr gut erkennen kann.

Ich muss aber auch wirklich sagen, dass ich es nicht verstehe, wieso sich solche Leute dann einen Hund anschaffen. Dass die Frau den Hund liebt hilft in dieser Situation nicht viel, wenn der Hund nur darunter leidet. Wenn sie ihn wirklich liebt, dann soll sie wenigstens einmal am Tag mit ihm eine Runde Gassi gehen und wenn sie es gesundheitlich nicht schafft, weil sie sich kürzlich verletzt hat, oder es zeitlich nicht hinbekommt, obwohl sie sich dann gar nicht erst einen Hund hätte anschaffen sollen, kann sie doch einfach mal in der Nachbarschaft fragen, ob jemand den Hund umsonst oder für kleines Geld ausführen möchte. Es gibt viele Kinder und Jugendliche, die verantwortungsbewusst genug dafür sind und sich freuen würden, weil sie vielleicht selbst keinen Hund haben dürfen.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


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