Gehen Optimisten besser und länger durchs Leben?

Ein optimistischer Mensch ist ja ein positiv denkender Mensch und ich habe gelesen, dass diese Menschen es wohl auch sehr viel einfacher im Leben haben sollen als ein pessimistischer Mensch, der alles und jedes anzweifelt und nur negatives Denken aufweist.

Aber gehen Optimisten wirklich besser und länger durchs Leben als Pessimisten? Warum wäre das so? Kürzt pessimistisches Leben die Lebenserwartung? Wie kommt das zustande? Ist das Leben als Optimist wirklich besser und einfacher als das Leben des Pessimisten?

Optimisten sehen natürlich häufiger das schöne im Leben, aber bei ihnen geht häufiger etwas schief. Mit den Gedanken "das wird schon irgendwie" wird eine Sache begonnen, kann dann aber nicht so, wie es gewünscht ist, beendet werden.

Pessimisten hingegen werten Situationen oft eher so aus, wie sie der Wirklichkeit entsprechen, oder sogar etwas negativer. Dadurch gehen sie kritischer an Sachen heran und stecken mehr Leistung in etwas, weil sie befürchten, es nicht zu schaffen. Dadurch habe Pessimisten tatsächlich eine höhere Erfolgsquote als Optimisten.

Dadurch ist das Leben als Optimist also nicht zwangsläufig besser als das eines Pessimisten.

Das kommt ganz darauf an, wie man das sieht. Es ist schon so, dass die Optimisten natürlich öfters das Schöne in der Welt sehen und deswegen öfters glücklich sind oder einfach fröhlicher sind und sie denken dadurch, dass sie einfach durchs Leben gehen können.

Aber ich finde auch, dass diese Menschen manchmal einfach übertreiben und die Sachen einfach nur verschönern. Also sie sehen nicht das, was eigentlich ist und wollen aus jeder Sache nur das positive sehen. Das ist natürlich eine gute Einstellung, allerdings ist das nicht immer die beste Einstellung und bringt nicht immer nur Vorteile, da es nicht immer positive Sachen gibt.

Ich weiß nicht, ob Optimisten wirklich länger leben. Gibt es da eine statistische Untersuchung? Meine Erfahrung sagt mir eigentlich etwas anders. Ganz grob ausgedrückt: Die Menschen, die am meisten jammern, speziell über ihre Gesundheit, überleben den Rest der Familie.

Wir hatten früher einmal eine Nachbarfamilie, bei denen die Mutter des Hausherrn mit im Haus wohnte. Sie hat immer nur geklagt, wie schlecht die Welt doch sei, es gehe alles den Bach hinunter und sie würde eh nicht mehr lange leben. Der Rest der Familie war eher gut gelaunt und hat das Gejammer nicht so ernst genommen. Die alte Frau hat sie alle überlebt. Lange, nachdem der Vater am Herzinfarkt und die Mutter an Krebs gestorben sind, hat sie im gesegneten Alter von 98 Jahren das Zeitliche gesegnet.