Volkshochschule qualitativ hochwertig?

vom 05.09.2012, 20:07 Uhr

Da ich nun einige Kurse an der Volkshochschule vor Ort gefunden habe, die interessant klingen und zudem sehr günstig sind, frage ich mich, ob denn die Kurse auch qualitativ hochwertig sind. Kann man so ein Seminar an der Volkshochschule mit dem vergleichen, was auch bei privaten Bildungsträgern angeboten wird? Und wird denn die Volkshochschule auch ernst genommen oder wird man eher belächelt, wenn man beispielsweise bei einer Bewerbung erwähnt, dass man eine Weiterbildung bei der Volkshochschule absolviert hat?

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich habe mal einen Türkischkurs an der örtlichen Volkshochschule besucht. Ich war damals sehr zufrieden, vor allem, weil der Preis relativ günstig war. Man kann keine Wunder erwarten, aber mir hat der Kurs damals sehr viel gebracht und war als Einstieg in die Sprache sehr sinnvoll. Es kommt natürlich auch auf die Art Kurs an, die du machen willst. Wenn du zum Beispiel eine Kampfsportart an der VHS lernen möchtest, klappt das bestimmt ganz gut, aber wenn du so etwas wie Sprachen oder Ähnliches lernen möchtest, darfst du keineswegs sehr große Erwartungen haben. Daher wird es wohl auch bei einer Bewerbung nicht allzu viel nützen, wenn du sagst, dass du mal einen Spanischkurs an der VHS absolviert hast oder so, aber wissen tue ich es auch nicht.

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» Inceptor » Beiträge: 317 » Talkpoints: 3,53 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich habe noch niemals mitbekommen, dass ein Kurs oder eine Weiterbildung an der Volkshochschule irgendwie belächelt worden wäre oder als minderwertig gelten würde. Die Volkshochschule bietet teilweise sogar gleichwertige Sprach- und Computerkurse an, bei denen man am Ende die gleiche Prüfung macht, wie bei anderen, deutlich teureren Kursen und am Ende das selbe Zertifikat in der Hand hält. Je nachdem welchen Kurs man belegt und welches Ziel man hat, kann man sich mehr oder weniger aussuchen, welchen Kurs man zu dieser Vorbereitung besuchen möchte und Tatsache ist einfach, dass die Kurse der Volkshochschule deutlich günstiger sind und die Chance, am Ende einen guten Abschluss zu erzielen ist deswegen mit Sicherheit nicht geringer, zumal das auch von den eigenen Anstrengungen abhängt.

Ich selbst kenne so einige, die einen Kurs an der Volkshochschule belegt haben und damit auch sehr erfolgreich waren, egal ob es sich nun um einen Sprachkurs handelte oder andere Kurse. Das einzige, was mir an diesen Kursen teilweise etwas Sorgen bereitet, ist die Tatsache, dass es sich dabei nicht um wirklich ausgebildete Lehrer handelt. Nur um mal einige Beispiele zu nennen, hier einige Dinge die ich diesbezüglich schon erlebt habe: ein Lehrer über 60 aus unserem Gymnasium gibt an der VHS Deutschunterricht für Ausländer. Da viele Schüler Beschwerden über ihn einreichen und er auch in der Schule nicht sonderlich fit ist, finde ich es teilweise schon etwas erschreckend, wie man ihn dort als Lehrer zulassen kann.

Eine Bekannte von mir, die aus Polen kommt, hat für eine Stelle als Polnischelehrerin an der VHS nur eine kurze Fortbildung machen müssen, sie selbst hat in Sachen Lehramt nichts gelernt, weswegen ich es eben doch etwas erstaunlich finde, wie das reichen kann um anderen Leuten Polnisch beizubringen. Auch sonst ist es häufig so, dass Leute Stellen an der Volkshochschule bekommen, die zwar mehr oder weniger vom Fach sind, die aber in Sachen Lehren eben noch gar keine Erfahrungen haben, so dass man auch gar nicht sicher gehen kann, dass sie dazu in der Lage sind, den Kursteilnehmern etwas beizubringen.

Das viele Lehrer von Schulen gleichzeitig auch VHS-Kurse geben, ist sicherlich kein Geheimnis und auch gar nicht so verkehrt. Letzten Endes kann man von vornherein nicht sagen, dass der Kurs gut wird oder nicht, es ist genauso wie in der Schule, einige Lehre sind hervorragend und andere scheinen es nur des Geldes wegen zu machen und geben sich auch keine große Mühe. Ich würde dir daher empfehlen, dich einfach mal in den Kurs zu setzen, den du machen möchtest, bei vorherigem Anruf darfst du an einer solchen Schnupperstunde teilnehmen und kannst dann entscheiden, ob du den Unterricht gut findest oder eben nicht. Falls ja, kannst du dich dort anmelden.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Die Kurse an der Volkshochschule sind qualitativ genauso hochwertig wie andere Kurse. Dort unterrichten Lehrer, Psychologen, Heilpraktiker, Musiker, Maler und viele andere Berufsgruppen. Die Preise sind deswegen so günstig, weil die VHS aus allen möglichen Quellen unterstützt wird. Die Mathematikvorbereitungskurse für das Abitur werden von Lehrern gehalten, im Gegensatz zu vielen, sehr viel, teureren Kursen an sogenannten Instituten, wo Studenten unterrichten. Ich habe einmal einen Kurs in autogenem Training mitgemacht, der von einem Psychologen gehalten wurde.

Dass jemand einen Volkshochschulkurs belächelt hat, habe ich noch nie erlebt. Ich weiß nicht, ob es da regionale Unterschiede gibt, aber in München sind die Kurse immer sehr gut besucht und manche ziemlich schnell ausgebucht.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich habe eigentlich nicht so eine gute Meinung von der Volkshochschule. Ich habe als Jugendlicher schon einige Kurse dort besucht und diese waren insgesamt auch ganz nett. Allerdings finde ich schon, dass diese Kurse eher etwas für den privaten Bereich sind. Es gibt sicher auch Kurse, die sehr angesehen sind, aber für mich bleibt da doch ein gewisser Beigeschmack. Dieser ist natürlich in meinem Fall absolut subjektiv. Ich würde auch in Zukunft Kurse bei der Volkshochschule besuchen, aber ich hätte dabei nicht das Gefühl, dass diese Kurse nun besonders angesehen sind.

Ich fand bisher auch, dass an der Volkshochschule alles dreimal durchgekaut wird und dass vieles recht oberflächlich bleibt. Das ist nicht schlecht wenn man eher zur langsameren Fraktion gehört. Schließlich sollen an der Volkshochschule auch alle mitkommen, während zum Beispiel in Sprachkursen und anderen Kursen an der Universität auch immer einige auf der Strecke bleiben. Das ist einfach so. An der Volkshochschule wird schon darauf geachtet, dass jeder das Klassenziel, sofern man es denn so bezeichnen möchte, erreicht. Das bedeutet für viele aber eben auch, dass sie sich einen Teil der Zeit langweilen.

In einer Bewerbung würde ich nur dann von irgendwelchen Volkshochschulkursen erzählen, wenn diese für den Job, um den es geht, nützlich sein könnten, oder wenn es sich um allgemein recht sinnvolle Weiterbildungsmaßnahmen handelt. Wichtig ist dann natürlich, dass man anschließend auch mit dem vermittelten Wissen punkten kann und nicht einfach nur den Kurs besucht, um sich anschließend mit dem ausgestellten Zertifikat hervortun zu können.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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