Lohnt sich das Schnellschreiben für Gelegenheitstipper?

Mein Vater staunt immer darüber, wie schnell ich beim Tippen auf der Tastatur bin. Ich habe ihm selbst auch schon einmal angeboten ihn zu unterrichten und es ihm selbst beizubringen. Leicht ist es nicht und wir haben damals in der Schule auch gut das ganze Schuljahr dafür gebraucht. Man muss erst einmal wissen wo jeder einzelne Buchstabe auf der Tastatur liegt und welchen Finger man zum Anschlagen benutzt. Mein Vater äußert nun immer, dass es sich für ihn nicht lohnt das Schnellschreiben zu erlernen. Er ist kaum am PC, meistens nur durch das Online-Banking, wenn er etwas überweisen möchte, um zu sehen wie die Aktien stehen oder auf der Suche nach einem günstigen Urlaubsdomizil. Komisch ist aber, dass er mich dann immer zur Hilfe ruft, wenn er dann doch mal einen etwas längeren Text schreiben muss. Also geht es ihm anscheinend doch schon ein bisschen auf die Nerven nur mit zwei Fingern tippen zu können.

Meint ihr es lohnt sich wirklich nicht das Schnellschreiben zu erlernen, wenn man nicht häufig am PC ist? Da sein Arbeitsplatz eher im handwerklichen Bereich liegt ist er mit PCs auch nicht konfrontiert und er meint immer wieder, dass er es dann gar nicht wirklich zu Gebrauch bringen könnte und vielleicht schnell wieder verlernen würde. Aber ist das so? Ist es sinnlos als Gelegenheitstipper das Schnellschreiben mit zehn Fingern lernen zu wollen, weil man es nicht häufig braucht? Kann man das Schnellschreiben bei zu weniger Benutzung wirklich verlernen oder ist das wie das Fahrradfahren oder Schwimmen?

Ich glaube es lohnt sich immer irgendetwas zu lernen. Ich glaube auch, dass es sich besonders lohnt, richtig mit dem Computer schreiben zu könne, da es ja heutzutage so ist, dass man schon fast für jede Tätigkeit einen Computer benötigt und dies immer weiter ausgebaut wird. Das zehn-Finger-System dürfte man wohl im Handumdrehen erlernen, wenn man sich wirklich damit beschäftigt und es wirklich erlernen möchte.

Wenn man ein solches System einmal erlernt hat, kann ich mir kaum vorstellen, dass man dieses, auch wenn man es nur selten anwendet, so schnell wieder vergisst, wie es dein Vater befürchtet. Im Internet gibt es doch genügend Gratis-Software, die beim erlernen des zehn-Finger-Systems gut unterstützt, sodass du ihm vermutlich gar nicht allzu viel beibringen müsstest, da er quasi von der Software am Computer unterrichtet werden könnte.

Ich finde schon, dass es sich lohnt das zu lernen, denn gebrauchen kann man es immer irgendwie. Auch wenn man seltener tippt oder längere Texte schreibt, erleichtert es einem doch so einiges. Ich könnte es nicht leiden, wenn ich immer nach dem passenden Buchstaben suchen müsste und kann mir gar nicht vorstellen, wie manche Leute damit zurecht kommen. Ich kann schon seit Jahren sehr schnell schreiben, habe das in der Schule gelernt und auch Wettbewerbe mitgemacht. Man benötigt natürlich Übung, damit man das richtig kann, aber ich glaube nicht, dass man es verlernt, wenn man es selten anwendet. Ich habe auch mal mehrere Wochen gar nichts geschrieben und konnte anschließend trotzdem so schnell schreiben wie vorher.

Ehrlich gesagt macht es aber keinen Sinn, jemandem etwas beibringen zu wollen, wenn er es einfach nicht möchte. Dein Vater hat offensichtlich nicht den Willen das zu lernen und hält es für unnötig. Dass er dich bittet für ihn Sachen zu schreiben, finde ich normal, das macht mein Mann bei mir auch immer, wenn es mal etwas längeres ist. Ich biete es ihm aber auch immer an, weil er viel länger für gewisse Texte brauchen würde als ich und da macht es doch Sinn zu helfen. Aber deshalb finde ich nicht unbedingt, dass er lernen muss schnell zu tippen. Er braucht es zu selten und dann kann ich das doch für ihn machen. Genauso sehe ich das bei deinem Vater, der wirklich sehr wenig schreibt und da ist es einfach nicht unbedingt nötig das zu lernen. Vor allen Dingen muss man anfangs sehr viel üben, denn hier macht wirklich Übung den Meister. Die Finger müssen ja lernen, wo die Buchstaben sind, damit man blind schreiben kann. Wenn er aber keine Lust dazu hat, dann macht das meiner Meinung nach keinen Sinn.

Ich hatte als Kind mal einen Kurs im Schnellschreiben absolviert, der mir und den meisten anderen Kindern aber gar nichts brachte – außer vielleicht Enttäuschung über den Misserfolg. Ich habe es dann mit der Zeit von ganz allein gelernt, die richtigen Tasten zu finden und tippe heute ziemlich schnell mit etwa 5 Fingern. Die Ringfinger sowie die kleinen Finger benutze ich eigentlich gar nicht. Teilweise kann ich das auch, ohne auf die Tastatur sehen zu müssen.

Von daher würde ich sagen, dass man nicht unbedingt das 10-Finger-System benutzen muss, um schnell tippen zu können und auch nicht extra einen solchen Kurs belegen muss. Der bringt nämlich nur wirklich etwas, wenn man auch richtig intensiv übt und das hatten wir damals nicht getan.

Zitronengras hat geschrieben:Ich habe es dann mit der Zeit von ganz allein gelernt, die richtigen Tasten zu finden und tippe heute ziemlich schnell mit etwa 5 Fingern. Die Ringfinger sowie die kleinen Finger benutze ich eigentlich gar nicht. Teilweise kann ich das auch, ohne auf die Tastatur sehen zu müssen.

Vampirin hat geschrieben:Ehrlich gesagt macht es aber keinen Sinn, jemandem etwas beibringen zu wollen, wenn er es einfach nicht möchte. Dein Vater hat offensichtlich nicht den Willen das zu lernen und hält es für unnötig.

Wenn man nun wirklich nur selten am Computer sitzt, wo man ein wenig schreibt, dann finde ich es eher unsinnig, wenn man es extra lernt. Man braucht es nun mal nicht wirklich, wenn man nicht viel an der Tastatur sitzt. Und wenn dein Vater dann es nicht bei behält und regelmäßig so schreibt, dann wird man es sicherlich wieder verlernen.

Ich hatte auch das 10-Finger-Schreibsystem in der Schule gelernt, und konnte es auch eigentlich ganz gut, auch wenn es etwas komisch war so zu schreiben. Doch nach der Schule, was nun auch schon 8 Jahre her ist, habe ich es nicht mehr angewendet. Ich konnte eben mit meiner eigenen Schreibweise besser und auch schneller schreiben. Und wenn ich es heute versuche, wieder mit 10 Fingern zu schreiben, bin ich verloren. Ich habe es also verlernt. Und so geht es mir auch ein wenig, wenn ich mit meinem eigenen Stil lange nicht mehr auf der Tastatur schreibe. Wenn ich beispielsweise im Urlaub bin, oder ich nicht schreiben konnte, wegen einer Operation an der Hand, habe ich es in der Zeit auch ein wenig verlernt. Ich kann dann nicht mehr so schnell schreiben, wie vorher und muss erst einmal wieder rein kommen.

Daher denke ich nicht, dass es besonders sinnvoll wäre, einem Menschen etwas beizubringen, dass er nicht regelmäßig und oft anwendet und brauch. Ich denke ja, dass dein Vater auch mit seiner Art zurecht kommt.

Ich finde es sehr wichtig, schnell schreiben zu können und deshalb würde ich dir raten, deinen Vater dazu zu überreden, denn wenn er es kann, hat er sicher Freude daran. Überreden kannst du ihn ganz leicht, du musst nur einmal, wenn er einen längeren Text hat, verweigern und ihn nicht schreiben.

Ich habe das Schnellschreiben schon in der zweiten klasse Hauptschule erlernt und habe es auch nicht verlernt, obwohl ich es selten brauche. Wir haben es in der Schule über die Seite http://www.baa.at%20gelernt.%20Diese%20Seite%20ist%20echt%20super,%20um%20das%20Schnellschreiben%20zu%20erlernen,%20da%20man%20immer%20einen%20Ansporn%20hat,%20die%20Übungen%20zu%20schaffen.

Ist es nicht eher so, dass man dieses schnelle Tippen sowieso erlernt, wenn man viel an einem Computer sitzt und daran arbeitet? Mit der Zeit bekommt man doch eigentlich den Dreh raus, oder? Wenn man das extra erlernen muss, ist es ja schon so, dass man auch regelmäßig etwas am Computer arbeiten sollte und gelegentliches Onlinebanking ist ja nun nicht, was man als regelmäßiges Arbeiten am Computer bezeichnen würde.

Etwas zu erlernen lohnt eigentlich, von Schule und Ausbildung/ Beruf mal abgesehen, nur dann, wenn man es auch regelmäßig anwenden wird. Ich meine, was bringt es mir, wenn ich zwar die finnische Sprache gern erlernen möchte, aber niemanden habe, mit dem ich mich auf finnisch unterhalten kann? Die Grundlagen bleiben vorhanden und sind abrufbar, aber mehr eben auch nicht.

Würde Dein Vater es nun wollen oder würde es sich bei ihm ergeben, dass er sowieso recht häufig am Rechner sitzen würde, käme es schon von allein. Da kann man dann auch fragen ob man das schnelle Tippen beibringen soll, aber ich muss ehrlich sagen, so etwas lässt sich eher von allein erlernen, ohne, dass man jemand neben sich sitzen hat, der Anweisungen gibt. Dazu kommt meiner Ansicht nach, dass, wenn man bereits mit Tastaturen eines Computers zu tun hatte, es schwerer ist, dieses blinde Schreiben zu erlernen. So wurde es seinerzeit auch auf der Handelsschule gesagt und da ist schon etwas dran, wie ich finde.

Ich muss sagen, dass ich an all den Jahren es für nicht nötig befunden habe, das Zehnfingersystem richtig zu lernen. Und ich tippe relativ viel und verbringe auch sehr viel Zeit vor dem PC. Auch muss ich sagen, dass ich in meinem Studium festgestellt habe, dass die wenigsten Informatiker dieses System beherrschen. Und das sind die Leute, die meistens ihr ganzes Arbeitsleben nichts anderes tun, als zu tippen. Die Menschen, die es wirklich gut beherrschen, sind meistens irgendwelche Kaufleute.

Ich habe das System nie richtig gelernt, weil ich auch ohne schnell und mehr oder weniger richtig tippen kann. Ich weiß mittlerweile, wo sich alle Buchstaben auf der Tastatur befinden und muss nicht einmal hingucken, was für eine Taste ich gerade drücke, auch wenn meine Hände nicht korrekt auf der Tastatur aufliegen, sondern meistens irgendwo in der Luft schweben. Für mich wäre es auf jedem Fall auch zu spät, das Zehnfingersystem zu erlernen, weil ich beim Tippen meine eigenen Marotten entwickelt habe, die ich nie wieder rauskriege.

Ob es sich für eine Person rentiert, schnell tippen zu lernen, ist abhängig von der Person. Wenn man selten vor dem Computer sitzt und wenig tippt, verlernt man das wahrscheinlich relativ schnell wieder. Von daher würde es wenig Sinn machen, so viel Zeit in etwas zu investieren, was man nicht wirklich braucht. Auch ist es heutzutage wirklich keine Voraussetzung für einen Beruf. Wenn es einer unbedingt lernen will, wünsche ich demjenigen viel Spaß!