Als Mutter mit in die Kindergartengruppe setzen?

vom 07.08.2009, 14:56 Uhr

Das hat mir meine Mutter neulich erzählt: einige Mütter setzen sich ab und an mal mit in die Gruppe ihres Kindes. Aber ganz unbeteiligt. Sie hängen sich nicht herein, sondern wollen nur mal sehen, ob der Erzieher der richtige für ihr Kind ist und wie so der Ablauf ist und ob sie das gut finden. So kann man sich ja am besten ein Urteil bilden.

Meine Mutter hatte da natürlich auch nichts dagegen, wenn sich eben nicht reingehangen wird. Schließlich benimmt sich ein Kind unter Umständen schon anders, wenn die Mutter mit im Raum sitzt und ständig sich überall hereinhängt. Das war nicht der Fall. Nun hat sie aber eine Kollegin, die hat das ganz furchtbar gestört und das haben auch die Mütter gemerkt. Das war natürlich nicht so schön, weil man sich ja auch ein Bild machen will, wie es abläuft, wenn man nicht da ist.

Was haltet ihr aber davon, wenn man sich als Mutter mal mit in die Kindergartengruppe reinsetzt? Findet ihr das gut oder störend? Habt ihr das Vielleicht selber schonmal gemacht?

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



Ich denke, dass da eigentlich nichts dabei ist, wenn sich eine Mutter mal mit in den Raum setzt. Wenn sie nicht zu nah an der Kindergruppe sitzt und auch sich auch wirklich in keinster Weise einmischt, vergessen die Kinder sicher auch schnell im Spiel, dass da eine Mutter anwesend ist. Und selbst wenn das eigene Kind sich vielleicht ein wenig anders verhält, dürfte es eigentlich, wenn das Kind ein normales Verhältnis zur Mutter hat, auch nicht weiter stören. In dem Altern freut sich ja ein Kind eher, wenn die Mutter da ist, als dass es sich schämt oder ihm der Besuch peinlich ist.

Wenn das allerdings zur Gewohnheit wird und jeden zweiten Tag eine Mutter mit in den Kindergarten kommt, könnte ich mir schon vorstellen, dass das die Kindergärtnerin stört. Denn mehr als für die Kinder ist es wahrscheinlich für sie schon eine gewisse Belastung, wenn ihr sozusagen ständig auf die Finger geguckt wird. Ich hätte dann wahrscheinlich auch das Gefühl, dass die Mütter mich kontrollieren wollen.

Ich denke auch eigentlich, dass ich das als Mutter nur machen würde, wenn ich den Verdacht hätte, dass dort irgendetwas passiert, was mir nicht recht ist. Wenn mein Kind gerne in den Kindergarten geht und mir nichts Negatives daran auffällt, sehe ich keinen Grund, mir die Aktivitäten dort anzusehen.

» channale » Beiträge: 1371 » Talkpoints: 37,37 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Hallo

Es kommt schon vor, dass ich morgens und nachmittags wenn ich sie wieder abhole, noch ein paar Minuten sitzen bleibe. Einfach nur weil ich das momentane Geschehen nicht stören will und manchmal weil ich eben noch ein paar Fragen habe, wie zum Beispiel der Tag gelaufen ist und ob sie artig war.

Mich aber direkt mit reinsetzen würde ich nicht, ich kann mir nicht vorstellen, dass das soviel bringt. Also, meine Tochter würde sich dann ganz anders benehmen als sonst im Kitaalltag. Ich frage lieber am Nachmittag wie sie sich verhalten hat und es wird dann alles erzählt, ob sie geschlafen hat, wie sie gegessen und wie sich, sich benommen hat.

Ich glaube es verfälscht das Bild, wenn man als Mutter dabei ist und man bekommt einen falschen Eindruck. Das macht ja dann auch keinen Sinn, ich kläre das lieber so oder eben im Elterngespräch, dass ja ab und an statt findet.

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» stance » Beiträge: 1775 » Talkpoints: -0,31 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Hallo!

Das Hospitieren in Kindergarten und Grundschule ist schon von jeher ein Thema. Und ich finde das ok. In einem Kindergarten, indem ich gearbeitet habe hatte jede Gruppe einen Spiegel, der in einen Nebenraum führte. Dort konnten sich die Mütter hinsetzen und beobachten. Kinder und Erzieher wußten nicht, wenn jemand zuschaute. Das fand ich sehr gut. Denn auch Erzieher geben sich oft anders, wenn sie wissen, dass sie beobachtet werden.

Ich habe das immer befürwortet und denke, dass es viel öfters gemacht werden sollte denn so kann man auch Kinder beobachten, die sich zu Hause ganz anders geben als in der Gruppe. Auch hat durch den Spiegel oft die Lehrerin durchgeschaut, wenn Praktikanten in der Gruppe waren. So konnten die sich auch ein Bild von ihren Schülern machen, wenn sie unbeobachtet ihre Übungen mit den Kindern machten.

Ihr könnt euch gar nciht vorstellen, wieviele Erzieher sich lieb und nett verhalten, wenn Mütter zuschauen und wenn die Mütter weg sind sich den Kindern gegenüber nicht mehr so fair verhalten. Es ist traurig, aber wahr.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Wenn würde ich sicher eher so eine Möglichkeit wie von Diamante geschildert bevorzugen. Denn so kann man sicher sein, dass sich alle Beteiligten authentisch verhalten.

Prinzipiell kann ich die Bedenken der einen Erzieherin aber auch verstehen. In meinem Bekanntenkreis gibt es eine Mutter, die sich oft in den Gruppenraum reinsetzt und dann aber auch eingreift bzw. die Erzieherin fast schon zurechtweist, wenn sie in den Augen der Mutter etwas verkehrt macht - und das durchaus häufiger.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Möglich ist das bei uns in der Kita auch. Aber ich bin nur immer beim Frühstück dabei geblieben, wenn die Kinder ihren Geburtstag gefeiert haben. Ansonsten sass ich nur mal mit im Raum, wenn ich ein Gespräch mit der Erzieherin hatte. Ich selbst würde sowas als eher störend empfinden, weil die Kinder doch etwas anders reagieren, als wenn da niemand Bekanntes dabei sitzt.

Wobei ich auch nicht wüsste, das sowas überhaupt bisher eine Mutter gemacht hat bei uns in der Kita. Ich weiss nur von einem Vater, der immer heimlich hinter der Hecke stand und hat seinen Sohn beobachtet, wenn die Kinder draussen gespielt haben.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Ich bin selbst Mutter und auch Kindergartenpädagogin und muss sagen, dass es in meinem Kindergarten so ist, dass sich die Eltern nicht noch mit in die Gruppe setzen dürfen- von der Kindergartenleiterin aus- weil sie den Tagesablauf doch erheblich stören. Auch wenn sie ihn gar nicht stören wollen und nur ein wenig entfernt sitzen und schauen, verändert sich das Verhalten der Kinder schlagartig.

Bei vielen Kindern ist es sogar so, dass sie total verwirrt sind, wenn die Mama dann plötzlich im Gruppenraum sitzt, was sie ja sonst nicht tut. Auch bei den jungen Kindern merkt man beispielsweise bei Elternabenden, dass sie es sehr gewohnt sind, dass sie gleich nach Hause gehen, wenn die Eltern kommen. Diese Kinder wollen dann meist auch bei Elternabenden oder - nachmittagen gleich nach Hause gehen!

Als Mutter muss ich jedoch sagen, dass ich auch gern mal schaue, wie es unserem Sohn im Kindergarten geht. Die Kindergartenpädagoginnen beobachte ich hierbei eher weniger. Dazu bleibe ich aber einfach ein wenig an der Türe stehen und setze mich nicht einfach in die Gruppe. Übrigens tun die Eltern aus meiner Gruppe im Kindergarten das Gleiche. Sie sehen ihren Kindern vor dem Abholen ein wenig zu, bis das Kind sie sieht oder sie das Kind eben rufen.

Was ich an der ganzen Situation ebenfalls ein wenig kritisch sehen würde ist, dass der Gruppenraum nachmittags oder auch morgens mit Eltern überfüllt ist! Ich könnte mir denken, dass sich dann jedes Elternteil für ein paar Minuten in den Raum setzt. Da ich aber keine Erfahrungen damit habe, ist das eben nur eine Vermutung.

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» Nipfi » Beiträge: 3076 » Talkpoints: 8,28 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich finde es absolut nicht schlimm, wenn sich Eltern mit in die Kindergartengruppe setzen. Besonders wenn das Kind neu in den Kindergarten geht finde ich es sehr sinnvoll wenn die Eltern mal mitgehen. So können diese sich nämlich ein besseres Bild von der Umgebung, den Erziehern und dem Umgang machen und zudem geht die Trennung zwischen den Kindern und den Eltern langsamer voran. Wenn ich mich an meine Kindergartenzeit zurück erinnere fallen mir viele Kinder ein, die in den ersten Tagen viel weinten, weil sie ihre Mutter vermisst haben.

Aber auf der anderen Seite kann ich auch die Kindergärtnerin verstehen, dich sich über den Elternbesuch aufgeregt hat. Ich kann mir vorstellen, dass man sich schon sehr beobachtet fühlt und irgendwie auch etwas kontrolliert. Vielleicht denkt sie ja das die Eltern ihr nicht vertrauen und sie prüfen wollen. Aber sie sollte sich mal in die Lage der Erziehungsberechtigten hineinversetzen, dann versteht sie vielleicht, dass deren Besuche nicht zu ihrer Kontrolle dienen sondern nur aus Sicherheitsgründen durchgeführt werden. Gerade in diesen Zeiten man hört ja immer wieder von Kinderschändern, die sogar Berufe ausüben, bei denen sie etwas mit Kindern zu tun haben. Ich kann die Angst der Eltern verstehen und glaube sie wollen ihre Kinder nur in guten Händen wissen. Daher sollte die Kindergärtnerin nicht so böse reagieren und lieber daran denken, dass die Eltern ihr die Kinder anvertrauen und sich nur ein Bild von der täglichen Betreuung machen möchten.

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» Sissley » Beiträge: 1131 » Talkpoints: 5,54 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich muss sagen, dass ich es eigentlich immer als recht unangenehm empfunden habe, wenn ich bewusst von Eltern beobachtet wurde. Natürlich soll man eine gewisse Transparenz vermitteln und ich muss sagen, dass es mich dennoch einfach gestört hat, wenn ich mich beobachtet wusste. Auch die Kinder haben sich teilweise anders verhalten. Entsprechend hätte ich da gern andere Möglichkeiten zur Verfügung gehabt, um eine Transparenz zu erzeugen. Wenn Kinder von der Anwesenheit ihrer Eltern wissen, ist es ja wiederum auch ein verfälschtes Bild, weil sie sich oftmals wirklich anders geben, als sie im Kindergarten sind.

Dass sich Eltern bewusst mit in der Gruppe aufhalten, kenne ich auch eher von der Eingewöhnung und vom Kennenlernen her. Früher wurde aber wohl diese Art der Eingewöhnung weniger gebracht, heute scheint sie das Stilmittel schlechthin zu sein. Bei uns haben sich dann auch die Elternaufenthalte eben auf die Eingewöhnung beschränkt, wobei man aber auch sonst den Eltern gegenüber offen stand.

Wichtig ist aber, dass es abgesprochen wird. Ich fände es etwas befremdlich, wenn ich zum Beispiel morgens in meine Gruppe käme und dort sitzend eine Mutter vorfinde, die mir dann mitteilt, sie schaut sich heute den Gruppenalltag an. Es kann ja sein, dass etwas geplant ist, was sich dann nicht so umsetzen lässt, auch, wenn die Mutter dann integriert werden kann. Jedenfalls würde ich gern die Möglichkeit haben, mich innerlich darauf vorzubereiten, obwohl ich nichts zu verbergen hätte.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


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