Steuererklärung selber machen oder machen lassen?

vom 01.03.2008, 10:04 Uhr

Nachdem ich jahrelang von meinem Steuerberater abgezockt wurde machen wir seit etwa 5 Jahren unsere Steuerklärung selber. Ich weiß nicht, ob wir jedesmal das Optimal rausholen, was rauszuholen ist, aber nachzahlen mussten wir nie.

Tja und wenn ich bedenke, was mein Steuerberater immer für mich rausgeholt hat, was er Honorar bezogen hat und was unterm Schnitt für mich übrig blieb, da steh ich heute mit unsere selbstausgefüllten Steuerklärung wesentlich besser da! Wir haben uns nun einmal so ein ComputerProgramm für die Steuererklärung gekauft und werden das mal testen.

» Emmala » Beiträge: 652 » Talkpoints: -1,64 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Früher haben wir unsere Steuererklärung immer selbst gemacht, dann kam der Umzug und Hauskauf dazu und in den folgenden Jahren weitere außerplanmäßige Posten, seitdem haben wir sie immer machen lassen. Zweimal vom Steuerberater, dann sind wir in so einen Lohnsteuerverein eingetreten, aus dem wir zum Glück Ende letzten Jahres wieder rauskamen. (wir haben es im Jahr zuvor verpasst, wegen der langen Kündigungsfrist).

Zum Glück deshalb, weil wir 2005 schon nur eine ganz geringe Rückzahlung bekommen hatten, wenn man die Kosten für die Mitgliedschaft im Lohnsteuerverein dann abrechnete, blieben noch 50 Euro übrig. Daraufhin wollten wir kündigen, haben aber die Kündigungsfrist um grade mal 2 Tage verpasst, so dass wir die Steuererklärung für 2006 auch noch über den Verein gemacht haben. Und für dieses Jahr hatten wir zum allerersten Mal eine Nachzahlung zu leisten. Dazu noch die Kosten für die Mitgliedschaft, das ging so richtig fett ins Minus.

Für 2007 werden wir uns wahrscheinlich eine Steuersoftware anschaffen und die Steuererklärung selbst machen.

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» wölfchen » Beiträge: 2280 » Talkpoints: 13,46 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich hab meine Steuererklärung immer selbst gemacht, bin allerdings auch "nur" Angestellte und nicht selbständig, da ist das ganze doch noch sehr überschaubar. Mittlerweile bin ich außerdem seit 6 Jahren Bilanzbuchhalterin, von daher hab ich über die Schiene auch für den privaten Bereich den einen oder anderen hilfreichen Tipp im Unterricht bekommen (auch wenn die Weiterbildung hauptsächlich auf Unternehmenssteuern abzielt).

Bei der Software bin ich mittlerweile dazu übergegangen, alles direkt im Elster Programm zu erledigen. Bis 2006 hab ich das Taxman Programm von Lexware benutzt, die haben damals aber leider eine Ewigkeit gebraucht, um ihre automatische Übertragung für das Elster Programm online zu stellen, deswegen hab ich´s dann auch gekündigt.

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» Sawa76 » Beiträge: 220 » Talkpoints: 4,68 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ehrlich gesagt bin ich immer ein bisschen skeptisch bei der Frage nach einem Steuerberater. Es gibt zu viele schwarze Schafe und ein Steuerberater ist immer nur so gut wie ich ihn mit Informationen füttere.

Meine Kollegin war vor einiger Zeit bei einem weil sie sich die Kleinarbeit vom Halse halten wollte und ich habe sie ein bisschen ausgequetscht was er so alles gefragt hat und ich muss sagen der Junge hat sein Geld nicht verdient. Es wurde weder nach dienstlich gefahrenen Kilometern und Tagegeld gefragt die der Arbeitgeber mit weniger als der üblichen Sätze ersetzt hat noch nach eventuellen Unfällen mit dem Privat- PKW auf dem Weg zur Arbeit oder irgendwelchen Fortbildungskosten die auch vorhanden waren.

Das hätte ich besser gemacht. Sicherlich muss ich dem Steuerberater zu Gute halten dass er einer in steuerlichen Dingen absolut desinteressierten Person zu tun hatte aber ein Guter hätte das sofort gemerkt und überall nachgehakt oder zumindest ein paar Beispiele genannt. Auch nützt es nicht viel wenn ich zwar Ausgaben habe aber die Nachweise dafür irgendwo habe aber nicht da wo ich sie auch wiederfinde. Bloß wenn ich alles weiß was dazugehört dann kann ich auch meine Steuererklärung selber machen.

Ein bisschen kniffliger ist es natürlich wenn ich neben den üblichen Sachen auch noch ein paar andere Dinge absetzen will wie Verluste aus Vermietung und Verpachtung oder eines Gewerbes zum Beispiel als Schriftsteller. Allerdings geht es auch wenn man sich einliest und ein bisschen im Internet recherchiert oder mal ein entsprechendes Fachbuch kauft. Das ist natürlich alles eine Zeitfrage und wie explizit man sich mit dem Thema auseinandersetzen will oder kann.

Wer zeitlich voll ausgelastet ist oder so gut verdient dass die Kosten des Steuerberaters günstiger sind als wenn man selber zehn Stunden an so einem Werk sitzt der sollte es machen. Allerdings habe ich im Bekanntenkreis noch nie gehört dass ein Steuerberater weniger als einhundert Euro dafür nimmt, meistens richtet es sich wohl nach dem Einkommen. Auch der Eintritt in ein Lohnsteuerhilfeverein ist nicht für jeden geeignet da der keine gewerblichen Fälle übernehmen darf.

Wenn jemand absolut keine Ahnung von der Materie hat und sich auch nicht damit beschäftigen will den würde ich schon empfehlen die Dienste eines Fachmannes einmalig zu nutzen und sich eine Kopie der Steuererklärung geben zu lassen um sie quasi als Blaupause für die mit Sicherheit kommenden nächsten Erklärungen zu verwenden. Soviel ändert sich an den Formularen nicht und lesen kann auch jeder.

Auch günstige Steuersoftware ist sicher hilfreich die einen ein bisschen mit der Nase auf alles stößt. Ein Minimum an eigenem Engagement ist aber immer erforderlich, schon allein um am Jahresende alle Quittungen parat zu haben. Ich bin jedenfalls jedes Jahr überrascht welche Summen sich so angesammelt haben und ich freue mich immer darauf sie dem Finanzamt auch präsentieren zu können.

Ich nutze ausschließlich die kostenlose Steuersoftware der Finanzverwaltung und bin sehr zufrieden damit.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich habe bisher meine Steuererklärung immer selbst erstellt. Dazu nutze ich schon seit einigen Jahren eine Software, die nicht allzu teuer ist und die in den Tests verschiedener Zeitschriften und Institute ausnahmslos gut abgeschnitten hat. Diese Software ist einfach zu bedienen, bietet einen roten Faden an dem man sich entlang hangeln kann und weist auf mögliche Fehler und Widersprüche hin. Auch das kommt schließlich vor.

Da ich mich aus beruflichen Gründen schon zuvor mit steuerlichen Belangen beschäftigt hatte, fiel mir das Erstellen der Steuererklärung nicht sehr schwer, zumal dann auch Bekannte meine Fragen in ihrem Namen an ihren Steuerberater weiterleiteten. Das waren aber ausnahmslos Fragen im Zusammenhang mit einer Existenzgründung.

Hätte ich mich da unsicher gefühlt, dann hätte ich sicher auch einmal die Hilfe eines Fachmannes in Anspruch genommen und mir die Unterlagen dazu zumindest in Kopie herausgeben lassen. Mit einem solchen Muster sollte es bei ähnlichen Einkünften und Ausgaben nicht schwer sein, selbst eine Steuererklärung zu erstellen.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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