Techniken in neuem Auto durch Ausprobieren erforschen?

Wir haben uns vor geraumer Zeit einen VW Passat gekauft und da dieser wirklich sehr viel verschiedene technische Ausstattung, wie beispielsweise EInparkhilfe, ESP, Tempomat, Distanzregelung und so weiter hat, wissen wir beziehungsweise mein Vater, der normalerweise Fahrer ist nicht, ob wir diesen ganzen technischen Schnick Schnack einfach durch Ausprobieren testen sollen.

Allein dieser Schlüssel ist schon ziemlich kompliziert für Leute, die normalerweise an des Drehen des Schlüssels gewohnt sind. Der Mitarbeiter des Autohauses hat geschmunzelt, als mein Vater ihm mitteilte, dass er nicht wisse, wie man das Auto anmacht, geschweige denn den Tempomat benutzt.

Nun aber zurück zum eigentlichen Thema: Ist es in Ordnung die technische Ausstattung einfach auf der Straße auszutesten? Weil ich kann mir vorstellen, dass so eine automatische Distanzregelung nicht wirklich einfach zu bedienen ist. Die Erklärungen vom Autoverkäufer diesbezüglich waren nicht wirklich sehr leicht verständlich.

Vielleicht hat von euch jemand ein paar Tipps dazu oder kennt sich damit aus.

Eigentlich hilft wirklich nur ein Blick in das Bordbuch wo jede Kleinigkeit erläutert wird. Schon das eigentliche Programmieren des Radios ist eine Wissenschaft für sich. Sicherlich erfasst sich vieles intuitiv aber über das einfache Ausprobieren geht es an einem Punkt einfach nicht weiter. Schon die richtige Schalterstellung für die Einstellung der Leuchtweitenregler bei unterschiedlicher Fahrzeugbefüllung ist ohne Nachlesen nicht zu ermitteln. Sicherlich kann man sich darauf verlassen dass man per Lichthupe von anderen Autofahrern angeblendet wird wenn man es falsch eingestellt hat aber so toll ist diese Methode wirklich nicht. Auch sollte man sich über die Technik der Wegfahrsperre informieren sonst kann es passieren das man auf einmal vor einem automatisch verriegelten Auto steht und der Schlüssel innen liegt oder sich das Fahrzeug nicht mehr starten lässt.

Ich denke mal dass es vielen einfach zu kompliziert ist sich mit den Möglichkeiten der Technik per Gebrauchsanweisung auseinander zu setzen oder dass an ihrem Ego als guter Autofahrer kratzt. Ich persönlich kenne jemanden der ein Auto für 30 000 Euro mit allem Schnickschnack fährt aber keine Ahnung hat wie man den Sitz elektronisch einstellt, den Tempomaten verwendet oder gar die Parkhilfe. Dieser Mensch ist schlichtweg überfordert.

Ich kann jedem nur empfehlen sich das Bordbuch genauestens und in aller Ruhe zu Hause durchzulesen. Dann setzt man sich noch einmal mit der Gebrauchsanweisung in das Auto und geht alle Funktionen Schritt für Schritt noch einmal durch und wenn dann immer noch Fragen sind dann sollte man sich nicht scheuen den Verkäufer auch noch einmal zu fragen. Das Lernen während der Fahrt halte ich für absolut ungeeignet wenn es sich nicht nur um so banale Dinge wie die richtige Einstellung des Regensensors handelt was natürlich nur am Besten beim Regen funktioniert.

Bei mir ist es bei neuen technischen Geräten so, dass ich eigentlich alles erst einmal durch probieren, also das berühmte "trial and error" ausprobiere. Da macht auch das Auto im Prinzip kene Ausnahme. Allerdings gibt s da natürlich schon Dinge, die ich nicht unbedingt bei 180 km/h auf der Autobahn machen würde, wie z.B. die Programmierung des Radios. Andere Sachen kann man wiederum nur im betriebsbereiten Zustand bzw. während der Fahrt austesten und einstellen, wie z.B. der Tempomat. Wirklich kaputtmachen kann man ja eigentlich nichts, denke ich.

Allerdings muss ich sagen, dass es doch recht unverschämt ist, wenn der Verkäufer nur müde lächelt, wenn dein Vater Fragen hat oder sich einfach mit dem modernen Schnickschnack, den man teilweise gar nicht braucht, nicht auskennt. Ende der 90er haben wir unsere Mercedes E-Klasse direkt im Werk in Stuttgart abgeholt und da wurd uns alles innerhalb einer Stunde im Rahmen der Übegabe des Fahrzeugs gezeigt und erklärt. Genau so sollte das meiner Meinung nach auch im Autohaus geschehen.

ich322 hat geschrieben:Ist es in Ordnung die technische Ausstattung einfach auf der Straße auszutesten?

Vielleicht könnte man mal eine kleine Tour durch relativ unbefahrene Straße machen, um die ganzen technischen Spielereien auszuprobieren. Vielleicht ein paar Feldwege oder so, halt nicht Mitten in der Großstadt. Natürlich kann man auch alles nachlesen in der Bedienungsanleitung, aber einige Dinge muss man doch in der Praxis ausprobieren. Denn es ist ja schön, wenn man theoretisch weiß, wie ein Tempomat funktioniert, aber es wäre doch noch besser, den auch mal zu testen.

Ich bin übrigens ein Mensch, der bei ganz neuen Sachen alles ganz genau durchliest, um auch nichts falsch zu machen. Bei allen anderen Dingen probiere ich solange, bis es klappt, zum Beispiel bei Computerproblemen oder so. Bei einem ganz neuen Auto würde ich aber nicht einfach nur alle Knöpfe drücken, wenn ich nicht weiß, was dann passiert.

Ich denke, dass einem nicht viel anderes übrig bleibt, als die technischen Spielereien des Fahrzeugs alle einfach zu testen. Allerdings würde ich auch darauf achten, dieses nicht im dichtesten Berufsverkehr zu tun. Dabei hat man schon genug damit zu tun, sich auf dem Verkehr zu konzentrieren, zusätzliche Schwierigkeiten würde ich dabei nicht einbauen. Ich würde es auch so machen, dass ich mir die Sachen erst mal in der Anleitung durchlese, damit ich theoretisch schon mal weiß, was zu tun ist. Dann würde ich mir die Hebel anschauen, die ich z.B. für den Tempomat betätigen muss.

Dann geht es relativ schnell, es bei Bedarf mal auszuprobieren. Ich würde das Auto auch erst mal ganz normal fahren und dann schauen, wann es sich ergibt, bestimmte Dinge mal auszuprobieren. Für die Einparkhilfe würde ich mir z.B. eine wenig befahrene Straße suchen, damit mich nicht noch die vielen vorbei fahrenden Autos nervös machen. Für den Test des Tempomaten würde ich eine Autobahn nehmen, die nicht zu voll ist. So würde ich einfach schauen, wie es passt und mich nicht unter Druck setzen, mit allen technischen Errungenschaften des neuen Autos sofort klarkommen zu müssen.