Raufaser oder Tapete?

Da ich gerade in eine Mietwohnung ziehe, bin ich dort auch am Renovieren. Ich weiß jetzt nicht, ob es daran liegt, dass das meine erste eigene Wohnung ist, aber jedenfalls will ich alles perfekt haben und auch so, dass es mir wirklich gefällt. Und nicht einfach der "Einfachheit" halber sagen "Ah die Tapete kann bleiben, die ist noch gut, einmal streichen und gut ist". Um nun alles gut und schön zu machen, hatte ich mir einen Plan gemacht. Wie die Zimmer alle aussehen sollten. War ja auch an sich kein Problem, die Pläne für Küche und Wohnzimmer sind mir fast komplett gelungen. Außer das die Farbe für die Küche die ich an gemischt hatte, doch nicht genau den Ton getroffen hat, den ich wollte, aber nun ist es auch schick.

Nun kam ich zum Schlafzimmer. Da dort die Tapete wegen eines Wasserschadens auf der einen Seite teilweise abgerissen war, beschloss ich, die Tapete im ganzen Raum ab zumachen. Auch deswegen, weil die Vormieterin eine Wand komplett in "pink" gestrichen hatte, was sich ja relativ schwer übermalen lässt.

Bis gestern stand meine Entscheidung auch fest, den Raum in "Raufaser" zu streichen, da ich wirklich sehr sehr ungern tapeziere und man dazu ja auch immer 2 Leute braucht, was durch Verletzungen, Zeitnot oder Arbeit irgendwie schwer zu erreichen ist, da einen gemeinsamen Nenner zu finden. Nun habe ich gestern die ganze Tapete mal beseitigt und leider wurde meine Befürchtung wahr, die Wand dahinter ist relativ uneben und hat Risse und ein paar Löcher. Die Löcher kann man noch schließen bzw. werde ich wohl noch verputzen, aber diese Unebenheiten und Farbunterschiede machen mir Sorgen, wenn ich dort nun einfach mit "Raufaserfarbe" drüber streichen will.

Nun meine Fragen an euch, sieht man diese Unebenheit nach dem Streichen mit Raufaser überhaupt? Und wenn ja inwieweit? Mache ich mir in der Richtung vielleicht zu viele Gedanken, was das angeht? Oder sollte ich vielleicht doch tapezieren? Für Tipps, Tricks und einen guten Rat wäre ich sehr dankbar.

Normalerweise handelt es sich bei der Raufaser ebenfalls um eine Tapete mit einem bestimmten Muster. Das was du meinst, ist wohl die sogenannte flüssige Raufaser, also eine Wandfarbe, die kleine Stückchen enthält, die anschließend die typische Raufaser-Struktur bilden. Ich muss sagen, dass ich grundsätzlich Raufaser-Tapeten furchtbar finde. Das ist allerdings Geschmackssache. Die flüssige Raufaser würde ich allerdings auf keinen Fall empfehlen. Ich habe das Zeug einmal bei einem Bekannten erlebt und fand nicht, dass es besonders ordentlich aussah. 

Kleine Unebenheiten und Risse wirst du vermutlich mit der flüssigen Raufaser abdecken können, weil das meistens schon mit normaler Wandfarbe gelingt. Größere Defekte fallen durch den Gebrauch dieser Farbe vielleicht nicht mehr so auf, aber bei genauerem hinsehen wird man sie weiterhin erkennen können. Da ist eine Tapete natürlich im Vorteil. Wirkliche Unebenheiten können allerdings auch nicht mit einer Tapete komplett unsichtbar gemacht werden. Kleinere Unebenheiten werden vermutlich in beiden Fällen durch die Struktur nicht mehr so deutlich hervortreten. Wenn du die Löcher anständig verputzt, wird man auch dann nichts mehr davon sehen, wenn die Wand ganz normal gestrichen wird. Allerdings gelingt es vielen Leuten nicht, die Löcher gut zu verschmieren. Bei vielen fällt es denn noch auf. Da sollte man ruhig etwas ordentlicher arbeiten, dann sind Löcher kein Kriterium für oder gegen eine Tapete.