Koffein - eine unterschätzte Droge?
Montagmorgen - erbarmungslos ertönt der Weckton um punkt sechs Uhr. Arbeit ist angesagt. Das sagt einem zumindest der Verstand. Der Körper hingegen ist noch auf Schlaf getrimmt, der Kopf ist ganz schwer, der Kreislauf im Keller. Was liegt da näher als sich eine Tasse frischen Kaffees zu genehmigen? Angepriesen als Allheilmittel gegen Herzkrankheiten, Schlaganfall und dank der Antioxidanten sogar gegen Krebs - mit dem Wundergetränk kann man ja nicht viel falsch machen! So hat nun der Kaffee nach einer Stunde seine volle Wirkung entfaltet, man ist hellwach und hoch leistungsfähig. Aus dem Montagskaffee wird allmählich eine Gewohnheit, auch am Arbeitsplatz wird nichts anderes mehr getrunken. Hat man mal wieder ein Tief, greift man wieder zur Tasse, soweit so gut.
Doch irgendwann hat das Koffein nicht mehr die gewünschte Wirkung, und zu allem Überfluss ist man von dem Stoff - in Kombination mit Schlafmangel - permanent gereizt und gestresst. Der Kaffee beseitigt nur noch die unterschwelligen Entzugserscheinungen; was bleibt sind all die Nebenwirkungen: Magenverstimmung, verstärkte Ängstlichkeit, Nervosität, Entwässerung des Organismus, Belastung der Leber. Es hat sich eine starke physische Abhängigkeit gebildet. Bei ausbleibender Zufuhr der Substanz reagiert der Körper unter Umständen gar Wochenlang mit migräneartigen Kopfschmerzen, vermindertem Antrieb und allgemeinem Unwohlsein. Da stellt sich die Frage: ist es das wert?
Entscheidend ist es festzustellen, dass man dem Körper mit jeder Droge mitnichten zusätzliche Energie - sei es physische oder psychische - zuführt, sondern nur leiht. Nach jedem Höhenflug kommt irgendwann der Absturz, der Körper holt sich das zurück, was ihm früher in übertriebenem Maße entzogen wurde. Um speziell vom Koffein zu sprechen, so weicht die Euphorie bei Einnahme, bei Entzug depressiven Zuständen, die erhöhte Wachheit wird beim Absetzen durch erhöhte Müdigkeit kompensiert etc. Insofern bleiben eigentlich nur zwei Möglichkeiten: entweder konsumiert man Koffein permanent, in exorbitanten Dosen und raubt sich damit ein Paar Jahre Lebenszeit - oder lässt es komplett bleiben. Letztendlich bringt Koffein den Körper nur aus dem Gleichgewicht.
Wie seht ihr das? Habt Ihr das Gefühl vom Koffein abhängig zu sein? Seid Ihr auch der Meinung dass Koffein eine kaum weniger bedenkliche Droge als Cannabis ist?
Ich selbst muss ganz ehrlich sagen, dass ich die Vorteile von Kaffeekonsum noch nie begriffen und erfahren habe. Das Kaffee angeblich gut gegen bestimmte Krankheiten sein soll, habe ich auch schon häufiger gehört und gelesen und darüber soll es wohl auch Studien geben und so weiter. Soweit so gut, aber wenige Tage später erscheint dann in dem Magazin, was man monatlich von der Krankenkasse zugeschickt bekommt wieder eine ganz andere Sichtweise auf Kaffee, die Vorteile, die dann angeblich darin liegen, dass Kaffee sich bei bestimmten Krankheiten positiv auswirkt, werden wiederum damit zunichte gemacht, dass Kaffee andere Krankheiten fördert, also ganz ehrlich, was hat man nun davon? Wenn ich keinen Kaffee trinke, kann ich krank werden und wenn ich keinen Kaffee trinke, bekomme ich vielleicht diese oder jene Krankheit nicht oder nur mit niedriger Wahrscheinlichkeit, dafür aber wieder eine andere Krankheit. Ist es das wirklich wert?
Davon mal abgesehen sind die wissenschaftlichen Untersuchungen in dieser Richtung meiner Meinung nach mehr als vage, so wirklich sicher ist man sich dabei doch nicht und jedes Mal, wenn etwas positives über den Kaffeekonsum geschrieben wird, dauert es doch nicht lange, bis dies wieder widerlegt wird oder dem dann auch wieder ein negativer Effekt gegenübersteht. Wie auch immer, meiner Ansicht nach kann der Kaffeekonsum in hohen und regelmäßigen Mengen an sich einfach nicht sonderlich gesund sein, die wenigsten Sachen sind gesund, wenn man sie häufig zu sich nimmt. Davon abgesehen muss ich ganz ehrlich sagen, dass ich den Kaffee als Muntermacher niemals kennengelernt habe. Ich meine, als Kind wächst man auf und meistens trinken die Eltern ja Kaffee und wenn nicht die Eltern, sieht man es ja doch bei anderen. Meine Eltern haben jetzt nur morgens ab und an ein bisschen getrunken, mein Vater oftmals gar nichts.
Als Jugendlicher und Heranwachsender, meint man dann oftmals, dass es irgendwie dazu gehören würde, dass man dann auch Kaffee trinkt, weil das irgendwie ''erwachsen'' ist, meinen viele zumindest oftmals glauben zu müssen. Auf jeden Fall habe ich dann irgendwann auch ganz langsam angefangen mal Kaffee zu trinken, aber niemals regelmäßig. Als ich 16 Jahre alt war, habe ich dann ab und an welchen zu Kuchen und Torte getrunken und heutzutage trinke ich ihn morgens auch ab und an mal, aber nur, wenn ich zu Hause bin. Wieso, wenn ich nicht weg muss? Weil ich Kaffee mich nicht munter macht. Ich selbst habe bei mir beobachtet, dass es an sich egal, ist, ob ich morgens Kaffee, Tee oder sonst was trinke, ich werde nach und nach von alleine wach und durch Kaffee wird dieser Prozess nicht beschleunigt, auch erreiche ich keinen Höhepunkt oder so, Kaffee wirkt sich bei mir einfach nicht großartig aus.
Aus diesem Grunde trinke ich Kaffee auch nicht seiner vermeintlichen Wirkung wegen, sondern einfach, weil er gut schmecken kann, wenn man sich auch mal ein bisschen hochwertigere Sorten kauft und nicht den 0815 Kaffee aus dem Supermarkt, den ich persönlich doch recht grausam finde. Ich trinke ihn auch schwarz und finde ihn dann auch halbwegs lecker (nur schwarz natürlich), je nachdem was man dazu eben isst. Danach ist Zähne Putzen angesagt, denn Kaffee-Mundgeruch ist nicht sonderlich lecker. Regelmäßig trinke ich ihn aber nicht und brauche ihn auch nicht. Bei uns in der Schule gab es einen Lehrer, der süchtig war und jeden Morgen gezittert hat, bis er die Menge an Coffein intus hatte, die er brauchte und diesen Anblick fand ich schon sehr heftig. Mit einer kalten Dusche oder bisschen Sport wird man morgens auch schnell fit und das, ohne seine Gesundheit zu gefährden und deswegen halte ich den Kaffeekonsum nicht für empfehlenswert oder notwendig.
Bei deinen Aussagen stimmt aber so einiges nicht. Magenverstimmungen vom Kaffee haben zum Beispiel mit Koffein überhaupt nichts zu tun. Das liegt an den Röststoffen und die sind wohl vor allem im billigeren Kaffee in größeren Mengen vorhanden, weil der kürzer und dafür bei höheren Temperaturen geröstet wird, was eben Zeit und Geld spart.
Und Koffein wirkt auch nur dann entwässernd, wenn es in fester Form eingenommen wird. Wenn ich Kaffee oder Cola oder was auch immer mit Koffein trinke, nehme ich ja aber Flüssigkeit zu mir und von daher kommt es dann auch nicht zu einer Entwässerung. Und ganz davon abgesehen, wie kommt es, dass solche Lebensmittel wie Spargel immer als so gesund angepriesen werden, weil sie ja entwässernd wirken würden, während die gleiche Wirkung bei Koffein immer negativ dargestellt wird?
Was auch nicht funktioniert beim Koffein ist eine Dosissteigerung um der Gewöhnung entgegen zu wirken, was bei Drogenabhängigkeit ja die Regel ist. Koffein sorgt jedenfalls dafür, dass Adrenalin ausgeschüttet wird und dadurch fühlt man sich dann wacher. Allerdings kann der Körper das nur in einem beschränkten Maße produzierten und irgendwann ist der Adrenalinspeicher leer und muss erst wieder aufgefüllt werden. Wer schon mal versucht hat die Nacht durchzuarbeiten und gedacht hat, dass reichlich Kaffee wach halten wird, wird gemerkt haben, dass der irgendwann in den frühen Morgenstunden jegliche Wirkung verliert.
Ich will nun nicht sagen, dass Koffein absolut harmlos ist, aber einige der populären Mythen, die so durch die Gegend schwirren, sind einfach falsch und schon lange widerlegt worden. Und ich würde eine legale Droge schon deshalb nie mit einer illegalen Droge vergleichen, weil es bei illegalen Drogen noch ganz andere Gefahren gibt, die mit der Wirkung der Droge selber überhaupt nichts zu tun haben.
Ich bin mir durchaus sicher, dass Koffein den Titel Droge verdient hat. Schließlich ist jemand, der die ganze Woche durch, sieben Tage die Woche, also auch am Wochenende, morgens erstmal seinen Pott Kaffee braucht, durchaus schon abhängig. Diese Abhängigkeit ist natürlich nicht mit der Abhängigkeit von Substanzen wie Alkohol zu vergleichen, aber zumindest die psychische Abhängigkeit dürfte dann schon enorm sein. Aber auch der Körper gewöhnt sich bestimmt ziemlich schnell an Koffein und wird mit Mangelerscheinungen reagieren, wenn nach jahrelangem allmorgendlichem Kaffeetrunk plötzlich der schwarze, belebende Suff ausbleibt. Ich denke aber nicht, dass man bei ausbleibender Koffeineinnahme mit Entzugserscheinungen wie etwa depressiven Verstimmungen zu rechnen hat. Koffein wirkt zwar psychoaktiv, aber Kaffee löst doch wohl kaum eine Euphorie aus, wenn man ihn trinkt?
Ich selbst bin von Koffein nicht sonderlich begeistert und trinke ihn auch nicht wirklich oft, um wach zu werden. Wenn, dann wirklich nur in geringen Dosen, weil ich bereits weiß, dass Koffein bei mir schon in etwas höheren Dosen, die für wirklich "Kaffeeabhängige", oder auch einfach nur Büroleute (Büros sind ja bekanntermaßen Kaffeehochburgen) noch normal sind, dann anfängt unangenehm zu wirken. Dann fangen zum Beispiel meine Hände an zu zittern. In der Woche trinke ich vielleicht an 1-2 Tagen morgens einen Pott grünen Tee. Dann aber auch eher nur, um etwas zum trinken zu den Cornflakes zu haben. Cannabis und Koffein sind genauso wenig vergleichbar wie Alkohol und Koffein.
Ich glaube Koffein wird stark unterschätzt. Diverse Studien beweisen dass bei langfristigem, hohen Koffeinkonsum die Wahrscheinlichkeit für Herzinfarkte stark steigt, auch eine Menge anderer Krankheiten stehen im Verdacht durch zu hohen Koffeinkonsum ausgelöst zu werden.
Im beruflichen Alltag trinke ich recht viel Kaffee, wahrscheinlich einen Liter täglich und c.a 1,5 Liter Wasser. Wenn es wirklich mal viel war macht sich das durchaus durch innere Unruhe, unregelmäßigen Puls und Schlaflosigkeit bemerkbar.
Bei mit findet diese Sucht allerdings nur am Arbeitsplatz statt. Daheim habe ich keine Kaffeemaschine, hier genügt mir ein leckerer Pfefferminztee, der allerdings ebenfalls Koffein, wenn auch in viel geringerer Dosis (1 Beutel auf 0,5 l) enthält.
Bei mehreren Tagen ohne Kaffee habe ich allerdings auch keine Entzugserscheinungen, ebensowenig wie bei Alkohol. Die Menge macht das Gift und jeder Mensch ist anders, wenn es um Abhängigkeit geht.
Kaffeekonsum ist meiner Meinung nach auf jeden Fall etwas, was schnell süchtig machen kann. Allein wenn ich schon sehe, wie viele Liter täglich in den ganzen Büros benötigt werden, nur um klarzukommen.
Ich trinke keinen Kaffee und nehme auch sonst nur wenig bis kein Koffein zu mir. Wasser finde ich da besser. Koffein und somit Kaffee hat aber durchaus eine entwässernde Wirkung, das liegt mit den Stoffen und dem Stoffwechsel zusammen.
Wenn Menschen eine Weile keinen Kaffee bekommen, werden sie auch durchaus aggressiv und noch müder. Also kann man hier auch durchaus von einer Droge reden, was ich auch schlimm finde, ist, dass es jeder trinken kann und selbst Kinder ja schon viel Koffein zu sich nehmen.
Mein Verlobter muss durch sein Studium viel Kaffee trinken, wenn er dann wieder Phasen hat, wo er weniger lernen muss, dann setzt er den Kaffeekonsum runter. Dann wird er immer abgespannt und bekommt schlechte Laune und ist dazu noch müder. Da merkt man dann auch, dass es wirklich eine Droge ist, weil es einen verändert, wenn man es absetzt.
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