Kind in der Trotzphase - Eltern wissen nicht mehr weiter!
Eine Bekannte aus unserem Ort hat eine Tochter, welche 3 Monate älter ist als meine Tochter. Also die Kleine wird im Oktober 2 Jahre alt. Eigentlich ist das Mädchen richtig lieb, aber momentan hat sie eine ganz schlimme Phase.
Die Kleine ist richtig heftig am trotzen und den Eltern ist das Verhalten oftmals auch schon peinlich. Es war nun so schlimm, dass meine Tochter nicht mehr zu ihr wollte. Das finden wir sehr schade, da wir uns gerne treffen und die Kinder auch immer gerne miteinander gespielt haben. Leider ist es momentan aber so, dass das Mädchen ständig schlägt oder Sachen nach meiner Tochter wirft. Meine Kleine hat schon regelrecht Angst gehabt und kommt nun immer sofort an, sobald sich die Kleine meiner Tochter nähert.
Die Eltern wissen selbst nicht mehr so recht wie sie reagieren sollen. Bei der kleinsten Meinungsverschiedenheit wird das Mädchen richtig böse, wirft sich auf den Boden, wirft und schlägt um sich. Außerdem möchte sie sofort alles haben, was andere Kinder auch haben. Da man aber logischerweise nicht immer zwei Ausführungen hat, ist das ziemlich schwierig. Sobald dann meine Tochter mit etwas spielt, wird es ihr aus der Hand gerissen. Nimmt man ihr es dann ab, dann beginnt ein lautstarker Kampf.
Wir haben von Anfang an vieles bei unserer Tochter anders gemacht, als die Familie. Deshalb finde ich es schwer gute Ratschläge zu geben. Meine Tochter ist zwar auch trotzig, aber in einem ganz anderen Rahmen. Wenn wir nur lauter: „Nein“ sagen, dann weint sie bitterlich und durch ihre Sensibilität ist es gar kein Problem bei uns.
Wie würdet ihr euch verhalten, wenn das Kind anderen Kindern alles wegnimmt und so einen Aufstand macht, dass es den Eltern peinlich ist? Wie würdet ihr euch verhalten, wenn das Kind mit Sachen wirft oder schlägt, kratzt, beißt und pitscht? Würdet ihr das alles ignorieren? Würdet ihr mit 2 Jahren schon Strafen verhängen? Wie konsequent wärt ihr dann und welche Tipps kann man den Eltern geben? Die Beiden sind sehr Beratungfreudig und nehmen sämtliche Sachen gerne an, bzw. hören sich alles an und entscheiden dann was sie annehmen. Die Mutter ist momentan wirklich fertig und weiß einfach nicht mehr wie sie mit ihrer Tochter umgehen soll, dass sie wieder das brave und liebe Mädchen wird.
Auch bei meinen Kindern hat die Trotzphase ungefähr im Alter von zwei Jahren angefangen, ich kann also nachempfinden, wie es Euch geht. Zwar kann man die Anfälle meiner Tochter damals nicht mit dem Gebaren der Kleinen Eurer Bekannten vergleichen, aber ich kann zumindest sagen, dass da nur Konsequenz hilft und man auch mal was ignorieren kann.
Wenn meine Tochter im Supermarkt zum Beispiel absolut nicht gehört hat, habe ich ihr gesagt, wenn sie jetzt nicht bei mir leibt, muss ich sie in den Einkaufswagen setzen. Das habe ich dann auch prompt getan und musste mir von anderen Einkaufenden Sprüche anhören wie: "man könnte meinen das Kind würde misshandelt werden!" oder "jetzt geben Sie dem Kind doch ein Bonbon!" 8sie wollte eine Bonbontüte im Geschäft öffnen und zugreifen). Da muss man dann eben drüber stehen und darf sich auf keine Diskussionen einlassen.
Meine Tochter hat sich auch schon plärrend im Gang auf den Boden geworfen. Ich habe sie gerufen und gesagt, wir gehen weiter, aber sie kam nicht. Ich ging um die nächste Ecke und habe gewartet. Der Trotzanfall war dann auch recht schnell vorbei....
Mein Sohn ist da ein anderes Kaliber. Er schreit dann, schlägt und tritt um sich, wenn ich ihn auf dem Arm habe und ihm etwas nicht passt. Dann setze ich ihn runter und lasse ihn sich kurz austoben. Das ändert aber nichts daran, dass ich zuvor irgendetwas, was er haben wollte, abgelehnt habe. Nein bedeutet nein.
Ich weiß nicht, ob es Sinn macht, einem Kind im Alter von knapp zwei Jahren Strafen an zu drohen. Dafür ist wahrscheinlich die Aufmerksamkeitsspanne einfach noch nicht groß genug. Wenn gestraft wird, dann muss das sofort sein. Ein Fernsehverbot für die nächsten Tage fruchtet da nicht, weil das Kind am nächsten Tag das Verbot mit einer "Untat" oft nicht mehr in Zusammenhang bringen kann.
Wenn Deine Tochter Angst vor der Kleinen hat, könnten ihr beispielsweise die Eltern sagen, dass Dein Kind nicht kommen mag, weil sie dies und das tut oder getan hat. Ob sie das versteht, weiß ich nicht, aber einen Versuch ist es wert. Vielleicht muss sie ein solches Feedback auch öfter bekommen, damit sie den Zusammenhang begreift.
Wichtig ist, wie bereits erwähnt, Konsequenz. Egal, wie sich das Kind dann aufführt, man muss bei einer einmal getroffenen Entscheidung bleiben. Inkonsequenz verwirrt nur, es braucht eine klare Richtlinie, auf die es sich verlassen kann. Nur dann wird es lernen, dass "nein" auch wirklich "nein" bedeutet, und das angedrohte Konsequenzen auch wirklich eintreten werden. Das kann lange dauern, da ist Durchhalten angesagt.
So extrem wie du das schilderst, habe ich das noch bei keinem Kind erlebt. Aber da hilft eben nur Konsequenz. Nimmt sie also einem anderen Kind ein Spielzeug weg, so muss man es ihr wieder abnehmen. Macht sie dann Theater, dann sollte man sie nur so platzieren, dass sie sich und anderen nicht schaden kann und einfach abwarten, dass sie aufhört.
Denn ein zu viel an Aufmerksamkeit wird das Kind noch bestärken beim Trotzen. Immerhin merkt es dann, dass es mit seinem Verhalten etwas erreicht. Nicht umsonst hat schon die Generation unserer Eltern und Großeltern trotzende Kinder einfach stehen gelassen. Man behielt sie zwar im Blick, aber je weiter sich die Erwachsenen entfernten, desto schneller beruhigte sich das Kind.
Leider beschreibst du sehr viel zum Verhalten des Mädchens, aber nur sehr wenig davon, wie die Eltern auf das Verhalten des Kindes reagieren und wie sie versuchen das Problem zu lösen. Das wäre nämlich viel wichtiger zu wissen, denn hierbei treten die meisten Probleme auf, die letzten Endes dazu führen, dass das Mädchen sich so merkwürdig verhält. Dieses Verhalten kommt sicherlich nicht von ungefähr, sondern ist erziehungstechnisch bedingt. Wie genau sowas zu Stande kommt ist schwer zu sagen, aber es kann unterschiedliche Ursachen haben. Die Tatsache, dass das Mädchen stets Aufmerksamkeit erregt, in dem es eben anderen Kindern die Spielsachen wegnimmt und so weiter, könnte eventuell darauf hinweisen, dass es von den Eltern nicht genug Aufmerksamkeit bekommt.
So pauschal kann man das nicht sagen, jedoch kommt es häufiger vor, dass Kinder bewusst Ärger und Streit beginnen, damit die Eltern sich ihnen wieder zuwenden. Beweint ein Kind außerdem ein Spielzeug, welches ein anderes Kind hat und das Kind selbst eben nicht, kann das mitunter mitleiderregend wirken. Auf der anderen Seite kann dies aber auch das genaue Gegenteil bedeuten, nämlich dass das Kind verwöhnt ist. Ist ein Kind ein Einzelkind und demnach eben auch nicht gewöhnt Spielzeug und andere Gegenstände mit anderen Kindern zu teilen, so kann es sein, dass es das irgendwann auch nicht mehr möchte und dann eben darauf besteht, dass es das Spielzeug bekommt, was es will.
Kommt eben jetzt ein anderes Kind zu Besuch, auch wenn man mit dem Kind befreundet ist, so kann Eifersucht entstehen, wenn das Kind Spielzeuge hat, die man selbst nicht hat, weil das Kind daran gewöhnt ist, immer zu bekommen, was es möchte. Eine andere Erklärung wäre aber auch, dass es einfach nicht möchte, dass das fremde Kind die eigenen Spielzeuge anfasst. Es geht dem Kind also gar nicht darum, dass es das Spielzeug nicht hat, weil ein anderes Kind damit spielt, sondern lediglich darum, das sein Eigentum ist und es nicht teilen möchte.
Egal aus welchem Grund das Kind sich so aufführt, wenn man mich fragt, dann ist die Beste Methode das Kind zu ''erziehen'' immer noch einfach die, das Geschreie einfach zu ignorieren. Du fragst, ob man ein Kind diesen Alters schon bestrafen sollte. Tut man es nicht und greift nicht durch, dann hat man ein Ergebnis, wie dieses, dass hat man also dann davon. Selbstverständlich muss auch ein Kind in diesem Alter schon lernen, dass es sich nicht alles erlauben kann und wenn die Eltern dann nicht als Autoritäten auftreten und dem Kind zeigen wo es lang geht, dann kann das schon mal mächtig in die Hose gehen.
Der Tatsache entsprechend, dass das Kind sich scheinbar nur dann so daneben benimmt, wenn andere Kinder da sind, muss die Erziehung eben auch da stattfinden und das ist dann auch eine heikle Angelegenheit. Ginge es nach mir, so würde ich das Kind schreien lassen. Das fremde Kind darf das Spielzeug behalten und mein Kind wird so lange schreien gelassen, bis es sich von selbst beruhigt und merkt, dass auch das Schreien nichts bringt. Da dies natürlich eine unangenehme Situation ist, wenn Besuch da ist, würde ich das Kind gegebenenfalls einfach ins Kinderzimmer bringen und gut ist.
Klar gibt es jetzt Mütter die schlagen die Hände über dem Kopf zusammen und das arme Kind, dass kann man ihm doch nicht an tun. Kann man doch. Das Verhalten des Kindes ist absolut inakzeptable und dagegen muss man vorgehen. Merkt das Kind, dass es mit schlagen und schreien nichts erreicht, dann wird es damit auch aufhören und sich mit der Situation arrangieren. Ist ein fremdes Kind da, möchte es ja auch mit diesem spielen und nicht alleine im Kinderzimmer sitzen.
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