Die Stiefkinder hassen mich

vom 19.09.2008, 22:27 Uhr

Hi! Wie der Betreff schon sagt, habe ich ein riesiges Problem, das mich völlig fertigmacht. Mein Freund war lange mit einer anderen Frau verheiratet. Die beiden haben zwei gemeinsame Kinder, die im Teenie-Alter sind. Vor zwei Jahren reichte seine Ex aus verschiedenen Gründen die Scheidung ein und bekam die beiden Kinder zugesprochen. Wenig später lernte ich meinen Freund kennen und wir zogen nach kurzer Zeit zusammen.

Verständlicherweise möchte er nach den traumatischen Erfahrungen mit seiner Ex nicht mehr heiraten. Okay, das ist natürlich nicht das Problem. Das Problem ist, dass seine Kinder mich regelrecht hassen. Anscheinend hat ihnen ihre Mutter den Floh ins Ohr gesetzt, ich trüge die eigentliche Schuld an der Scheidung!

Das ist natürlich völliger Quatsch, denn damals kannten wir uns gar nicht. Aber Kindern kann man halt vieles einreden, und selbst meinem Freund gelingt es nicht, seinen Kindern klarzumachen, dass dem nicht so ist. Seine Ex ist mir völlig egal, doch zu seinen Kindern hätte ich gerne einen halbwegs normalen Kontakt. Das ist leider komplett unmöglich! Habt ihr eine Idee, wie ich das schaffen könnte?

» Trinkhalm » Beiträge: 155 » Talkpoints: 0,16 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Rede dochmal mit den Kindern und frage sie genau, was sie gegen dich haben und erkläre ihnen, dass du nicht an der Trennung schuld warst. Die Kinder sind offensichtlich auch eifersüchtig, weil sie sehen, dass der Vater nun eine andere Frau hat und mit ihr glücklich ist. Hinzu kommt dann vielleicht auch noch, dass ihre Mutter unglücklich und alleine ist und den Kummer auf die Kinder überträgt.

Es ist nicht einfach mit Stiefkindern und man muss auch ein wenig kämpfen um von den Kindern anerkannt zu werden. Aber gerade Kinder im Teeniealter sind , wenn man vernünftig mit ihnen spricht und ihnen auch klar macht, von wem die Scheidung und die Trennung ausging, sehr verständlich.

Aber mache nicht den Fehler und mache die Mutter schlecht. Man kann ihnen auch neutral erklären, dass ein Zusammenleben mit dem Vater und der Mutter nicht mehr möglich war. Spätestens, wenn die Kinder ihren ersten Freund hatten und eine Trennung hinter sich haben werden sie es klarer sehen.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Bei diesem Alter, was die Kinder haben, ist es nicht einfach, mit ihnen zu sprechen. Viele reagieren bockig oder stellen auf stur. Dennoch bietet dieses Alter auch eine Chance. Die Kinder verstehen schon viel mehr als kleinere Kinder.

Schade, dass die Exfrau dich und den Vater schlecht macht. Dagegen kannst du nicht viel machen, außer, dich nicht auch auf dieses Niveau hinabzubegeben und denselben Fehler zu machen. Zwinge den Kindern kein Gespräch auf, wenn sie es nicht wollen.

Mein jetziger Partner brauchte bei meinem Sohn viel Geduld. Erst nach ca. 2 Jahren hat mein Sohn gemerkt, dass mein Partner ganz okay ist und hat sich dann so einigermaßen damit abgefunden. Je älter er wurde, um so mehr Verständnis hat mein Sohn für unsere Lage bekommen. Mein Partner hat mit an seinem Moped geschraubt und ihm wertvolle Tipps gegeben. Aber alles auf eine Art und Weise, die natürlich rüberkam und nicht wie ein Lehrer, der ihm sagt, was er zu tun und zu lassen hat.

Ein gemeinsames Hobby wäre also von Vorteil. Dann hat man einen Anfang, über was man ungezwungen sprechen kann. Immer hat mein Partner meinem Sohn gesagt, wenn er Probleme hat - egal welche - kann er zu uns kommen. Mein Sohn hat mit der Zeit gemerkt, das er es auch mit mir ernst meint. Das war ein riesiger Pluspunkt.

Mit der Zeit hat sich eine gute Beziehung entwickelt. Natürlich wird mein Partner nie den Vater ersetzen können, aber alle haben voreinander Respekt und wir können uns über alles unterhalten. Mit vielen Sachen geht mein Sohn sogar eher zu meinem Partner. Lasst euch Zeit und verlangt am Anfang nicht zu viel. Das Vertrauen muss erst mal wachsen.

» lorelei911 » Beiträge: 237 » Talkpoints: 0,25 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Dass Problem kenne ich auch. Nur war es bei mir etwas anders, vor der Hochzeit war alles in bester Ordnung. Erst ab da ging es los und hat sich bis heute immer mehr gesteigert. Mittlerweile ist es schon fast unerträglich geworden und das Schlimmer ich weiss mir auch keinen Rat. Vor allem weil ich in dieser Hinsicht keine Unterstützung durch meine Partnerin erhalte. Sie sagt keine Wort dazu wenn ihre Tochter dabei ist und ihre Show abzieht, erst wenn wir allein sind und ich sie darauf anspreche, dass sie doch mal etwas dagegen sagen möchte ( die Tochter ist fast 18 und Lehnt mich vollständig ab, außer wenn sie Geld braucht nicht). bekomme ich nur zur Antwort "klärt das unter euch".

Nur ist das leider nicht möglich, ich hab schon alles versucht hat keinen Zweck. Langsam verliere ich da suche den Mut, die Beziehung leidet auch schon darunter.

» ich 21 » Beiträge: 1 » Talkpoints: 0,51 »



Das sind wirklich knifflige Probleme. Vielleicht kann ich euch da helfen, da ich selbst mal so ein nerviges Stiefkind war. Bei mir war es damals so, dass ich anfangs ganz klar abgeschreckt war. Eine Person die ich sehr mochte war weg und nun sollte irgend ein Anderer sie ersetzen? So habe ich damals gedacht. Leider vergisst man in solchen Situationen dass auch Erwachsene Bedürfnisse haben. Ganz wichtig ist, den Jugendlichen Zeit zu lassen. Nichts erzwingen und nichts überstürzen. Meistens sind diese misstrauisch und das Verhältnis muss erst noch aufgebaut werden, das kann schon mal ein oder zwei Jahre dauern. Denn wichtiger als bloßes Kennenlernen ist meiner Meinung nach Respekt - und der braucht um sich zu entwickeln.

Wichtig ist, sich nicht allzusehr einzuschleimen. Klappt das bei kleinen Kindern noch wunderbar, so durchschauen Teenies diese Masche meist sofort - vermutlich weil sie Einem selbst eh die schlechtesten Absichten unterstellen. Das muss man sich bewusst werden - für die Teenies ist man ein Eindringling.

Es wird schwer, sich den Respekt zu erarbeiten, aber schleimen bringt da gar nichts. Oftmals werden konstruktive Kritiken besser angenommen als es den Anschein hat. Natürlich wollen sich die Teenies nicht bevormunden lassen, also sollte man aufpassen, wie man etwas vermittelt. Denn man hat das Pech, nicht nur ein Eindringling zu sein, nein die Revierverteidiger sind auch noch mitten in der Pubertät - ganz ehrlich, mir tut jeder Leid, der das durchstehen muss.

Also, nicht schleimen und erst recht nicht bevormunden. Versucht eher wie ein Berater zu fungieren. Jedoch dürft ihr euch auch nicht auf der Nase herumtanzen lassen. Was euch betrifft dürft ihr ruhig klare Regeln aufstellen - denn ihr wollt ja mit Respekt behandelt werden - und diesen müsst ihr euch verdienen. Anfangs werden die kleinen Plagen euch provozieren. Glaubt mir, sie werden ganz genau testen, wie weit sie gehen können. Wenn sie hierbei merken, dass sie nicht ausgebremst werden, habt ihr schon verloren.

» devdeamon » Beiträge: 63 » Talkpoints: 51,45 »


Ich würde ihnen ein gutgemeintes, aber nicht allzu aufdringliches Angebot machen. Wie meine Vorschreiberin schon sagte, ist es natürlich nicht einfach, mit Kindern im Teeniealtern, deren Eltern geschieden sind und deren Vater eine neue Freundin hat, zu sprechen und dabei einen großen Erfolg zu erzielen. Vielleicht stellst du das Angebot so dar: "Wenn ihr wissen möchtet, wer ich bin und warum ich mit eurem Vater zusammen bin, können wir gerne darüber reden, ich gebe euch alle Zeit der Welt." Dann gehst du wortlos aus dem Raum.

Du wirst schon merken, was deine Worte bei den Kindern bewirken. Vielleicht werden sie ja wirklich neugierig darauf. Du kannst ihnen ja klar machen, dass die Mutter sie gerne hat und nur das beste für sie möchte und dass du auch auf gar keinen Fall ihre Mutter ersetzen möchtest oder deren Platz einnehmen, dass du dir aber trotzdem wünschen würdest, dass ihr gut miteinander auskommt. Du kannst ihnen auch offen sagen, dass die Sympathie von deiner Seite da ist. Natürlich kannst du es nicht erzwingen, das ist klar, aber du würdest dich freuen, wenn sie dir eine Chance geben würden.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Du bist nicht die Erste, bei der die Stiefkinder intervenieren. Meistens steckt die eigene Mutter dahinter. Für die Stiefmutter bedeutet das immerwährender Streit und Ärger. Die Mutter bearbeitet die Kinder täglich so raffiniert, dass diese die hinterhältige Manipulation nicht richtig mitbekommen.

So ähnlich ging es einer Bekannten. Der geschiedene Mann heiratete sie und brachte das Kind mit in die Ehe. Durch den Kontakt mit der Mutter wurde das Kind so renitent und machte der Stiefmutter das Leben zur Hölle. Bis diese aufgab und sich scheiden ließ. Die Worte des Vaters wurden einfach nicht registriert.

Vielleicht sollte der Vater der Kinder mal ein ernstes Wort mit seiner geschiedenen Frau sprechen. Wenn möglich, würde ich das Gespräch aufnehmen. Es ist durchaus möglich, dass die Mutter die Manipulation der Kinder zugibt und den Kindern bei Bedarf dieses Gespräch vorgespielt werden könnte. Da sie leider dem Vater nichts glauben und nur hören, was die Mutter ihnen einflüstert. Da hast du einen schweren Stand.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Es wird ja nur vermutet, dass die Mutter den Kindern etwas eingeredet hat. Aber man sollte nicht vergessen, dass es Teenager sind, welche gegen alles rebellieren, was ihnen nicht gefällt. Und da kommt man mit vernünftigen Argumenten nicht dagegen an. Selbst wenn man es versuchen würde den Kindern einzuprügeln, würden sie auf ihrem Standpunkt beharren.

Da hilft eigentlich nur durchhalten und darauf hoffen, dass ihnen von allein das berühmte Licht aufgeht. Auch wenn es Nerven kostet und ich kenne bei solchen Beziehungen andere Probleme. Nämlich, dass nur ein Kind vom Partner willkommen ist und die anderen werden von der neuen Partnerin geflissentlich ignoriert. Und das finde ich weitaus schlimmer, als wenn die Kinder den Aufstand proben. Denn damit muss man ja immer rechnen, wenn man eine neue Beziehung eingeht.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Das ist sicherlich keine angenehme Situation aber das trotzende und auch ablehnende Verhalten von Teenagern kennt eigentlich jeder mit Kindern in dem Alter.

An deiner Stelle würde ich versuchen es dir nicht so zu Herzen zu nehmen. Kinder streben immer ein Optimum an. Also Vater, Mutter und Kind. Das geht aber in vielen Fällen nicht, weil die Eltern irgendwann merken, dass sie nicht zusammenpassen. Dass die Kinder also nicht gleich begeistert sind, ist klar. Du kannst natürlich probieren mit ihnen zu reden und eine Lösung zu finden. Erkläre ihnen doch einfach ganz sachlich und ohne Vorwürfe deine Situation. Sag ihnen, dass du nicht die Stelle der Mutter einnehmen willst, sondern einfach nur die neue Partnerin sein willst. Das ist denke ich ganz wichtig. Kinder in dem Alter verstehen das schon. Ihr könnt ja auch über Gemeinsamkeiten und Hobbys reden und so versuchen miteinander eine Grundlage zu finden.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Es ist sicher nicht einfach, mit Teenagern vernünftig zu reden, wenn diese einen nicht mögen. Trotzdem würde ich es versuchen und ihnen klar machen, dass du nicht für die Trennung der Eltern verantwortlich bist, weil du deinen Lebensgefährten erst später kennen gelernt hast. Vor allem würde ich ihnen Zeit lassen. Es ist sicher nicht einfach für sie, sich an die neue Situation zu gewöhnen.

Wahrscheinlich ist diese Rebellion einfach ein Zeichen dafür, dass es ihnen sehr schwer fällt, eine andere Frau an der Seite ihres Vaters zu sehen. Mit dir persönlich hat das vermutlich gar nichts zu tun. Zeig ihnen einfach, dass sie zu dir kommen können und du ihnen die Mutter nicht ersetzen oder wegnehmen möchtest. Mit der Zeit werden sie das schon verstehen und es akzeptieren.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


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