Bildungsresistente Menschen - Blöder Spruch oder Alltag?
Denkt ihr, dass es wirklich bildungsresistente Menschen gibt, oder dass es ein Spruch ist den man leicht dahersagt. Denkt ihr, dass es wirklich Alltag ist, dass es bildungsresistente Menschen gibt? also Menschen, die partou keine Bildung haben wollen?
Ich muss sagen, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass es wirklich Menschen gibt, die nicht nach Bildung gieren oder zumindest was lernen wollen. Was denkt ihr darüber?
Die Frage ist, was du unter dem Ausdruck "sich Bilden" verstehst. Du schreibst zum Beispiel vom Lernen. Da ich studiere, bin ich wohl gezwungen zu lernen. Sollte ich irgendwann einmal fertig sein, werde ich glaub ich nie auf die Idee kommen, irgendetwas wirklich zu lernen, nur damit ich was lerne. Zum Beispiel bin ich eine richtige Niete in Geschichte. Ich weiß vielleicht, wann der zweite Weltkrieg war und wer ihn gewonnen hat. Trotzdem würde ich niemals meine alten Geschichtshefte auspacken und alles noch einmal lernen. Mein Vater sagt mir deswegen, dass ich nicht gebildet bin. Er versteht es nicht, dass jemand so wenig weiß, und hält ihn deshalb für bildungsresistent. Ich sage jedoch, dass es mich einfach nicht interessiert und deshalb auch nichts hängen bleibt. Ich schau mir ab und zu Geschichtsdokumentationen an, allerdings merke ich mir nichts. Ich habe genug andere Talente und wenn jemand von mir so etwas denkt, interessiert es mich recht wenig.
Speziell etwas für meine Bildung tue ich auch nicht. Ich lese jeden Tag Nachrichten und bilde mir eine Meinung dazu. Ich schau mir wie gesagt Dokumentationen an oder beschäftige mich mit einem speziellen Thema, wenn es die Situation erfordert. Mein Hirn filtert einen gewissen Teil an Informationen raus und das war es auch schon. Trotzdem würde ich sagen, dass ich bis auf ein paar gewissen Themenbereichen ein großes Allgemeinwissen habe. In meinem späteren Beruf wird es wie in meinem Studium "Learning by Doing" sein, beziehungsweise man lernt aus seinen eigenen Fehlern. Mit dieser Methode habe ich kein Problem, aber ob es der Rest der Welt als Bildung bezeichnen würde, weiß ich nicht.
So würde ich auch andere Menschen betrachten. Es gibt wahrscheinlich keine Menschen, die sich nicht für irgend etwas interessieren und genug über ihre Lieblingsthemen Wissen. Nur weil einer nicht jeden Abend mit einem Spanischbuch im Bett liegt und Vokalen lernt oder ähnliches, würde ich nicht von bildungsresistent reden.
Ich denke schon, dass es sowas gibt. Es gibt Menschen, die sind einfach ab einem gewissen Zeitpunkt nicht mehr bereit, etwas neues zu lernen oder waren nie bereit, sich zu bilden. Da kann man jetzt nicht pauschal sagen, dass es eine bestimmte Gruppe von Menschen ist, aber wenn jemand zum Beispiel über Jahrzehnte keinen Job findet und nicht bereit ist, einen Beruf zu erlernen, dann würde ich diesen Menschen schon als bildungsresistent bezeichnen.
In der Schulzeit ist wohl jeder mehr oder weniger gezwungen, etwas zu lernen. 100% ist das sicherlich nicht alles wichtig, aber immerhin muss man es sich zumindest anhören. Und all das zu vergessen ist auch eine Leistung, die kaum einer hinbekommen dürfte. Bilden tut man sich auch gezielt, wenn man bestimmte Bücher liest, bestimmte Dokumentationen oder Filme sieht oder eine neue Sprache lernt oder etwas in der Richtung. Als bildungsresistent würde ich dann wieder jemanden bezeichnen, der nicht bereit ist, das zu tun. Wenn jemand gezielt keine Bücher in die Hand nimmt, bei Wissenssendungen immer wegschaltet und so weiter, dann will er sich offensichtlich nicht bilden und nichts neues dazu lernen. Warum das jemand machen sollte, ist mir aber nicht klar.
Ich glaube und hoffe, dass das wohl eher ein Spruch ist. Zudem muss man sich zunächst mal die Frage stellen, was Bildung im Allgemeinen und für den einzelnen Menschen eigentlich bedeutet. Dass man sich nicht für alle Geschichtszahlen oder Abschreibungszahlen in der Buchhaltung interessiert, hat meiner Meinung nach noch nichts mit Bildung zu tun. Auch in der Allgemeinbildung gibt es nicht nur lebenswichtige Dinge. Die ständig wechselnden Namen verschiedener Bundesämter zu können hat zum Beispiel noch recht wenig mit Bildung zu tun.
Wenn aber Menschen nur so vor Dummheit strotzen, nichts lernen wollen aber sich dann noch überall im Recht fühlen ist das schon traurig.
Selbstverständlich gieren nicht alle nach Bildung, ich meine, dass sieht man doch schon allein an der Tatsache, dass die Hauptschulen eben auch rappevoll sind oder? Wie würde man denn jemanden definieren, der nach Bildung giert? Für mich wäre das auf jeden Fall ein Mensch, der sich eben auch den höchsten Bildungsabschluss wünscht und dann nach dem Abitur studieren geht. Anschließend müsste man dann eben auch noch etwas in der Wissenschaft machen, viele gehen natürlich lieber in die Industrie, weil man hier mehr Geld verdient, großartig weiter lernen tut man hier aber eher nicht.
Daran dass sich eben auch schon sehr viele Menschen mit der mittleren Reife zufrieden geben und danach nicht studieren, sondern eben einfach eine Ausbildung machen und ins Berufsleben einsteigen, sieht man sehr gut, dass eben nicht jeder Bildung in dem Maße haben möchte und verlangt. Vielen reichen auch schon die einfachen Grundlagen, die man in der Schule lernt und das war es dann.
Und an sich hat ja auch jeder seine Interessen und da kommt es auch darauf an, was du genau unter Bildung verstehst. Ich schaue mir beispielsweise recht gerne Dokumentationen über die Evolution und an, meinen Bruder interessiert das kein bisschen, aber ist er deswegen bildungsresistent? Ich denke, ich würde jemanden nur dann als bildungsresistent bezeichnen, wenn er wirklich absolut nicht bereit wäre, sich neues Wissen anzueignen und somit auch viele Grundlagen nicht beherrscht, es ihm an Allgemeinwissen mangelt und so weiter.
Crispin hat geschrieben:Daran dass sich eben auch schon sehr viele Menschen mit der mittleren Reife zufrieden geben und danach nicht studieren, sondern eben einfach eine Ausbildung machen und ins Berufsleben einsteigen, sieht man sehr gut, dass eben nicht jeder Bildung in dem Maße haben möchte und verlangt.
Ich würde da aufpassen. Nur wenn ein Mensch nicht studiert hat, ist er nicht gleich ungebildeter oder bildungunsresistenter als studierte Leute. Mit solchen Aussagen kann man schnell ins Fettnäpfchen treten.Ein Kaufmann kann genauso erfolgreich und gebildet sein. Und dass Studenten automatisch gebildet sind, ist auch nicht ganz richtig. Viele von ihnen sind Fachidioten. Sie sind auf auf eigenen Gebiet gut, wissen aber sonst nicht, was um sie herum geschieht. Da sie auch meistens keine anderen Interessen haben als ihren Fachbereich, bilden sie sich auch außerhalb dieses Faches auch nicht weiter.
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