Vor neuem Mietvertrag bisherige Wohnung schon kündigen?

vom 10.08.2012, 07:50 Uhr

Eigentlich ist es doch logisch - sucht man eine neue Wohnung, wartet man zuerst einmal ab, ob man den Zuschlag für eine in Frage kommende Wohnung bekommt und kündigt dann, nachdem man den neuen Mietvertrag unterschrieben hat. Aber scheinbar gibt es auch genügend Fälle, in denen Mieter eine Wohnung kündigen und sich erst dann auf Wohnungssuche begeben. Ich halte das eigentlich für eine recht unsichere Suche, vor allem dann, wenn der Wohnungsmarkt eher schlecht als denn gut aussieht.

Wart Ihr auf Wohnungssuche, habt Ihr zuerst eine Wohnung gekündigt und Euch dann auf die Suche begeben oder war es doch eher anders herum? Wie schnell ging es, bis Ihr eine neue Wohnung gefunden hattet? Was hättet Ihr getan, wenn Ihr zum Zeitpunkt des letzten Wohnungsmonats keine neue Wohnung gehabt hättet?

Benutzeravatar

» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Ich weiß auch nicht, aber ich würde niemals erst kündigen und dann auf die Suche gehen. Das wäre mir zu gefährlich, denn der Druck, dass ich etwas finden muss, wäre dann so groß dass ich eine Wohnung nehmen müsste irgendwann, die vielleicht gar nicht dem entspricht was ich gerne hätte. Außerdem weiß man ja nie, ob man zeitnah findet was man sucht oder generell etwas findet.

Bei unserer letzten Wohnungssuche haben wir über 6 Monate gesucht bis sich etwas geeignetes fand. Hätten wir erst gekündigt, hätten wir auf der Straße gesessen bis wir etwas finden konnten. Oder wir hätten eine Notlösung angemietet, was ich nicht als richtig empfunden hätte ehrlich gesagt. Da ich gerne im Voraus plane und auch gerne auf Nummer sicher gehe, kommt für mich eigentlich vorher kündigen nicht in Frage. Erst wenn klar ist, dass eine neue Wohnung tatsächlich da ist, würde ich auch kündigen. Vorher eigentlich eher nicht.

Benutzeravatar

» Vampirin » Beiträge: 5979 » Talkpoints: 30,32 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Wir haben damals aus der ersten Wohnung ausziehen müssen, weil wir Schimmelpilzbefall hatten und der Vermieter dagegen nichts getan hat. Wir haben dann natürlich auch dringend eine neue Wohnung gesucht und haben auch schnell, durch Kontakte etwas gefunden. Wir haben aber die alte Wohnung auch erst gekündigt, nachdem wir eine feste Zusage hatten und der neue Mietvertrag unterschrieben war. Es wäre uns sonst viel zu unsicher gewesen, dass wir da stehen und dann keine neue Wohnung haben und die alte aber räumen müssen. Die alte Wohnung hätte in dem Zustand sicher niemand gemietet, aber Kündigungsfrist ist eben Kündigungsfrist.

Ich weiß ehrlich gar nicht, was ich machen würde, wenn ich der Mietvertrag ausgelaufen ist und ich noch keine neue Wohnung hätte. Ich würde dann wohl sehen, dass ich meine Möbel und Sachen irgendwo unter bekomme und dann bei Freunden oder Verwandtschaft bleiben kann, bis ich eben was neues gefunden habe. Das wäre mir aber doch sehr peinlich.

Benutzeravatar

» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich kann mir schon vorstellen, dass es Sinn macht bzw. Kosten gespart werden können, wenn man schon gekündigt hat. Immer dann, wenn in strukturschwachen Regionen eine Wohnung gesucht wird und der Markt es eben hergibt, kann es immerhin sein, dass offerierte Wohnungen "ab sofort" zu haben sind. Dann ist es von Vorteil, die eigene alte Wohnung bereits gekündigt zu haben, um eben nicht die volle Kündigungszeit über die doppelte Miete zu zahlen. Außerdem muss man bei den Wohnungen "ab sofort" keine späteren Einzugstermine vereinbaren (um eben den Mehraufwand zu minimieren) und damit in Gefahr geraten, die Wohnung nicht zu bekommen, weil Konkurrenten eben den Mietvertrag "ab sofort" unterzeichnen können.

Auf der anderen Seite sprechen natürlich massive Gründe gegen ein solches (letztlich naives) vorgehen: man setzt sich praktisch (unnötig) selbst unter Druck und muss am Ende u.U. wirklich jede Wohnung nehmen, weil man sonst auf der Straße steht. Man verliert auch noch mal Zeit, weil ja auch eingerechnet werden muss, dass die alte Wohnung u.U. renoviert werden muss. Oder aber man findet zwar dann seine Traumwohnung - die aber wäre erst in ein paar Monaten frei und man selbst muss ausschlagen, weil eben die eigene Wohnung schon gekündigt wurde und der Auszug früher zu erfolgen hat.

Der bessere Weg ist also zweifelsohne erst dann das Alte aufzugeben, wenn etwas Neues schon fest in Aussicht steht (inkl. unterschriebenem Mietvertrag!). Nur so lässt es sich vermeiden, sich unnötig unter Stress zu setzen. Optimieren kann man dann immer noch was den Einzug bzw. Auszug angeht. Und im schlimmsten Fall muss man dann in Kauf nehmen, dass beide Wohnungen über den gesamten Kündigungszeitraum bezahlt werden müssen. Das wäre dann darunter zu verbuchen, dass die eigene Freiheit und die Sicherheit hier ihren Preis haben.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Ich würde dieses Risiko unter normalen Umständen nie eingehen. Wenn ich dann aus irgendwelchen Gründen keine neue Wohnung finde, muss ich ja trotzdem aus der alten Wohnung ausziehen, weil wahrscheinlich schon Nachmieter mit dem Möbelwagen vor der Türe stehen. Abgesehen davon, dass ich jetzt schauen muss, wo ich bei Freunden oder Verwandten wohnen kann, muss ich auch die Möbel für teures Geld einlagern.

Es kann immer irgendetwas passieren, was mich an der weiteren Wohnungssuche nach der Kündigung hindert. Vielleicht muss ich überraschend ins Krankenhaus oder irgendeine familiäre Tragödie zwingt mich, ein paar Wochen irgendwo hinzufahren. Wenn man dann schon eine neue Wohnung hat, kann man den Umzug notfalls auch aus dem Krankenhaus oder aus der Ferne organisieren.

Etwas anderes ist es, wenn man möbliert wohnt, einem die Wohnung aber zu teuer ist und wirklich abzusehen ist, dass man zeitnah etwas anderes findet. Dann könnte man sich die Kündigung überlegen, um nicht ein oder zwei Monate doppelte Miete zahlen zu müssen. Man sollte dann aber die Möglichkeit haben, bei Freunden, Verwandten oder Bekannten Unterschlupf zu finden, falls man wider Erwarten doch nichts findet. Aber bei einer unmöblierten Wohnung würde ich das Risiko nicht eingehen, sonst landet man vielleicht noch in einem Obdachlosenheim oder unter der Brücke.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich habe das vor einem anderthalben Jahr auch so gemacht, dass ich sofort als ich merkte, ich halte das nicht mehr aus mit meiner Mitbewohnerin, die Kündigung eingereicht. Dann hatte ich drei Monate Zeit zur Wohnungssuche und das hat auch funktioniert. Locker hat das funktioniert. Die neue Bleibe konnte sogar noch vollständig neu hergerichtet werden in der Zeit.Sicher, es ist keine megatolle Wohnung, also sie hat auch ihre Nachteile, ich musste zum Beispiel auf das Fenster im Bad verzichten, aber sonst ist sie gut und günstig. Das passt schon, ich brauchte einfach nur eine Einraumwohnung, um die letzten zwei Jahre der Ausbildung rumzubekommen, ohne dass mich ein dummer Mitbewohner nervt.

» Mandragora » Beiträge: 1763 » Talkpoints: 0,49 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich würde meine Wohnung wohl niemals kündigen, bevor ich nicht eine andere Wohnung sicher habe. Allerdings ist es tatsächlich häufig schwierig, einem potenziellen neuen Vermieter beizubringen, dass man nicht zum nächsten Termin einziehen kann, sondern der nächstmögliche Termin erst in drei Monaten ist, weil man die Kündigungsfrist des Mietvertrages seiner alten Wohnung ja zunächst abwarten muss, wenn man nicht gerade in der Lage ist, drei Monate lang parallel zwei Mieten zu bezahlen, was wohl bei den meisten der Fall sein dürfte. Mir ist es bei meiner Wohnungssuche hier nun auch nicht einmal passiert, dass die Wohnungen, die ich besichtigt habe, wirklich ab sofort bezugsfertig waren, also ab dem 15. des aktuellen Monats oder spätestens zum 1. des nächsten Monats. Kann man so schnell nicht einziehen, dann gehen einem aber nicht wenige Chancen auf einen Mietvertrag durch die Lappen, denn irgendjemand kann immer direkt einziehen, und sei es auch ein junger Mensch, der direkt aus seinem Elternhaus auszieht, wo er keine Kündigungsfrist zu berücksichtigen hat. Das war einige Male wirklich mein Verderb während meiner Wohnungssuche, aber mehr als eine Miete konnte ich nicht parallel zahlen, zumal auch noch die Kaution für die neue Wohnung zu entrichten ist, ich die alte Kaution aus meiner alten Wohnung aber erst nach Beendigung des Mietvertrags zurückerhalte.

Ich kenne dennoch einige, die ihre Wohnung direkt gekündigt haben, bevor sie eine neue Wohnung gefunden hatten. In einem Fall war es auch wirklich brenzlig, da wäre dieses Risikospiel beinahe schiefgegangen, weil sich eben nicht so leicht eine neue Wohnung finden ließ wie die betreffende Person sich das wohl vorgestellt hat. Mit Müh und Not hat er dann doch noch etwas gefunden, aber er musste auch wirklich das nehmen, was er bekommt und war nicht in der Position, noch lange auszufiltern, was er überhaupt will. Mir fiel bei dieser Gelegenheit dann auch mal wieder auf, weshalb ich in einem solchen Fall doch auf Nummer Sicher gehe und lieber noch ein paar Monate länger in meiner aktuellen Wohnung wohne, denn ich hätte wirklich ein großes Problem, wenn ich nun meine Wohnung kündigen würde, ohne zu wissen, wohin es danach geht. Sicher könnte ich irgendwo zeitweise unterkommen und bei jemandem übernachten, aber wohin mit all meinen Möbeln? Allein da sähe ich doch ein großes Problem und ich kann ein solches Risiko sicherlich nicht eingehen, zumal ich auch keine gesteigerte Lust darauf hätte, mich für längere Zeit irgendwo bei Freunden einzuquartieren, bis ich eine Wohnung gefunden habe, das käme mir auch wiederum blöd vor.

Sicherlich liegt es auch an der jeweiligen Gegend, wie schnell man eine Wohung finden kann und irgendwann hat man sicherlich auch den Dreh raus in Sachen Bewerbung um eine Wohnung. Wenn man außerdem ganz gute Voraussetzungen mitbringt, um jemand zu sein, der für einen Vermieter als guter, zuverlässiger und zahlungskräftiger Mieter aussieht, dann hat man sicherlich nicht die schlechtesten Karten bei der Wohnungssuche. Ich halte mich zwar nun selbst nicht für jemanden, der die miesesten Voraussetzungen mitbringt, aber es gibt in meiner Gegend schon ein recht geringes Angebot an für mich in Frage kommenden Wohnungen. Und obwohl ich mir während dieser letzten Wohnungssuche einiges an Wohnungen angeschaut habe, wären für mich davon wiederum nicht viele in Betracht gekommen. Hätte ich nun irgendeine Wohnung nehmen müssen von all denen, die ich mir angesehen habe, dann hätte ich nicht sicherstellen können, dass ich mich in meiner neuen Wohnung auch wirklich wohlfühle. Schon deshalb wäre mir eine solche Hau-Ruck-Aktion einfach schlichtweg zu gefährlich.

Benutzeravatar

» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Niemals würde ich eine Wohnung kündigen, bevor ich eine neue Wohnung gefunden habe und den unterschriebenen Mietvertrag besitze. Wenn man eine neue Wohnung sucht ist es nicht gesagt, dass man schnell die neue ideale Wohnung auch findet. Das kann gut länger dauern. Was würde man dann machen, wenn man einfach schon vorab gekündigt hat?

Was ich machen würde, wenn ich keine neue Wohnung gefunden hätte? Ich weiß es wirklich nicht. Auf jeden Fall hätte ich versucht, erst einmal in der Wohnung bleiben zu können. Kurzfristig hätte ich dann weiterhin die Möbel in einer Halle unterstellen müssen und selbst wäre ich zu Freunden gegangen.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^