Produktschwemme bei Säuglings- und Kleinkindmilch?

Als ich mein erstes Kind vor neun Jahren bekam, habe ich mich intensiv mit Kinderernährung auseinandergesetzt. Damals gab es auch nur - neben Säuglingsmilch für Kinder mit speziellen Bedürfnissen- Pre Milch, Milch der Stufe eins und Milch der Stufe 2. Der Kinderarzt bei uns im Krankenhaus hat mich damals sogar aufgeklärt, dass eigentlich nur Milch der Stufen Pre und eins notwendig ist, seiner Ansicht nach sein Säuglingsmilch der Stufe 2 unnötig. Er begründete das so, dass das Nahrungsangebot in der Milch der Stufe eins auch für Säuglinge nach dem vierten Monat völlig bedarfsdeckend sei und die bessere Sättigung der 2er Milch auch durch Beikost erreicht werden könne. Zudem war damals in der 2er Milch oft auch Zucker enthalten, den er als Bestandteil von Säuglingsnahrung verständlicherweise ablehnte. Damals hatte er mir gesagt, dass man nach dem ersten Geburtstag unbesorgt auf Kuhmilch umsteigen könne und spezielle Säuglingsmilch überflüssig sei.

Wenn ich heute im Supermarkt oder Drogeriemarkt durch die Babyabteilung gehe, dann frage ich mich, wie ich damals mein Kind gesund und ohne Mangelerscheinungen oder Überernährung aufziehen konnte. Inzwischen gibt es Milch der Stufe 3 für Kinder ab zehn Monaten und dazu noch Milch der Stufe 1 Plus für Kinder ab einem Jahr und obendrein noch Milch der Stufe 2 Plus für Kinder von zwei bis drei Jahren. Die Hersteller begründen das damit, dass der Nährstoffgehalt besser an den kindlichen Organismus angepasst ist. Als altgediente Mutter wundert mich das alles und ich gestehe, dass ich da zuvorderst Geldschneiderei wittere, sonst hätte es diese Milchsorten auch schon vor ein paar Jahren gegeben, da war die Forschung schließlich auch schon weit entwickelt.

Was mich interessiert ist, wer seinen Kindern überhaupt solche Spezialprodukte füttert und warum? Schließlich müssen sich die Produkte verkaufen, sonst würden sie sich ja nicht im Handel halten. Was haben euch denn eure Kinderärzte zu solchen Milchsorten gesagt? Empfehlen die euch das wirklich oder sind die meisten Kinderärzte auch heute noch der gleichen Meinung wie der, den ich kenne?

Ich habe selbst kein Kind aber arbeite mit Babys und Kleinkindern und habe von allen Seiten das selbe gehört. Nötig ist eigentlich nur die Pre Milch bzw noch die 1er. Alle weiteren sind eigentlich gar nicht nötig da es genügt einfach die Menge anzupassen. Wenn man auf die Packung schaut sieht man ja auch, dass eigentlich für jedes Alter eine Mengenangabe drauf steht. Wäre es für Kinder ab 8 oder 10 Monate nicht mehr geeignet würde es wahrscheinlich nicht mit draufstehen.

Zuerst dachte ich, dass die Firmen damit nur unnötig Geld machen aber da die Packungen eigentlich alle das selbe kosten ist es ja eigentlich kein Unterschied ob ich 1 Jahr lang die 1er Milch kaufe oder nach oben steiger. Was jetzt wirklich der Sinn des ganzen ist frage ich mich nach wie vor. Ich bin aber natürlich kein Arzt und kann somit auch nicht mit 100%iger Sicherheit sagen was der Unterschied ist, aber nach dem was ich gehört habe ist das alles nicht nötig und ein Kind wird auch groß wenn es nicht dauernd eine andere Milch bekommt.

Wenn man als junge und unerfahrene Mutter vor dem Regal steht könnte man schon fast verzweifelt. Und wenn man sich dann nicht genau informiert wird man halt leicht dazu verleitet das alles zu kaufen, denn wenn es das gibt dann kann es ja nur gut für mein Kind sein. Ich habe mich damals zum Glück gut genug informiert das ich meinem Kind das Zeug nicht gegeben habe.

Sicher, sie ist ein Flaschenkind, aber solange sie die Milch bekommen hat gab es nur Pre und Einsermilch. Ganz am Schluss dann noch kurz die Zweier, aber dann habe ich schon auf ganz normale Milch umgestellt. Ich denke es ist einfach eine Geschäftemacherei, denn wenn man sieht was das alles kostet, nein Danke. Dann wohl besser mit natürlicher Milch von der Kuh aufziehen.