Empfindet ihr Licht heller bei positiven Gedanken?

Filmszenen, in denen sich die Zuschauer fürchten sollen, solche die gruselig rüberkommen sollen, liegen fast immer im Dunkel. Nachts, wenn ein fahles Mondlicht die dunkle Gasse schwach erhellt, ist es unheimlich. Schatten jagen uns Angst ein.

Die Universität von Kansas hat mit mehreren Testpersonen eine Studie gemacht. Die Testpersonen sollten sich an die Vergangenheit erinnern, an eine positive Begebenheit oder an ein unmoralisches Verhalten. Sie sollten sich in die Situation zurückversetzen und aufschreiben, was sie in dem Moment gefühlt hatten.

Nun sollten beide Gruppen angeben auf einer Scala, wie hell sie das Licht empfanden oder wie dunkel sie es im Raum sahen. Das Ergebnis war nicht gleich. Für die Testpersonen, die an eine schlechte Begebenheit gedacht hatten, war der Raum um insgesamt 10 Prozent dunkler als bei denen, die positiv gedacht hatten. Das bedeutet, dass die Seele nicht nur belastet wird von einem schlechten Gewissen, sondern sich dieses auch visuell auswirkt.

Das heißt, wenn es nachts dunkel ist und man ist noch unterwegs, sollten wir an etwas Schönes denken und eine Taschenlampe mitnehmen, damit das Dunkel etwas erhellt wird.

Die Schlussfolgerung verstehe ich nicht so ganz. Nur weil wir schlechte Erlebnisse in dunkler Umgebung in Erinnerung haben und gute in heller, heißt das noch lange nicht, dass helle Umgebungen gute Erlebnisse hervorrufen. Ich kenne die Studie nicht, aber so wie du sie beschreibst, sagt sie ja nur etwas über die Erinnerung aus und nicht über die wirklichen Lichtverhältnisse. Das heißt, es kann bei einem schlechten Erlebnis durchaus hell gewesen sein, nur in der Erinnerung ist es ein bisschen dunkler. Meinen Zahnarzt habe ich auch in düsterer Erinnerung, obwohl es da wahrscheinlich hell war. Wenn mein Zahnarzt das Licht noch heller stellen würde, als es jetzt ist, würde ich nicht weniger Angst haben.

Wenn ich nachts mit einer Taschenlampe im Wald herumrennen würde, bekäme ich noch mehr Angst als im Dunkeln wegen der Schatten und des Gefühls, dass mich jeder sieht.

@anlupa, ich musste mich am Laptop festhalten, weil so herzlich lachen musste, dass mir der Bauch wehtat, als ich deine Antwort las. Entschuldige bitte, dass ich das einfach schreibe, aber die Sache mit deinem Zahnarzt ist zu goldig. Du hast mich vollkommen falsch verstanden. Die Lichtverhältnisse in dem Raum, wo die Testpersonen sich aufhielten blieben die ganze Zeit gleich.

Nun sollte ein Teil der Testpersonen an eine Episode aus der Vergangenheit denken, wo sie sich unmoralisch verhalten hatten, also irgendetwas Schlechtes gemacht hatten. Der andere Teil sollte an etwas Gutes denken, wo sie richtig gehandelt hatten. Die Personen mit den schlechten, finsteren Gedanken aus der Vergangenheit empfanden eben das Licht um Nuancen dunkler im Raum, als diejenigen, die an etwas Gutes, Schönes gedacht hatten.

Deshalb hatte ich zum Schluss auch geschrieben, dass es besser ist, sich im Dunkel schöne, helle Gedanken zu machen, als mit düsteren Vorstellungen und großer Angst im Dunkel den Heimweg anzutreten. Anlupa, aber bitte nicht mit der Taschenlampe nachts im Wald herumlaufen. Da bekäme ich nicht nur Angst, sondern würde vor Angst sterben.