Schmerzhafte Szenen in Filmen/Serien - Beispiel: Wüstenblume
Gerade kam der Film "Wüstenblume" im Fernsehen, ein sehr ergreifender Film wie ich finde. In dem Film geht es um ein Mädchen aus Somalia, welches als dreijähriges Kind das Ritual der Beschneidung durchmachen musste. Der Film zeigt das natürlich nicht genau, aber in der Szene, in der die Beschneidung vollzogen wird, schreit das kleine Mädchen ununterbrochen, man sieht die Werkzeuge, mit denen das Ritual vollzogen wird und danach sieht man das Blut auf den Felsen. Dazu kommen die Beschreibungen der Schauspielerin, wodurch man sich das grausame Ritual genau vorstellen kann.
Mein Stiefvater wollte sich diese Szene nicht anschauen, er ist aufgestanden und aus dem Zimmer gegangen. Meine Mutter meinte auch, dass es ihr nicht leicht fällt, sich das anzusehen und dass sie sich nicht vorstellen kann, wie man als Mutter dabei zusehen kann, wie dem eigenen Kind so etwas angetan wird. An mir ging die Szene natürlich auch nicht spurlos vorbei. Das Wissen, dass es nicht nur gespielt ist sondern in der Realität an einigen Orten der Welt wirklich genauso passiert ist erdrückend.
Mir fallen gerade keine anderen Beispiele für unangenehme oder schmerzhafte Szenen in Filmen oder Serien ein, aber mich würde interessieren, wie andere Menschen damit umgehen, ob es noch mehr Leute gibt, die dabei gezielt wegschauen. Meine Mutter zum Beispiel dreht sich immer weg, sobald im Fernsehen zu sehen ist, wie jemandem eine Spritze gegeben wird. Mir ist es besonders unangenehm, wenn Leichen gezeigt werden.
Wie geht es euch bei solchen Szenen? Reagiert ihr ähnlich wie meine Mutter oder mein Stiefvater oder nehmt ihr das ganz anders auf?
Wenn in Filmen Blut zu sehen ist, oder man sieht, wie einem Schmerzen zugefügt werden, geht das ehrlich gesagt spurlos an mir vorbei. Ich weiß einfach, dass alles nur gespielt ist und kann deshalb auch keine Emotionen in dieser Hinsicht zeigen. Auch Blut ekelt mich in keinster Weise, da ich ja weiß dass es kein echtes Blut ist.
Bei Sendungen, von denen ich weiß, dass sie echt sind, nimmt mich das natürlich schon mit. Bei Filmen finde ich das aber wie gesagt absolut nicht schlimm und kann problemlos zuschauen, ohne wegzuschalten.
Ich habe den Film auch gesehen und fand es nicht erschreckend oder eklig. Es war für mich nur schockierend, dass diese Geschichte wirklich so passiert ist und Millionen Kinder und Frauen dieses Schicksal immer noch durch leiden müssen. Gerade so ein Film weckt dieses Thema auf und ich finde es auch richtig so.
Es war nur Blut zu sehen, genauso wie im Tatort. Klar war das kein Vergleich dazu, aber es ist nun mal Realität, dass so etwas auf der Welt passiert. Und gerade aus dem Grund finde ich es gut, dass der Film so gedreht wurde. Es gibt an diesem Thema nichts zu verschönern und so sollte es auch herüber kommen.
Ich habe mir den Film genau wegen dieser Szenen nicht angeschaut. Ich kann so etwas auch nicht sehen und wusste, was auf mich zukommen würde, da ich das Buch " Wüstenblume " gelesen hatte. Ich denke, dass ich dann auch wohl eher aus dem Raum gegangen wäre oder so lange umgeschaltet hätte.
Mir fällt es vor allem immer schwer, wenn Szenen mit Kindern gezeigt werden, die doch sehr brutal oder blutig sind oder eben Kinderleichen dort mitspielen. Außerdem kann ich Vergewaltigungen nicht ansehen. Meist wird dies ja nur ansatzweise gezeigt, zum Glück. Dennoch schaue ich dann weg oder schalte eben so lange auf ein anderes Programm. Bei Leichen die gezeigt werden, kommt es immer darauf an, wie diese geschminkt sind und eben aussehen. Da habe ich auch schon viel gruseliges gesehen. So etwas ist dann auch nichts für mich. Ich schaue so wie so nur ungern, Filme mit viel Blut, Toten und so etwas. Zombiefilme oder Kriegsfilme sind daher absolut nichts für mich.
Ich gehe eigentlich nicht aus dem Raum oder schaue weg, aber das kommt auch ein bisschen auf den Film an. Es gibt ja durchaus auch Filme, in denen wird dann eine Verletzung übertrieben dargestellt, indem dann beispielsweise der abgeschnittene Arm gezeigt wird und so weiter, wo dass dann alles in sehr extremer und dramatischer Weise präsentiert wird und man einfach nur sieht, dass der Regisseur einen kleinen ''Horrorstreifen'' daraus machen wollte und mehr nicht. Da schaue ich dann weg oder schalte um, weil mir das auch einfach zu blöd ist, aber sowas tue ich mir dann in der Regel auch nicht an.
Es gibt aber eben auch sehr bewegende Szenen und ich denke, dass die Szene in Wüstenblume eine der emotionalsten Szenen überhaupt ist. Die Szene an sich ist schon wahnsinnig schlimm, aber im Laufe des Filmes wird auch ständig dran erinnert und es ist an sich wirklich nicht einfach zu verdauen, wenn man mich fragt. Auch weil es sich um ein kleines Kind handelt und weil Geschwister dieses Kindes an dieser Beschneidung bereits gestorben sind, ist das ganze etwas sehr dramatisches und schlimmes und ich muss sagen, dass es mich auch viel Anstrengung gekostet hat, dass anzuschauen.
Dadurch dass ich auch das Buch zu dem Film gelesen habe, war ich an sich mehr oder weniger vorbereitet, aber das macht es leider nicht einfacher. Ich fand das schon sehr schrecklich und hatte auch Tränen in den Augen. Auch muss ich aber sagen, dass sich keinen Film kenne, in dem es eine vergleichbare Szene gebe. Es gibt viele Filmszenen die einen emotional berühren können, aber diesen Film fand ich einfach noch ein Stück heftiger, als alles was ich zuvor so gesehen habe und aus diesem Grund würde ich sagen, dass es mir auch noch nie so schwer gefallen ist, wie in diesem Fall. Wegschauen tue ich aber nicht, irgendwie verpasst man dann doch einen wichtigen Teil des Filmes.
Ich gucke mir das schon an, aber bei einigen Filmen leidet man schon mit. Aber ich würde eben nicht wegschalten oder den Raum verlassen. Ich schaue zum Beispiel auch sehr gerne Krankenhausserien und da wird ja im Grunde ständig etwas gezeigt, wo man mitleiden könnte. Sowas finde ich dann aber durchaus eher faszinierend. Die Szenen aus Wüstenblume sind natürlich eher schockierend. Aber meiner Meinung nach darf man auch vor sowas nicht die Augen verschließen. Sie hat das Buch, was dann verfilmt worden ist, ja auch geschrieben, weil sie anderen Menschen über die Beschneidung die Augen öffnen will.
Und Menschen tun sich eben gegenseitig auch grausame Dinge an, das ist ein Fakt. Es ist immer einfach, wenn man weg sieht, aber gewisse Dinge bringen einen schon weiter. Dazu zählt eben auch, dass man sich nicht nur schöne Dinge ansieht, sondern auch schreckliche. Irgendwo setzt man sich dann ja anders mit dem Thema auseinander, finde ich.
Ich kenne die Reaktionen deiner Eltern und muss sagen, dass diese auch begründet sind. Meine Eltern reagieren eigentlich auch genauso, nur dass sie nicht rausgehen, sondern einfach nicht hingucken. Solche Sachen sind schon sehr realistisch gemacht in den heutigen Filmen.
Bei mir ist das allerdings so, dass ich hingucken kann und mir einfach sage, dass es doch sowieso nur ein Film ist und alles nur gespielt ist. Ich finde es manchmal auch interessant wie die es geschafft haben es so realistisch aussehen zu lassen und gucke es mir deswegen auch an. Es gibt ja auch Filme, wie zum Beispiel Saw, wo darüber gelacht wird und es eigentlich zur Unterhaltung dient.
Ich kann solche Szenen nicht ausstehen, und ich bin bei dieser Stelle in "Wüstenblume", ebenfalls aus dem Zimmer gegangen. Manchmal finde ich das sehr schade, wenn man einen guten Film sieht und dann kommt eine solche Szene. Ich finde das muss nicht sein und ich habe keine Ahnung was die Macher damit bezwecken wollen (bei "Wüstenblume" ist das klar).
Ich selbst kenne viele Filme und schaue auch immer wieder Filme, in denen ziemlich brutale Szenen vorkommen. Eigentlich stört mich das nicht besonders. Ich weiß, dass es sich dabei um eine gespielte Filmszene handelt und dies nicht wirklich passiert oder passierte. Dennoch sind tatsächlich manche solcher Filmszenen wirklich übertrieben brutal dargestellt oder einfach unnötig.
Den Film Wüstenblume habe ich gestern nicht komplett gesehen und weiß darum nicht, um was für eine Szene es sich handelt. Allerdings denke ich, dass der Regisseur dies schon so gewollt hat, denn sonst hätte er sie nicht in den Film gebracht. Wahrscheinlich will er dadurch das Schicksal dieser Dame einfach noch besser darstellen.
Ich habe mir den Film „Wüstenblume“ auch angesehen und bin nicht hinausgegangen. Es war schon ziemlich schockierend und bewegend, wie Waris über ihr Schicksal berichtete und über den Tod ihrer zwei Schwestern, wobei eine bei der Beschneidung verblutete und die andere bei der Geburt eines Kindes mit diesem starb, weil das Kind nicht aus dem Bauch heraus konnte. Die primitiven Verhältnisse bei der Beschneidung auf einem Felsplateau von einer alten, schmuddelig aussehenden Frau, die das kleine Mädchen noch böse anschrie, als es vor Schmerzen jämmerlich weinte und schrie, waren erschütternd.
Über die Beschneidung der afrikanischen Frauen hatte ich durch das Hilfsprojekt „Menschen für Menschen“ schon viel erfahren, das der Schauspieler Karlheinz Böhm gegründet hatte. Er war in Äthiopien durch dieses Projekt bekannt. So hatte er auch erfolgreich dafür gekämpft, dass in Äthiopien sowohl die Beschneidung der Kinder, als auch die frühe Heirat der Kinder verboten wurde. Er selbst hat eine äthiopische Frau.
Im obigen Film ging es um Somalia, einem Nachbarland Äthiopiens. Diese Frauen müssen ihr Leben lang die schlimmsten Qualen ertragen, was auch in dem Film zum Ausdruck kam. Für uns ist es unverständlich, dass eine Mutter ihren Töchtern solch eine Verstümmelung antut und damit unendliches Leid über sie bringt. Aber dort ist die Tradition so stark verwurzelt, dass sich niemand gegen sie aufzulehnen wagte. Weil keiner geächtet werden wollte. Dass sich die Lage der afrikanischen Mädchen und Frauen langsam bessert, ist eine dankenswerte Errungenschaft und auch solchen Projekten zu verdanken wie „Menschen für Menschen“.
Es wird schon lange Zeit, dass solche finsteren Traditionen langsam und wirkungsvoll aufgeweicht werden und den Menschen ein anderes Leben geboten wird. Auf diesem Gebiet ist noch viel Aufklärung nötig.
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