Risiken am Arbeitsplatz- wie bewertet ihr sie?

vom 26.08.2012, 02:56 Uhr

Diese Woche wurde im Kölner Zoo eine Tierpflegerin durch einen Tiger getötet. Mehr dazu findet ihr hier: klick. Klar hat jeder Beruf seine Risiken. Im beschrieben Fall, wurde die Tierpflegerin aber außerhalb des Käfigs und somit außerhalb der Gefahrenzone angegriffen und getötet. Oder seht ihr das in dem Fall als Berufsrisiko an?

Wie seht ihr generell die Risiken in eurem Beruf? Wie weit sollten Sicherheitsmaßnahmen gehen? Wie sichert ihr und euer Arbeitgeber euch ab?

» Fugasi » Beiträge: 1877 » Talkpoints: 1,33 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Man hat im Leben immer Risiken. Der Tiger hätte auch einen Besucher angreifen können. Man kann auch zu Hause beim Fenster putzen von der Leiter fallen.

In jedem Beruf gibt es Vorschriften, die das Risiko minimieren, von der Helmpflicht auf der Baustelle bis zum Bleischutz beim Röntgen. Dies ist bei jedem Arbeitsplatz geregelt. Ich hatte bei meiner vorletzten Firma einen reinen Computerarbeitsplatz, wo eigentlich nicht viel passieren kann. Trotzdem wurde in regelmäßigen Abständen kontrolliert, dass die Kabel ordentlich verlegt sind, dass wir im Büro keine Kaffeemaschine hatten und dass die Steckdosen fest waren. Bei meiner letzten Firma mussten wir jährlich am Computer eine kleine Schulung über Sicherheit am Arbeitsplatz machen. TEOX hieß das. Da wurden Normen abgefragt, wir mussten Gefahrenstoffe lernen, obwohl solche gar nicht in der Nähe waren, und erste Hilfemaßnahmen zumindest theoretisch am Bildschirm erlernen.

Jedes Unternehmen mit Betriebsrat hat einen Sicherheitsbeauftragten, der sich um die Sicherheit am Arbeitsplatz kümmert. Natürlich bergen manche Berufe, wie beispielsweise auf dem Bau, mehr Gefahren als andere. Mein letzter Beruf war eigentlich von der Tätigkeit her ungefährlich, aber es gab eine steile Treppe mit schmalen Stufen, bei der ich immer Angst hatte zu stürzen. Oft passiert irgendetwas, an das man gar nicht denkt, weil es nichts mit dem Arbeitsplatz selber zu tun hat, sondern eher mit dem Umfeld.

Ich denke, dass man die Gefahren auch kennt. Wenn man Tierpfleger im Raubtiergehege ist, weiß man um die Gefahren. Dass der beschriebene Vorfall außerhalb des Geheges passiert ist, ist eigentlich eher typisch, weil man ja besonders aufpasst, wenn man die Gefahren kennt und außerhalb sorgloser ist.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Es gibt viele Berufe, die ein gewisses Risiko beinhalten. Auch in meinem Beruf in der Apotheke gibt es gewisse Risiken, die beachtet werden müssen. Wenn wir z.B. Rezepturen mit giftigen Inhaltsstoffen zusammen mischen, ist es zu unserem Schutz natürlich notwendig, dass wir bei der Verarbeitung der Stoffe Schutzkleidung, wie in dem Fall Handschuhe und einen Mundschutz tragen. Darauf wird bei uns auch von Seiten des Chefs geachtet, damit wir uns keiner Gefahr aussetzen.

Ein Mal pro Jahr findet bei uns auch eine Schulung statt, an der alle Mitarbeiter verpflichtet sind, teilzunehmen. Darin geht es dann um den Brandschutz. Es wird erklärt, wie im Falle eines Feuers zu reagieren ist und wo die Feuerlöscher zu finden sind. Damit wird eben gewährleistet, dass wir uns im Ernstfall richtig verhalten und uns nicht selber in Gefahr begeben.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Arbeitnehmer und Arbeitgeber sollten im Beruf immer vermeiden, bestimmte Regeln für den Umgang zu haben, um Risiken zu reduzieren. Beispielsweise sollten Schweißer immer ihre Haare am Ende zusammengebunden haben, damit sie nicht in die Maschine geraten. Allerdings ist es auch wichtig, solche beruflichen Risiken durch eine Haftpflichtversicherung abzusichern. Eine solche Versicherung ist nicht teuer und sie deckt alle Sach- und Personenschäden ab. Sie kann nützlich sein, wenn man an seinem Arbeitsplatz beispielsweise eine Rechenmaschine versehentlich herunterwirft und zerstört.

» AnZwe24 » Beiträge: 38 » Talkpoints: 0,89 »



Also, so wie ich das heute in der Sonntagszeitung gelesen habe, war die Pflegerin in einen Teil des Geheges gegangen, wo sie sich zu dem Zeitpunkt nicht hätte aufhalten dürfen, weil der Tiger dort Zugang hatte. Da es sich um eine Wildkatze handelte, musste damit gerechnet werden, dass sie Menschen anfällt. Weil die Pflegerin unachtsam war, verlor dieses schöne Tier sein Leben. Das finde ich nicht gerecht. Aber vielleicht war der Tiger auch sehr unglücklich hinter den Käfigstäben, wo er sein Leben verbringen musste, statt in der freien Natur.

@anlupa, der Tiger konnte keine Besucher angreifen. Er war in einem abgeschlossenen Gehege. Nur die Unachtsamkeit der Pflegerin hat beiden das Leben gekostet.

In jedem Beruf müssen die Richtlinien der Sicherheitsmaßnahmen beachtet werden. Diese Pflegerin hat ihren Tod selbst verschuldet. So wie in einer Bank die Sicherheitsvorschriften zu beachten sind, ist es in Geschäften, in Postämtern oder Spielhallen ebenso. Die Sicherheit der Menschen hat immer Vorrang vor Geld. Im einzelnen werden überall Maßnahmen getroffen und besprochen. Nur ob im Moment der Gefahr bei einem Überfall all das so gegenwärtig ist, muss man abwarten.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Als Berufsrisiko sehe ich das in gewisser Weise schon, wenn es um den Vorfall im Kölner Zoo geht, an sich aber ist das Unglück dadurch ja nicht passiert, es war Nachlässigkeit, weil die Pflegerin einfach vergessen hatte das Tier einzusperren. Wie das passieren kann, ist für mich schwer nachzuvollziehen und mit einem Berufsrisiko hat das dann für mich nichts mehr zu tun. Es gehört nun mal Vorsicht und Respekt vor den Tieren dazu, wenn man sich einen solchen Job aussucht und daher ist es auch nicht zwingend die Schuld des Zoos, dass sowas passiert ist.

Ich selbst werde bald mit einem Chemiestudium anfangen, arbeite derzeit aber noch als Aushilfe an einer Tankstelle.Ich finde schon, dass man hier abgesichert ist, viel mehr kann man an sich auch nicht machen. Wird man angefallen, gibt es unter dem Tresen eben einen Knopf, den man drücken kann und mehr Möglichkeiten zur Absicherung kann man auch nicht anordnen, wie ich finde, was sollte man denn noch machen? Ich fühle mich an sich aber auch nie irgendwie unsicher dort, ich denke, da gibt es schlimmere Berufe.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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