Krank zur Arbeit gehen?
Es kommt einfach auf die Krankheit und das allgemeine Wohlgefühl an. Ich gehöre zu den Leuten, die sich auch eher ungern zum Arzt bewegen, wenn sie mal etwas haben und sich dann eben arbeitsunfähig melden müssen. Das kommt bei mir wirklich nur in Ausnahmefällen vor und ich versuche mich dann auch immer so auszuruhen, dass es mit der Arbeit doch klappt. Nun bin ich allerdings auch nur drei Stunden am frühen Morgen im äußersten Fall beschäftigt, so dass ich also genügend Zeit habe, mich zu regenerieren. Anders sähe es zweifelsohne aus, wenn ich nun mehr Stunden am Tag zu tun hätte und ich definitiv nichts auf die Reihe bekommen würde.
Selbst bei meiner Selbständigkeit bin ich auch an "schlechten" Tagen zur Arbeit gegangen. Es gab nur eine Ausnahme, da ging bei mir auch gar nichts mehr und es war relativ am Ende. Allerdings wusste ich da noch nicht, dass ich dort bald gar nicht mehr aufzutauchen hätte und keine Ahnung, ob dies dann ein Grund war, die Betreuung einzustellen. Jedenfalls war ich da das erste Mal nach über zwei Jahren so richtig krank gewesen, ansonsten ging es mir doch relativ gut.
Auch bei einer anderen Arbeitsstelle war es so, dass ich mich mit Fieber zur Arbeit geschleppt habe. Man hat mich dann aber umgehend wieder nach Hause geschickt, weil man es mir schon 10 Kilometer gegen den Wind angesehen hat, dass es mir nicht gut geht. Und gerade bei Fieber, Durchfall/ Magen-Darm und solche Geschichten bleibe ich lieber zu Hause. Ich suche es mir ja nicht aus und wenn man eben nun mal krank ist, ist man krank. Was kann ich dazu? Sicherlich habe ich ein schlechtes Gewissen, aber was soll ich tun?
In dem vom Threadersteller berichteten Fall würde ich wohl auch zu Hause bleiben. Ein miserables Gefühl kann ja wohl nicht zu einer erfolgreichen Arbeit führen und Kommentare wie "Urlaubnehmer" und solchen Blödsinn würde ich ignorieren, vor allem, wenn man sonst immer seine Pflicht getan hat und eben auf der Arbeit alles gegeben hat. Wo kämen wir denn dahin, aus schlechtem Gewissen und trotz Krankheit arbeiten zu gehen? Ja, viele Leute haben inzwischen Angst vor Verlust des Arbeitsplatzes und auch die Praxisgebühr tun ihr Übriges dazu. So richtig ist das nicht, immerhin kann Leistung nur gebracht werden, wenn es einem so richtig gut geht und hier ist es ja nicht der Fall.
Bei mir ist das Thema auch gerade aktuell. Eine liebe Kollegin hat sich krank auf die Arbeit geschleppt und hat mich und eine andere Kollegin dabei angesteckt (zumindest ist davon auszugehen, wirklich nachweisen kann man es ja nun nicht). Als die „Ansteckerin“ im Krankenschein war ging es bei mir los. Ich dachte, ich komme mit ein bisschen Schnupfen davon und bin auch brav zur Arbeit weil mich eine Triefnase noch nie davon abgehalten hat zu arbeiten. Das Ende vom Lied ist, dass ich jetzt richtig in den Seilen hänge und die Kollegin, die uns ihre Viren verpasst hat und aus dem Krankenschein zurück ist, jetzt auch wieder flach liegt. Da haben wir den Salat.
Jetzt sind also insgesamt 3 Mitarbeiter unserer Abteilung außer Gefecht gesetzt, macht circa 50 %. Natürlich tut es mir leid, dass die Kollegen, die der Virusattacke standgehalten haben jetzt einen Teil meiner Arbeit mitmachen müssen. Und der Gedanke an die Berge von Arbeit die mich erwarten wenn ich aus dem Krankenstand komme, macht mich auch nicht gerade froh. Aber was würde es mir bringen mich ins Büro zu schleppen, noch mehr Leute anzustecken, doch nicht wirklich produktiv arbeiten zu können weil der Schädel brummt und ich mich fühle als müsste ich jeden Moment tot umfallen? Vermutlich würden sich Fehler einschleichen und ich bräuchte für jeden Handgriff doppelt so lange wie sonst. Außerdem zieht sich eine Erkrankung auch bedeutend länger hin wenn man sich nicht ausruht, und unter Umständen riskiert man Spätfolgen.
Im Grunde bringt es also niemandem etwas wenn man sich krank zur Arbeit schleppt. Und ich bin auch mittlerweile auf dem Standpunkt, dass meine Gesundheit vorgeht. Es fragt nämlich kein Schwein danach ob ich Spätfolgen riskiere – und meine Arbeit erledige ich wenn ich wieder fit bin. Und dann aber auch richtig.
Also ab zum Arzt und dann nach Hause ins Bett. Und: Gute Besserung!
Ich bin auch schon zur Arbeit gegangen, obwohl ich erkältet war und ein Mal sogar auch Fieber hatte. Ich kenne es auch von mir, dass ich ungern wegen einer Erkältung zum Arzt gehe und mich krankschreiben lasse. Zum Glück bekomme ich die Erkältung aber meist an Wochenenden, so dass ich Montags wieder halbwegs fit zur Arbeit erscheinen kann. Wenn man sich aber richtig schlecht fühlt, macht es meiner Meinung nach aus mehreren Gründen absolut keinen Sinn, sich zur Arbeit zu schleppen.
Man kann sich dann nicht wirklich gut konzentrieren, arbeitet langsamer und es besteht auch immer die Gefahr, dass dadurch Fehler passieren. Außerdem besteht immer die Gefahr, dass man Kollegen ansteckt, denen es dann auch passieren kann, dass sie krank geschrieben werden. Am Ende ist eigentlich allen mehr geholfen, wenn man sich vom Arzt eine Krankmeldung holt und sich erst mal einige Tage auskuriert, bevor man wieder mit frischem Elan an die Arbeit geht.
Krank zur Arbeit zu gehen, ist das Schlechteste, was man machen kann. Durch Husten, Schnupfen und dergleichen werden andere Mitarbeiter nur unnötig angesteckt und belastet. Wenn man selbst eine ernsthafte Grippe hat, steckt man ebenfalls andere an. Das muss und darf nicht sein. In solch einem Fall ist ein sofortiger Arztbesuch fällig. Das Auskurieren einer solchen Grippe oder Erkältung dauert schon ein paar Tage. Die muss man eben zu Hause ertragen, auch wenn es schwer fällt. Natürlich ist es sehr belastend, wenn eine Menge Arbeit zu erledigen ist und die bleibt liegen, bis man zurückkommt.
Wenn du als kranker Arbeitnehmer weiter arbeitest, muss dich der Chef nach Hause schicken. Das ist Vorschrift. Selbst wenn dich jemand ärgert oder neckt, dass du Urlaub gemacht hast, muss man sich nichts daraus machen. Wer krank ist, kann nicht arbeiten und muss zu Hause bleiben. Tatsächlich wird in Deutschland nicht mehr so viel krank gefeiert. Jeder hat Angst um seinen Arbeitsplatz. Aber wegen einer vorübergehenden Krankheit kann man nicht einfach gekündigt werden. Manche Mitarbeiter haben das Krankfeiern früher auch übertrieben. Oft wurde der Wochenanfang für das Fernbleiben von der Arbeit ausgesucht. Das viel langsam auf.
Ich gehe meistens einfach zur Schule/Arbeit. Ich neige auch dazu, länger krank zu sein, und da ist im Bett liegen eh nicht immer das beste. Wenn ich zur Schule gehe habe ich wenigstens frische Luft und wenn es mir da schlecht geht, kann ich immer noch wieder nach Hause. Teilweise bin ich länger als einen Monat krank, das kann man nicht immer im Bett verbringen. Einfach morgens einen Kamillentee aufbrühen, was gesundes zum Essen einpacken und ab dafür.
Vor allem mit meiner so gut wie chronischen Blasenentzündung habe ich gemerkt, als ich ein halbes Jahr nicht gemacht habe, war sie total schlimm, als ich immer zu Hause hockte. Jetzt wo ich arbeiten gegangen bin und jetzt wieder zur Schule gehe, sind die Probleme nicht mehr so groß. Na ja, aber es kommt ja auch darauf an, was man macht. Büroarbeiten im kleinen Raum sind natürlich jetzt auch nicht wirklich Gesundheitsfördernd, Mechanikerarbeiten ebenfalls. Ich war viel draußen an der Luft und jetzt immer noch.
Es kommt in meinem Fall ganz darauf an, wie ich mich fühle, denn bei einem heftigen grippalen Infekt oder wenn generell Fieber im Spiel ist, kann ich mich nicht konzentrieren und bin ziemlich schwach und wackelig auf den Beinen, sodass ich einerseits sehr langsam beim Arbeiten bin, andererseits aber auch meine Fehlerquote enorm steigt, weil ich mich kaum konzentrieren kann. Es ist dann auch alles sehr anstrengend und ich laufe Gefahr, andere Kollegen oder meinen Arbeitgeber anzustecken, was ich für nicht sinnvoll halte. Auch mutet man sich sicherlich nicht selten doch zu viel zu, wenn man auf diese Weise krank zur Arbeit geht, weil der Körper in solchen Phasen einfach eine Schonung braucht, um gegen die Viren anzukommen. Geht man arbeiten oder schont man sich generell nicht, dann übernimmt man sich nicht selten und schadet dem eigenen Genesungsverlauf, was ja wiederum alles andere als sinnvoll ist.
Wenn ich allerdings eine Mittelohrentzündung habe, wie im letzten Winter, dann gehe ich auch zum Arbeiten, denn diese Erkrankung schwächt mich nicht wirklich ab, sie ist nur schmerzhaft und schränkt mich in Sachen Hören ein. Da der Hauptteil meiner Arbeit darin besteht, Diktate zu schreiben, kann das natürlich absolut hinderlich sein, aber solange ich noch etwas hören kann, was aus den Kopfhörern kommt, setze ich mich der Arbeit dann doch aus. Meine Mittelohrentzündung ist für niemanden ansteckend und ich fühle mich dann eben meistens auch nicht schlapp. Sollte es schmerzhafter sein, dann nehme ich eben auch mal eine Schmerztablette und ich bekomme darüber hinaus ohnehin eine Behandlung in Form von Tabletten, die meine Mittelohrentzündung ausheilen sollen und das auch schaffen. Einen Grund, mit einer solchen Erkrankung nicht zur Arbeit zu gehen, kann ich in der Regel in meinem Fall nicht erkennen, weil ich mich eben nur wenig eingeschränkt fühle. In heftigeren Verlaufsfällen nehme ich aber auch hier die Möglichkeit an, ein paar Tage zu Hause zu bleiben, bis es besser ist und ich wieder leistungsfähig bin.
Während meiner Ausbildung wurde praktisch auch erwartet, dass man zur Arbeit geht, auch wenn man noch so krank ist. Es gab immer Modenschauen und in den Wochen davor war es üblich, dass reichlich Überstunden gemacht wurden. Die Lehrlinge haben meistens nur drei bis vier Überstunden täglich gemacht, die anderen Angestellten mussten auch schon mal bis Mitternacht oder noch länger bleiben. Wenn da jemand krank war, wurde erwartet, dass er dennoch kam und auch die ganzen Überstunden mitmachte. Wer krank war, auch wenn gerade keine Modenschau anstand, konnte in jedem Fall mit dummen Sprüchen rechnen. Es spielte dabei auch keine Rolle, warum jemand fehlte. Jedem, der krank war und fehlte, wurde unterstellt, dass er sowieso nur blau macht und es wurde grundsätzlich von zwei der Meisterinnen und auch von zwei Gesellinnen über diese Person hergezogen. Das Betriebsklima war schlecht und ich habe es sehr häufig erlebt, dass Leute krank zur Arbeit gegangen sind, weil sie sich den anschließenden Stress nicht antun wollten. Ich habe während der Ausbildung durchaus mal gefehlt, wenn ich krank war. Aber es kam eben auch vor, dass ich trotzdem hingegangen bin.
Ich habe in einem Nebenjob vor der Ausbildung und danach bei Jobs und Praktika in der Pflege nie wieder so ein schlechtes Betriebsklima erlebt und in den meisten Jobs wäre man wohl eher weniger erfreut, wenn sich jemand krank zur Arbeit schleppt. Gerade im Gesundheitsbereich kann es schnell zu Problemen kommen, wenn jemand beispielsweise mit einer Erkältung zur Arbeit geht. Die Patienten, die ohnehin schon gesundheitlich angeschlagen sind, könnten darunter noch mehr leiden als die Kollegen, die keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen haben. Aber auch die Kollegen können sich natürlich anstecken und im schlimmsten Fall müssen dann mehrere Leute krank feiern, nur weil einer krank zur Arbeit erschienen ist.
Es gibt natürlich auch Probleme, bei denen man nicht direkt fehlen muss. Wenn man nicht ganz gesund ist, die eigenen gesundheitlichen Einschränkungen aber nicht ansteckend sind, kann man sicher auch zur Arbeit gehen, solange man sich einigermaßen wohlfühlt. Wenn mir die Arbeit sehr viel Spaß macht und ich auch viel zu tun habe, würde ich auch zur Arbeit gehen, obwohl ich mich vielleicht nicht ganz so gut fühle. Voraussetzung wäre natürlich, dass ich in der Lage bin, meine Arbeit trotzdem gut zu machen. Aber ich würde eben auch nicht um jeden Preis zur Arbeit gehen, wenn ich damit andere Leute gefährden würde.
Da du stark erkältet bist, solltest du dich wirklich krankschreiben lassen. Zum einen fühlst du dich nicht wohl genug und zum anderen könntest du jemanden anstecken. Das sind zwei Argumente, die in jedem Fall dagegen sprechen, in diesem Zustand arbeiten zu gehen. Wenn deine Kollegen dich anschließend mit komischen Kommentaren bedenken, musst du darüber stehen oder sie einfach mal fragen, ob sie sich gerne bei dir angesteckt hätten. Irgendwann wird jeder mal krank. Vielleicht fragst du deine Kollegen einfach mal, wenn es bei ihnen mal soweit ist, ob sie ihren „gelben Urlaub“ denn in vollen Zügen genossen haben. Das ist zwar auch nicht unbedingt toll, aber es zeigt diesen Leuten vielleicht, dass nicht nur sie zu diesen Unterstellungen in der Lage sind.
Ich würde daheimbleiben denn, wenn du in die Arbeit gehst, dann besteht immerhin die Möglichkeit, dass du dich noch schlimmer erkältest und außerdem was bringt es dir denn in die Arbeit zu gehen, wenn du krank bist? Wenn man krank ist, kann man doch weit nicht so gut arbeiten wie, wenn man gesund ist.
Also ich würde auf keinen Fall in die Arbeit gehen. Auch wenn du Schuldgefühle hast, dass du deinen Kollegen einen Tisch voll Arbeit hinterlässt, für dich ist es besser, wenn du dich auskurierst und erst wieder arbeiten gehst, wenn du gesund bist. Denn wenn du gesund bist, kannst du auch mehr Arbeit in einer Zeit erledigen, die du, wenn du krank bist, für weniger Arbeit benötigst. Also bleib am Besten zu Hause und gehe erst, wenn du wieder fit bist, arbeiten.
Gute Besserung!
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