USA: 79 Kinder aus der Prostitution befreit

vom 26.06.2012, 20:10 Uhr

Hier habe ich einen Link für euch zu einem sehr interessanten Video. In den USA wurde zum Schlag gegen die Kinderprostitution ausgeholt. Es gab landesweite Razzien, in 57 amerikanischen Städten. Dort wurden dann über 100 Zuhälter festgenommen und 79 minderjährige Prostituierte befreit.

Das war aber alles nur ein Tropfen auf dem heißen Stein, denn in Amerika werden jährlich 100.000 Kinder zur Prostitution gezwungen. Oftmals verspricht man ihnen eine sichere Unterkunft und viel Geld. Dazu kommt, dass viele Kinder von zu Hause abhauen und dann ihr Leben finanzieren müssen. Einige verlieben sich auch in ihren Zuhälter.

Ich finde, dass es schon mal ein Schritt in die richtige Richtung ist, aber dass noch viel mehr getan werden muss. Das sich Kinder prostituieren müssen ist eine Tatsache, die behoben werden muss. Kinder müssen vor solchen Leuten beschützt werden.

Was sagt ihr dazu? Meint ihr man, bekommt das irgendwann wieder in Griff oder wird es so was immer geben? Können diese Kinder noch ein normales Leben führen?

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich vermute leider, dass es immer wieder solche Fälle geben wird. Die Menschheit wird ja nicht geringer und es wird immer wieder Menschen geben, die sich nicht dafür interessieren, dass sie Menschenleben einfach so zerstören. Es ist ein großartiger Erfolg, der da in den USA passiert ist, aber es ist nur die Oberfläche, an die gekratzt wird. Um weiter nach unten zu gelangen, muss sehr viel passieren. Und wenn dann ein Ring zerschlagen wurde, haben zwei andere wieder aufgemacht. Was ist heutzutage noch normal? Viele von diesen Kindern und Jugendlichen werden das Leben nicht mehr in den Griff bekommen. Nur wenige werden damit leben können, aber nie vergessen. Dementsprechend, wie sie damit umgehen, werden sie das restliche Leben meistern können.

» davinca » Beiträge: 2246 » Talkpoints: 1,09 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Grundsätzlich ist natürlich jeder erfolgreiche Schlag gegen solche Kriminellen Organisationen eine gute Sache. Jedoch befürchte ich dass es eben wie schon geschrieben nur ein Tropfen auf den heißen Stein ist. Es fühlt sich ein wenig an wie der mythische Kampf gegen die Hydra, du schlägst einen Kopf ab und es wachsen zwei Köpfe nach. Jedoch sollte man trotzdem mit aller härte gegen solche Menschenhändler und auch andere Kriminelle vorgehen um zu zeigen dass man nicht aufgegeben hat.

» Flasssh » Beiträge: 373 » Talkpoints: 9,68 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Die Frage ist auch inwieweit es die betreffenden Kinder als ein Verbrechen ansehen, welches ihnen angetan wird. Das Wort Zwangsprostitution an sich ist zunächst einmal eine mediale und politische Konstruktion, sprich "unsere Sicht" auf die Sache, die dort stattfindet.

Es kann sich hierbei größtenteils um Personen handeln, die keine Alternativen kennen, die vielleicht keinen Bildungszugang haben/hatten und nur diesen Weg gehen können. Deshalb wäre es für sie in dem Sinne kein Zwang, sondern die einzige Möglichkeit. Solche Razzien sind natürlich positiv zu bewerten, weil auf diese Weise solche Angebotsquellen ausgelöscht werden können. Auf der anderen Seite ist das natürlich nicht DER Weg, um diese Art der Prostitution zu verhindern. Hierbei müssen definitiv präventive, und das heißt politische, Maßnahen ergriffen werden. Maßnahmen, die sich darum bemühen andere Perspektiven zu ermöglichen. Leider kann ich nur in allgemeinen Sätzen sprechen, weil mir explizite Beispiele dazu fehlen, wie ein betreffendes Kind in eine solche Lage kommt. Jedoch ist, glaube ich, "mangelnde Perspektivlosigkeit" ein Schlagwort, welches nicht zu verachten wäre.

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» esprit*87 » Beiträge: 456 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Prostitution - oder das älteste Gewerbe der Welt - wird es wohl solange geben, solange es in der Welt zu (sozialen) Machtgefällen kommt. Immer dann, wenn eine Person eine Machtposition gegenüber Dritten inne hat, wird es auch dazu kommen, seine Arbeitskraft bis hin zu seinem Körper aufgeben bzw. anbieten zu müssen. Das ist also schon eine gesellschaftliche Systemfrage. Und nachdem keine Alternativen in Sicht sind, wird es wohl immer zu solchen Geschäftsmodellen kommen.

Das jetzt Kinder und Jugendliche betroffen sind, hat sicher weitergehende Gründe. Angefangen von der banalen "Nachfrage" über die Perspektivlosigkeit der Kinder/Jugendlichen bis hin zur kulturellen/sozialen Ausprägung. Denn die Ächtung der sexuellen Ausbeutung von Jugendlichen ist ja eher eine neuere Errungenschaft. So war ja sogar in den 70er Jahren der Besitz und der Vertrieb von Kinderpornographie nicht mal verboten! Auch sind die verschiedenen Altersgrenzen eher willkürlich und bewegen sich weltweit irgendwo zwischen 18 und 21 (teilweise auch 23) Jahren. Erst danach dürfen die dann Erwachsen auch den Körper verkaufen. Wobei es sicher Regionen in der Welt gibt, in der auf Grund von fehlendem Bewusstsein auch jüngere Prostituierte toleriert werden und die entsprechenden gesetzlichen Vorgaben auf Grund von internationalem Druck erlassen wurden.

Das Vorgehen bzw. der Mini-Erfolg in den USA im konkreten Fall ist sicher begrüßenswert. Aber eben tatsächlich eher der Tropfen auf den heißen Stein. Man darf bei solchen Meldungen aus Übersee leider nicht vergessen, dass das Thema auch ganz aktuell in Europa ist. Und sogar in Deutschland! Schließlich hat sich die Welt auch nach dem Film "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" nicht wirklich verbessert und ich wage die Behauptung, dass es in jeder bundesdeutschen Großstadt entsprechende Orte gibt, an denen auch Minderjährige ihre "Dienste" anbieten. Wir müssen dabei nicht darüber Diskutieren, dass das definitiv nie ohne Druck von "Zuhältern" geschieht. Oder aber durch die Verlockung der scheinbar schnellen Erhöhung seiner Kaufkraft. Was da dann grundsätzlich dagegen getan werden könnte, kann ich selbst leider nicht mal im Ansatz beschreiben.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Da wo Menschen sind, wird immer auch ein gewisses Maß an krimineller Energie zu finden sein. Verhindern können wird man meiner Meinung nach nicht, dass solche Fälle auch in Zukunft passieren.

Vielleicht lässt sich aber die Zahl solcher Verbrechen reduzieren, indem Sozialarbeit in problembehafteten Familien geleistet wird, damit Kinder nicht von zu Hause weglaufen. Generell ist der Zusammenhalt in Familien sehr wichtig und eigentlich kann man sein Kind heutzutage kaum alleine irgendwo hinlassen.

Für die betroffenen Kinder wird das Verarbeiten des Erlebten natürlich schwierig werden. Wie schwierig es wird, hängt natürlich vom jeweiligen Charakter, aber auch vom Ausmaß des Erlebten selbst ab. Nur mit umfangreicher und sensibler psychologischer Betreuung kann den Kindern eine Zukunft mit Perspektiven zurück gegeben werden.

» stewii24 » Beiträge: 55 » Talkpoints: 28,05 »


Tolle Aktion in den USA, wenigstens ein kleiner Erfolg, da es weltweit sicherlich unermesslich ist betreffs Prostitution von Kindern.

Leider denke auch ich, dass es dies heute, morgen und auch in vielen Jahren geben wird. Es ist teilweise eine freiwillige Wahl, um Geld zu verdienen, aber diese nicht gerade kleine Geldeinnahme mit Kindern dient immer dem kommerziellen Denken gewisser Leute, egal ob erfolgreicher Geschäftsmann oder ein Krimineller. An das Leiden der armen Kinder, will man gar nicht denken. Auch wenn sie sich vielleicht nach einer gewissen Zeit demütig in ihr Schicksal fügen, aber danach meistens kein normales Leben führen werden können. Dies prägt die meisten schon sehr. Es wird immer gewisse Problembürger geben, die nicht ein geregeltes Leben, auch mit Arbeit führen, und so suchen sie eben nach dem schnellen Geld verdienen, ohne selbst zu arbeiten. Aber am allerschlimmsten finde ich, wenn dies noch die Eltern der Kinder freiwillig tun, um noch ein paar Bierchen und Schnäppchen mehr zu trinken. Leider ist es so, dass es aus diesen Gründen auch getan wird. Die eigenen Kinder werden dann dafür angeboten. An solche Situationen darf ich gar nicht denken, da könnte ich mich vergessen.

Es ist deshalb sehr wichtig, dass man auch mal den Mut hat, wenn man einen Verdacht hat, ein Gespräch mit den Behörden zu führen und vor allem auch darauf zu achten, ob dem nachgegangen worden ist. Man sollte trotzdem noch mal ab und zu einen Blick in die Richtung werfen und weiter beobachten, denn die Behörden werden sehr oft getäuscht. Man hat es ja in letzter Zeit sehr oft in den Medien gehört, dass Kinder noch hätten leben können, wenn die Ämter dem Hinweis nachgegangen wären. Unverantwortlich.

» micki » Beiträge: 126 » Talkpoints: 64,70 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Es ist erschreckend, dass immer noch so viele Kinder missbraucht und prostituiert werden. Regelmäßige Razzien und Kontrollen sind daher unerlässlich. Auch danach muss der Schutz der Kinder weiter gegeben sein. Diese Zuhälter sollten meiner Meinung nach sehr hart bestraft werden.

Auch ich habe erst einen furchtbaren Film über Menschenhandel gesehen und kann mir vorstellen, was diese Kinder fühlen und dass sie ein Trauma erleiden. Von daher sollte man immer die Augen offen halten und diesen Kindern helfen.

Ich kann nicht verstehen, wie ein Mensch so profitgeil sein kann, dass er das Leben dieser jungen Lebewesen zerstört und sie vielleicht lebenslang traumatisiert. Ich glaube nicht, dass das eine gute Mutter selbst ihrem Kind antut, ich stelle mir vor, dass das Kind irgendwo entrissen, mitgenommen und im Hinterzimmer versteckt gehalten wird.

Wie kann das einen erwachsenen Menschen mit gesundem Menschenverstand nicht ekeln, ein kleines unschuldiges Kind zu vergewaltigen (anders kann man das nicht nennen)? Menschenhandel im Allgemeinen ist eine schreckliche Straftat.

» crazykris1 » Beiträge: 605 » Talkpoints: 37,24 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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