Neu im Kindergarten und nun Probleme

vom 05.11.2008, 14:35 Uhr

Hallo,
Ich habe mal eine Frage. Und zwar ist meine kleine Nichte 3 Jahre alt und ging vor kurzem zum 1. Mal in den Kindergarten. Bis dahin hat sie sich darauf sehr gefreut und schwärmte mir immer am Telefon davon vor, dass sie bald dahin geht, mit den Kindern dann spielt usw.. Eigentlich wollte meine Schwester eine Eingewöhnung machen, aber da die Kleine ohne Murren gleich in den Raum lief, sagte die Erzieherin zu meiner Schwester: "Na, das klappt ja super, Sie können ruhig schon gehen!". Gesagt getan, hat meine Schwester den Kindergarten dann ohne Probleme verlassen.

Als meine Schwester Mittags die Kleine abholte, sah sie sehr verweint aus und auch die Erzieherin sagte, sie habe den ganzen Vormittag nur geweint. Meine Schwester war erbost und hätte erwartet, dass man sie dann anruft, damit sie die Kleine abholen kann.

Naja, am nächsten Tag machte meine Nichte Theater, weinte und die Erzieherin sagte unfreundlich: "Wir wollen Geburtstag feiern und du weinst.". Meine Schwester gab die Kleine schweren Herzens ab, wollte gern noch ein bisschen bleiben, aber sie durfte nicht.

Das Ende vom Lied ist, dass die Kleine sich seitdem nicht mal mehr die Haare machen lässt, weil es ihr aufeinmal weh tut, und sie Morgens vor der Kita gespuckt und Durchfall hatte. Daraufhin war meine Schwester dann mit ihr beim Arzt und bekam Medikamente, denn zuerst hatte man den Verdacht auf Magen-Darm-Grippe.

Die Medizin wirkt jedoch nicht und meine Nichte hat nun einen sehr unruhigen Schlaf, sagt oft im Schlaf, dass sie nicht in die Kita will und ab halb 6 morgens spuckt sie. Dabei weiß sie, dass sie nicht mehr in die Kita muss am nächsten Tag.Da die Medizin nicht anschlägt, waren sie wieder beim Arzt und der meinte, es hängt wohl mit der Kita zusammen. Sie will nicht dahin und der Körper reagiert mit Erbrechen und "Albträumen" darauf. Sie darf somit erstmal nicht in die Kita, weil es wohl laut Arzt chronisch werden könnte.

Ich hab sowas noch nicht bei einem Kind erlebt, geschweige denn davon gehört und meine Freundin ist selbst Erzieherin. Habt ihr sowas mit euren Kindern erlebt? Wenn ja, was habt ihr getan und wie seid ihr mit umgegangen?

Ich habe meiner Schwester jetzt geraten, sich eine andere Kita anzuschauen und die Kleine dort unterzubringen, aber mit Eingewöhnung. Also wo meine Schwester mit geht am Anfang und die Kleine nach einigen Stunden wieder mitnimmt.

» Ravensburger » Beiträge: 96 » Talkpoints: -0,13 »



Hallo!

Ich würde versuchen nachzuhaken, was in der KiTa vorgefallen ist. Denn ohne Grund macht ein Kind das nicht. Es gibt auch Kinder, die sich einfach dareinsteigern, wenn sie was unbedingt durchsetzen wollen und dann mit Erbrechen reagieren. Die Erzieherin hatte recht, wenn sie sagt, dass die Mutter gehen soll. In der Regel ist es für die Kinder schwerer, wenn die Mutter noch ein wenig bleibt und dann wollen sie erst recht wieder mit nach Hause.

Meine Kinder haben nie geweint, aber ich habe es baie anderen Kindern oft erlebt. Denn ich habe selber im Kindergarten gearbeitet. Da war auch einmal ein Kind dabei, dass sich sehr reinsteigerte und sehr weinte. Die Mutter wurde aber auch nciht angerufen, weil die Kinder sich das dann merken und erst recht weinen, weil sie wissen, dass sie dann mit ihrem Willen durchkommen.

Das Kind hat sich aber nach ein paar Wochen daran gewöhnt und hat sich auch nicht mehr so reingesteigert. Das Mädel hat auch erbrochen. Aber nur, weil es so geschrien hat, dass ihr selber dabei schlecht wurde. Konsequenz ist normalerweise alles, was man bei Kindern haben muss, die mit heulen und schreien durchsetzen wollen nicht in den Kindergarten oder die Tagesstätte zu gehen.

Bei dem Mädchen in deinem Fallbeispiel sollte aber doch nach einer anderen Kindertagesstätte ausschau gehalten werden und die Eingewöhnung am Nachmittag stattfinden. Die Mutter darf aber nciht den Fehler machen und ihr Kind zu Hause lassen, wenn sie es will. Sie muss konsequent sein. Sonst würde sie es nie schaffen, ihr Kind in den Kindergarten zu bekommen.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Hallo,
wie Dianmante schon sagt muss ja etwas vorgefallen sein in der Kita. Ein Kind ist nicht von heute auf morgen so verschreckt, wenn nichts vorgefallen wäre. Es muss ja nur an einer unfreundlichen Erzieherin liegen und wo gibt es denn sowas das die Eltern nicht erstmal da bleiben dürfen, also das ist auch schon sehr komisch und verdächtig wie ich finde. Denn jeder andere Kindergarten würde an den ersten paar Tagen sagen, dass die Eltern natürlich da bleiben dürfen ohne frage, denn das Kind muss sich doch erstmal daran gewöhnen.

Vielleicht wenn ihr noch eine andere Kita habt, würde ich es dort nochmal versuchen und vielleicht geht die Kleine mit viel mehr Lust in die Kita wenn sie sich dort wohler fühlen sollte als in der alten wo man nicht weiss was mit dem Kind gemacht wurde, das sie ständig angemacht worden ist von der Erzieherin sich zum Beispiel nicht so anstellen soll. Das bleibt in den kleinen Köpfen und verursacht dann solche Angst.

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» dauschi » Beiträge: 1246 » Talkpoints: 5,11 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich habe meinen Sohn schon mit unter einem Jahr in die Kinderkrippe gegeben und er hat sich dort sofort sehr wohl gefühlt und ist auch gerne dort geblieben. Ich habe aber bei einem kleinen Mädchen mitbekommen, dass sie sehr geweint hat und auch Angst hatte, deshalb blieb die Mutter zuerst mit im Raum, nach ein paar Tagen hat sie sich auf den Flur gesetzt, damit die Kleine jederzeit zu ihr konnte. Nach ein paar weiteren Tagen ging die Mutter in den Aufenthaltsraum der Erzieherinnen zum Lesen. Das ganze ging mehrere Wochen, bis die Kleine bereit war alleine in der Krippe zu bleiben.

Ehrlich gesagt finde ich es schon normal, dass ein Kind am Anfang weint und sich aufregt - die Frage ist alt vor allem, wie die Erzieherinnen darauf reagieren. Mit schimpfen, meckern, Vorwürfen etc. kommt man jedenfalls nicht sehr weit, die Erzieherinnen müssten eigentlich das Kind in den Arm nehmen und trösten und auch etwas ablenken. Wenn diese liebevolle Behandlung allerdings nicht von den Erzieherinnen kommt wundert es mich gar nicht, dass das Kind plötzlich mit Krankheiten reagiert vor lauter Angst.

Ich würde mich jedenfalls nach einer anderen Kita umschauen, wo eine Eingewöhnung möglich ist und vor allem auch den Erzieherinnen schildern, wie es dem Kind "beim letzten Mal" ging.

» Nicky14 » Beiträge: 743 » Talkpoints: 0,09 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Als erstes würde ich auch noch mal mit den Erziehern sprechen, was genau vorgefallen ist. Das mache ich auch heute noch, wenn meinem 5-jährigen, der mittlerweile 4 Jahre in die Kita geht, etwas quer liegt. Dabei würde ich aber nicht die Erzieher als Ursache des Übels sehen und dementsprechend auch in das Gespräch gehen. Auch bei meinem Sohn habe ich schon mehrfach erlebt, dass er sich in etwas hinein steigerte, dass für uns Erwachsene wirklich eine Kleinigkeit war. Mit dem Wissen um den "Vorfall" allerdings konnte ich auch mit meinem Sohn vernünftig darüber sprechen. Und so waren dann zunächst riesige Probleme schnell beseitigt.

Auch ich habe in der Zeit, die mein Sohn in die Kita geht, einige Kinder erlebt, die zunächst unbedingt in die Kita wollten, sich dann aber recht schwer damit taten. Wie Nicky schon schrieb, wäre es schon mal interessant zu wissen, wie die Erzieher darauf reagieren. Sicher steigern sich einige Kinder da in etwas hinein, aber die tun das doch nicht mit böser Absicht, die machen das meist aus echter Verzweiflung heraus. Und daran sollten sich meines Erachtens auch die Erzieher orientieren. Vorwürfe etc.helfen da wirklich nicht.

Bei uns wurde die Eingewöhnung übrigens wie geplant durchgezogen, obwohl mein Sohn am ersten Tag Freude strahlend in der Kita blieb. Allerdings war das Kind nach 45 Minuten völlig erschöpft. Einige Tage später hat er dann problemlos in der Kita gefrühstückt. Wenn die bisherige Kita dabei bleibt keine Eingewöhnung machen zu wollen, würde auch ich nach einer anderen Kita suchen.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Scheinbar war die Eingewöhnung in die Einrichtung einfach zu kurz gewesen und ich denke, man hat das Kind im Grunde überfordert, weil man es gleich am ersten Tag komplett allein gelassen hat und sich wohl die Erzieherin (war sie allein?) nicht gleich um den Neuling hat gekümmert oder auch kümmern können. Selbst, wenn der erste Moment gut läuft, so finde ich es besser, wenn man das Kind nach einer halben bis einer Stunde abholt oder man in der Zeit in der Nähe der Kita bleibt oder sogar in der Gruppe. Dann kann man die Zeit immer weiter steigern.

Ich finde es wichtig, auf die Körpersprache des Kindes zu achten und wenn es etwas Zeit braucht, auch dem Kind die Zeit zu geben. Mir ist bei der Kinderbetreuung die Eingewöhnung grundsätzlich sehr wichtig, vieles musste ich erst selbst erfragen, weil Kinder ja unterschiedlich sind und so findet auch die Eingewöhnung statt. Manche Kinder sind wirklich von Beginn an so weit, dass sie ohne Eltern in der Einrichtung bleiben und es dann keine Konsequenzen gibt, andere Kinder wiederum brauchen immer noch die Nähe der Eltern und das sollte man dann auch gewähren.

Dass die Nichte von Tag zu Tag mit Bauchweh aufwacht und sich sogar erbricht, ist kein gutes Zeichen! Eventuell hätte man mit dem Wissen die Eingewöhnung anders gestalten müssen, weil es früher oder später eben doch zu einem Abnabelungsprozess kommen muss. Da hätte ein Gespräch mit den Gruppenerzieherinnen stattfinden müssen.

Manchmal ist es so, dass Kinder am Anfang bei einer vermeintlich fremden Person weinen, das ist nichts schlimmes, sondern normal. Nach einigen Minuten geht es vorbei und die Kinder wissen auch, dass die Eltern wiederkommen. Sie haben jedoch ein sehr gutes Zeitgefühl und diesbezüglich sollten Eltern auch pünktlich kommen und die Zeit unbedingt einhalten, die sie auch benennen. Wenn die Eltern etwas eher kommen und ihr Kind beobachten, sehen sie ja, wie sich ihr Kind gegeben hat. Ehrlichkeit und Einfühlungsvermögen ist bei so etwas unheimlich wichtig und würde ich persönlich auch immer erwarten, wenn ich ein Kind in eine Einrichtung oder zu einer anderen Bezugsperson gebe.

Leider ist hier in dem beschriebenem Fall es schon recht knifflig, da ist es zu überlegen, ob eine andere Gruppe in Frage käme oder sogar eine andere Einrichtung, einfach, um den Kind eine unvoreingenommene Möglichkeit zur Eingewöhnung geben kann. Irgendetwas ist hier ja kaputt gegangen, es wird schwierig werden, das wieder zu kitten.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Da die Probleme auch noch vorhanden sind, obwohl das Kind weiß, dass es gar nicht in die Kita gehen wird, halte ich das für sehr ernst. Da sollte man nicht einfach eine andere Kita suchen, sondern wirklich die eigentliche Ursache herausfinden.

In meiner ehemaligen Verwandtschaft hatten wir ein Kind, welches von heute auf morgen mit niemanden mehr gesprochen hat. Selbst die Eltern und auch die Oma hat es über Monate angeschwiegen. Die Eltern haben damals auch alle möglichen Untersuchungen durchführen lassen, aber es war keine Ursache zu finden. Irgendwann kam dann raus, dass eine Erzieherin der Grund war. Vor dieser Frau standen wohl alle Kinder stramm, wenn sie sie nur von Weitem gesehen haben. Und dieses Kind hat eben mit Schweigen darauf reagiert.

Vielleicht wurde ja dem Kind auch zu Hause erklärt, dass Mama eben die erste Zeit noch mit dabei ist und dann war sie doch plötzlich verschwunden. So was kann einem Kind schon enorme Angst machen und diese kann auch entsprechend tief sitzen. Wobei man mit drei Jahren auch schon ansatzweise Antworten vom Kind erwarten kann, wenn man fragt, warum es nicht mehr in die Kita gehen will.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Ich finde, dass du zu wenige Details anbringst, als dass man sagen könnte, was es denn nun wirklich ist. Du schreibst nur, dass die Kleine sehr verweint aussah, aber dass muss doch auch einen Grund haben oder nicht? Was hat denn die Erzieherin dazu gesagt, wieso sie so verweint ausschaut? Hat sie einfach nur geweint, weil sie zur Mutter wollte? Gab es vielleicht Probleme mit anderen Kindern oder hat die Erzieherin geschimpft? Die Aussage bezüglich des Geburtstages finde ich persönlich jetzt nicht sonderlich schlimm, es ist ja für alle Kinder irgendwie blöd, wenn man feiern möchte und ein Kind weint und das scheinbar auch noch absolut grundlos. Kinder müssen nicht in Watte eingepackt werden und wenn das Weinen grundlos ist, dann würde ich als Erzieher auch nicht viel Sinn darin sehen, dass Kind zu trösten.

Es wäre eben einfach interessant zu wissen, wieso die Kleine nicht in den Kindergarten möchte, ob das einen bestimmten Grund hat (Gesellschaft ist ihr unangenehm, das Programm gefällt ihr nicht) oder ob es ihr einfach darum geht, dass sie nicht ohne die Mutter sein möchte. Wäre das der Fall, dann ist eine Eingewöhnung natürlich von Vorteil, aber vielleicht sollte man hierbei die Gruppe innerhalb des Kindergartens wechseln oder eben den kompletten Kindergarten an sich. Mit dem jetzigen Kindergarten verbindet die Kleine schließlich nichts sonderlich gutes. Auf jeden Fall aber sollte die Erzieherin und auch das Kind einfach mal gefragt werden, was denn genau passiert ist.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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