Unmögliche Besuchskinder

vom 25.05.2008, 12:41 Uhr

Hallo!

Also wir haben hier auch ein paar Kinder, die sich nicht immer an die Regeln halten. Meist ist es wirklich so, daß man es einfach nochmal erklärt und dann läuft es. Allerdings haben wir hier auch einen Rabauken, der schön hintenrum (also wenn die Erwachsenen nicht gerade dabeistehen), die Regeln außer Kraft setzt. Ich habe dies auch angesprochen und bin nun sehr konsequent! Wird zum wiederholten Male eine Regel bewusst gebrochen, wird der Besuch beendet!

Ich ahbe dies aber auch mit den Eltern abgeklärt! Ich habe VORHER mit den Eltern gesprochen, daß ich mir das Recht herausnehme, dem Besuchskind unsere Regeln nahezubringen und es auch darauf hinweisen werde, wenn was schief läuft und ich das nicht möchte. Gelichzeitig habe ich auch klar gesagt, daß im Extremfall eben ein Besuchsabbruch stattfindet. Ich habe dies bisher 2x machen müssen! Aber ich habe nunmal auch keine Lust, daß meine 3 Kidner noch 2 Tage nach solch einem Besuch herumrennen und Schimpfwörter gröhlen und ich nur noch am meckern bin. Ich denke, man ist als Eltern verpflichtet, seine Kinder zu erziehen und dazu gehört auch, daß ich Regeln auch bei Besuchskindern durchsetze!

Zu Deiner Nichte: Also ich denke, ich hätte gleich reagiert wie Du! Ich hätte es auch erstmal mit Worten versucht und dann eben mit Taten. Das muss die logische Konsequenz sein! Wenn schon die Eltern nicht in der Lage sind, das Kind zu bändigen, dann muss es nicht Deine Aufgabe sein, daß du während des Besuchs die Erziehung deiner Nichte übernimmst! Für mich wäre evtl. noch eine Möglichkeit, der Nichte eben gewisse Dinge von vorneherein zu untersagen. Z.B. darf sie nicht ins Kinderzimmer mit deinen Kindern - ihr aber gleich erklären warum! Dann auch ganz klar sagen, daß man es beim nächsten Mal nochmals versuchen kann, aber wenn es wieder ausartet, sie sich eben wieder zu den Erwachsenen setzen muss.

Mit den Eltern würde ich das auch nochmal besprechen und eben auch klar sagen, daß sich ein Gast eben auch wie ein Gast zu benehmen hat und nicht wie ein Diktator!
Gute Nerven!

LG
Emmala

» Emmala » Beiträge: 652 » Talkpoints: -1,64 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Das Problem hatte ich auch schon einmal. In dem Fall waren es die beiden Kinder meiner Bekannten. Meine Bekannte hatte für einige Wochen einen Kurs belegt, zu dem sie zweimal die Woche ging und brachte ihre Kinder über diese Zeit dann zu uns nach Hause. Es waren immer nur ein paar Stunden, aber es war schrecklich.Wenn die Mutter da war, waren die Kinder absolut lieb und zurückhaltend, doch kaum war sie fort, ging das Theater los. im Grunde machten sie eigentlich jeden Quatsch, den man überhaupt machen konnte.

Bekamen sie Schokolade, aßen sie nur die Hälfte und verschmierten den Rest über Teppiche oder legten es jemandem unter die Bettdecke. Heimlich bastelten sie Wasserbomben, die sie in unseren Garten und zu den Nachbarn rüberwarfen und ließen im Badezimmer den Wasserhahn laufen. Gab es Abendessen, warfen sie es wie Katapulte durch die Gegend, wenn keiner hinsah und lachten sich dann darüber kaputt.

Es waren an sich so ziemlich die schlimmsten Kinder, die man sich vorstellen konnte und was noch schlimmer war, die Mutter wollte es gar nicht glauben. In ihrer Anwesenheit taten sie immer, als wären sie die Engel ohnehin. Erwähnten wir dann den Saustall, den die beiden angerichtet hatten, meinte sie immer nur, ihnen wäre langweilig gewesen und sie hätten sich nur einen kleinen Scherz erlaubt. Da es nur über eine kurze Zeit war, wollten wir nicht ablehnen und mussten durchhalten. Einmal haben wir die beiden ins Kino mitgenommen, weil wir dachten es würde sie vielleicht ein bisschen ablenken, aber da hatten wir uns auch gründlich geirrt.

Generell glaube ich, dass man da nicht viel machen kann. Schimpft man das Kind aus, wird es beleidigt oder fängt an zu schmollen und man hat sein Ziel nicht erreicht. Denkt man sich eine andere Beschäftigungsmethode aus, wird diese sogleich dazu missbraucht weiteren Quatsch zu machen. Im Grunde kann man eigentlich gar nichts machen, außer den Eltern sagen, dass sie ihre Kinder woanders hinbringen sollen und sich vielleicht irgendeine Ausrede dafür auszudenken.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Das ist wirklich schwierig. Fremde Kinder bringe ich schnell zur Räson, meine Frau ist da noch besser drin. Bei ihr reicht es wenn sie drohend den Finger erhebt und die Augen rollt.

Bei unmöglichen Kindern von Verwandten ist das schon unheimlich schwieriger. Ich habe mit dem Ignorieren gute Erfolge erreicht. Meistens wollen sie ja auch bald irgend etwas und ich höre dann überhaupt nicht hin was sie sagen oder wollen. Komischerweise wissen sie sofort woran es hapert und stellen sich darauf ein.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



@hooker, inzwischen hat sich die Situation auch schon wieder gebessert. Was kann man aber tun, wenn die Eltern des Kindes nicht mal sehen, dass das Kind sich daneben benimmt oder sogar fordern, dass man das fremde Kind einfach mal so akzeptieren müsse, weil es eben in schwierigen Verhältnissen lebe? Was wenn gefordert wird, dass man das fremde Kind dem eigenen vorziehen müsse und dies alles noch vor dem unmöglichen Kind? Für mich war da wirklich eine Zeit lang nur noch der Kontaktabbruch eine Lösung.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



JotJot hat geschrieben:Was kann man aber tun, wenn die Eltern des Kindes nicht mal sehen, dass das Kind sich daneben benimmt oder sogar fordern, dass man das fremde Kind einfach mal so akzeptieren müsse, weil es eben in schwierigen Verhältnissen lebe? Was wenn gefordert wird, dass man das fremde Kind dem eigenen vorziehen müsse und dies alles noch vor dem unmöglichen Kind? Für mich war da wirklich eine Zeit lang nur noch der Kontaktabbruch eine Lösung.


Ich kenne solche Situation auch, allerdings nicht so extrem. Die Mutter war gnadenlos überfordert und froh wenn der Cousin bei uns war und dem Vater war es egal. Ich weiß nicht was ich machen würde. Ich denke mal dass ich auf meine Prinzipien wegen eines Kindes niemals verzichten würde, das geht einfach nicht um meine Autorität als Erwachsener nicht in Frage zu stellen. Mit einer ungerechtfertigten Vorziehung würde ich nämlich genau das machen. Ein Kontaktabbruch wäre eine Möglichkeit, ist aber blöd, es sind nun einmal Verwandte und das Verhältnis ist vielleicht für immer gestört. Auch wenn man da eigentlich keinen richtigen Wert darauf legt, aber man trifft sich halt ständig bei irgend welchen Familienfeiern. Ich würde vielleicht einen Besuch auf Bewährung nach einer gewissen Ruhepause vorschlagen, das klingt nicht so endgültig und ist auch nicht so hart gegenüber der Verwandten. Man bemüht sich ja immer um ein gutes Miteinander, auch wenn es eigentlich zwecklos ist.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Wir kennen auch so einen Fall. Der Sohn von meiner Freundin (6) ist grundsätzlich wild und kann nicht still sitzen. Wenn man ihm was zum Malen anbietet, geht das nur kurze Zeit gut und dann fängt er an, sich auf der Couch zu lümmeln und auf den Knien über unser Laminat zu rutschen, wie ein Geisteskranker. Ganz schlimm ist es dann, wenn er anfängt, hinter unseren Katzen hinterher zu "robben", wenn man das mal so nennen kann. Ich muss mich echt jedesmal beherrschen, weil ich innerlich koche. Ich wurde so erzogen, dass man sich woanders benimmt und nicht herumtobt, zumindest nicht in der Wohnung.

Auf der Couch lümmeln und mit den Beinen strampeln hätte es bei uns gar nicht gegeben, da hätte meine Mutter mir aber ein paar Takte geflötet. Ich verstehe nicht, warum die Eltern, also meine Freundin oder auch ihr Mann nicht mal was sagen. Ab und zu sagen sie ja, er solle mal aufhören, aber das klingt eher halbherzig und nicht energisch oder bestimmt, so dass dieser Bengel auch mal hören würde. Ich graule mich immer, wenn sie mal zu Besuch kommen und dieser Rotzlöffel dabei ist. :twisted:

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» Jacqui_77 » Beiträge: 2718 » Talkpoints: 19,87 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich habe solche Probleme zum Glück noch nicht erlebt. Aber ich finde trotzdem, dass du richtig gehandelt hast: du hast versucht dem Kind seine Grenzen aufzuzeigen und ihr zu helfen sich an diese Grenzen und an deine Regeln zu gewöhnen. Du hast ja jetzt keine komplette Umstellung von ihr verlangt sondern nur normale Verhaltensnormen. Daher finde ich, dass du nicht übertrieben hast.

Meiner Meinung nach ist es sehr dreist, dass die Kleine so was macht. Ich selbst hätte für ein solches Verhalten, egal in welchem Alter, entweder eine Ohrfeige oder irgendwelche Verbote bekommen. Damals fand ich es streng, aber ich schaffe es jetzt mich an Normen zu halten und finde es im Nachhinein auch richtig. Sie haben mich ja nicht verprügelt, wie andere Eltern das machen.

Ich finde, dass die Eltern bei diesem Kind einfach versagt haben. Auch wenn die Familienverhältnisse schwierig sind, bin ich der Meinung, dass man das Kind trotzdem erziehen kann. Ich meine damit, dass es so nicht weitergehen kann. Das Kind müsste eigentlich bereits die normalen Verhaltensnormen kennen und sich wenigstens fast immer an diese halten. Für mich ist das jedenfalls selbstverständlich.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Ich kenne so etwas leider auch und habe es vor kurzem selbst erlebt. Meine kleine Cousine war bei meiner Mutter zu Besuch. Da ich noch bei meinen Eltern wohne, habe ich das natürlich alles mitbekommen. Meine Mutter lässt sehr viel durch gehen, zu mindestens bei fremden Kindern, was ich nicht so gut finde. An sich ist meine Cousine ein liebes Mädchen, aber manchmal ist sie auch etwas komisch. Meine Mutter musste dann eben etwas erledigen und bat mich, solange auf die Kleine aufzupassen. Anfangs lief das auch wirklich gut. Ich habe ein Bild mit ihr gemalt und mit ihren Puppen gespielt und ihr auch etwas zu Essen gemacht. Als es aber dann ans wegräumen ging, hat sie sich einfach ins Zimmer meiner Schwester verzogen und mich ignoriert. Dort schaute sie dann lautstark fern, was mich ziemlich gestört hat. Also habe ich ihr gesagt, dass sie jetzt auch mit aufräumen soll und wir dann später gemeinsam fern sehen könnten. Das lehnte sie allerdings ab und fing dann an rumzubocken.

Sie war der Meinung, dass ich ja gar nichts zu sagen hätte und sie ja bei ihrer Tante zu Besuch wäre und nicht bei mir. Meine Mutter würde ja ihr gehören und mich bestimmt raus werfen, wenn ich ihr nicht ihre Ruhe lassen würde. Ich fand das Ganze schon ziemlich unverschämt und habe sie dann nochmal gefragt, ob sie nun endlich das machen würde, was ich von ihr möchte, oder ob sie weiter bockiges Kind spielen möchte. Sie fing dann an mich zu beschimpfen und wollte mich vor die Tür setzen. Ich habe dann ihre Mutter angerufen und sie abholen lassen. Als meine Mutter dann wieder kam, war die Kleine weg und sie war natürlich sehr verwundert, aber wir haben uns darauf geeinigt, dass sie erst wieder her kommen darf, wenn sie auch ordentlich hört und sich entschuldigt hat.

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Traurig, dass die Kinder die Leidtragenden sind, aber in einem solchen Fall ist es besser, wirklich den Besuch abzubrechen und weitere Besuche in der Zukunft nicht mehr zuzulassen. Konsequent die Besuche abzublocken, bis es besser geworden ist und vor allem, bis die Eltern selbst auch bereit sind, zu sehen, dass es so nicht weitergehen kann. Gerade, wenn es die eigene Verwandtschaft ist, sollte man ja meinen, dass sich die Erziehungsmethoden ein wenig ähneln oder zumindest diese akzeptiert, aber das ist hier nicht der Fall.

Da die Eltern nicht mitwirken wollen, ist es auch ihnen gegenüber einfach konsequent aufzutreten und immer wieder zu sagen, dass man selbst diese Erziehung nicht so duldet und gegebenenfalls auch sagen, dass es ein schlechter Einfluss ist, der hier vorhanden ist und weitreichende Folgen haben kann.

Etwas anderes fiele mir auch nicht mehr ein, da Du meiner Meinung nach schon einiges getan hat, um die Situation zu verbessern. Aber ab dann kommt man selbst in eine gewisse Ohnmacht, die dafür sorgt, dass man nichts mehr tun kann. Ich meine, wie soll man auf die Eltern noch zugehen und was soll man ihnen noch sagen, wenn sie davon nichts wissen wollen oder es einfach nicht ernst nehmen? Das obliegt den Eltern, aber dann haben sie eben auch damit zu tun, dass kein Besuch mehr bei Euch möglich ist.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


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