Hauswächter - billig wohnen in Villen
Gestern habe ich mir mal wieder Galileo im Fernsehen angeschaut und besonders ein Thema faszinierte mich. Es ging dabei um sogenannte Hauswächter, die in verlassenen Schulen, Krankenhäusern und auch Villen billig hausen dürfen. Dabei geht es darum, dass diese Häuser auf neue Käufer warten und damit sie nicht beschmutzt werden und so der Kaufwert sinkt, setzt man Hauswächter ein.
Als Hauswächter bezahlt man für ein großes geräumiges Zimmer, zum Beispiel ein Klassenraum 150€ und das für einen ganzen Monat. Dieser Preis kommt zustande, da die Schule bewohnt aussehen soll, um Sprayer abzuschrecken. So kommt es, dass 18 Studenten dort wohnen und diese nur für Sauberkeit sorgen müssen und die Wände nicht streichen dürfen, oder Löcher bohren. Dafür können sie auch die Toiletten und Duschen Vorort nutzen und können sich zum Beispiel musikalisch austoben. Denn sie haben viel Platz und das für wenig Geld.
Beeindruckender war aber noch die Villa, die von einem Studenten bewohnt und das für 250€ im Monat. So konnte er das Grundstück, mit riesigem Garten, großen Teich und schöner Innenausstattung nutzen. Nur der Pool im Haus durfte nicht benutzt werden, dafür kann er aber schöne Grillabende mit seinen Freunden machen und die kompletten Räumlichkeiten einer wunderschönen Villa nutzen.
Aber Alles hat ein Ende, wenn ein neuer Besitzer gefunden ist, dann müssen die Hauswächter nämlich ausziehen und sich anderweitig umgucken. Ich finde es dennoch eine tolle Initiative von Camelot und besonders für Studenten mit kleinem Budget geeignet. Was haltet ihr von Hauswächtern? Könntet ihr euch vorstellen in einer verlassen Schule mit anderen Hauswächtern zu wohnen, dabei könnt ihr natürlich eure Möbel mitbringen und euren "Klassenraum" gestalten?
Wenn ich dich jetzt richtig verstanden habe, muss man achtzehn Stunden täglich in dem Gebäude verbringen, welches man als Hauswächter hütet? Das finde ich persönlich doch etwas sehr hart, zumal ich glaube ich einfach mehr als täglich sechs Stunden nicht daheim bin, sei es schon bedingt durch Arbeit oder bei manch einen anderen auch Studium? Ich selbst muss ganz ehrlich sagen, dass ich schon gerne mal in einer Villa wohnen würde, wer will das denn nicht? Aber als Hauswächter würde ich wiederum nur sehr ungern in einer solchen wohnen.
Hier stelle ich es mir einfach sehr problematisch vor, dass ich große Angst davor hätte, irgendetwas in der Villa zu beschädigen, etc. Auch, wie du es beschrieben hast, würde ich dort mit Freunden sicherlich keine Grillabende oder dergleichen feiern. Ich kenne meinen Freundeskreis und weiß, dass ich die Villa danach wahrscheinlich renovieren müsste. Auch würde ich mich wahrscheinlich gar nicht erst großartig als Hauswächter irgendwo einrichten. Ich würde keine Möbel, Schränke, etc. mitbringen und meine Taschen würde ich vermutlich auch nie so wirklich auspacken, da ich eben nie wüsste, wann ich denn wieder ausziehen muss. Klar, die "Miete" mag wirklich gering sein, aber auch ist es sicherlich nicht einfach, überhaupt an so einen "Job" zu kommen, oder?
Für mich wäre das auch nichts. Es würde mir Angst machen, wenn ich alleine in einer Villa wohnen würde. Meiner Meinung hält das ja auch keine Einbrecher ab, nur weil da jetzt ein Hauswächter wohnt. Außerdem hätte ich auch ein Problem damit, dass ich ja wieder raus muss, wenn ein Käufer gefunden wurde. Da mag man sich ja gar nicht richtig einrichten. Günstig ist es aber schon.
Ich finde das nun auch nicht so verlockend. Vor ein paar Jahren war es noch so, dass Haussitter für ihre Tätigkeit bezahlt wurden, nun soll man sogar schon Miete dafür zahlen und muss dann sicher noch eine Reihe von Voraussetzungen erfüllen. Mein Fall wäre das nicht. Wenn man als Haussitter während der Abwesenheit der Bewohner auf eine Villa oder ein ähnliches Objekt aufpasst, ein bisschen Geld dafür bekommt und ohnehin die meiste Zeit zu hause verbringen möchte, dann ist das schon in Ordnung. Ich hätte aber irgendwie keine Lust, mich fast den ganzen Tag in dem Objekt aufhalten zu müssen und dafür auch noch zu bezahlen. Natürlich sind die Preise niedrig, aber was bringt einem das, wenn man womöglich 18 Stunden am Tag zu hause sein muss. Ich hatte auch schon Uni-Tage, die zehn bis zwölf Stunden dauerten, normal sind bei uns vier bis sechs. Da kann man die Vorgabe von 18 Stunden Anwesenheit, sofern diese korrekt ist, schon gar nicht einhalten.
Ich liebe verlassene Objekte wirklich gerne, gerade auch verlassene Kliniken. Vermutlich würde ich die erste Zeit mit der Kamera durch das Objekt streifen, aber irgendwann verliert auch das seinen Reiz, selbst wenn man in den Beelitzer Heilstätten untergebracht wäre. Außerdem fände ich es sicher zeitweise auch gruselig. Wenn man Glück hat, trifft man in solchen Objekten nur auf Urban Explorer und Geocacher. Aber es gibt auch Randalierer, die sich nicht so leicht abschrecken lassen. In den meisten Fällen wird nichts passieren, aber die Aussicht, dass man mit komischen Menschen alleine in einem großen und damit unüberschaubaren Gebäude vereint ist, ist nicht so toll. In solchen Objekten möchte ich jederzeit gehen können und nicht bleiben müssen.
Mit der Tatsache, dass man nie weiß, wann man seine Sachen packen muss, könnte ich gut leben. Ich würde mich in einem Objekt nur so weit einrichten, wie ich das in einem Hotel auch tun würde. Dann hat man schnell seine Sachen gepackt und kann schauen, ob man anderweitig unterkommt. Vor echten Beschädigungen hätte ich auch keine Sorge. Ich würde mir keine unzivilisierten Leute einladen, weil ich mit solchen Leuten nichts zu tun habe. Und für den Fall, dass doch mal etwas kaputtgehen sollte, gibt es schließlich die private Haftpflichtversicherung.
Übrigens könnte ich in ein solches Objekt allein wegen meines Hundes nicht einziehen. Erst einmal stellt sich die Frage, ob Haustiere überhaupt erlaubt sind. Wenn nicht, fällt die Möglichkeit natürlich sofort weg. Aber wenn es gestattet ist, einen Hund mitzubringen, denke ich nicht, dass das der richtige Ort wäre, um ihn zum Beispiel mal alleine zu lassen, wenn man einkaufen geht. Ich müsste ihn also dann erst zu jemand anderem bringen. Das ist ein bisschen viel Aufwand dafür, wenn man einfach nur einkaufen möchte. Bei längeren Uni-Tagen ist das in Ordnung, aber nicht, wenn man mal eine halbe Stunde weg ist.
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