Geht Kindern von Alleinerziehenden überhaupt etwas ab?
Lange Zeit wurde immer wieder betont, dass die Kinder von alleinerziehenden Müttern oder Vätern in der Entwicklung Probleme haben müssen, da ein Kind immer Mutter und Vater braucht! Nun gibt es schon einige Erwachsene, die mit einem alleinerziehenden Elternteil aufgewachsen sind. Trotzdem scheinen diese ihr Leben gut meisten zu können. Sie zeigen auch in der Persönlichkeitsentwicklung nicht mehr Defizite wie andere, die in einer Familie aufgewachsen sind.
Welche Erfahrungen konntet ihr machen? Geht Kindern bei alleinerziehenden Eltern wirklich etwas ab? Oder sind alle deren Bedürfnisse erfüllt?
Meine Mutter war allein erziehend, erst als ich elf Jahre alt war hatte ich dann eine Art "Stiefvater" der sich aber aus der Erziehung komplett rausgehalten hat, dass war auch ganz gut so. Man kann einem Kind schliesslich nicht nach so langer Zeit einen Mann vorsetzen und behaupten der hätte nun auch was zu melden, dass ist meist ein Schuss in den Ofen.
ich muss sagen, mir hat es an nichts gefehlt. Ausserdem kann man schlecht etwas vermissen, was man nicht kennt. Ich bin sehr behütet groß geworden und hatte eine schöne Kindheit. Ich habe mich relativ normal entwickelt, war in der Pubertät sehr anstrengend, aber dass ist bei Kindern mit zwei Elternteilen auch nicht anders.
Hallo!
Ich denke nicht, dass Kindern etwas "ab geht", wenn sie von nur einem Elternteil groß gezogen wurden. Denn als Mutter kann man zwar den Vater nicht ersetzen, kann aber schauen, dass im privaten Umfeld der Kinder auch eine männliche Bezugsperson ist, wo die Kinder jederzeit mal hingehen können, wenn sie was mit einem Mann besprechen wollen.
In den meisten Fällen ist ja der andere Elternteil auch noch in der Nähe oder die Kinder sehen ihn in gewissen Abständen und dann ist es ja auch gegeben, dass eine männliche Bezugsperson da ist.
Ich habe meine Kinder lange alleine groß gezogen und ich denke nicht, dass ihnen der Vater groß gefehlt hat. Man kann natürlich nicht in den Kopf der Kinder schauen. Aber ich habe mich letztens noch mit meiner Tochter genau über dieses Thema unterhalten und sie meinte, dass ich es doch ganz gut hinbekommen habe und sie ihren Erzeuger auch nciht vermisst hat. Im Gegenteil. Sie hat wohl eher schlechte Erinnerung an ihn gehabt.
Pauschal geht Kindern sicher nichts ab - aber es kommt einfach auf den Einzelfall an. Ich denke, dass statistisch gesehen Kinder Alleinerziehender vielleicht mehr Probleme haben könnten, da eben einige alleinerziehende Mütter auch überfordert sind oder große finanzielle Probleme haben.
Das ist jedoch sicher nicht der Großteil der Alleinerziehenden nur denke ich schon, dass "Problemfamilien" unter den Alleinerziehenden einen größeren Anteil haben bzw. könnte es mir zumindest vorstellen. Wenn man einen Partner hat und eventuell Probleme auftreten, dann kann man diese im Regelfall gemeinsam meist besser meistern.
Ich kenne beides - alleinerziehende Elternteile, die ihren Kindern ein geregeltes Leben in einem liebevollen Umfeld bieten und welche, die schlichtweg überfordert sind und den Eindruck erwecken, als würden sie ihre Kinder am liebsten an der nächsten Autobahnraststätte aussetzen, um es überspitzt auszudrücken.
Es kommt einfach auf den Charakter der jeweiligen Person an, wie stark diese ist, und auch auf das soziale Umfeld, in dem sich diese bewegt.
Meine Mutter ist selber allein erziehend, und mir fehlt nichts! Am Anfang als sich meine Mutter von meinem Vater getrennt hat, war ich zwei und wir hatten gewisse Geldprobleme. Aber mit dem laufe der Zeit wurde es immer bessser. Meine Mutter hat unzählige Jahre mit Ausbildungen verbracht. So hat sie es bis zum Landkreis unserer Stadt geschafft, mit dem Geld das sie jetzt dort verdient kann mann ganz gut leben, und es reicht vollkommen für uns beide aus.
Mir fehlt auch nichts Familiäres, ich bin die ganze Zeit ohne meinen Vater aufgewachsen, und meine Mutter reicht mir völlig. Wofür brauche ich da noch einen Vater? Vielleicht mag es bei anderen Kindern anders sein, aber mir fehlt kein Vater. Und wenn ich einen Stiefvater bekommen würde, würde ich ihn sowieso nie akzeptieren. Denn er ist nicht mein echter Vater, und hat mir deswegen nichts zu sagen!
Hallöchen,
Meine Mutter war auch alleinerziehend, was nicht heißt, dass ich meinen Vater nie gesehen habe. Dadurch hat sich eigentlich alles gebessert, kein Streit und auch sonst hat mir nichts gefehlt. Ich wusste, dass beide für mich da sind und meine Mutter hat sich auch gut um uns gekümmert. Warum sollte mit also was fehlen. Wir hatten genug Geld, sie hatte trotz Arbeit und Studium nebenher auch genug Zeit, wir haben vor allem an den Wochenenden viel unternommen. Wir hatten auch genug Zuneigung. Gleichzeitig wurde darauf geachtetet, das wir in die Schule gehen und das was aus uns wird. Und ich kann nicht unbedingt sagen, das wir mit einem Hauptschullabschluss auf der Straße sitzen oder dergleichen .
Und da gibt es Kinder, deren Eltern sind zusammen, und sie haben von beiden nichts, und vor allem nichts davon, dass sie noch zusammen sind. Von daher kann man das auch hier nicht einfach pauschalisieren. Und ich kenne auch kein Kind, von alleinerziehenden Eltern, die das nicht verkraftet haben.
Liebe Grüße
winny
Hallo,
meiner Meinung nach hängt alles davon ab, wie sich die Eltern oder die Mutter sich nach der Trennung benehmen/benimmt. Obwohl ich sehr klein war (3Jahre), weiss ich noch, wie ich noch nachts oder auch morgens heulend aufwachte, weil ich meinen Vater so vermisst hatte und nicht wusste, wo er bleibt. Ich habe meine Mutter irgendwie gehasst, denn sie hat in meinen Augen versucht alles zu überspielen und hat mich dann immer abgelenkt.
Auch als ich dann größer wurde, hat sie immer nicht so viel darüber geredet und hat mir einfach alles gegeben, was ich wollte oder brauchte. Da ich mein Vater noch ein Mal im Monat gesehn habe, oder manchmal jede drei Monate (meine Mutter ist mit uns in eine andere Stadt gezogen), vergass ich manchmal, dass es auch ein Leben mit nem Vater zu Hause gibt. Als ich zur Aufnahmeprüfung für die private katholische Schule in meinem Ort, sagte mir meine Mutter, dass wenn ich meine Familie malen soll, auch meinen Vater dazumalen soll, sonst könnte ich nicht angenommen werden. Ich machte das auch und sah das nicht so tragisch. Meine Mutter musste zu dieser Zeit immer so tun, als wäre sie noch mit mienem Vater zusammen, sonst hätten sie mich nicht angenommen.
Eigentlich habe ich nie darunter gelitten, aber wie meine Mutter mir vor ein Paar Jahre erzählte, hatte ich eine "Krise" und habe meine Nägel gekaut, als mir jemand fragte, warum ich das tue, sagte ich: "weil meine Eltern getrennt sind".
Nun bin ich 18 und finde es zwar schade, dass ich meinen Vater nicht so geniessen durfte, wie andere Kinder und dass ich auch gar nicht weiss, wie es ist, wenn meine Eltern zusammen leben würden aber viel macht es mir nicht aus. Es ist manchmal eher ein Vorteil, denn man muss nur eine Person überzeugen, wenn man was will, etc . Meine Mutter hat alles sehr gut gemeistert, so dass wir (mein Bruder ist 3 Jahre jünger als ich) nichts "abbekommen" haben. Wir sind beide sogar ein bisschen besser entwickelt als andere Jugendlichen in unserem Alter und betrachten die Sachen auch manchmal aus ner ganz anderen Sicht.
Mich ärgert es immer wieder, wenn ich Freunde sagen höre "ich hasse meinen Vater, weil er mir nicht mehr Taschengeld gibt" oder sonst irgendwas. Oder weil der Vater sie beschützen will, egal was. Diese Leute wissen nicht, dass ein Vater zu Hause zu haben nicht selbstverständlich ist und dass sie dankbar sein sollten. Meistens sag ich es ihnen auch, denn ich kanns wirklich nicht hören!
Als der Stiefvater von meinem Exfreund mir ankam, dass ich wohl nicht "normal" sein könnte, weil meine Eltern getrennt sind, hab ich diesen Menschen nur noch verabscheut, denn sowas zu sagen ist wirklich Ignoranz pur. Ich weiss noch, dass ich noch nicht mal mit ihm diskutiert habe, sondern es meiner Mutter erzählt habe und wir einfach nur gelacht haben.
Liebe Grüße.
Was soll Kindern, die nur von einem Elternteil erzogen werden, denn abgehen? So ganz verstehe ich es nicht, da manchmal die Kinder besser dran sind, wenn sie eben nur ein Elternteil haben, mit dem sie dauerhaft zusammen wohnen. Es ist zwar schade, dass es so weit kommt, aber wenn sich beispielsweise nur noch gestritten wird, ist eine Trennung unausweichlich, genauso ist es der Fall, wenn sich ein Elternteil verliebt hat und vielleicht daher die Beziehung nicht mehr aufrecht erhalten will oder auch, dass ein Elternteil völlig überraschend verstirbt.
Sicherlich ist es nicht einfach, wenn man alleinerziehend ist, sein Geld zu verdienen und dann noch ein Kind zu erziehen und den Haushalt zu schmeißen. Aber das heißt ja noch lange nicht, dass das Kind sich nicht gut entwickelt oder es gleich irgendwelche Defizite mit sich bringt. Ich finde solche Vorurteile auch sehr unschön und absolut nicht zeitgemäß, weil es eben doch recht viele Alleinerziehende gibt, die wunderbar mit ihren Kindern zurechtkommen und die eine ganz tolle Entwicklung hinlegen, weil vielleicht auch das Umfeld der Kinder stimmt, weil sie einen guten Draht zu ihrem Elternteil haben, vielleicht auch, weil sich die Elternteile nicht gegenseitig schlecht machen oder die Augen auskratzen.
Aber das Kind einer oder eines Alleinerziehender oder Alleinerziehendes zu sein, ist kein Makel und schon gar nicht gleich von irgendwelchen Schwierigkeiten begleitet.
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