Den Tod einer wichtigen Person verarbeiten
Leider ist meine Überschrift ein wenig doof gewählt, ich wusste leider eine andere.
Kennt ihr dass, wenn eine der wichtigsten Personen aus eurem Leben geht? In meinem Falle ist die Person nicht mal älter als etwas über 20 Jahre geworden, der Tod ist nichtmal ein Jahr her. Es hätte noch so viel zu sagen, zu klären gewesen und vorallem hätte man einiges richtig stellen müssen und vielleicht hätte ich mich auch noch für etwas entschuldigen wollen. Eigentlich müsste ich rund um glücklich sein, denn so wie ich lebe geht es mir gut. Mit dem Partner stimmt auch alles und wir sind glücklich miteinander. Dennoch reist mich der Tod dieser Person immer in ein tiefes schwarzes Loch aus dem ich alleine raus kommen muss, was nicht immer so klappt wie es soll.
Wer kennt so eine Situation und kann mir Tipps geben, wie ich daraus komme? Auch wenn ich trauere, kann ich nicht mein Lebenlang "hinterhertrauern", dass weiß ich selber, denn dafür bin ich viel zu jung. Leider bin ich eine Person, die nicht gut mit dem Tod umgehen will. Ich habe immer ein Gefühl wie "ich will das nicht, dass es so ist". Leider kann ich nun nichts an dem Tod ändern, da ich es nicht verursacht oder bestimmt habe. Wer weiß Rat?
Ich habe zum Glück noch nie eine mir so extrem nahe stehende Person verloren. Zwar meine Oma, Opa und Onkel, aber ansonsten niemanden. Also keine Freundin/Freund.
Ich weiß ja nun nicht, in welcher Beziehung du zu der verstorbenen Person gestanden hast. Aber wenn es dich nun seit so langer Zeit immer wieder so sehr mitnimmt und es dir den Boden unter den Füßen wegzieht würde ich dir empfehlen dich mal wegen eines Trauerseminars um zuschauen. Das sind Therapien bzw. Seminare in denen es um die Bewältigung des Todes eines geliebten Menschen geht und eben der Trauer, mit der man nachher dasteht.
Ich denke, wenn es so schlimm ist, dann schaffst du das ohne professionelle Hilfe nicht. Ich drücke dich mal unbekannterweise und wünsche Dir viel Kraft dies zu bewältigen!
Wenn ein Mensch stirbt, ist es für die, die zurück bleiben immer schwer. Egal, ob man alles gesagt hat oder nicht. Mir hat dann immer geholfen, wenn ich mit anderen Menschen, die diese Person kannten gesprochen habe und so dann für mich klären konnte, ob vielleicht doch alles gesagt war. Ich hoffe du verstehst was ich meine?! Denn manchmal hatte man nicht so einen Innigen Kontakt in der letzten Zeit vor dem Tot und denkt, der Verstorbenen hat das vielleicht nicht verstanden, wenn man dann aber mit Menschen spricht, die ihn oder sie in der letzten Zeit begleitet hat, dann kann man vielleicht gerade diese Fragen klären.
Ich habe mir als Kind immer vorgestellt, die von mir gegangenen gucken wie in einem Lied, was ich von früher kenne, von da oben zu. Und so mache ich es heute noch manchmal, dass ich mich in Gedanken an eine liebe Person wende und frage, na hätte dir das jetzt gefallen? Wenn du deinen Kummer in dich hinein frisst, dann brauchst du noch viel länger um los zu lassen. Klar ist man noch lange traurig, aber das wollte der Verstorbene dann bestimmt auch nicht, dass man nur noch an ihn denkt und nicht mehr froh ist.
Meine Oma hat mir mal von einem Traum ihrer Mutter erzählt, die leider sehr viele Kinder schon in frühen Jahren verloren hat. Die letzte Tochter, die nach meiner Oma geborene, starb schon mit fünf Jahren und meine Uroma war sehr sehr traurig, damals in Polen wurden die toten noch im Haus aufgebahrt und so weigerte mich meine Uroma die Kleine schon nach der vorgeschriebenen Zeit beerdigen zu lassen, sie konnte sich nicht lösen. Immer wieder musste sie weinen. Eines Nachts hatte meine Uroma einen Traum, da stand die Verstorbenen Tochter an ihrem Bett und sagte zu ihr: Mutter, lass mich gehen, ich ertrinke in deinen Tränen. Diese Geschichte hat sich bei mir eingeprägt, wir müssen gehen lassen, sonst leidet der Verstorbene noch mehr. Ob die Geschichte meiner Oma stimmt, weiß ich nicht, aber sie hat mich stark beeinflusst, wie ich mit Tot und Leben umgehe.
Ein Andenken bewahren Ja, klammern Nein
Fühl dich umarmt
Erstmal möchte ich euch beiden danken. Ich wollte eigentlich nicht so genau ins Detail gehen, da man nie weiß, wer hier mit liest, aber da mein Username nicht bekannt ist, kann ich es eigentlich doch sagen.
Also, die Person war mehr oder weniger meine große Liebe und ich habe immer versucht ihn wieder zu bekommen und habe gekämpft. Immer wieder hatte ich Glück und habe ihn fast wieder bekommen, dich dann hat sich wieder jemand dazwischen gedrängt.
Ich habe das doofe Gefühl, ich habe was verpasst und ich habe auch das Gefühl, hätteich den Kampf nicht so verloren wie nun, hätte ich ihn wieder bekommen. Im Internet gibt es 1000 Berichte von seinem Tod, aber ich möchte nun keinen Link posten, denn dann verrate ich zu viel. Oft lese ich mir die Zeitungsartikel durch. Manchmal träume ich nachts von seinem Tod, obwohl ich nicht dabei war. Ich träume dann d9ie Situation ziemlich getreu nach, wobei ich nicht weiß wie es wirklich alles war. Ich fühle mich schon als sei ich irgendwie krank oder bekloppt, aber ich glaube ich bin einfach nur hilflos,
Das ist natürlich wirklich sehr bedrückend. Wenn du schon so lange um die Person gekämpft hast und immer wieder kurz vor dem Ziel warst, dann stelle ich mir die Leere nach seinem Tod als wirklich sehr bedrückend vorstellen. Du wirst wahrscheinlich immer überlegen, was wäre wenn und du wirst nie eine zufriedenstellende Antwort finden.
Das tut mir aufrichtig leid für Dich. Aber ich denke wirklich, wenn es Dich psychisch einfach immer noch so belastet, dann solltest du wirklich Hilfe einfordern, die du brauchst und die dir zusteht! Antworten wird dir wahrscheinlich keiner geben können, aber eben Hilfestellung wie du damit leben kannst.
Ich wünsche Dir alles erdenklich Gute!
Emmala hat geschrieben:Du wirst wahrscheinlich immer überlegen, was wäre wenn und du wirst nie eine zufriedenstellende Antwort finden.
Ja, genau so ist es. Ich würde so gerne wissen, ob ich noch einen Kuss, eine Nacht oder eine längere Beziehung bekommen hätte. Vorallem war der Kontakt zeitweise abgebrochen und wir hatten eine Woche vor dem Tod wieder Kontakt über wer-kennt-wen und wir hatten uns in der Stadt getroffen. Vielleicht sollte es so sein, aber das ist wie ein Schlag vor den Kopf, man nähert sich wieder an, plötzlich wird der Sarg zugenagelt und die Chance ist vorbei, wobei vielleicht alles gut geworden wäre.
Mit freundlichen Grüßen, Hase84
Es heißt ja immer "Zeit heilt alle Wunden" doch ist das leider nicht wirklich der Fall. Die Zeit hilft einem nur dabei irgendwann zu lernen damit zu leben. Jeder trauert natürlich anderes. Ich habe auch schon jemand verloren, der nur 24 geworden ist. Eigentlich kann man dir nicht wirklich was raten. Mir hilft es immer an die Gräber zu gehen.
Ich kann nur sagen, dass ich die Verluste damit verarbeitet habe, in dem ich Songs und Gedichte geschrieben habe.
Ich glaube, Du mußt irgendwas finden, was dir beim trauern hilft.
Erstmal möchte ich dir mein Beileid aussprechen. Ich kenne diese Situation nur zu gut, als ich 14 war, habe ich in einem Jahr meine Uroma, Oma, Opa und meinen Großonkel verloren, das war ein sehr schwerer Schlag für mich. Ich bin bis heute auch nicht bei den Gräbern gewesen, weil ich es nicht schaffe (es ist 10 Jahre her).
Am 26. Dezember 2006 ist mein Onkel gestorben. 2004 hab ich einen guten Freund verloren und 2005 nochmal 2 Freunde. Richtig verarbeitet habe ich es nie. Ich habe mich immer zurück gezogen, nachdem einer von mir gegangen ist, habe Musik gehört und Fotos von der jeweiligen Person angeschaut. Das mach ich auch heute noch ab und an. Ich denke mal, jeder verarbeitet so etwas anders, ich habe das immer alleine für mich gemacht und fand das auch ok so.
Mit meinen Eltern konnte ich darüber nie sprechen. Ich denke auch heute noch sehr oft daran, wie es war bei Oma über den Ferien zu sein usw. Ich erinnere mich gern an die schönen Zeiten, die ich mit den Personen hatte.
Einen wirklich tipp kann ich dir leider nicht geben, da wie gesagt jeder Mensch anders mit so einer Situation umgeht, aber reden ist oftmals eine sehr gute Methode etwas zu verarbeiten, leider hab ich das damals nicht getan.
Vor allem bei jungen Menschen ist es nicht einfach, den Tod wirklich zu akzeptieren und zu verarbeiten, egal, aus welchen Gründen dieser Mensch verstorben ist. Ob es nun eine Krankheit gewesen ist, ein Unfall, eine Herzschwäche, all das macht es nicht besser und auch, wenn man Zeit gehabt hätte, sich auf den Tod vorzubereiten, ist es doch so, dass man dennoch geschockt und einfach nur fertig und traurig.
Den Tod zu verarbeiten, ist unheimlich schwierig, jeder hat eine Art und Weise, damit umzugehen. Fakt ist, dass dieser Mensch nicht mehr da ist und man einen Weg finden muss, wie man Frieden mit diesem Menschen schließen kann. Ich selbst habe vor einigen Jahren innerhalb ganz kurzer Zeit ja zwei Menschen aus der direkten Familie verloren, im gleichen Jahr ist ein kleiner Junge, mit dem ich zu tun hatte, verstorben und so weiter. Das war heftig und eigentlich kaum zu verarbeiten und dennoch musste es weitergehen.
Inzwischen geht es mir diesbezüglich recht gut, ich kann darüber sprechen, ohne zu heulen und ich habe einige Erinnerungen, die sehr positiv und witzig sind. Manchmal rede ich mit ihnen, denke sehr an sie und manchmal verfluche ich es auch, dass sie einfach nicht mehr da sind. Aber dennoch komme ich damit zurecht und wie gesagt, mir geht es gut damit. Geschafft habe ich es, weil ich viele Leute hatte, die für mich da waren, meine damalige Arbeit und Ausbildung hat mir ebenfalls geholfen, als auch mein damaliger Partner und dass ich meine Gefühle nicht unterdrückt habe. Ich habe viel geweint, aber viel geredet und scheinbar war es das Mittel meiner Wahl.
Gerade, wenn es noch so viel zum Besprechen gegeben hätte, kann es sinnvoll sein, mit dem Verstorbenen noch zu kommunizieren, auch, wenn man keine Antwort bekommt. Man kann seine Gefühle niederschreiben, man kann vielleicht auch mithilfe des Internets trauern, man kann sich vielleicht einer Selbsthilfegruppe anschließen und andere in der Situation befindliche Trauernde kennenlernen. Ob all das etwas bringt, muss man selbst ausprobieren, aber man darf sich selbst nicht aufgeben, sich nicht dauerhaft hängen lassen und wenn man merkt, man schafft es nicht, sich vielleicht eine professionelle Hilfe suchen.
Bis jetzt habe ich nur meine Großeltern verloren. Die Eltern von meinem Vater sind sehr früh verstorben, damals habe ich es noch nicht mal verstanden. Die Eltern von meiner Mutter sind in den letzten Jahren verstorben. Das war schon sehr hart. Vorallem wenn man eine enge Beziehung zu diesen Personen hatte.
In deinem Fall ist es natürlich noch schwieriger, weil es eine Person war, die noch sehr jung gestorben ist und eigentlich noch das ganze Leben vor sich hatte. Bis jetzt musste ich zum Glück diese Erfahrung nicht machen. Wenn du alleine aus dieser Trauer oder diesem Loch (wie du es beschreibst) nicht rauskommst, dann würde ich auf deiner Stelle wirklich einen Psychologen aufsuchen. Er kann dir dabei helfen alles zu verarbeiten.
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